Telemetrie: Welches Kriterium für "leeren" Akku ?

mhuck

User
Hallo,

ich habe noch keine Erfahrungen mit Hochstrom-Antrieben (also 80-100A bei Vollgas).
Nun frage ich mich, welches Kriterium ich nehmen soll, um mich zur baldigen Landung bei leer werdendem Akku zu entscheiden. Dabei soll natürlich auch gewährleistet sein, die Akkus schonend zu behandeln...
Ich habe mal gelesen, unter Last soll die Zellenspannung nicht unter ca. 3.6 V sinken, wenn ich's recht in Erinnerung habe (Gerd Giese)....

Wenn ihr Telemetrie nutzt: wie habt ihr eure Warnschwellen eingestellt, wann entscheidet ihr euch zur Landung ?

Grüße, Matthias
 

Olli 80

User
Kapazität plus 3.5 V pro Zelle
 

Erdie

User
3,5V unter Last wäre für mich der Punkt die Landung vorzubereiten, falls nur eine Spannungsüberwachung vorhanden ist. Bei Kapazitätsmessungen z. B. mit den Graupner T - Reglern, lande ich spätestens wenn ca. 80% der Kapazität verbraucht sind. Meistens aber schon vorher.
 

Christian Abeln

Moderator
Teammitglied
Ich machs von der Akkukapazität abhängig. Ich fliege sowieso selten Vollast. meine Antriebe sind anders ausgelegt.
Nen Akku ist ja pi mal Daumen bei 20% Kapazität als leer zu bezeichnen. Ich stell mir meine Warnschwelle (entnommene Kapazität) so ein dass ich bei ca 30% - 35% ne Warnung bekomme. Dann kann ich noch in Ruhe landen und alles ist schick.
Zwischendurch mal auf die Anzeige schauen hilft auch :)
 
Moin, die Zelle soll nach dem Landen nicht unter 3,6V haben ohne Last. Unter Last darf eine Zelle ruhig mal kurzzeitig tiefer gehen ohne Schaden zu nehmen. Sollte aber niemals die 3 Volt unterschreiten. Darum ruhig immer etwas Puffer lassen.

Ich fliege nur nach Kapazität und setze den Alarm bei 30%. Beispiel, bei einem 5000mAh Lipo setze ich den Alarm auf 3500. So habe ich noch eine kleine Reserve um die 20% nicht zu unterschreiten. Ich habe dann immer so rund 3,8V bis 3,75V Restspannung im Ruhuezustand nach dem Landen je nach dem wie schnell ich gelandet bin und das ist absolut passend um die Lipos so zu lagern nach dem Flug. Da hat aber Jeder seine eigene Vorgehensweise.

Lese Dir einfach mal das hier durch:
http://www.stefansliposhop.de/liposhop/Lipo-Leitfaden-FAQ:_:15.html

Gruß Cru
 

mhuck

User
Hi,

den Artikel kenne ich.
Ich habe leider keine Kapazitätsmessung, nicht mal Telemetrie. Ich bastele mir aber gerade eine Beleuchtung, die von einem Arduino gesteuert wird, und der soll auch die Akkus überwachen und mir über die Beleuchtung einen Hinweis geben.
Da ich auch kaum Vollgas fliegen werde, ist es halt nicht so einfach, sich eine sinnvolle Spannungsschwelle auszudenken, deswegen bin ich noch am Grübeln ...
Aber ich denke, wenn es für vielleicht mehr als 5 Sekunden an die 3,5V/Zelle geht, ist das ein ganz ordentliches Kriterium ... ?!

Matthias
 
Ohne Telemetrie nie wieder

Ohne Telemetrie nie wieder

Hallo Matthias,

ich habe da auch so meine Erfahrungen machen dürfen. Ok es gibt Lipos die vertragen so die eine oder andere Falsch Behandlung. Was aber die Optimale Ausbeute und Flugzeit angeht kann ich nur sagen, nie wieder ohne Telemetrie. In meinem Starfighter von Krumpp konnte ich durch die Telemetrie mittlerweile knapp 7 Minuten Flugzeit erreichen. Anders weiß ich aber auch wann ich zu landen habe wenn ich mal ein bisschen Gas gebe. Es muss ja nicht sofort eine Top Funke sein. Es gibt doch schon einige externe Telemetrie Systeme, die super funktionieren. Ich hatte vorher das IISIS Cockpit.

VG
Heiko
 

mhuck

User
Hallo Heiko,

ich war wahrscheinlich einer der ersten, die überhaupt mit Telemetrie geflogen sind, vor etwa 20 Jahren... damals selbst entwickelt, mit CControl-Einplatinenrechner auf 433MHz, sogar schon Sprachausgabe.
Inzwischen defekt, jetzt lohnt sich der Zeitaufwand einfach nicht mehr, man kann ja kaum einen Gedanken zu Ende bringen, dann gibt es das Teil schon von 3 China-Firmen ...

Kann mir das Selberbasteln aber immer noch nicht ganz verkneifen, deshalb die Sache mit dem Arduino. Will das mit dem Licht mal ausprobieren, um eine Schwelle zu signalisieren sollte es völlig ausreichen. Ansonsten bin ich ganz deiner Meinung.

Matthias
 

Meier111

User
Unter hoher Last gemessen, sind 3,2 bis 3,3 Volt sinnvoll.
3,6 ist ja die Nennspannung bei Nennlast.
Hatte selbst relativ lange Einzelzellenüberwachung per Telemetrie (868 MHz) in Betrieb.
 

Erdie

User
Die heutigen Akkus haben auch im leeren Zustand eine relativ hohe Spannungslage. Ohne Last halte ich 3,6V für zu gering. Wenn ich meine Akkus 80% leer fliege, ist die Spannung dann im Ruhezustand immer noch ca 3,7V. Ich würde nicht noch tiefer gehen.
 

Hämmi

User
Hallo Matthias,
ich mache es wie Erdie auch.
Das Problem mit der reinen Kapazitätsüberwachung tritt im Winter auf. Dann bricht die Spannung zusammen, obwohl bei weitem nicht 80% (75%) der Kapazität entnommen wurde.
Meine Grenzen sind auch 3.5V unter Last und 25% Restkapazität. Seit dem hatte ich keine Aussenlandung mehr gehabt. :-)

Gruß
Thomas

3,5V unter Last wäre für mich der Punkt die Landung vorzubereiten, falls nur eine Spannungsüberwachung vorhanden ist. Bei Kapazitätsmessungen z. B. mit den Graupner T - Reglern, lande ich spätestens wenn ca. 80% der Kapazität verbraucht sind. Meistens aber schon vorher.
 
Die heutigen Akkus haben auch im leeren Zustand eine relativ hohe Spannungslage. Ohne Last halte ich 3,6V für zu gering. Wenn ich meine Akkus 80% leer fliege, ist die Spannung dann im Ruhezustand immer noch ca 3,7V. Ich würde nicht noch tiefer gehen.

Die 3,6V sind auch nur die Untergrenze die nicht unterschritten werden sollte. Denn ab da fällt auch die Spannung rapide ab. 3,75V wäre wohl so als Optimum anzusehen für eine lange Lebensdauer der Zellen. Im Flug darf es ruhig mal weiter runter gehen. Wichtig ist im Grunde der Ruhestrom ohne Last. Bleibt der über den 3,6V ist alles im grünen Bereich. Man muss ja nicht immer alles bis zum letzten Tropen ausnutzen:D

Gruß Cru
 
Meine LiPo Grenzen pro Zelle gehen von 3,3V bei hoher Last (25-30C) bis auf 3,7V bei Schwachlast (Beleuchtung mit ca. 1 bis 2C) und mit deutlich höherer Reserve 3,75V bei Empfänger-BEC. Dazwischen dann je nach Lastfaktor.

Die Grenze für hochbelastete Akkus wird so lange feinabgestimmt, bis sich nach Landung und Entnehmen des Akkus etwa 3,7V/Zelle einstellen.
Ich habe mir angewöhnt, Akkus nach dem Flug nachzumessen. Dadurch erkenne ich sofort beginnende Zellendrift und kann ggf. durch hochsetzen der Grenze oder verkürzen des Laufzeittimers verhindern, daß die schwächste Zelle "nach unten abhaut".

Wenn man sauber überwacht, kann man auch mehr als nur die Pi mal Daumen 80% entnehmen.

Claus
 

mhuck

User
Hallo Claus,

das klingt für mich sehr gut durchdacht und überzeugend.
Ich denke, ich versuche mal mir den Spaß zu machen, den Controller so zu programmieren, daß er eine Last - (oder eher Gasknüppel-) abhängige Warnschwelle errechnet, um über die reine Spannungsmessung eine einigermaßen zuverlässige Warnung zu generieren.

Kapazitätsmessung ist natürlich auch eine tolle Sache, hat aber meiner Meinung nach mindestens zwei 2 Nachteile:
- ich kann's nicht ;)
- bei alternden Akkus stimmt natürlich die erwartete Kapazität nicht mehr ganz, bei defekten Akkus überhaupt nicht mehr .... dann wird es unzuverlässig.

Beide Methoden zusammen sind natürlich am besten.

Matthias
 

Hämmi

User
Kapazitätsmessung ist natürlich auch eine tolle Sache, hat aber meiner Meinung nach mindestens zwei 2 Nachteile:
- bei alternden Akkus stimmt natürlich die erwartete Kapazität nicht mehr ganz, bei defekten Akkus überhaupt nicht mehr .... dann wird es unzuverlässig.
Matthias

Hallo Matthias,
in dem Fall greift die Unterspannungs-Warnung. Nur eine von beiden Varianten finde ich nicht so gut.
Ich nutze das System von IISI und habe seit dem keine Probleme mehr, auch nicht im Winter.
Hast du einen defekten/alten Akkus, dann stellt das System das fest und meldet, dass der AKku nicht voll ist und du kannst eine andere Kapazität einstellen.

Grüße
Thomas
 
Abschalten wann?

Abschalten wann?

Hallo Mathias,
Nur Spannungsüberwachung finde ich nicht gut wegen der nicht linearen Kurve.
Nur Kapazitätsüberwachung hat ihre Grenze bei Falscheinstellung, bei alternden Akkus, bei defekter Einzelzelle, bei winterlichen Temperaturen (dann ganz dramatischer Kapazitätsverlust!).
Somit optimal dürfte wohl eine Kombination aller Parameter sein.
Das Iisiisystem hätte sogar noch den Vorteil, dass Du die Temeperatur messen kannst und zB. ein Vario/Höhenmesser anhängen kannst.
Für mich nur noch mit multifunktionalem Telemetriesystem!
Gruss Werner

PS: ich habe mit sogar überlegt, ob es möglich ist eine Kapazitätsverlust/Temperaturkurve zu zeichnen, wo man vor dem Flug dies ins Telesystem eingeben kann???
 
Wenn niedrige Temperatur einen starken Effekt hat, dann lieber die Akkus im Winter vorwärmen.
Ansonsten ist die Kombination echt optimal. Kapazitätsmessung und Anzeige/Ansage für den Normalfall und die Einteilung des Flugs. Spannungsmessung zusätzlich als Notfallabsicherung.

Mit Strom/Kapazitätsmessung allein hat es neulich bei uns einen Impellerjet in die Bäume geschickt. Akku war zuvor teilentladen, bzw. bei der Flugvorbereitung den falschen erwischt. (Ich war's nicht... ich messe Spannung. :cool:)


Claus
 

Meier111

User
Wenn niedrige Temperatur einen starken Effekt hat, dann lieber die Akkus im Winter vorwärmen.
Ansonsten ist die Kombination echt optimal. Kapazitätsmessung und Anzeige/Ansage für den Normalfall und die Einteilung des Flugs. Spannungsmessung zusätzlich als Notfallabsicherung.

Mit Strom/Kapazitätsmessung allein hat es neulich bei uns einen Impellerjet in die Bäume geschickt. Akku war zuvor teilentladen, bzw. bei der Flugvorbereitung den falschen erwischt. (Ich war's nicht... ich messe Spannung. :cool:)


Claus

Richtig.
Was nützt die Strom/Kapazitätsmessung bei einer defekter Zelle?
Beim: falschen Akku erwischt?
Beim: sehr kaltem Akku?
Nix.
 

BZFrank

User
PS: ich habe mit sogar überlegt, ob es möglich ist eine Kapazitätsverlust/Temperaturkurve zu zeichnen, wo man vor dem Flug dies ins Telesystem eingeben kann???

Diagramm dazu z.b. siehe hier:

https://optibike.com/lithium-battery-performance-in-cold-temperatures/

Das ist nur die Kapazität, Innenwiderstand steigt natürlich bei < 20 C° auch stark an. Und die übliche Methode des 'Akkus warmfliegen' ist ein guter Weg die Dinger kaputt zu bekommen.

Details siehe auch http://www.elektromodellflug.de/lithium-akku-technologie.php

Gruß

Frank
 
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