Sperrholz mit Laser schneiden

Hallo zusammen,

woran kann man erkennen, dass mehrfach verleimtes Sperrholz mit einem Laser geschnitten worden ist und nicht gefräst wurde? :confused:

Gruß

Dieter
 
Moin Dieter,

wenn ich noch einmal kurz zusammenfassen darf:

Durch die Arbeitsweise eines Lasers, der das Material an der Schnittstelle verdampft, färbt sich die Schnittkante je nach Material zwischen hell- und dunkelbraun bis hin zu schwarz bei sehr hartem bzw. dickem Holz. Daher nimmt man für den Modellbau z.B. weißverleimtes Sperrholz da dort die Rußentwicklung nicht so stark ist und die Kanten nur leicht braun werden. Dies ist nur bei Holz so => Acryl, diverse Kunststoffe (kein PVC!) Stoffe, Filz, ... lassen sich zum großen Teil ohne sichtbare Schmauchspuren schneiden.

Ein weiterer Aspekt ist die Winkligkeit der Schnittkante. Bei einer Fräse arbeitet der Fräser auf der ganzen Länge mit der gleichen Dicke und der Schnittspalt wird gleichmäßig breit. Ein Laser ist ein gebündelter Lichtstrahl der über eine Linse auf das Material gerichtet wird. Er läuft also spitz zu, schneidet sich und wird unten wieder breiter. Je nachdem wo genau der Fokus auf dem Werkstück liegt wird die Schnittkante leicht schräg. Bei 3mm Material sieht man das kaum. Bei 6mm kann es schon vorkommen, dass Passungen nicht exakt ineinander passen. Hier gibt es jedoch einen Trick: Die eine Passung von vorne und die andere gespiegelt lasern, dann passen die schrägen Kanten perfekt ineinander.

Der dritte angesprochene Punkt ist der Geruch. Verbranntes Holz riecht nun mal. Verbranntes Acrylglas braucht auch ein paar Stunden bis Tage bis es nicht mehr stinkt.

Ich nutze bzw. kombiniere meistens beide Verfahren, sowohl das Fräsen als auch das Lasern. Je nach Material und Einsatzzweck wähle ich das für mich geeignete Fertigungsverfahren aus.
 

BOcnc

User
Ich habe keinen Laser, aber ein paar Bausätze.

Ist das mit der V Form nicht genau andersherum.
Oben breiter weil der Strahl da noch mehr Energie hat und etwas länger brennt.
Bei meinen Bausätzen ist das so.
 
Da der Laser wie beschrieben Keilförmig verläuft kannst du dir den wie ein X vorstellen. Wenn du jetzt den Fokus oben auf dem Werkstück legst, erhälst du ein anderes Ergebnis als wenn du den Fokus auf die untere Werkstückkante legst. Natürlich ist der Schneidbereich, also dort wo sich die Laserstrahlen zu einem Punkt bündeln, je nach verwendeter Linse mehrere mm hoch bevor der Strahl wieder merklich auseinander läuft. Ich kann quasi übertrieben dargestellt, ein V, ein A (ohne Mittelstrich ;) oder ein X schneiden. (bei dicken Materialien, bei dünnen kann man das getrost vernachlässigen!) Bei meinem Laser habe ich einen gut nutzbaren Fokusbereich von +/- 2mm. Bei einem Versuch mit 2cm Schaumstoff kam ich auf einen Keil von geschätzten. 1-2mm. Dies läßt sich aber mit der Wahl einer anderen Linse kompensieren, die den Strahl anders bündelt.
 
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