Holmgurte: Umrechnung auf andere C-Faser?

reinika

User
Hallo,
Ich hab eine Frage an die Statiker und Materialspezialisten unter euch.

Wenn ich im Holm-Programm vom Roten Baron den Rovingtyp HTA 24 wähle und aber gerne den Typ IMS von R&G verwenden würde, wie muss ich das umrechnen?
HTA = 1600tex, E- Modul 240 GPA, Zugfestigkeit 3950MPA
IMS = 830tex, E-Modul 290 GPA, Zugfestigkeit 6000MPA

Wegen halbem tex die Rovingzahl verdoppeln, ok.
Dann um die höhere Festigkeit reduzieren, oder um den E-Modul ? Oder wie?

Danke für eure Antworten
Reini
 

Merlin

User
Du musst die anderen Rovings als neues Material einfügen.
Es gibt dazu ein Blatt "Material" im Excel-File. Dort Zeile 8 markieren, im Kontextmenü "Zeile einfügen", dann die Spalten B bis K ausfüllen. Evtl. beim Lieferanten der Fasern nach den erforderliche Daten fragen.

Gruß,
Bernd
 
Wegen halbem tex die Rovingzahl verdoppeln, ok.
Dann um die höhere Festigkeit reduzieren, oder um den E-Modul ? Oder wie?
Ein Holm wird normalerweise auf Festigkeit ausgelegt, also gemäss Festigkeit umrechnen Wenn Du auf Durchbiegung auslegst (nicht üblich) dann wärs E-Modul.

Christians Auslegungstool rechnet auch auf Festigkeit.
 

reinika

User
OK, danke. Gefunden.
Aber die angegebenen Werte im Katalog sind überhaupt nicht schlüssig im Vergleich zu dem was im Programm drin ist. Dort haben die HTA Fasern bereits einen viel höheren E Modul als die IMS von R&G. Andere Einheiten ? Umrechnung?
Sorry kenn mich damit nicht aus.

@Markus, klar auf Festigkeit. Biegung gibt er ganz unten auch an, ist aber nicht das erste Kriterium.
Wär schon cool, wenn ich die Werte ins Programm reinkriege.

PS. Hab nen Umrechner gefunden, Doch auch diese Werte sind nicht plausibel. Kann es sein, dass Christian nur 1/3 einsetzt, wegen laminierfehler?
 
Gehe mal im Excel-Programm auf das Feld J66 und dort in die rechte obere Ecke. Da ist ein kleiner roter dreieckiger Bereich. Wenn Du mit der Maus da drauf gehst öffnet sich ein Textfeld mit der Erklärung die Du suchst.


Das Programm legt den Holm auf Festigkeit aus, verwendet aber dort nicht die Faserwerte sondern in der Praxis gebräuchliche Werte. Mit den Faserwerten kann man so einen Holm gar nicht so ohne weiteres berechnen, da Faservolumen, Faserorientierung im Roving, Matrix Haftung und vieles mehr bei der Verarbeitung eine Rolle spielt die man in so einer einfachen Rechnung nicht berücksichtigen kann. Im Segelflugzeugbau wird bei hochfesten Fasern auch mit zugelassenen Standardwerten gerechnet, da dort noch Sicherheitsfaktoren berücksichtigt werden.

Vergiss die Faserfestigkeitswerte für Deine Auslegung. Mit den E-Modulwerten siehst Du an der Flächendurchbiegung deren Einfluss. Eine Faser mit hohem E-Modul zu wählen senkt die Flächendurchbiegung schon deutlich.
Fazit: Die Festigkeit aller in frage kommenden C-Fasern ist ausreichend für unsere Hobbyanwendungen. Der E-Modul sollte beachtet werden und auch die Bruchdehnung der Faser. Bruchdehnungen unter 1% sind meiner Meinung nach nicht geeignet (zu spröde).
 

reinika

User
Hallo Christian
Vielen Dank für deine Erklärungen. Ich schau`s mir an.

Ich weiss, dass man nicht mit den Laborwerten rechnen kann. LBA nimmt da für Handlaminate ja auch viel weniger. Ich hatte jedoch keine Ahnung wo Du das eingebaut hast und bin kein IT Typ :)

Die IMS Faser hat eine Bruchdehnung von 1.9%, was einen unempfindlichen Holm verspricht. Ich hoffte durch die höheren Festigkeitswerte etwas leichtere Holmgurte zu bekommen. Nun allzu viel bringen die Gurte auch wieder nicht, sonst bau ich wieder die bewährten HT 24 ein.
Nebenbei bemerkt: Es geht um meinen 1:3.5 SB 8 Flügel. Der soll auch im alpinen Hangflug auf der sicheren Seite arbeiten. Steif sein darf er da natürlich auch.

Liebe Grüsse
Reini


PS
Gut habs gelesen, soweit klar mit der Festigkeit.
Das würde bedeuten, dass ich Fasern mit höherem E Modul nur verwende, wenn ich weniger Biegung brauche, jedoch mit derselben Dimensionierung.
 

reinika

User
OK, Danke.
 
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