Hutze für Seitenruderabdeckung erstellen - wie?

Ja, hallo erstma,

ich hätte da gern mal ein Problem. Hoffe, daß dies hier die richtige Rubrik ist.

Und zwar habe ich einen Rosenthal Seglerrumpf in ca. M 1:3, welcher hinten keine hutzenartigen Ausformungen für die Seitenruderanlenkung besitzt. Ich baue eine Seilanlenkung ein und würde diese natürlich gerne verkleiden. Nun überlege ich, wie ich nachträglich Hutzen hinzufügen kann.

Die fertig käuflichen Plastikhutzen die ich kenne, sind allesamt zu klein. Nun ist es für mich kein Problem, eine geeignete und maßlich passende Hutze in CAD zu entwerfen. Die Idee ist, eine Form zu bauen, daraus zwei Hutzen zu laminieren und diese mit einem Kleberand von innen gegen den Rumpf zu kleben. Einen entsprechenden Ausschnitt habe ich natürlich vorher angebracht. Nun muß ich nur noch die vorhandene kleine Kante verspachteln und nach dem lackieren wird niemand mehr die nachträgliche Pfuscherei sehen.

Soweit der perfide Plan. Nur scheitert er an "Details", wie: ähh - ich habe noch nie nicht eine Form gebaut. Wie es theoretisch geht, weiß ich aber. Und die Frage ist ja auch: muß man den Aufwand einen nach herkömmlichen Wege gebauten Form wirklich machen?

Gibt es Wege, z.B. so eine Form direkt in z.B. Uriol fräsen zu lassen und Losgröße 2 daraus zu laminieren? Oder gibt es einen anderen, fachlich einwandfreien, aber schnelleren und günstigeren Weg?

Gibt es evtl. jemanden, der so etwas komplett in Lohnfertigung übernimmt? Also ich liefere die Daten und bekomme in angemessener Zeit 2 Hutzen geliefert?

Über sachdienliche Hinweise ist sehr dankbar: Marc-Oliver
 
Hutze

Hutze

Hallo

einfach und günstig für 2 Stück.......

aus Modelierknete z.B R&G ein händisches Urmodell machen...trocknen lassen und dann mit Trennmittel behandeln....dann einen kasten drum und mit Modellbau oder Dentalgips ausgiessen...

und schon hast du eine Negativform....wachsen und Trennmittel und laminieren....

für 2 Stück sollte das gehen und billiger gehts nicht

Gruss M.Gross

Fluggeräte Bauer FVK u.a. Extra Aircraft und Eurocopter/Airbus, Fluggerätemechaniker Boeing 737,727,747,757,767
 
Hallo,

wenn ich solch eine kleine Form benötige, fräse ich sowas in Grün oder Blau.

Soll heißen ebablock PW920 oder sikablock M700. Diese Materialien kannst du nach dem Fräsen mit 2000-3000er Papier leicht nachschleifen und polieren, fertig ist eine perfekte Form.
Uriol ergibt eben eine porige Oberfläche. Diese könntest du dick wachsen, wenn eh noch gespachtelt und lackiert werden muss, sollte es ausreichen.

Gruß Martin
 
Hallo Martin,

herzlichen Dank für diese Informationen aus der Hand eines echten CIM-Gottes ;) Ich werde meinem 3D-Formenbauer diese Materialien vorschlagen, mal sehen, was er davon vorrätig hat. Uriol ist sicher, die anderen weiß ich nicht.

Es wäre ja grundsätzlich schön, wenn man um den Positiv-Negativ Abformprozess herum kommen könnte. Ob das geht, wird sicher auch davon abhängen, ob man die Oberfläche der Negativform aus der Fräse so glatt herausbekommt, daß es nach Schliff mit 2000'er Korn zum Laminieren reicht. (?) Beim Positiv kann ich evtl. vorhandene Absätze vom Fräser etc. noch problemlos wegschleifen. Es geht mir da nur um die Formtreue der Oberfläche an sich, Lunker etc. kann ich später am Bauteil ja gerne noch wegspachteln.

Entschuldigt diese für erfahrene Formenbauer sehr basisorientierten Gedankengänge und Fragen, aber ich habe eben bisher noch keine praktische (Eigen-)Erfahrung in dem Punkt. Im Beruf modelliere ich, gebe das zum Formenbauer und sehe irgendwann das fertige Bauteil. Das ging aber bisher immer über ein gefrästes und dann im Detail händisch nachbearbeitetes Positiv.

Die Anlenkung ist in Kürze fertig. Dann werde ich mal das erforderliche fertige Bauteil nach den gemessenen Endmaßen 3D-modellieren. In meinem Verständnis ist eine Form und eine Gegenform notwendig, da ich außen eine scharfe Kante haben möchte, wo die Hutze in den Klebeflansch übergeht.


Gruß
Marc-Oliver

P.S.: Mit dem "Laminator" hatte ich mich per PN ausgetauscht. Nicht daß ein Mitleser denkt, ich würde diese Hinweise ignorieren oder nicht durch Antwort wertschätzen. ;)
 
Solche Hutzen habe ich für meine ASH ebenfalls benötigt. Hergestellt habe ich sie indem ich einen 10mm Stab meiner Heißklebepistole mit getränkter GFK-Matte umwickelt habe. Nach dem Aushärten wurde das entstandene Rohr schräg abgeschnitten und hatte meine Hutzen/Abdeckungen. Ich kam mit den resultierenden 5mm Hutzehöhe sehr gut hin.
Sollten die 10mm Heißklebestäbe nicht den passenden Durchmesser haben, kann man auch einfach eine Kerze mit passender Dicke nehmen - so spart man sich das auftragen von Trennwachs oder das Abformen. Arbeitet man sauber, entfällt Nacharbeiten durch Spachteln.
 
hallo Marc-Oliver,

Ich kann Dir die Negativformen auch 3D Drucken. Kommt Faktoren billiger als Fräsen. Musst dann nur noch hochglanz lackieren und fertig. Passtifte u.s.w. koennen mit eingearbeitet werden. Konstruktion ist auch kein Problem.

Meld dich wenn du Lust hast.

modellwerft@freenet.de

Grüesse
Robert
 
Danke Robert. Habe von 3D gedruckten Negativformen noch nie gehört. Vermutlich haben's wieder mal die Schweizer erfunden...;)

Moin Memo. Die genauen Abmaße habe ich noch nicht, muß dafür erst die Anlenkung ganz fertigstellen. Ich bin leider nicht so oft in meiner Bastelwerkstatt. Im Moment gehe ich von einer lichten Höhe von 11mm über Rumpf aus (also plus ca. 2mm, wenn ich von innen verkleben will). Das ist viel. Viel mehr als die normalen QR-Abdeckungen etc.. Breite wird voraussichtlich um 10mm und Länge ca. 40 mm. Wie gesagt, das ist zwar am Rumpf gemessen, aber vorläufig.
 
Form 3D modelliert

Form 3D modelliert

Ich habe inzwischen die Maße vom Flugzeug abgenommen und die Hutze 3D modelliert. So wie hier stelle ich mir das Positiv vor. Ich würde jetzt noch eine Gegenform mit 0,5mm Offset erstellen. Denke, das müßte reichen (?) Übrigens sind die letzten 10mm Länge nur Besäumzugabe, nicht daß sich jemand erschrickt. So hat man auch etwas Reserve für evtl. zukünftige Projekte.

Hutze-A1.jpg

Hutze-A-Masse.jpg
 
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