Ursache?: STRATOS F3J bricht beim Hochstart aus

documa

User
Mein Modell Stratos F3j bricht beim Hochstart seitlich aus. Das ganze
gestaltet sich wie folgt: ich halte das Modell im Schwerpunkt fest und
gebe es mit ca 30 Grad nach oben geneigt mit kräftigem Schub frei.

Das Modell richtet sich danach noch weiter auf und schießt fast senkrecht
ca. 40m gerade nach oben. Dann plötzlich bricht es zur Seite aus und
klinkt mit einem lauten Knall aus dem Seil aus. Der Knall kommt von dem
noch unter Spannung stehenden Seil samt Fallschirm, der nun plötzlich frei wird.

Mit beherztem Eingreifen konnte ich das Modell bisher immer rechtzeitig abfangen
aber ganz geheuer ist mir die Sache nicht.

Ich verwende das EMC Hochstartset 100 F3b (22m Gummi + 100m Seil) und ziehe
das ganze ca 65 Schritte aus.
Modell: Stratos F3j, Link:
Profil. MH32, Schwerpunkt wie in der Anleitung 92mm, alle Ruder im Strak.
Wetter: fast Windstille bis 1-2 beaufort, Start natürlich genau gegen den Wind.

Im normalen Gleitflug benimmt sich der Stratos ganz normal ohne Probleme.

Weiß jemand einen Rat, wie ich dem Stratos das Ausbrechen abgewöhnen kann
oder wo das seitliche Ausbrechen herkommt?

Gruß Utz
 

Addicted

User
Hallo Utz,

ist denn lt. Anleitung auch vorgesehen, dass alle Ruder beim Start im Strak stehen?

Evtl. stellt er sich zu stark an und bekommt einfach einen Abriss und kippt deshalb seitlich aus dem Seil?! Haken an der richtigen Stelle?

Ich unterstelle einfach mal, dass er nicht immer auf die gleiche Seite kippt - im Normalflug schreibst Du ja, sei alles "normal".

Gruß
Chris
 

documa

User
Hallo Chris,

eine Anleitung für die Ruderstellung im Hochstart habe ich natürlich nicht. Der Hochstarthaken
liegt etwa 10 Grad vor dem Schwerpunkt. Ja das Modell bricht mal links oder mal nach rechts aus.
Habe schon überlegt, den Hochstarthaken weiter nach vorn zu setzen, wenn das Wetter morgen
passt, werde ich das mal ausprobieren.

Gruß Utz
 

Jan Henning

User †
Moin
das macht mein trintus auch so da hilft kurz vorm ausbrechen etwas drücken und dann gehts weiter.
Oder das Seil noch weiter ausziehen.
Jan Henning
 

Addicted

User
Hallo Utz,

du kannst auch zunächst beim Start ein bisschen (oder mehr?) Tiefe trimmen. Ansonsten während der Startphase eben auch aktiv Tiefe steuern.

Leider kenne ich die genauen Werte für den Stratos nicht, aber ein bisschen Verwölben beim Start sollte helfen. Starte doch mal mit ca. 6-8 mm Wölbklappen und 2-4 mm Querruder runter, das sollte schon was bringen.

Gruß
Chris
 

micbu

User
Der Beschreibung nach handelt es sich um einen Lockout.
Abhilfemöglichkeiten wenn der SP richtig ausgewogen wurde (was hier ja der Fall zu sein scheint)sind Hochstarthaken weiter vorne montieren oder beim starten nachdrücken.

Michael
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Utz,

das Ausbrechen bedeutet Strömungsabriss außen, aus dem Seil fällt er ja erst danach.

Starten ohne Startstellung mit abgesenkte Wölbklappen und Querrudern führt nicht zu den bestmöglichen Hochstarthöhen. Deshalb würde ich wie folgt vorgehen.

WK 4-6mm und Querruder 1mm weniger absenken, etwas Tiefe mischen und als Startstellung programmieren. Wenn Du zwischen neutral und der Stellung hin- und herschaltest sollte das Modell sich nicht aufbäumen, eher die Nase leicht runternehmen. Würde ich am
Dann damit starten. Passiert es immer noch mehr Tiefe zumischen bis es weg ist (deshalb würde ich ruhig mit etwas mehr Tiefe anfangen und mich dann wieder Richtung Abriß hinarbeiten).

Wenn das ganze dann stabil ist, die WK-Stellung optimieren, also mehr/weniger verwölben und vergleiche, wo mehr Höhe rauskommt.

Hans
 
Vielleicht kann jemand mit einer erprobten Soll-Hochstarthakenposition für den Stratos aushelfen. Nur, um das zu checken und von der Liste zu streichen. Wenn die zu weit hinten ist, kommt es zum starken Aufrichten.

Ansonsten Anmerkung zum SP: das Aufbäumen kommt NICHT, wenn der Segler zu schwanzlastig ist (wie man auf ersten Blick vermuten könnte), sondern bei zu nasenlastiger Austrimmung. Das HLW steht dann mit mehr EWD auf Höhe und das sorgt bei beschleunigter Fahrt zum Aufbäumen.

Ansonsten gehe ich wie Hans vor. Ein wenig Tiefenzumischung haben alle meine F3J Modelle in der Startstellung.
 

GeorgR

Vereinsmitglied
Hi,

den Hochstarthaken weiter nach vorn setzen. Damit macht man nichts kaputt.
Das Verhalten spricht dafür, dass der Haken zu weit hinten ist.
 

cap102

User
Moin,

das Verhalten Deines Modells ist für die beschriebenen Bedingungen völlig normal.
Bei Windstille und nur 65 Schritten wird eben noch nicht so viel Druck aufgebaut.
Bei mehr Wind wird die Ausbrechneigung abnehmen.
Bis dahin steuerst Du vor dem Ausbrechen etwas mit Tiefenruder gegen.Der Hochstart
ist eben ein Flugzustand, den man aktiv steuern muss!!
Eine Startstellung würde ich für den Seilhochstert bei Deiner Erfahrung noch nicht programmieren.
Der Haken scheint mir recht weit vorne.Er gehört eigentlich in den SP oder allenfalls kurz davor.
Sonst baut Dein Modell noch weniger Druck am Seil auf, und der Start wird sehr flach.
Ansonsten gilt für Hochstartanfänger eben üben üben üben…
Ausserdem gibt es in Kirchheim doch ein grosses und sehr aktives F3B Team.Die können Dir bestimmt helfen.

Viel Spass beim Üben.

Gruss Achim
 

documa

User
Danke für die vielen Hinweise und Anregungen,

ich werde erstmal ein Setup für den Hochstart programmieren:

- Wölbklappen und Querruder etwas absenken (3mm / 2mm)
- etwas Tiefe zumischen

Dieses Setup werde ich erstmal testen und solange verändern, bis der Stratos nicht mehr ausbricht.
Danach werde ich mich mit den Wölbklappeneinstellungen an größere Höhen herantasten.

Ich werde berichten, wenn ich wieder auf der Wiese war:

DSC_8701.jpg

Gruß Utz
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Der Hochstarthaken liegt etwa 10 Grad vor dem Schwerpunkt.

Der Hochstarthaken liegt schon weit genug vor dem Schwerpunkt. Das Aufbäumen beim Stratos ist gleich nach dem Start ist deshalb recht stark, weil der Rumpf recht hoch ist (im Vergleich aktuellen Wettbewerbsmodellen).

Windenstart und Gummishochstart sind nicht vergleichbar, da an der Winde immer voller Zug herrscht, am Gummi aber nur am Anfang viel und er dann abbaut.
Deshalb unterscheiden sich die optimalen Einstellungen in der Regel deutlich.

Gruß
 
Ausbrechen=überziehen=zu wenig geschwindigkeit.
Klappen absenken = weniger geschwindigkeit = slechtes idee.

Meine idee:
- starthaken ist zu weit hinten (oft nur einige mm)
- schwerpunkt ist weit vorne (der flieger fliegt schon mit ein groses Ca, nog mehr und er überzieht ...)
 

Merlin

User
Hochstart

Hochstart

ich möchte Achim´s Analyse unterstützen:

1. zu wenig Zug ist auch aus meiner Sicht die Hauptursache:
Da ist die Energie des Gummies schnell verpufft :(
65 Schritte sind ca 45m. Das sind bei 22m Gummi nur 200% Dehnung. Leg´ nochmal mindestens(!) 30 Schritte (gerne auch mehr) drauf.

2. Hakenposition bei 10° vor dem Schwerpunkt schon weit vorne. Also erst mal lassen.

3. Klappen setzten würde ich für die nächsten Versuche nicht.

Bitte berichten!

/Bernd
 

Addicted

User
Ausbrechen=überziehen=zu wenig geschwindigkeit.
Klappen absenken = weniger geschwindigkeit = slechtes idee.

Wie bereits mehrfach hier geantwortet wurde (u.a. auch von mir), reißt auch mMn die Srömung ab und er bricht deshalb aus. Daher entweder

a) Tiefe steuern/trimmen für mehr Fahrt
b) Klappen für späteren Abriss bei geringer Fahrt (Klappen setzen heißt ja nicht zwangsläufig geringere Geschwindigkeit beim Hochstart)
[c) Ja, auch eine höhere Seildehnung und damit mehr Zug kann helfen - kann aber bei falscher Klappenstellung/ Trimmung Tiefe auch zum früheren Rausfallen führen. Hab ich selbst schon mit einem Pike am Männergummi unter ordentlich Zug erlebt, der in +-20 m mit einem halben Loop auf dem Rücken rausgeschossen kam...:rolleyes:]

Leider führt a) im Allgemeinen zu einer geringeren Starthöhe, deshalb wäre b) mein Favorit... Allerdings scheinen mir die von Utz gewählten 2/3mm als deutlich zu wenig. Ob sich damit eine erkennbare Verbesserung einstellt, wage ich zu bezweifeln. Wenn alles passt, dann c) um die erreichbare Höhe zu optimieren - ggf. unter Anpassung der Werte von b) :D.

Gruß
Chris
 
Du hast recht wenn alles klappt. Aber es klappt hier deutlich nicht. Und dann ist klappen absenken kein gute idee ...
Zweitens, er gebraucht hochstart gummi. Meine SuperStarlight ist gans gut eingeflogen, und an der winde steigt er fabelhaft mit abgesenkte klappen. Aber wenn ich einmal an gummi starte muss ich die klappen nicht absenken, sonst bricht er aus, bleibt nicht auf linie, ....
 

documa

User
Der Hochstart mit dem Stratos funktioniert nun problemlos!

Ich war am Mittwoch bei schönstem Wetter wieder auf der Wiese. Kein Wind aber
strahlender Sonnenschein bei 18 Grad.

Die erste Maßnahme war den Gummi statt 65 nun 95 Schritte auszuziehen.
Die ersten Starts habe ich nur mit leichtem Tiefenruder gemacht. Die Wölbklappen
habe ich im Strak belassen. Die Starts verliefen alle problemlos. Der Stratos
stieg mit etwas weniger steilem Winkel gerade nach oben. Keinerlei
Tendenz zum Ausbrechen :)

Die Wölbklappen habe ich dann um 3mm abgesenkt, QR um 2mm. Auch diese
Starts verliefen problemlos, allerdings hatte ich das Gefühl, das der Stratos
nun nicht mehr ganz die Spur hält. Vielleicht war in der Höhe auch etwas Seitenwind?

Die größte Höhe habe ich mit den abgesenkten WK´s erreicht.(ca 100m)
Ich der Analyse komme ich zum Schluss, dass ich am Anfang den Gummi viel zu
wenig ausgezogen habe, da hat wohl der Mut und die Erfahrung gefehlt.

Ich werde weiter mit den Einstellungen experimentieren, den Gummi noch weiter
auf 110 Schritte ausziehen und hier wieder berichten.

Vielen Dank für die Hinweise und Ratschläge

Gruß Utz
 

Merlin

User
Hallo Utz,

wenn Du dich an das stärkere Ausziehen des Gummies gewöhnt hast -und da probier einfach was geht ;-) , wäre aus meiner Sicht der nächste Schritt die Hakenposition anzupassen.

Du schreibst "Die ersten Starts habe ich nur mit leichtem Tiefenruder gemacht. Die Wölbklappen
habe ich im Strak belassen. " Hast Du denn danach wieder Starts mit neutralem HR gemacht, oder gar mal ein bischen gezogen?

Wenn die Starts mit neutralem HR problemlos verlaufen, dann schiebe den Hochstarthaken in 1mm Schritten nach hinten und und starte erneut. Das Modell sollte nun zwar steiler steigen, aber imer noch stabil am Seil hängen. Erst wenn der Haken zuweit nach hinten kommt, wird´s wieder wackelig. Wackelig am Seil kannstDu mit etwas Tiefe ausgleichen. Erste wenn die Starts jetzt gut sind wirde ich anfangen mit den WK zu spielen.

Weiterhin viel Spaß beim Hochstart üben/lernen!

/Bernd
 

documa

User
Hallo Utz,

wäre aus meiner Sicht der nächste Schritt die Hakenposition anzupassen.

Wenn die Starts mit neutralem HR problemlos verlaufen, dann schiebe den Hochstarthaken in 1mm Schritten nach hinten und und starte erneut.

/Bernd


Hallo Bernd,

der Stratos hat nur einen festen Hochstarthaken, der läßt sich nicht verschieben.

Als nächstes werde ich das Höhenruder immer weiter Richtung neutral stellen und
den Gummi weiter ausziehen. Die WK´s und die QR kann ich später noch weiter
absenken.
Sonntag wird wieder tolles Wetter, das teste ich wieder.

Gruß Utz
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Utz,

beim Start am Gummi ist die Hakenpositon etwas vorne nicht so schlecht, weiter hinten wird das Modell vor allem um die Hochachse (Seitenruder) leichter dirigierbar, viel an der Höhe macht es nicht aus. Am wichtigsten ist, dass man sich wohl und sicher fühlt. Es geht hier ja ums Freizeitfliegen.

Woher der Wind kommt sieht man ja nach dem ersten Start, wohin es das Siel/Schirm weht. Viel an Höhe kann man dann gewinnen, wenn man sofort nach dem Start kontrolliert zur Seite ausbricht und wenn die Position genau gegen den Wind erreicht hat das Modell senkrecht ausrichtet (nur mit Seitenruder, Auerruder dann zum Abriß führen). Das traut man sich aber nur, wenn das ganze absolut stabil abläuft.

Viel Spaß und Erfolg beim üben.

Gruß
Hans
 
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