Verfahren?: Abgetrenntes Ruder wieder anbringen (Schalenfläche)

Mefra

User
Hallo zusammen,

Ich möchte nach einer Reparatur (F3B - Modell ) das abgetrennte Querruder wieder anbringen.

Es handelt sich um eine CFK Schalenfläche an der das Ruder mit Abreissgewebe befestigt war.
Dies war nach dem Crash so beschädigt, dass das Ruder abgetrennt werden musste, nun muss es wieder dran.

Wie kann ich das Ruder wieder anbringen, mittels z.B. Tesafilm oder mittels Silikon oder.......? :confused: :confused:

Was meint Ihr ?


Vielen Dank für Eure Hilfe :)
 

onki

User
Hallo Frank,

bei einer Schalenfläche ist Tesa denke ich suboptimal, da es nicht von beiden Seiten aus angebracht werden kann mengels Verkastung.
Ich würde dann eher zum Silikonscharnier gehen oder gar versuchen das Ruder mit Tesa temporär anzuschlagen und dann wieder von innen Abreißgewebe vorsichtig anzubringen. Hab ich mal bei meinem Eso gemacht, da war aber nur ein Teil des Ruders defekt und ich hab ein Klappen-Reststück von einer anderen, defekten Fläche angeschäftet. Das wird aber schwierig und zudem ist es ungewiss, ob das Gewebe wirklich hält.

Gruß
Onki
 

Gast_8039

User gesperrt
Hallo!
Man kann das Scharnier wieder einbauen, je nach Position und Bauweise der Klappenstege erfordert das etwas andere Vorgehensweisen. Ist aber generell schon eine gewisser Aufwand wenn es perfekt werden soll. Silikonscharnier ist eine einfachere Alternative, aber durchaus auch ein wenig mit Abwertung verbunden.
Um das Elastic-Flap zu restaurieren, müssten generell die Oberschale innen zwischen den Stegen angerauht und geschäftet werden, dann nass-in-nass ein Streifen Aramid (empfehle 60g/m² in 45°) einlaminiert und dann an den (ggf. neuen) Steg angeschlossen. Ober- und Unterschale müssen sauber verbunden werden/ bleiben.
Ich weiß nicht welche Voraussetzungen Du für solche Arbeiten hast... ausstattungs- und handwerklich gesehen?!...
Viele Grüße!
 

Mefra

User
Hallo zusammen,

vielen dank für Eure Tipps.

@ Achim

Mich würde schon das Thema Wiederaufbau Elastic-Flap reizen.
Mir ist die Vorgehensweise noch nicht ganz klar geworden.

Hallo!
.....
Um das Elastic-Flap zu restaurieren, müssten generell die Oberschale innen zwischen den Stegen angerauht und geschäftet werden, dann nass-in-nass ein Streifen Aramid (empfehle 60g/m² in 45°) einlaminiert und dann an den (ggf. neuen) Steg angeschlossen. Ober- und Unterschale müssen sauber verbunden werden/ bleiben.
...QUOTE]

Meinst Du damit den Steg der Fläche und des Ruders vollständig herauszufräsen, das Abreissgewebe einlegen und danach die Stege so wieder einzusetzen, dass diese das Abreissgewebe überlagern?


Oder habe ich das so verstanden, dass an der Unterseite der Fläche sowie des Querruders wieder ein schmales Band Abreisgewebe zwischen dem Steg der Klappe und dem Steg der Fläche neu laminiert wird???


Das Problem wird m.E. darin liegen im Randbogenbereich, wo die Fläche / Klappe nur ca. 7 mm hoch ist, das Gewebe vollflächig zu laminieren.



Ich füge einmal zwei Fotos bei.

Also dort wo die Pfeile sind, müsste das Gewebe laminiert werden??


Hie der Bereich der Klappe aus Richtung Wurzelrippe gesehen:

comp_IMG_0842 - Kopie.jpg


Hier die Tragfläche (man erkennt das leider durchtrennte, Abreisgewebe an den roten Streifen):

comp_IMG_0839 - Kopie.jpg
 

Gast_8039

User gesperrt
Abreißgewebe ist billig verfügbar aber halt einfach Mist. Daher möglichst rausschäften und Kevlar rein.
Die Steg- Verklebung kann man am voll aufgeklappten Ruder evtl. auch mit einem Multimaster bündig zur Oberschale auftrennen, dann in den Schlitz den getränkten Aramidstreifen reinfrickeln, per Mumpe-Kehlnaht abdecken und im Bereich zwischen den Stegen sauber anlaminieren. Ggf. etwas anpressen, indem mit Frischhaltefolie getrennt ein Schaumstoff-Streifen in die Kehle mit eingelegt und die KLappe geschlossen wird. Es ist leider schwierig bis unmöglich, hier eine genauere Arbeitsanweisung zu posten - es hängt einfach von den Gegebenheiten ab...
 

alexEF

User
Silikonscharnier mit Wacker Elastosil E43 herstellen und gut.
Innenschale anrauen und dann Ruder das mit originaler spaltbreite mittels Tesa fixieren.
Dann spritzt du eine Raupe E43 genau in die Scharnierlinie. Mittel holzstäbchen die Raupe so abziehen das die Innenschale des Flügels und Ruder 2-3mm bedeckst. Du solltest etwa 1mm Aufbauhöhe haben. Das gibt ein robustes und langlebiges Scharnier.

Eine Anbindung von kevlar oder abreißgewebe halte ich für unpraktikabel
 

Gast_8039

User gesperrt
Eine Anbindung von kevlar oder abreißgewebe halte ich für unpraktikabel
Pauschal etwas für unpraktikabel halten... na ja...:rolleyes:
Wie gesagt, Elastosil funktioniert sicherlich am einfachsten. Und gemacht wird es so wie Du schreibst, daher also Zustimmung. Würde ich dem TE auch empfehlen.
Was ich halt sagen wollte: wer dennoch ein Elastic-Flap versuchen will zu restaurieren (oder auch mal nachzurüsten): auch das geht und hält und ist nicht mal so ein Riesengeschäft. Habe ich schon ein paar Mal gemacht. Man muss aber wissen wie, weil sich eben nicht unbedingt eine einheitliche Vorgehensweise ergibt.
 

alexEF

User
Pauschal etwas für unpraktikabel halten... na ja...:rolleyes:
Wie gesagt, Elastosil funktioniert sicherlich am einfachsten. Und gemacht wird es so wie Du schreibst, daher also Zustimmung. Würde ich dem TE auch empfehlen.
Was ich halt sagen wollte: wer dennoch ein Elastic-Flap versuchen will zu restaurieren (oder auch mal nachzurüsten): auch das geht und hält und ist nicht mal so ein Riesengeschäft. Habe ich schon ein paar Mal gemacht. Man muss aber wissen wie, weil sich eben nicht unbedingt eine einheitliche Vorgehensweise ergibt.

Natürlich geht das, allerdings setzt dies viel Erfahrung voraus und in anbetracht der guten Haltbarkeit des Silikonscharniers steht der Aufwand der Herstellung des Elastic Flaps in keinem Verhältnis. Für die Reparatur mit Elastic Flap müsste er die Dichtlippen ebenfalss neu setzen, wenn er das noch nie gemacht hat, hat er dann die nächste Baustelle.

Gruss Alex
 

Mefra

User
Silikonscharnier mit Wacker Elastosil E43 herstellen und gut.
Innenschale anrauen und dann Ruder das mit originaler spaltbreite mittels Tesa fixieren.
Dann spritzt du eine Raupe E43 genau in die Scharnierlinie. Mittel holzstäbchen die Raupe so abziehen das die Innenschale des Flügels und Ruder 2-3mm bedeckst. Du solltest etwa 1mm Aufbauhöhe haben. Das gibt ein robustes und langlebiges Scharnier.

Eine Anbindung von kevlar oder abreißgewebe halte ich für unpraktikabel

Hallo zusammen,

vielen dank für Eure Meinungen und Tipps. :)

Wenngleich mich die Reparatur mittels Aramid- / Abreissgewebe schon reizt, denke ich, ich werde die Silikonlösung umsetzen.
M.E. reicht es nicht das Abreissgewebe nur auf der Flächenschale bis zu den Stegen (Tragfläche und Ruder) zu verkleben (max. Gesamtbreite ca. 15 mm).
Da müsste ich dann schon, wie von Achim beschrieben, die Stege so bearbeiten, dass das Gewebe zwischen Steg und Außenschalte zu liegen kommt und quasi unter dem Steg verläuft.

Ich habe schon an einer Tragfläche meines Ventus (5, 45 mtr. Spw.) Silikonscharniere umgesetzt, allerdings hatte ich da noch keine Dichtlippe, wie in diesem Fall, montiert. Diese habe ich am Ventus erst später angesetzt.
Bei der o.g. Schalenfläche ist die Dichtlippe jedoch bereits angeformt.

Folgende Vorgehensweise habe ich angedacht:
Wenn ich nun das Ruder mittels Tesa in Neutrallage mit einem Spalt (ca. 1mm) anschlage, muss ich um das Silikon einzubringen, das Ruder sehr weit nach unten ausschlagen, so dass die Dichtlippe nicht mehr im Weg ist.
D.h. das Ruder schlägt dann auf ca. 90 Grad aus, dann kann ich erst das Silikon mittels Einwegspritze aufbringen, und dann das Ruder in Neutralstellung bringen und austrocknen lassen. Ich habe danach keine Möglichkeit mehr, das Silikon zu vertreichen. (Hoffe die geplante Vorgehensweise ist so nachvollziehbar...)
Ist das so machbar, oder wird das Silikonscharnier dadurch nicht zu "dick" :confused::confused:

Oder muss ich doch erst die Dichtlippe abtrennen :eek: um das Silikon in Neutrallage des Ruders einbringen und danach die Dichtlippe wieder ansetzten??

Bitte schaut Euch dazu einmal die Fotos, weiter oben, an.

Vielen Dank. :)
 

Gast_8456

User gesperrt
Lass bloss die Dichtlippe dran. Du Klebstoff das Ruder mit ca 1mm Abstand zur Fläche mit einen festen Tesa (Scharnierklebeband) oder einfach mehrere lagen Tesa übereinander legen. Dann kannst du beim Silikonieren das Ruder aufklappen. Das Elastosil füllst du dann in eine Spritze ein, wo du aber vorher ein Schrumpfschlauch aufgeschrumpft hast. Ich lege beim einschrumpfen einen 2mm Stahldraht ein. Den Schrumpfschlauch mit nen tropfen Sekundenkleber gegen das abrutschen sichern. Kürze den Schlauch auf max 2cm. Fertig...Beim Silikonieren, wie schon geschrieben, Ruder aufklappen...Den Rest hast ja schon gelesen...noch was...Nicht zuviel Silikon Elastosil nehmen...Lieber nochmals Nacharbeiten mit dem Silikon. Wenn du fertig bist...Das Ruder wieder auf neutral und mindestens ein Tag warten...
 

lupos

User
Hi Frank,

Wenn das Silikon zu dick wird kann man es nach dem trocknen mit einer schnell laufenden Dremel mini Trennscheibe teilweise wieder aufschlitzen.
Für das dremeln am besten eine Anschlagsleiste montieren (nicht komplett freihand arbeiten).
Silikon ist die 2. beste, immer noch sehr gute Lösung mit dem Vorteil das sie kein Risiko birgt.
Abreißgewebe etc. würde ich definitiv bleiben lassen, bzw. erst wenn das Silikon nicht funktioniert.

LG Robert
 

PIK 20

User
Hi Frank,

Wenn das Silikon zu dick wird kann man es nach dem trocknen mit einer schnell laufenden Dremel mini Trennscheibe teilweise wieder aufschlitzen.

LG Robert

Hallo Robert,

Silikon im ausgehärtetem Zustand sollte man tunlichst nicht einschneiden/schlitzen. Dieses Zeug hat den Nachteil dass es dann sehr leicht weiterreisst. Auch vom nachträglichen Draufschmieren halte ich nichts, die Verbindung alt/neu ist nicht optimal. Besser ganz rausschneiden, reinigen und neu machen.

Bei PU-Material sieht das ganz anders aus.

Schau dir doch mal die technischen Datenblätter an.

Übrigens, bei Silikon und auch bei Epoxi trocknet nichts!
 
das ist streng genommen kein schneiden sondern schleifen.
Schleifen ist immer noch spanabhebende Bearbeitung, und Silikon mag es nicht, wenn man ihm seine natürliche Haut nimmt. Aus dem Bauch heraus würde ich behaupten, dass das geschliffene Scharnier höchstens noch die halbe Dauerfestigkeit hat, verglichen mit einem, das auf beiden Seiten seine Härtungs-Haut behalten durfte.
 
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