F-Schleppkupplung wo am besten?

Liebe F-Schleppfreunde,
mich würde mal interessieren wo Ihr bei Euren Schleppmaschinen die Schleppkupplung verbaut habt: Auf dem Rumpfrücken oder am Schwanz?

Ich hab gelesen dass das Fliegen für den Motorpiloten mit der Rumpfrückenkupplung leichter ist weil schwerpunktnah. Im Rahmen der Segelflugausbildung hat man uns gewarnt, dass wir durch zu heftiges Ziehen in Bodenhöhe die Schleppmaschine unrettbar auf die Nase stellen können, wenn die Schleppkupplung in deren Heck verbaut ist.

Aber wie ist es mit der Führung des Schleppseiles? Das läge ja bei der Kupplung am Rumpfrücken auf dem Höhenleitwerk und würde sich idealerweise darüberheben oder im schlimmeren Fall die Seitenflosse behindern, und im Katastrophenfall unter das Höhenleitwerk geraten und die Schleppmaschine ebenso auf die Nase stellen. Ist das kontrollierbar?

Was ist am praktikabelsten und warum?
 
Der theoretische Idealpunkt wäre genau der Schwerpunkt ...Befestigung am Heck wäre dann genau das Gegenteil davon ;)

Ich wähle immer Rumpfrücken, möglichst nah am Tragflächenende. Bei manchen Hochdeckern hat man sogar die Chance, das Schleppseil nahe des Hauptholms /Flächensteckung vorzusehen (der besagte Idealpunkt, da das Schleppseil so keine störende Momente in die Schleppmaschine einbringen kann).

Ruckartig ziehen sollte man beim Start ohnehin nicht ....erst sollte der Segler abheben, dann die Schleppmaschine.
Während des Schlepps "liegt" der Segler in der Regel einige Meter überhalb der Flugbahn des Schleppers, so dass die Schleppleine das Seitenleitwerk nicht berührt.
Und sollte das Schleppseil tatsächlich mal unters Höhenleitwerk geraten (da muss dann vorher aber schon viel schief gegangen sein) ...dann klinkt man eben notfalls aus.

Gruß Dieter
 
Klar, dann muss schon einiges schiefgegangen sein. Ich kann mir aber gut vorstellen dass das Schleppseil, das man dann ja aufs Leitwerk legen muss, beim Geruckel des Anrollens mal eben seitlich runter rutscht und plötzlich drunterherläuft. Und dass dann jedes auch noch so vorsichtige abheben des Seglers zur Katastrophe führt.

Oder ist diese Angst in der Praxis eher unbegründet?

In jedem Fall stelle ich mir vor, dass das Schleppseil bei Heckmontage mit zunehmender Länge weniger Probleme macht. Wie lang ist denn so ein Schleppseil üblicherweise?
 
Bei manchen Hochdeckern hat man sogar die Chance, das Schleppseil nahe des Hauptholms /Flächensteckung vorzusehen (der besagte Idealpunkt, da das Schleppseil so keine störende Momente in die Schleppmaschine einbringen kann).
Trugschluss. Da das Schleppseil nach hinten (und wenig nach oben) zieht, nicht senkrecht nach unten oder oben, ist die Position der Zugachse des Seils relativ zur Höhenlage des SP wichtig (beim Rucken) resp. zur Zugachse des Motors (für die eigentliche Schleppkraft). Die Position hinter der Endleiste passt also IDR für Modell-Schlepp-Konfigurationen besser. Der SP beim Hochdecker liegt in Höhenrichtung ja nicht dort, wo wir ihn im Flügel einzeichnen (weil wir dort auspendeln), sondern deutlich darunter.

Dass man am Modell die SK anders anbringt als an den Grossen liegt daran:
Während des Schlepps "liegt" der Segler in der Regel einige Meter überhalb der Flugbahn des Schleppers
Der Modell-Segler-Pilot hat gar nicht die Chance, genau genug hinterher zu fliegen. Es ist also nötig, die SK an einem Punkt anzubringen, der in keiner Situation einen grossen Hebelarm hat und damit grosse Störmomente einbringen kann. Deswegen Schwerpunktnah.

Fliegt der Segler genau hinterher ist die Anbringung hinten bezüglich kleinem Hebelarm kaum zu toppen. Aber eben: Der Segler kann dann durch Ablage die Steuerung des Gespanns übernehmen. Bis zur Katastrophe.


Gegen das Verfangen am Leitwerk kann eine Abspannung helfen. Scheint aber nicht wirklich nötig zu sein. Auf jeden Fall vermeiden sollte man Ruderspalte, die gross genug sind, dass sich das Seil darin verfangen kann.
 

Middle

User
Hallo,

grundsätzlich ist es ideal, wenn die Kraft, die der Segler auf die Schleppmaschine ausübt durch deren Massenschwerpunkt verläuft. Das heißt die Gedachte Verlängerung des Schleppseils soll durch diesen Massenschwerpunkt verlaufen. Dies wird meist erreicht, wenn die Schleppkupplung hinter der Tragflächenendleiste positioniert wird. Bei den Manntragenden wird das erreicht indem die Schleppkupplung im Schwanz angebracht wird, aber der Segler genau gerade hinterher fliegt (was auch zu einem Kraftverlauf durch den Massenschwerpunkt führt, im Modellflug kann man aber dafür die Lage des Segelfliegers nicht genau genug erkennen / steuern).
Grundsätzlich sollte man einen Schlepp sofort abbrechen wenn das Seil unter das Höhenleitwerk gerät, da die Schleppmaschine dann meist kaum noch steuerbar ist. Das kommt aber zum Glück sehr selten vor.
Gegen ein Verfangen des Schleppseils in den Rudern hilft ein Rohr, das über das Schleppseil gezogen wird und von der Schleppkupplung bis über das Leitwerk hinausragt (schwer das jetzt zu beschreiben, musst du einfach mal "Schleppseil" googeln und dir ein paar Bilder angucken). Als Länge wird meist so 25 m gewählt, je länger das Seil, desto stabiler und ruhiger wird das Gespann.

Bei einem leichten Segler im Verhältnis zum Schleppmaschinengewicht ist das aber alles nicht so kritisch, probier es einfach mal aus. Wir schleppen auch kleine Zagis mit einem Middlestick und einer Funcub.

Grüße aus dem Norden und viel Spaß beim Schleppen,
Malte
 
Trugschluss. Da das Schleppseil nach hinten (und wenig nach oben) zieht, nicht senkrecht nach unten oder oben, ist die Position der Zugachse des Seils relativ zur Höhenlage des SP wichtig (beim Rucken) resp. zur Zugachse des Motors (für die eigentliche Schleppkraft). Die Position hinter der Endleiste passt also IDR für Modell-Schlepp-Konfigurationen besser. Der SP beim Hochdecker liegt in Höhenrichtung ja nicht dort, wo wir ihn im Flügel einzeichnen (weil wir dort auspendeln), sondern deutlich darunter.

Beim Schlepp wird die Kraft ja nicht ausschließlich in Längsrichtung eingeleitet, sondern in einem Winkel "X" (bei schnellen Seglern weniger, bei Thermikgeiern eher mehr) ...wird also in der Praxis nicht viel Unterschied machen, ob nun direkt am Holm oder an der Endleiste. Holm hat halt den Vorteil, dass das in der Regel die stabilste Stelle am Modell ist. Vielleicht einigen wir uns darauf, dass der Idealpunkt im Bereich zwischen Schwerounkt/Holm und Endleiste liegt ;) Aber wie du sagst, in der Praixs läuft's ohnehin immer auf Position hinter der Endleiste hinaus. So oder so in jedem Fall besser als direkt am Heck.

Klar, dann muss schon einiges schiefgegangen sein. Ich kann mir aber gut vorstellen dass das Schleppseil, das man dann ja aufs Leitwerk legen muss, beim Geruckel des Anrollens mal eben seitlich runter rutscht und plötzlich drunterherläuft. Und dass dann jedes auch noch so vorsichtige abheben des Seglers zur Katastrophe führt.

Oder ist diese Angst in der Praxis eher unbegründet?

In jedem Fall stelle ich mir vor, dass das Schleppseil bei Heckmontage mit zunehmender Länge weniger Probleme macht. Wie lang ist denn so ein Schleppseil üblicherweise?

Das Schleppseil ist (beim Anrollen sowieso) ja gespannt, und mir noch nie unters Leitwerk gerutscht. Natürlich gilt VOR dem Start immer ein prüfender Blick darauf, dass das Schleppseil eben NICHT unterm Leitwerk liegt ...UND auf der "richtigen" Seite, wenn es nach dem Start gleich in eine Kurve übergehen soll ...bei Rechtskurve sollte das Seil dann vor dem Start eben auf der rechten Seite liegen.

Die Schleppseillänge ...um die 25m. Je länger, desto ruhiger liegt das Gespann in der Luft ...allerdings ist die Länge auch immer eine Frage der Länge der Startbahn. Nutzt ja nix, wenn nach 5m Rollen die Schleppmaschine schon das Ende der Startbahn erreicht hat ;)
Mancher schwört auf dünne (leichte) Schleppleine, mancher auf dicke, gut sichtbare Schleppleine (die weniger dazu neigt, sich irgendwo einzuhaken oder irgendwas zu umschlingen).

Gruß Dieter
 

PIK 20

User
Ich sehe die beste und momentenfreiste Position genau im Schwerpunkt. Also das Schleppseilende als V ausbilden und an beiden Rumpfseitenwände eine Schleppkupplung montieren. Über ein zentrales Servo lässt sich die Kupplung ebenso sicher wie jede andere Art auslösen.
 
Liebe F-Schleppfreunde,
mich würde mal interessieren wo Ihr bei Euren Schleppmaschinen die Schleppkupplung verbaut habt: Auf dem Rumpfrücken oder am Schwanz?

Aber wie ist es mit der Führung des Schleppseiles? Das läge ja bei der Kupplung am Rumpfrücken auf dem Höhenleitwerk und würde sich idealerweise darüberheben oder im schlimmeren Fall die Seitenflosse behindern, und im Katastrophenfall unter das Höhenleitwerk geraten und die Schleppmaschine ebenso auf die Nase stellen. Ist das kontrollierbar?

Was ist am praktikabelsten und warum?

Hallo,

bei meiner Jodel ist die Schleppkupplung am Rumpfrücken direkt hinter der Kabinenhaube.

Und wie schon geschrieben, sollte bevor der Schlepper abhebt, der Segler in der Luft sein.

Dann in einem nicht zu steilen Winkel Höhe gewinnen.

Gruß,

Michael

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Position tow

Position tow

Gemessen gerade unter Schwerpunkt, auf Langs Achse Modell, 120Grad nach Hinten/Oben . . . .
 

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Gruß
Paul
 
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