Segler dreht sich um Hochachse

Hallo

Bei einem Flug mit meinem Thermik XXXL ist mir etwas sonderbares passiert:
Und zwar war der Segler mit guter Geschwindigkeit und einem Winkel von ca. 45 Grad nach unten unterwegs und plötzlich bewegte er sich um die Hochachse hin und her - ähnlich, wie wenn ich voll Seitenruderausschlag mal links mal rechts gegeben hätte. Er machte ein paar "Schlenker" und beruhigte sich aber dann gleich wieder.

Hat jemand eine Erklärung für diese Aktion?

Mit dem Segler bin ich schon mehrere Male geflogen und konnte vorher und auch nachher nie etwas in der Art feststellen.

Danke und Gruss
Robert
 

Milan

User
Hallo Robert.

Ist die Seitenruderanlenkung evt. nachgiebig ? Obwohl Ruderflattern eher zu höhren als zu sehen ist.
War das Schlingern weg, nachdem du mit Höhe die Fahrt rausgezogen hast oder hast du den Bahnneigungsflug beibehalten ?

Gruß
Harry
 
Hallo Harry

Die Seitenruderanlenkung ist nicht nachgiebig und gehört (Flattern) habe ich auch nichts. Den Neigungsflug habe ich sofort beendet und gleichzeitig, bzw. kurz vorher schon war das Schlingern verschwunden.
Der Segler "wedelte" nur ein paar mal hin und her, und dann war der Spuk wieder vorbei.

Gruss Robert
 

Gast_8281

User gesperrt
Servus,


hattest ne Störung auf dem Seitenruderservo ??? Könnte ja möglich sein, dass er kurz Vollausschlag gegeben hat und sich darauf hin der Segler wieder ausgependelt hat...

Gruß
Mäddis
 
Hallo Robert,

es könnte was mit dem Dämpfungsmaß des Leitwerks zu tun haben. Wenn die Dämpfung zu groß ist kann das System aufschwingen. So etwas konnte man früher vorzugsweise bei V-Leitwerk Modellen mit grossen Leitwerksflächen beobachten ( z.B. der WIK Salto ). Das Leitwerk des Thermik XXXL scheint ja etwas größer zu sein.

Jens
 

sualk

User
Hallo Robert,

wenn es nur bei großer Geschwindigkeit (z.B. 45 Grad-Neigungsflug gegen den Wind) reproduzierbar ist, tippe ich auf das Gleiche Problem wie Jens.

Ich habe einen Stingen (von Reichard CZ) der hat bei Speedflug mit kräftigem Gegenwind auch heftig gependelt.

Ich habe dann irgenwo gelesen, dass das Pendeln durch gegenseitig wechselnden Strömungsabriss am HLW hervorgerufen wird, wenn dieses zu groß ist.

Ich habe das HLW ein gutes Stück verkleinert und das Pendeln gibt es seit dem nicht mehr.

Da das HLW des Stinger aus 3 mm Balsa besteht, war das Verkleinern natürlich kein Problem.

Bei einem Voll-GFK-Modell wird diese Veränderung wohl nicht so gut aussehen. :D

Um zu testen, ob dies dein Problem ist, könntest Du schmales Tesa-Krepp (10 mm) auf ca. 1/3 der HLW-Tiefe (gemessen ab Vorderkante) über die komplette Breite kleben. Durch die dadurch entstehenden Verwirbelungen sollte die Strömung länger anliegen.
 

Laminatorikus

Vereinsmitglied
Mein Vorschlag!

Zackenband beidseitig am Seitenruder anbringen, ist zwar nicht üblich aber ein Versuch wäre es doch wert, bevor der Kollege noch anfängt das Seitenruder an einem XXXL zu verkleinern;), lieber vorher die wenig invasiven Methoden probieren.

Grüße, Memo
 
Hallo zusammen

Vielen Dank erstmal für eure Posts.

Ich werde mir an der Messe in Friedrichshafen Zackenband organisieren und eure Tipps ausprobieren. Da aber die Flugsaison praktisch zu Ende ist, wird das Resultat wohl oder übel länger auf sich warten lassen.

Schöne Grüsse
Robert
 
Du kannst auch vorübergehend mit dem Abdeck-Klebeband welches die Maler verwenden behelfen.

Hab den Tip am Hang bekommen von einem Zuschauer und siehe da - der Effekt des Abriss war weg. Der streifen sollte ca 1 -1,5 cm sein.

Gruß
Steve
 

Peer

User
Tach !

Vergiss mal das Zackenband - das ist viel zu fett !

Als Turbulator reicht auf jeden Fall ein schmaler Streifen
(ca. 3 mm) Tesa-Gewebeband völlig aus.

Die "Stolperkante" lässt die laminare in mikroturbulente
Strömung umschlagen und die wiederum legt sich dann
wieder glatt an - im Gegensatz zur laminar abgelösten,
die anschließend in großen "Blasen" auf dein Leitwerk
einschlägt.

Ansonsten: Die Flugsaison ist nie zu Ende !!

Peer
 
Hellau

Ok - überredet. Ich warte nicht auf die Modellbaumesse und probiers mit Gewebeband.

Frage: Soll ich das Band nun auf das Höhenleitwerk kleben oder ans Seitenleitwerk? Was denkt ihr?

Danke für eure Hilfe und Gruss
Robert
 
Servus
Uiii, hier geht was durcheinander. Ich denke sualk verwechselt Querachse mit Hochachse. Für die Hochachse ist nur das Seitenleitwerk zuständig, also bitte nichts am Höhenleitwerk modifizieren...
Wenn das Modell um die Hochachse pendelt, ist die Dämpfung um die Hochachse zu gering. Ursache kann ein zu kleines Seitenleitwerk sein , ein zu kurzer Hebelarm oder strömungstechnische Probleme am Seitenleitwerk. Letzteres wäre der Fall wenn ein Profil gewählt wurde, das sehr empfindlich auf Anstellwinkeländerungen reagiert (einseitiger Strömungsabriss). Was dagegen spricht ist, adss dies bei höheren Geschwindigkeiten passiert, sollte eher im unteren Geschwindigkeitsbereich der Fall sein. Dazu kommt noch, dass bei schweren Tragflächen das “Pendel“ einfach länger schwingt.
Interessanterweise hat bisher noch kein XXl Benutzer - ich schätze, es gibt schon einige- darüber berichtet. Kann es sein, dass es an diesem Tag sehr turbulent war??
Und nun?
Ich würde
a) einfach noch mal fliegen gehen, vielleicht war es ja ein einmaliger Effekt
b) die ganze Anlenkung noch mal checken (Bowdenzug auch fest?)
c) Reichweitentest machen, vielleicht hat auch das Servo eine Macke
d) 3 mm Tesa Gewebeband ans Ende des ersten Drittels des Seitenleitwerks (Dämpfungsflosse) kleben
e) wenn alles nicht hilft, das Seitenruder nach hinten mit 0,8 mm Sperrholz , das mit Gewebeband angeklebt wird, um 3-5 cm verlängern. Aber dann Ausschlag drastisch verringern und Schwerpunkt prüfen.

So, mehr fällt mir jetzt auch nicht mehr ein.
Berichte mal weiter!

Cu
Ernie
 
Hallo Ernie

Danke für deinen ausführlichen Eintrag. :)

Das komische an der ganzen Sache ist, bzw. war, dass der "Schlenker"-Effekt nur einmal auftrat und dies an einem der schönsten Flugtage, den wir in diesem Jahr hatten, es war absolut ruhiges Wetter.

Ich habe nach diesem Flug nochmals ein paar Testflüge drangehängt und ähnliche Manöver geflogen, konnte aber den Wackler nicht mehr reproduzieren. Da mir die Sache aber doch nicht geheuer war, habe ich mich mit meiner Frage an dieses Forum gewandt.
Meinem Kollegen und mir ist aber auch schon aufgefallen, dass der Thermik XXXL gerne mal um die Hochachse zu schieben scheint. Dies aber nicht beim Speedflug, sondern nur bei langsamen Geschwindigkeiten. Wobei dieses Schieben mit dem obigen beschriebenen starken Schlenkern nicht vergleichbar ist, da viel schwächer ausgeprägt.

Ich werde die Sache mit dem Klebband ausprobieren und fleissig testen.

Schöne Grüsse
Robert
 

Yeti

User
rdeutsch schrieb:
Ich habe nach diesem Flug nochmals ein paar Testflüge drangehängt und ähnliche Manöver geflogen, konnte aber den Wackler nicht mehr reproduzieren.

Hallo Robert!

Bevor du deswegen irgendwas absägst (*grusel*), mach's mal so wie Ernst sagt.

Die Ursache könnte aber auch am Flügel liegen. Das müsste aber reproduzierbar sein. Frage: Beginnt das Pendeln immer mit einer Bewegung in die selbe Richtung?

Wenn das Pendeln nicht nochmal auftritt, würde ich übrigens gar nichts machen ;)
 
Hallo Robert,

wenn der Segler bei niedrigen Geschwindigkeiten schiebt, dann muß ich Ernie rechtgeben mit der zu geringen Dämpfung. Den Test mit dem Band halte ich auf jedenfall für sinnvoll.

Jens
 

stobi

User
Hye,


Frage: Soll ich das Band nun auf das Höhenleitwerk kleben oder ans Seitenleitwerk? Was denkt ihr?

Ich würde den Turbolator zwischen 25%- 30% von der Vorderkante gemessen
anbringen.
Als Test eignet sich 0,3 - 0,4 mm starkes Elektrikerisoband in 3 mm breiten Bahnen geschnitten.
Hat bei mir schon öfter gefunzt.
 

Udo Fiebig

User †
rdeutsch schrieb:
... Meinem Kollegen und mir ist aber auch schon aufgefallen, dass der Thermik XXXL gerne mal um die Hochachse zu schieben scheint. Dies aber nicht beim Speedflug, sondern nur bei langsamen Geschwindigkeiten. Wobei dieses Schieben mit dem obigen beschriebenen starken Schlenkern nicht vergleichbar ist, da viel schwächer ausgeprägt. ...
Hallo Robert,
jetzt muss ich als eifriger 'Thermik-3XL'-Flieger doch auch einen Kommentar dazu abgeben.
Ich bin nun mal in erster Linie ein ausgeprägter Thermikflieger und bewege daher den 3XL oft mit relativ stark gesetzten Wölbklappen und im untersten Geschwindigkeitsbereich. Und da habe ich im ganzen Jahr noch kein Schieben oder gar Schlenkern feststellen können.

Und im Gebirge oder nach F-Schlepp lasse ich ihn auch schon mal ganz schön laufen, manchmal auch etwas brutal. So z.B. neulich in Kaltenkirchen, ausgeklinkt bei 450 m, und dann den 'Sinkflug' gegen die Schleppmaschine (nach vorheriger Ansage) mit Abstand gewonnen. Auch bei diesen Speedflügen kein Schlenker oder sonstige Unarten, einfach wie am Schnürchen, dass es eine Freude war.

Vielleicht solltest Du mal Deine Einstellung bzgl. Exponential prüfen. So ca. 30% auf Quer, Höhe und Seite mag der 3XL nach meiner Erfahrung sehr gern! Die Reaktionen auf Ruderbewegungen sind trotz der Spannweite von 494 cm nämlich bemerkenswert.

Und: obwohl ich bekannterweise ziemlich oft Zackenbänder zur Leistungssteigerung einsetze, beim 3XL ist so etwas wirklich unnötig!

Gruß Udo
 

Gast_9757

User gesperrt
Hmmm... ganz naiv gefragt, macht es eigentlich Sinn, über ein derartiges einmaliges, nicht reproduzierbares Fehlverhalten zu diskutieren? Man kommt doch eh nicht auf die Ursache.

Manchmal passieren halt seltsame Dinge..... kann auch sein, das jemand anderes gerade seine Fernsteuerung auf dem selben Kanal ausprobiert hat und man es aufgrund athmosphärischer Absurditäten für ein paar Sekunden mitgekriegt hat, oder es war eine ebenso wirre Luftströmung, oder eine von tausend anderen Optionen...
 
Hallo zusammen

@Ralexx:

Wie ich schon am Anfang geschrieben habe, konnte ich dieses Verhalten vorher und nachher nicht mehr beobachten. Da ich aber für so ein Schlenkern keine sinnvolle Erklärung hatte, habe ich mir erlaubt, hier im Forum nachzufragen. Schliesslich weiss man ja nie, was dabei rauskommt. Und die Sache mit dem Strömungsabriss macht u.U. auch Sinn, daher werde ich weiter beobachten ob das Schwänzeln wieder auftritt und dann kann ich die Bänder mal aufkleben und weitertesten.

@Udo:
Expo habe ich schon drin. Schadet dem 3XL wirklich nicht. ;)
Dass leichte Schieben (man muss wirklich gut hinsehen) ist mir am Anfang gar nicht aufgefallen, erst nachdem mich ein Kollege darauf aufmerksam gemacht hat. Aber es ist nicht wirklich tragisch, da es auch nur bei sehr langsamen Flüge auftritt und dies auch je nach Wetterlage.
Wir fliegen zwischen 2 Baumreihen, die als Windschutz dienen (Abstand mehrer hundert Meter). Je nach Windrichtung und Höhe hat man das Gefühl, als wenn der Segler auf einem weichen Polster fliegen würde. Das könnte vielleicht der Grund für das Schieben bei Thermikstellung sein.

Ich bin restlos vom Thermik XXXL überzeugt. Schönes Gerät, welches man schnell und langsam fliegen kann. :D Macht echt Spass damit zu fliegen.
Das "Schwänzeln" stört mich ja nicht wirklich, aber vielleicht fliege ich dann auch nur zu langsam...

Schöne Grüsse
Robert
 
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