K2 EPP von Reichard

Rippen und Spanten sind nicht meine Sache, daher habe ich bei Staufenbiel Berlin einen K2 EPP von Reichard Modellsport gekauft. Dieser Doppeldecker (siehe Produktbild vom Hersteller) hat eine Spannweite von 85cm und ein Abfluggewicht von ca. 380 bis 420 Gramm. Da ich mit 5 min Epoxi partiell die Oberfläche des EPP geschlossen und verfestigt habe, wird mein K2 um die 400 Gramm auf die Waage bringen. Ich werde nach und nach eine Baubeschreibung einstellen sowie entsprechende Bilder.

Hat jemand unter Euch das gleiche Modell? Dann freue ich mich über Eure Erfahrungen damit.

Gruss Christoph
 

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Der Rumpf I

Der Rumpf I

Zuerst habe ich den Motorspant eingeklebt. Die Längsverstrebung in den Rumpf ist gezapft, was die Montage erleichtert. Zug und Sturz sind durch den Zuschnitt des Rumpfes vorgegeben. Da die vorgeborten Löcher im Motorspant nicht mit denen des Motorträgers übereinstimmten, habe ich einen zweiten Spant zugeschnitten und dem ersten vorgeklebt. Nachträglich wurde der nun doppelte Spant dem rechteckigen Profil des Rumpfes entsprechend zugeschliffen. Der Spant ist ursprünglich an den Seiten nach aussen gewölbt. Es folgte das Einkleben der Holzträger für den Baldachin (obere Flächenbefestigung) und des Fahrwerkes, sowie der Aufnahme für die seitlichen Stützen zur oberen Tragfläche. Den Einschnitt für dieses GFK-Teil habe ich auf einer Proxxon Tischlaubsäge (Laubsägearbeiten :D ) gemacht. Da der Motorregler auf dem vorderen Rumpfbereich sitzen wird musste eine Durchführung für die Kabel her. EPP lässt sich gut mit kleinen Fräsern bearbeiten. An anderer Stelle habe ich auch mit einem Lötkolben mit abgezogener Lötspitze ein sauberes Loch in den Schaumstoff geschmolzen. Alledrings ist diese Methode eher heikel. Die Kabeldurchführung wurde hinterher mit einer dünnen Schicht Silikon ausgekleidet und das Material somit fixiert.
 

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Der Rumpf II

Der Rumpf II

Das Batteriefach ist vom Hersteller bereits vorgeschnitten, allerdings ließ sich der verwendete Akku nicht vollständig im Rumpf versenken - und stand immer etwas hervor. Wegen der Optik, vor allem aber für einen besseren Halt habe ich das Fach also ganz durchgebrochen und zur (Wieder)versteifung des Rumpfes sowie als Abschluss ein Stück Glasgewebeband mit Epoxi aufgeklebt. Das Band wurde von aussen und innen in einem zweiten Klebegang mit Epoxi "getränkt".

Höhen- und Seitenleitwerk sollen nach der Baubeschreibung fest mit dem Rumpf verklebt werden. Diese Variante gefiel mir nicht, weil ja auch mal etwas kaputt gehen kann und zum Transport ein teilzerlegter Flieger praktischer ist.
Ich habe für beide Leitwerke Klemmhalterungen vorgesehen, von denen die für das Seitenleitwerk aus Holz ist und leider nicht schön ist aber hoffentlich ihren Dienst versieht. Die Klemmhalterung für das Höhenleitwerk hingegen ließ sich ohne größere Hilskonstruktionen herstellen: Dazu wurde ein senkrechtes Loch in das Rumpfende gefräst und sofort wieder mit Epoxi gefüllt. Nach Aushärten des Epoxi wurde ein Loch durch das Harz gebohrt, in das die Klemmschraube gedreht wird, mit der das Höhenleitwerk nun genügend fest im Rumpf eingeklemmt ist.

Der Bausatz sieht einen Hecksporn aus Depron vor, der mir auch nicht gefiel, vor allem wegen der Haltbarkeit. Ich habe eine schmale Sperrholzleiste geschnitten, diese mit Epoxi und etwas Glasgewebe beidseitig laminiert und schließlich einen 0,8mm Stahldraht durch zwei jeweils vor den Enden befindlichen Löchern gefädelt, den Stahldraht ebenfalls mit dem Holz und das Holz unter den Rumpf geklebt.
 

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Hallo Christoph,

Und danke für deinen Bericht. Ich habe selbst schon mit der K2 geliebäugelt. Wäre mein erster Doppeldecker. Ich bin schon sehr gespannt, was Du zu den Flugeigenschaften berichten wirst. Weiter so!

2 Fragen:
* Ist es wirklich nötig, des EPP mit Epoxy zu überziehen? Verliert es dabei nicht seine günstige Eigenschaft (Flexibilität)?
* Kommt das Modell schon lackiert (sieht nach Deinen Bildern fast so aus ...)?

LG Kristjan
 
Diskurs

Diskurs

Hallo Christian,

vorangestellt: Ich besitze aus jüngerer Zeit Flugerfahrungen mit Xtwin und ähnlichen (Antriebs-) und Flugmodellen. Der K2 kam dann als Ergebnis einer Überlegung "jetzt mal was Richtiges" zu fliegen. Da Holzbau bisher nie fertig wurde, ist Schaum die richtige Wahl für mich. Man muss weniger bauen, kann aber doch hier und da spezielle Lösungen ausprobieren. Dazu gehört auch das Überziehen der porösen, weil geschnittenen, EPP Oberfläche mit Epoxi - um eine glattere Oberfläche zu erzielen. Ich habe ein anderes Modell aus EPP testweise mit Farbe besprüht und fand das Ergebnis mangelhaft, weil die Farbe quasi versickert und sie Farboberfläche nie geschlossen aussieht. Der Epoxiüberzug erfolgte nur partiell, teils zur Glättung der Oberfläche, teils zur Versteifung besonders "wabbeliger" Stellen. Gefordert ist in der Bauanleitung nichts dergleichen, zumal wenn mann das ganze Modell so behandeln würde, das Gewicht sicher zu groß würde. Du hast Recht mit der Feststellung, daß das EPP seine Flexibilität verliert und bei einem Crash würden sich sicherlich auch Falten bilden. Weiterhin ist es auch so, daß Glasgewebe und Epoxi auf dem EPP eine quasi knallharte Oberfläche gibt. .... Mit einem Crash rechne ich aber jetzt noch gar nicht. Die Teile sind aus dem Karton heraus teilweise rot besprüht, und zwar immer die vorderen Seiten - also Rumpfnase und Flächenvorderkanten. Die hinteren Leitwerke sind aus 7mm Depron - und weiß.
Bis auf die Querruderanlenkung sind alle Teile jetzt soweit vormontiert, daß ich wohl vor dem ersten Schnee :rolleyes: noch einen Flugversuche machen kann. Ich hoffe, daß meine Abweichungen vom regulären Bauplan (immerhin war Epoxi als Klebstoff empfohlen) sich dann nicht irgendwie nachteilig auswirken.

Gruss Christoph
 
Hallo Christoph,

Danke für die Antwort. EPP ist wirklich ein geniales Zeug. Du hast recht, das Roh-EPP ist nur sehr schwer zu lackieren, vor allem haftet die Farbe nicht sehr gut und bröckelt wieder ab. Sehr gute Erfahrungen habe ich mit DEKA-Farben gemacht. Die sind zwar nicht so leicht wie Acryl, bleiben jedoch flexibel und haften damit gut an EPP, auch wenn es sich mal biegt.

Epoxy ist der beste Klebstoff dafür. Sekundenkleber geht zwar auch, verschwindet aber sofort in irgendwelchen Löchern des EPP.

Ob ich die Versiegelung gemacht hätte, weiss ich nicht. Eher aber nicht, weil ich meine, dass die Flexibilität halt die grosse Stärke der 'Knäckebrotflieger' aus EPP ist. Nachteil ists aber möglicherweise keiner, ausser dass die Kiste halt ein wenig schwerer wird.

Das die Leitwerke aus Depron sind trübt meine Begeisterung ein wenig. Ich dachte alles an dem Modell wäre aus EPP. Ich bin da ein wenig verwöhnt von den Modellen von Peter Modlich (www.pemotec.com), die sind komplett aus EPP und von hervorragender Qualität (Eine Baubeschreibung des Flexifly gibts auf http://members.aon.at/plaetzer/main.htm).

Das Fahrwerk ist jedenfalls erste Sahne, leicht und stabil. Bin schon gespannt, wies weitergeht ...

LG Kristjan
 
tcolm schrieb:
Sekundenkleber geht zwar auch, verschwindet aber sofort in irgendwelchen Löchern des EPP.

Ich klebe EPP sehr gerne mit Sekundenkleber. Wenn mann dünnflüssigen benutzt sickert der zwar schnell ins Material, wenn man aber direkt danach Aktivatorspray auf die Stelle sprüht, härtet der sofort aus und kocht sogar noch hoch. So kann man auch Risse super spaltfüllend reparieren. Mit ein bisschen Übung lässt sich auch ein Modell auf diese Weise aufbauen. Macht sich im Gewicht sicherlich positiv bemerkbar und steht der Festigkeit dem Epoxy in nichts nach (jedenfalls bei EPP)

Gruß Ole
 
Hey Ole,

Da hast Du sicherlich recht, die Verbinding ist sogar besser. Es geht auch dickflüssiger Seku. EPP ist allerdings nicht gleich EPP. Meine Modelle waren bislang aus sehr grobporigem Material, in dem dünnflüssiger Seku schon beim Aufbringen (also vor dem Kontakt mit Aktivator) verschwindet.

LG kristjan
 
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