Ohohoh
@Dieter: Das MEDIUM an sich ist schon gleich (abgesehen von den Veränderungen infolge Temperatur, Dichte, Viskosität, Schallgeschwindigkeit usw. in unterschiedlichen Höhen), nur die Reaktion eines großen oder kleinen Objektes auf dieses Medium unterscheiden sich. Insofern hat Tanni recht.
Die (sprachliche) Definition der Reynoldszahl ist das Verhältnis aus Trägheitskräften zu Reibungskräften auf ein Fluidelement.
Kleine Reynoldszahl: Die Zähigkeit des Mediums spielt eine große Rolle im Vergleich zum "Schwung" der Strömung (man möge mir diese laienhafte Formulierung nachsehen). Klassisches Beispiel ist die "Strömung" von Honig übers Brötchen
Große Reynoldszahl: Der Impuls der Strömung, alles was aus seiner Massendynamik entsteht (Geschwindigkeit, Druckfelder) ist groß im Vergleich zu den Kräften, die aus der Zähigkeit entstehen.
Man muss dazu wissen das die Reynolszahl eigentlich ursprünglich mal anhand von Rohrströmungen "erkannt" wurde.
Es lässt sich nun rechnerisch zeigen dass man für Profile die Reynoldszahl als Geschwindigkeit * Profiltiefe / kinematische Viskosität darstellen kann.
Das bedeutet, je größer das Profil und/oder je größer die Geschwindigkeit, desto größer die Reynoldszahl.
Wenn du nun ein Profil immer weiter verkleinerst, dann kommt irgendwann der Punkt wo der von der Zähigkeit beeinflusste, wandnahe bereich der Strömung, die sog. Grenzschicht, immer stärker dominiert und auch )im Vergleich zu der Größe des Profils) immer dicker wird. Das Profil entwickelt andere Eigenschaften, da die Stromlinien der "gesunden" Aussenströmung (ausserhalb der Grenzschicht) einen anderen Weg gehen müssen. Zudem hat die Strömung teilweise nicht mehr genug "Schwung", um gegen die Druckzunahme im hinteren bereich des Profils anzukommen, da sie zuvor wegen der Zähigkeit bereits Energie verloren hat. Es folgt die Ablösung.
Das ganze ist in Wahrheit nicht so trivial wie hier geschrieben, da noch das Thema Turbulenz dazukommt, aber das heb´mer uns für später auf
Fazit jedenfalls: in modellbautypischen Maßstäben ist es stets kritischer, die Reynoldszahl zu verkleinern als sie zu vergrößern. D.h. aber nicht umgekehrt, dass man ein Profil, welches für kleine Re-Zahlen gut arbeitet auch für große nehmen sollte, denn dann verschenkt man ggf. einiges an leistung, die mit einem auf größere Re-Zahlen optimierten Profil möglich gewesen wäre.
Die Herleitung der Reynoldszahl hat Wolfgang Kouker im Magazin vorgestellt:
http://www.rc-network.de/magazin/artikel_05/art_05-056/art_056-01.html
Das ist allerdings nicht ganz so einfach zu verstehen.
Zur Auswahl eines geeigneten Profils für deinen Pfeilnurflügel sei (wie immer) auf Hartmut´s Seite verwiesen:
www.aerodesign.de