Wer ist der Kurbelstar?

crakob

User
Hallo zusammen

Wenn ich eine 6m ASH26 und einen Ventus 2cx, beide mit ca 12kg und HG2,5w betrachte.

Meint ihr da gibt es noch Unterschiede bzgl. des Flugverhaltens bzw. was mich interessiert, geht eines der beiden Modelle besser in der Thermik (Kreisflugverhalten etc,)
 

migru

User
Hallo Christian,

ich würde mal vermuten, dass beim Ventus die Eigenstabilität beim Kreisen (durch die Knickflügel im Außenbereich) besser ist. Wenn ich mich, ohne die Modelle im Flug sehen bzw. testen zu können, entscheiden müsste, wäre der Ventus mein Favorit.

Letztendlich entscheidet jedoch die Konstruktion/Auslegung des Modells, wie die tatsächlichen Flugeigenschaften sind. Will sagen: ohne die Modelle gesehen/getestet zu haben ist es reine Spekulation...
 
Schau doch mal...

Schau doch mal...

nach den Flächenbelastungen der beiden flieger....und von der tragflächen-symmetrie her, würde ich auf keinen fall auf irgentwelche eigenschaften her schließen....schließlich wurden die für das original konstruiert und nicht für das modell......das wird hier auch nur könnte, müßte, sollte usw. antworten geben. sinnvoll ist wirklich nur der direkte vergleich und dann auch noch mit zwei gleich guten piloten, die ihr modell auch richtig eingestellt haben.


rené
 

Wolfram Just

Vereinsmitglied
Aus dem Thread "Flächenbelastung > 100 g/dm²"
crakob schrieb:
Hallo Wolfram,
mit dem Gedanken an die LET ASH oder evtl. auch den Ventus2cx spiele ich auch.
Im Airmixvideo spricht Florian von 15 kg für die ASH. Eine Menge Holz.Aber alle meinen ja, da sei schon ok.

Meinst Du, es gibt fliegerisch Unterschiede zwischen dem Ventus und der ASH. (Für mich gilt, je "thermikgeiler" um so besser)

Hallo Christian,

war mir bei Deiner Anfrage nicht ganz so sicher, ob Du mit den beiden Maschinen die von LET meinst, wenn auch vieles darauf hingedeutet hat. Beide aber wohl in GFK, oder?

Die Ventus 2c (nicht 2cx, und noch in Styro/Abachi/Oracover und mit HQ 3.0/2.5) hatte ich zuerst als reinen Segler mit Stahl-Steckung (12.5kg), dann umgerüstet auf AFT19 und Edelstahl/CFK-Steckung (13.8kg). Die Carbon-ASH 26 (mit HQW 2.5) habe ich nun zuerst als Segler fertig gemacht (so bereits 14.5kg), da mein AFT momentan bei Florian in Reparatur ist (hatte einen denkbar unglücklichen Abschmierer direkt nach dem Start am Hang, bei dem die Ventus auf dem Rücken liegend in ein Gebüsch gerauscht ist -> Maschine heil, Triebwerk malad). Die ASH konnte ich bisher allerdings nur dreimal fliegen. Mein erster Eindruck bestätigte aber bereits meine Vermutung, dass nämlich die ASH träger auf Querruder kommt, da die Flächen (Carbon-Version !) im direkten Vergleich zu denen der Ventus bleischwer sind und wohl den Hauptgrund für das deutlich höhere Gewicht darstellen. Um wieviel leichter die GFK-Flächen sind, weiss ich nicht.
-> Höhere Trägheit -> größere Ausschläge nötig -> höherer Widerstand -> schlechtere Leistung, v.a. in Wechselkurven ?!?

Wie sich das alles auf die Thermikempfindlichkeit auswirkt, kann ich noch nicht sagen, dafür bin ich sie noch nicht oft genug geflogen. Die Grundeinstellungen an sich (Schwerpunkt, EWD von 2.5 auf ~1.3 angepasst) haben soweit nach dem Entfernen des obligatorischen Angstblei in der Schnauze nach dem Erstflug gepasst. Mein Bauchgefühl sagt mir aber, dass die Ventus die "thermikgeilere" Maschine ist, die ASH von ihrer Festigkeit und ihrem Gewicht dafür halt eher für dynamisches Gleiten (GPS-Dreiecksfliegen ?), Highspeed-Orgien :D und zum Fliegen auf Flugtagen herhalten wird. Nebenbei bemerkt ist für mich die Ventus auch optisch die geilere Maschine, und die Mehrfach V-Form macht sie auch sicherlich mehr zum Kurbelstar als die ASH mit ihrer 1-fach V-Form (Stützwirkung), auch wenn das von René bezweifelt wird (wenn ich das mit der "tragflächen-symmetrie" bei ihm richtig gedeutet habe ;) ).

Die Option, das AFT19 aus der Ventus auszubauen und in die ASH einzubauen werde ich mir aber auf jeden Fall schaffen, ist ja im Gegensatz zu anderen KTWs kein großer Aufwand und der kleine Ausschnitt zusammen mit dem Einbaurahmen schwächt auch den Rumpf nicht wirklich.


Gruß
Wolfram

PS.: Welches Airmix-Video meinst Du denn? Gibt es das online?
 

crakob

User
Hallo Wolfram.
danke für die ausführliche Antwort.
Das Airmixvideo war in der letzten Elektromodellflug dabei.
Darin ein Bericht über das AFT mit dem Nimbus von Florian und einer ganz kurzen Vorstellung der ASH. Er sprach da von 15 kg.

Eigentlich ist der Ventus ( ASH<->Ventus auch mein Favorit. Nur hab ich schon den 4,8er mit JK-Triebwerk und würde gern auch eine andere Maschine haben.
Am liebsten wär mir die DG800, Florian meinte jedoch, das das AFT dort nicht reinpasst :( (6m DG800)

Meine Vorgaben sind: zwischen 6-7m, mögl. 1:3, sehr weit vorgefertigt, AFT :), und vor allem leicht und gut in der Thermik.

Habt ihr evtl. Tips. In der Größe wird die Auswahl ja schon ziemlich eng.
 
Maximales Steigen

Maximales Steigen

Hallo!
Ich verfolge diesen Thread sehr interessiert, da ich mir seit einiger Zeit auch Gedanken mache, wie man die Leistung bzw. das Handling gängiger Großseglerkonzepte noch verbessern kann. Mein erster Tipp bezüglich der hier angebrachten Fragestellung ist: Gewicht sparen!
Die Tragflächenbelastung ist essentieller Bestandteil wenn es darum geht maximales Steigen (also eigentlich ja minimales Sinken) zu erreichen. Desweiteren kann man sich meiner Meinung nach als Großseglerpilot einiges an den modernen F3B und F3J-Konzepten abschauen. Wir fliegen immer noch in einem Re-Zahl-Bereich der mir Verlaub als "klein" - ich möchte "suboptimal" vermeiden - bezeichnet werden kann. Und genau hier sind die Annähreungen an maximale Performance von Mak Drela (supra) oder auch Philip Kolb (Pike perfect) überaus richtungsweisend, wie ich finde. Wenn es um die bessere Eignung zwischen ASH 26 und Ventus 2C geht, so bleibt es schwierig, einen Favoriten zu finden. Ich stimme zu, dass die Aussenflächen des Ventus mit der hrfach-V-Form stabilisierenden Effekt haben, ich bin mir aber nicht sicher, ob das beim Thermikfliegen allzu erwünscht ist. Meine Befürchtungen diesbezüglich gehen eindeutig in die Richtung, dass ein schwere Aussenflügel, hervorgerufen durch eine zusätzliche Steckung un dzusätliche Servos in diesem Bereich eher kontraproduktiv sind. Ein leichter Re-Zahl-angepasster Aussenflügel erscheint mir sinnvoller. Und da hat in meinen Augen die ASH 26 die Nase vorne. Der etwas tiefere, gerade Aussenflügel ist einfach ohne Schnickschnack leicht zu gestalten und weist etwas höhrere Re-Zahlen auf, was die Widerstandsbeiwerte reduziert. Ein ausreichend dünnes Profil im Randbogenbereich kann hier massgeblich zur Effizienz beitragen. Über 10% erscheint mir persönlich hier fragwürdig, da ich nicht davon ausgehe, dass bei besonders leichter Bauweise um der Thermikempfindlichkeit Tribut zu zollen wesentlich über Re_sqrtCa = 80k vorherrschen. Da sind F3J-Profile wohl im Aussenflügelbereich prädestiniert. Also SD 7037 oder MH 32 bzw. HQW 2.5 / 9.0. Nicht zu vergessen, dass der Aussenflügel deswegen leicht sein sollte um die Massen möglichst nahe im Schwerpunkt zu zentrieren. Das heisst, je leichter die Aussenflächen und die Leitwerke sind, imso weniger Energie it notwendig um das Flugzeug zu manövrieren, was besondrs beim Kurbeln erwünscht ist. Daher ist nach wie vor die ASH 26 mein Favorit. Sie hat einen längeren Leitwerkshebel, ein größeres Leitwerksvolumen und schnörkellose Aussenflächen, was bei geeigneter massenzentrieter Bauweise gewisse Vorteile versprechen dürfte. Darüberhinasu ist die Tragfläche etwas größer, wgeringere Flächenbelastungen leicher realisierbar macht.
Mein Tipp: Schaut mal unter www.manfred-schadl.de nach. Manfred baut eine ASH 26 im Maßstab 1:3 mit 9 kg in der Seglerversion. Auf Wunsch auch mit gewissen persönlichen Vorlieben (Balsaflächen, speiellen Profilstrak etc.) um hier oder da noch das ein oder andere Gramm Gewicht zu sparen.
All the best:
slopesoarer
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten