Flächenverbinder mit 8° Winkel selber bauen

sgies

User
Hallo zusammen,

ich möchte bei einem Elektrosegler mit 2,60 SPW (ASW28; < 2kg) das gerade Alurohr was in beide Flächen reinragt und die Biegekräfte von einer zur anderen Fläche aufnimmt, biegen, da das Modell gar keine V-Form zwischen den Flächen hat, das Original aber schon (laut einem Plan des Originals sind das 4° pro Seite; sprich 8° bzw 172° zueinander).

Das Rohr ist aussen aus Aluminium und in der Mitte ist eine Kohlerohr eingeklebt.
Ein Arbeitskollege (Modellbauer) meinte man könnte eine neues Alurohr nehmen, dieses auf den gewünschten Wert biegen und dann das Rohr mit Epoxyd-Harz getränkten Kohlefasern/Kohlefasergewebe/Rovings oder ähnlichem füllen. das wäre dann quasi ein gebogener Kohlestab.

Finde die Idee echt gut.
Aber manchmal gibt es je Leute mit noch besseren Ideen dafür. :)

Habt Ihr irgendwelche Vorschläge?

Gruß
Sebastian
 
Hallo Sebastian

Die Idee ist auch gut, wüsste mir nicht anders selbst zu helfen.
Habe das bei einem RES-Modell mit 6mm Aluminiumrohr realisiert, ein kleines Problem dabei war lediglich die Passung im Bereich der Biegung des Rohres. Da musste ich ein wenig nachschleifen um eine minimale Ausbeulung weg zu bekommen. Dann passt das wunderbar und hält auch.
Bei einem stärkeren Rohrdurchmesser sollte man schon ein wenig genauer biegen, da sollte man Rat bei einem Metallverarbeiter einholen.

Mittlerweile habe ich auch schon ein 12mm Rohr befüllt, (gerade) da muss man dann aber schon kräftig am Strang ziehen und eine Stabile Schnur verwenden. (Keflarvorfach zb.)

Wünsche gutes Gelingen

LG Andreas
 
Was spricht denn bei so einem kleinen Modell gegen einen gebogenen Rundstahl? Einfacher geht´s nicht und vom Gewicht her spielt es auch kaum eine Rolle. Bei dem Modell ist ja vermutlich höchstens ne 8mm Steckung drin, oder?

Gruß

Sven
 
Hi,
ich habe in meinem 3m Segler ein ähnliches Problem gehabt, und habe das mit Messinghülsen gelöst.
1. passende Messinghülse in der Mitte einschneiden und auf gewünschten Winkel biegen,
2. etwas größere Messinghülse aufgeschoben (über den Knick) und gut verlötet,
3. mit Kohlerowings längs und quer umwickelt und mit Harzz getränkt und im Schrumpfschlauch härten lassen,
4. Schrumpfschlauch entfernen - fertig.

Mein Segler wiegt 3 Kg und die Steckung pro Seite im Rumpf sind lediglich 5 cm. Habe noch nie Probleme gehabt. ;)

Andre
 
hi Sebastian,

Du schreibst nicht, welchen Durchmesser Dein Verbinder hat. Im Prinzip bin ich bei Sven: Rundstahl und biegen.


1.) DAS Landethema ist die Krafteinleitung bei unsanften Landungen:

Wenn Du einen gehärteten Stahl verwendest (den Du kaum biegen kannst), zerreist es Dir bei unangenehmen Landungen den Steckungsbereich im Rumpf.
Ausser Du zementierst innen eine ordentliche Portion Glasschnitzel/Harz um die Steckung herum...

Wenn Du einen "weichen" Stahl verwendest, z.B. "Silberstahl" den jeder normale Metaller vorrätig hat, verbiegt es ihn bei harten Landungen. Das ist nicht schlimm, der Stahl kostet fast nix, aber die Flächen werden durch den Pendelschlag gestaucht.
Ausser Du bohrst von unten kleine Löcher vorne und hinten neben der Wurzelrippe und füllst je 3 cm³ Harz ein und lässt es - getrennt! - aushärten (Wurzelrippe unten und der Flügel jeweils passend nach vorne oder hinten gekippt, so dass sich das Harz im jeweiligen Eck sammelt).

Mein Vorschlag: Lass Dir vom Metaller Deines Vertrauens gleich 5 Steckungen in Silberstahl zuschneiden. Ich hatte das mal mit einer 1,5m Hangfräse so und das war recht gut! Verbiegung heisst nämlich: die Kraft ist da hinein gegangen statt etwas am Rumpf oder in der Fläche zu zerstören!!! Meistens ist nur eine Seite (die des Einschlags) verbogen und die Steckung lässt sich noch gut aus dem Rumpf ziehen.

Den gewünschten Winkel biegst Du Dir dann selber in einem Schraubstock mit einer Zange oder mit dem Hammer (vorher Schablone schneiden).


2.) Dihedral (korrekter Name dieses Winkels):

Normale Modellsegler mit QR fliegen mit 2x3° bis 2x3,5°. Wenn Du schreibst, dass Dein Segler KEIN Dihedral hat, sagt mir mein Bauchgefühl, dass er aber deutliche Winglets bis hin zu grossen Schlappohren hat... Also hat er ein (effektives) Dihedral.
Ein Sprung von 0° (nach Deiner Methode gemessen bzw. empfunden) auf 2x4° ist brutal heftig! Ich habe reine 2-Achser mit 2x5° bis 2x8°, und ich habe einen als "Thermikschaukel" ausgelegten 3m-Segler mit 2x4°: der fliegt rentnermässig eigenstabil und ohne dezidierten SR-Einsatz bekomme ich den nicht sauber in die Kurve...
Aus dem Bauch heraus würde ich sagen: MAXIMAL 2° pro Seite für die erste Änderung. Änderungen des Dihedrals bewirken UNGLAUBLICHE Änderungen der Flugeigenschaften! Ich habe "experimentell" mal einen alten Graupner Cumulus 2800 mit 2x 7,5° ausgerüstet: so enge Kurven fliegst Du mit keinem anderen Segler!


3.) Original <-> Modell
"Originale" haben verglichen mit unseren Modellen unglaublich weiche Flächen und fliegen mit weitaus mehr "echtem" Dihedral als auf den üblichen 3-Seiten-Ansichten. Dementsprechend ist bei ihnen ein sauberer "koordinierter" Kurvenflug nötig. Das klingt super, heisst aber nix anderes als dass Du zwei VÖLLIG getrennte Gehirne für Schräglage und Drehrate brauchst. Bei den "Echten" musst Du deswegen in engen Kurven deutlicher Gegenquerruder (also in Linkskurven nach rechts!) geben, viel mehr als bei "unseren" Modellen.
Zum Dihedral:
https://www.youtube.com/watch?v=kkfWbIPQh5g


Und jetzt endlich der spannende Teil: Warum willst Du denn das Dihedral von 2x0° auf 2x4° erhöhen? Bist Du mit der Drehfreudigkeit unzufrieden? Wenn nicht: lass es wie es ist. Wenn Dich die Optik stört: Kauf Dir einen anständigen Segler ohne Monsterwinglets und mit 2x3° Dihedral.

Bertram
 
äh, was ist "V-Form"??

B

(ich stehe gerade im :rolleyes:)
 

GC

User
Carbon-Vertrieb macht tolle Verbinder in jeder gewünschten V-Form. Ich habe sehr gute Erfahrung mit Ihnen gemacht. Aber sie sind auch ein Industrie-Betrieb und können nicht nur von Mini Aufträgen leben.
 

sgies

User
Also.
Es handelt sich um den "Billigsegler" (das trifft es ganz gut, aber nahezu alle mit den Flugleistungen sehr zufrieden, vor allem mit Hinblick auf den Preis) Lanyu/Volantex/Modster ASW28 (Bei Schweighofer läuft der unter dem Firmennamen Modster).

Die Steckung ist ein 8mm Alurohr mit einen Kohlerohr in der Mitte.
Die Flächen sind aus EPP mit einem durchgehenden Holm (Material keine Ahnung, dafür müsste ich das aufschneiden ;) )
In der Fläche ist ein Vierkantrohr (Innenmaß 8mmx8mm; logischerweise da das Steckungsroht ja ebenfalls 8mm hat)

Dieses Modell hat 0° Dihedral (kannte das Wort, allerdings nur aus englischen Foren und dachte das wäre ein rein englischer Begriff :o ) und die Original ASW28 hat ja definitiv Dihedral (wieviel kann ich nur schätzen (3° ?! sowas um den Dreh).

Einmal Zeichnung der Original ASW28 und dann ein Foto aus dem Internet zum Vergleich
ASW28 Outline Drawing.jpg105518_BK_ASW28_ARTF_2600mm_modster_inkl_BL_Antrieb_und_Servos_modster_10551867600_900.jpg

Denke mittlerweile, dass ein gebogener Rundstahl ja die Gefahr birgt, dass sich dieser im Flug dreht und ich auf einmal 2° Dihedral nach unten habe.
Unter der Fläche ist noch ein Verbinder aus 3mm 18mmx3mmx180mm Aluminium, mit dem die Flächen gesichert werden (geschraubt). den müsste man ja dann auch leicht biegen und die Gefahr dass sich das Rohr nach unten verdrehtdreht wäre gebannt.
Oder man wählt direkt einen eckigen verbindern. Der kann sich in dem Rohr in der Fläche eh nicht verdrehen.

Klar ist das ein Aufwand, den man bei einem solchen Plastikbomber nicht unbedingt betreiben muss.
Da ich aber meist Freiflieger bin und nicht immer eine schöne Wiese zum Landen zur Verfügung wäre mir das Landen auf harten Untergrund mit einem Balsabeplankten oder GFK Rumpf zu schade. daher dieses Modell.

Habe noch einen Climaxx Evolution von Höllein im Bau, dieser wird aber ausschließlich auf Modellflugplätzen fliegen, da ich den nicht auf einem Feld landen möchte.

Im kölner Raum sind geeignete Wiesen rar gesäät und nahezu alle größeren Flächen werden bewirtschaftet.
 
Nix für ungut, aber "Herr, lass Hirn vom Himmel regnen!" :D:D:D

dass sich dieser im Flug dreht und ich auf einmal 2° Dihedral nach unten habe.
und...
Oder man wählt direkt einen eckigen verbindern. Der kann sich in dem Rohr in der Fläche eh nicht verdrehen.

you made my morning...

Also: ein Quadrat innen im Kreis lässt sich gut drehen, und: es wird nicht passieren, denn erst einmal muss sich die Fläche nach hinten (oder vorne) bewegen bevor der Verbinder dann nach unten zeigt. So etwas lässt sich ja verhindern...

:)
Bertram
 
2.) Dihedral (korrekter Name dieses Winkels):
Habe ich ehrlich gesagt auf Deutsch noch nie so verwendet gesehen (LEO kennts auf dieser Seite der Übersetzungshilfe auch nicht). Willst Du dann auch noch Anhedral einführen? (Mir sind Vorzeichen lieber...)

Wird das bei den Dentalen verwendet? (ehrliche Frage, heisst ja wörtlich offenbar 'zwei Ebenen mit eingeschlossenem Winkel'.)

Ausserdem: Zerreist: tsk, tsk, Du schwächelst!

*duckundwech*
 

sgies

User
Iich wollte das nicht ausschließen, dass sich die Flächen (sind immerhin nur aus EPO/EPP (auf jeden fall weich) und 2° sind nicht viel) nach hinten und dann nach unten verdrehen könnten.dort wo die Flächen im Rumpf stecken ist nur etwa 30mm tief, könnte mir also gut vorstellen, dass die sich verdrehen könnten. Werde das definitiv mal probieren.

Lediglich der flache Verbinder der die Flächen verschraubt sollte das dann vom Verdrehen abhalten?!

Ihr dürft mich gerne diesbezüglich aufklären, warum sich das trotzdem (von der Funktion des flachen Verbinders mal abgesehen) nicht verdrehen kann.

Offtopic:
Und ich denke mit genug Hirn gesegnet, aber danke, dass Du Dir Sorgen machst. Du bist ein guter Mensch, der sich um andere sorgt. :) :D :) ;)
Aber zurück zum Thema :)

Da mit dem Rohr und eckig hab ich mich vertippt.
Meinte einen eckigen verbinder, der in die eckige Hülse geschoben wird. Dieser kann sich nicht verdrehen. Momentan ist da ein rundes Rohr in einer eckigen Hülse. das kann sich logischerweise drehen :)
hatte mich vertippt



Sebastian
 
Ihr dürft mich gerne diesbezüglich aufklären, warum sich das trotzdem nicht verdrehen kann.
Nö, passiert nicht, denn zu 99% drückt die Kraft sie in die richtige Richtung, und wenn sie mal von der anderen Seite kommt, müsste wie schon erklärt erst ein Ruck nach vorne oder hinten dazukommen, plus genügend Beweglichkeit an der Wurzelrippe, dass die Fläche das auch mitmacht.

Beim Amigo habe ich das NACH einer unsanften Landung ab und zu gehabt, dass er die Ohren hängen liess. Aber bei dem sind die Flächen ja nicht verbunden (ausser durch Reibschluss über die Flächengummis), und bei der Stecklandung kommt der passende Ruck nach vorn dazu.
 

sgies

User
Ich hatte halt erst an dem weichen Material gezweifelt. Ist immerhin ja nur teuer verkauftes Verpackungsmaterial in Flügelform :)


Hochwertige Modelle wären mir natürlich lieber :)
 
Wieder ein Anwärter auf "Best Thread 2015"...


Man kann auch echt für nix "ein Fass aufmachen"... Bei so einem Modell wäre mir schon der Gedanke an einen mit Kohle gefüllen Verbinder zu schade. Wenn doch schon ein Vierkant Rohr in der Fläche ist, kauf halt nen Vierkant Stahl bei Ebay für 2 Euro, säge den auf die richtige Länge, spann das Ding in den Schraubstock, klopf zwei mal mit dem Hammer drauf und alles ist gut.

Mit Rundstahl gehts aber auch. Da dreht sich in der Luft sicher nichts weg.
 

sgies

User
Wer nicht fragt bleibt dumm.
Und wenn hier Experten sind, die richtig Ahnung von der Materie haben frage ich lieber freundlich, was die Experten davon halten. und komischerweise haben sehr viele sehr viel Geduld.
Keine Ahnung warum manche Leute hier direkt so genervt auf Anfängerfragen (fliege erst seit März 2015) reagieren. Auf die Fragen von Anfänger bzgl RC-Cars im Wettbewerb reagierte ich auch nicht genervt, sondern weiß wie das am Anfang war als ich 2003 mit den RC-Cars angefangen habe und von gar nix Ahnung hatte.

Ja sicher hast Du recht, dass so ein Aufwand für so ein Billigmodell zuviel ist (quasi wie Porschebremsen am Kettcar), aber ich finde das kann man auch vernünftig sagen. Nicht nach dem Motto: "Alle blöd ausser mich" :rolleyes:

Bin nicht empfindlich, aber ich wundere mich halt wie manchmal die Art und Weise in diversen Threads umschwappt.
 
Sebastian,

die meinen das absolut nicht böse. (Aber Du hast auch ganz schön hohe Steilvorlagen gegeben.) :D:D

Nimm es einfach mit Humor. Das bedeutet, die Mundwinkel dihedral nach oben. (Ich habe dieses Wort auch noch nie gehört.)

Zum Thema ist m.E. alles schon gesagt. Keep it simple. Schließe mich dem an und bestelle einen Zirbelschnaps.
 
""Zum Thema ist m.E. alles schon gesagt. Keep it simple. Schließe mich dem an und bestelle einen Zirbelschnaps.[/QUOTE]""

Hallo nochmal

Ja, ist echt alles gesagt, Metallverbinder sind wohl die einfachere bessere Lösung.

Jetzt noch a bissal klugscheisern, bitte so nehmen wie gemeint, "mit Humor":D

Zirbe-der Baum, Zirbenholz, Zirbenzapfen(Pockerl)=ZirbeNschnaps.:D
Nicht das dich die Tiroler-Kärntner und Steirer, im Winter auf der Hütten falsch verstehen. "Zirberl" lassen die aber auch gelten:)

Noch was kurioses am Rande: es dürfte gar keinen Zirbenschnaps geben, weil das abreißen der Zapfen eigentlich verboten ist, da die Zirbe geschützt ist.

LG Andreas
 

sgies

User
Haha
Können wir gern mal zusammentrinken :)

Vertrage Seitenhiebe und auch greundschaftlich gemeintes Gehetze.
Nur wenn man nur liest ist das schwer rauszuhören wie jemand was meint :)

Ja werde auf Metal gehen. Wenns scheisse ist wieder zurückbauen.

Danke für Eure Ratschläge :)
 
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