Hersteller - User

Gerald Lehr

Vereinsmitglied
Teammitglied
Hallo Modellflieger,

ich hab da mal eine Frage:

Was haltet ihr von der Informationspolitik der Hersteller in Bezug auf festgestellte Fehler oder Mängel an deren Produkten.

Ich möchte hier niemanden verteufeln oder niedermachen, auch möchte ich hier keine zu emotional gefärbten Postings haben - ich will einfach eure Meinung wissen.

Um es zu konkretisieren, beziehe ich mich auf diesen Thread.

Ich finde es einerseit toll, wenn hier im Forum solche Threads erscheinen, andererseits hätte ich gerne eine Antwort des Herstellers.

Ach ja, ich bin absolut überzeugter MPX User, auch mit der EVO 9 und hatte solche Probleme noch nie. Andererseits lese ich viel über die MX 24 und ihre "Macken" habe aber auch noch nie etwas vom Hersteller gehört.

Was ich wissen will läßt sich einfach fragen:

Sollten die Hersteller offener auf "Mängel" eingehen oder ihre jetzige Politik beibehalten.

Ich weiß auch, daß ein Hersteller in so einem Forum Hemmungen haben wird sich zu äußern, aber dazu gibt es ja sicher Regularien die dann allen gerecht werden.

Ich bitte euch alle wirklich um eine Diskussion, die ruhig abläuft, sollte dieses Thema von Interesse sein, mich interessiert es auf jeden Fall.
 
Hi glehr
Ich fliege seit der vor Mc Zeit die Anlagen von Graupner/JR. Also die 60 irgendwas Pcm dann Mc 18/20/24. Die Anlage wird jeweils mit allen Empfängernim Herbst eingeschickt, dauert so ca eine Woche, zum Check.Krieg dann eine Liste mit was los ist oder war.Kostet so um 20 -50 Euro mit ca 10 Empfängern. Bei größeren Kosten ist ein Rückruf ausgemacht, was aber noch nie der Fall war.
In der Saison bis jetzt ein Empfängerproblem, der hatte Kanalüberspringer, Also zb bei Seite(rechter Knüppel) lief der Motor an (linker Knüppel)Empfänger wurde auf Kulanz getauscht.
Also Service super.
Gruss Franz
 
Hi..

Klar, der Service ist gut, aber da geht ja die Initiative von DIR aus. Rückrufinformationen oder Warnungen seitens des Herstellers sind aber wirklich eher selten, auch bei bekannten Problemen. MPX bietet (bot?) ja so eine Benutzer-Registrierung an. ich dachte, diese sei genau für diesen Zweck eingerichtet. Komischerweise passierte aber beim Bekanntwerden des Platinenproblems der 3030 keine Benachrichtigung.
Es gibt 1-2 kleinere Firmen, die recht aggressiv mit den "Verfehlungen" anderer werben (obwohl ich gerade mit DEREN Produkte viel mehr Probleme hab... komisch). Wenn man sowas sieht, wird man es sich 30 mal überlegen, ob man einen Fehler öffentlich bekanntgibt. Die Fähigkeit, Fehler einzugestehen ist dem Menschen irgendwie nicht angeboren, siehe Bundespolitik der letzten Jahrzehnte.

mfg
andi
 
Bei grossen Firmen ist das zum Teil wirklich ein Problem, was man da auch hört was Flieger für Konstruktions- und Baufehler haben ist haarsträubend.
Desshalb mag ich die Kleinserienhersteller, da genügt meist ein Anruf und der Fehler wird ausgebessert.
 
hallo

robbe hat doch derzeit eine rückrufaktion mit den 250 S + t digi servos! da hat mal jemand reagiert - ist auch auf deren homepage zu lesen - alle servos die mit einem blauen punkt am boden ausgeliefert wurden! ich werde meine 3 Stück auch am wo ende verpacken und einschicken. die servos sollen einfach ohne vorwarnung stehen bleiben :confused:
und das will ich doch vermeiden :D

das ist aber die ausnahme - ich habe sonst noch von keinem hersteller eine rückrufaktion beobachtet die auch in den einschlägigen zeitungen veröffentlicht wurde.

grüße an alle :)
 

Herbert Stammler

Vereinsmitglied
Teammitglied
Moin moin,

Original erstellt von flying_bernd:
robbe hat doch derzeit eine rückrufaktion mit den 250 S + t digi servos! da hat mal jemand reagiert - ist auch auf deren homepage zu lesen - alle servos die mit einem blauen punkt am boden ausgeliefert wurden!
Schön und gut. Ich finde es gut daß sich da was bewegt. Aber:

Wenn ich Servos extra mit einem blauen Punkt versehe, warum mache ich das dann?

Einige Beispiele:
  • neuer, alternativer Zulieferer für Servo
  • geänderte Elektronikbestückung
  • konstruktive Änderung der Mechanik
Auf jeden Fall macht man sich die Mühe mit der Markierung nur, wenn man daran denkt, daß diese Serie vielleicht mal ausfallen könnte und um dann genau zu wissen, daß es diese war.
Also ein Dauertest bzw. Qualifikationsversuch auf Rücken der Kunden.
Ist das jetzt wirklich gut?

Allgemein zu Gerald's Frage:

Ich hätte gerne, wenn jeder Hersteller seinen I-Net-Beauftragten hätte, der sich nur um das Bild seiner Firma in diesem zukunftsträchtigen Medium kümmert und auch offen als solcher auftritt.
Natürlich sollte es möglichst jemand sein, der einerseits technisch auf dem Stand ist, aber andererseits genug Macht im Betrieb hat, auch etwas anzupacken und zu ändern (eierlegende Wollmilchsau also... ;) ).

Vielleicht werden ja schon längst Foren und das Netz allgemein nach Fehlermeldungen durchsucht um im Service auf Probleme aus dem Feld aufmerksam zu werden und frühzeitig zu reagieren.
Nur daß das weder öffentlich zugegeben wird, noch dem Kunden bei Wartung/Reparatur oder Anfrage gesagt wird, daß beim Service auch Produktionsfehler behoben werden. Schön wäre es, wenn wir schon so weit wie die Autoindustrie wären... wobei... wenn man dann auf seine Rechnung schaut steht da auf einmal: Zahnriemen gewechselt - 0 Euro - Garantiewartung. Obwohl der Wagen erst 10.000km gelaufen ist... gesagt kriegt man das sonst auch nicht... :D

MPX hat ein neues Netzangebot... ob es was bringt? Frage ist ob auch jemand von MPX das Angebot wirklich betreut... mir scheint es eher so, als ob MPX seine Pressemitteilungen und Bilder an den Hoster der Seite gibt und das dort gemacht wird... alleine wenn ich sehe daß die Seite als Subdomain eines Systemhauses geführt wird... <hmpf>

cu2all
Herbert
 

Motormike

Vereinsmitglied
Auf jeden Fall macht man sich die Mühe mit der Markierung nur, wenn man daran denkt, daß diese Serie vielleicht mal ausfallen könnte und um dann genau zu wissen, daß es diese war.
Wie kommste denn auf den Quatsch? Für sowas gibts viele Moeglichkeiten.
Wir machen uns nur als Beispiel so eine Muehe mit Farbstrichen, damit wir wissen, wer das getestet hat oder welche Tests schon gemacht worden sind. Das duerfte da nicht viel anders sein.
Dann kannste sowas noch als Datumcodierung nehmen, wann die hergestellt worden sind ....etc...ne Markierung alleine drauf, weil man damit rechnet, daß die komplette Serie ausfaellt is hirnrissig :rolleyes: :D Glaubst du da wirklich dran?
 

Cube

User
Hallo,

als rconline noch aktuell war, gab es massive Probleme mit den mc-XX-Anlagen (Senderdisplayausfall, Blackouts usw.) die so schlimm waren, daß dort öffentlich nicht nur ge- und beschrieben wurden, sondern eine "Klägergemeinschaft" gebildet werden sollte.

Erst dann kam eine Resonanz vom Hersteller, wenn auch indirekt.

Ohne diese öffentlichen Erfahrungsberichte, wären wir alle noch "die ersten, das ist bisher noch nie passiert ... ". Diese Öffentlichkeit gibt uns wenigstens einen besseren Standpunkt bei Reklamationen.

Interessant wäre zu erfahren, ob Folgeschäden aus inzwischen allgemein bekannten Fehlern, von den Herstellern ausgeglichen wurden?
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Moin,

Früher, als die Innovationszyklen noch lang und gemütlich waren, konnte man Komponenten zB mit Hilfe einer Testtruppe 'zu ende entwickeln', bevor man sie an den Markt brachte. Der heutige Kosten- und Innovationsdruck läßt das kaum noch zu. Folglich wird (nicht nur im Modellbau) das Prüffeld auf den Kunden erweitert. Das wäre früher mangels Rücklauf an Informationen nicht gegangen, aber heute liefern die Kunden das notwendige feedback frei Haus, zB in Foren wie RCN. Ich bin sicher, dass die Klagen, Kritiken und Fehlerberichte über Produkte hier im Forum ziemlich direkt in Produktverbesserungen einfließen.

Was erwarten wir darüber hinaus? Gerald, wie sollte Deiner Meinung nach eine gute Informationspolitik aussehen?

Grüße, Ulrich Horn
 

Gerald Lehr

Vereinsmitglied
Teammitglied
Ulli,

wenn ich das wüßte, hätte ich hier nicht gefragt :D

Nein, ich weiß es wirklich nicht, weswegen ich diesen Thread eröffnet habe. Ich wollte mir mal die Meinungen der User anhören um mir eine Meinung bilden zu können.

I-Net Beauftragte usw. hört sich ja nett an, ist aber wohl schwierig zu realisieren. Daß die User viel Feedback geben ist auch unbestritten. Die schnellen Produktionszyklen im Wettbewerb verstehe ich auch. Der Kunde testet mit ist wohl gang und gäbe in unserer Zeit.

Aber diese Sachen einvernehmlich unter einen Hut zu bringen und mit der nötigen Informationspolitik zu versehen wäre aus meiner Sicht wünschenswert.

Ach ja, meine Eingangsfrage war ja ob die Hersteller offener auf Mängel eingehen sollten.
Ich weiß es immer noch nicht so richtig ...
 

Gernot Steenblock

Moderator
Teammitglied
Hi @ll,

vielleicht sollten wir uns mal überlegen, warum die Hersteller / Händler so eine schlechte Informationspolitik betreiben?
Nehmen wir mal an, Hänschen Balsastaub fliegt mit seinem Jet. Plötzlich stellt er fest, kein Steuern des Modells mehr möglich. Das Drama nimmt seinen Lauf und ein paar Sekunden später macht sich Hänschen auf den Weg um die Trümmer einzusammeln.
Nun beginnt die mühselige Fehlersuche. Da auf den ersten Blick kein Fehler erkennbar war, sucht er Hilfe bei RCN. Hänschen beschreibt den Ablauf und schließt natürlich die häufigste Fehlerursache (den zwischen den Ohren) aus. Wir alle sind ja perfekte Piloten und Modellbauer und uns unterläuft nie ein Fehler. ;) Die Diskussion die dann hier im Forum entsteht, können wir uns alle vorstellen. Ich habe gehört..., einem Vereinskameraden ging es auch so da war es, Kenne ich..., etc.

Ein paar Wochen später startet die Fa. Graupiplex eine Rückrufaktion von Ihrem Sender RC-0815. Häschen wittert sofort seine Change. Genau mit dem Sender hat er den Verlust seines Jets zu beklagen. Und Graupiplex gibt nun auch noch einen Fehler zu. Also sofort wird die Fa. Graupiplex auf Schadensersatz verklagt. Wie alle ordentlichen Modellflieger hat natürlich Hänschen ein Verhältnis mit „Anwalts Liebling“.
Nur leider verliert er den Prozess da die Fehlerursache nicht eindeutig fest zu stellen ist. In dubio pro reo. - Im Zweifel für den Angeklagten.

Und genau in dieser zu erwartenden Klageflut sehe ich den Grund, warum Firmen lieber schweigen als einen Fehler zuzugeben.
Im Softwarebereich akzeptieren wir alle, dass eine Firma wie Microsoft folgenden Text in seinen Lizenzbestimmungen stehen hat:
IN KEINEM FALL KÖNNEN MSP, MICROSOFT UND/ODER DEREN LIEFERANTEN HAFTBAR GEMACHT WERDEN FÜR BESONDERE ODER INDIREKTE SCHÄDEN, FOLGESCHÄDEN ODER SONSTIGE SCHÄDEN, DIE AUS NUTZUNGSAUSFALL, VERLUST VON DATEN ODER ENTGANGENEM GEWINN RESULTIEREN - SEI ES BEI VERTRAGSGEMÄßER NUTZUNG ODER DURCH NACHLÄSSIGKEIT ODER SONSTIGE UNERLAUBTE HANDLUNG - UND DURCH DIE ODER IM ZUSAMMENHANG MIT DER VERWENDUNG VON DIESER SOFTWARE ENTSTANDEN SIND.
Also denkt mal drüber nach. Wenn wir eine andere Informationspolitik wollen, sollten wir vielleicht mal unser Verhalten überdenken.
 
Hallo Gerald!

Deine Idee ist schon klasse und es gibt sicherlich immer Dinge die man verbessern kann und die es zu verbessern gibt. Doch wer gibt „Fehler“ gerne zu und dann auch noch in der Öffentlichkeit? Damit stellt man sich doch nur selber ein Bein. Die Hersteller lesen sicherlich mit und wenn Mängel oder Verbesserungen zu machen sind, dann werden diese, wenn es irgend möglich ist, sicherlich auch umgesetzt. Jeder Hersteller will ja schließlich besser werden. Doch es geht auch darum in der Herstellung Kosten zu sparen um Konkurrenzfähig zu sein und auch zu bleiben.
Versetze dich doch mal in die Lage eines Unternehmers und nicht in die eines Verbrauchers. Was würdest du über diesen Thread denken? Würdest du da mitmachen?

Ich denke, die Hersteller sind sicherlich interessiert Vorschläge oder versteckte Mankos seiner Produkte entgegen zu nehmen. Nur, es darf niemand dabei zu Schaden kommen, sondern es sollte eigens darum gehen, dass durch die Verbesserungen die Produkte besser werden und beide Seiten, sprich Hersteller und Verbraucher mit dem Erreichten zufrieden sind.

Modelle sollten einfacher und leichter zusammen gebaut werden. Was nützt es, wenn die vielen gekauften Bausätze in den Bastelräumen herumliegen und nicht fertig gestellt werden, weil unüberwindbare Probleme aufgetaucht sind? Das Anpassen z. Beispiel von Motorträgern (richtiger Seitenzug, Motorsturz usw.), bzw. das Anpassen von Motorhauben müsste vereinfacht werden. Da geht zu viel Zeit drauf und lässt die Modelle oftmals in der Ecke vergammeln. Kauft man sich einen Flieger, der schwierige Probleme aufweist noch einmal oder empfiehlt man diesen Flieger weiter? Sicherlich nicht.

Da braucht es echte Hilfe und eine Verbesserung. Aber dieses Öffentlich zu diskutieren wird nicht funktionieren. Dazu braucht es eine „versteckte“ Ecke, wie ein Internes Forum, wo nur Leute mitmachen, die an Verbesserungen interessiert sind und nicht meckern, weil es nicht klappt. Konstruktive Kritik, ein so genanntes Ideen-Management wäre schon sinnvoll.

Also, ich finde man sollte Ideen und Verbesserungen aufgreifen und Lösungen gemeinsam finden.

Deine Idee Gerald ist wirklich prima.

Grüße von Uwe :)

[ 11. November 2003, 14:58: Beitrag editiert von: Uwe Jansen ]
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten