Stört Dekor auf der Oberfläche?

Mefra

User
Hallo zusammen,

ich möchte gern auf einem Voll-GfK Tragflügel ein Dekor aufbringen.

Ich habe mir ein Design ausgesucht, welches fast vom Randbogen bis zur Wurzelrippe reicht.

Wenn ich dies Dekor aufspritze entsteht eine, wenn auch kleine, Stolperkante quer zum Profil.
Auch bei der Verwendung von Klebefolie, wie z.B. Orastick entsteht eine kleine Kante.

Wirkt sich das auf die Flugeigenschaften aus, sicherlich: ja, aber sind das Verschlechterungen eher im akademischen Bereich.

Was meint Ihr ?

Vielen Dank :)
 
Mit der Wettbewerbsfliegerei duerfte es dann mit diesem Modell bestimmt vorbei sein :rolleyes:

oder aber egal: Hauptsache man sieht das Modell

m2c
Thomas
 

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Peer

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Moin!

Ich hatte mal 'nen Pace VX mit Dekor - das hat gar nicht funktioniert !!!
Die Flugeigenschaften müssen spürbar gelitten haben: Ist mit 200 km/h
beim DS eingeschlagen und: Dekor kaputt !

Nee, aber im Ernst: Natürlich ist das eine Stolperkante - aber so richtig
wirst Du es nicht merken, wenn Du nicht übertreibst mit der Foliendicke.

Gruß
Peer
 
vorher vs. nachher

vorher vs. nachher

Hat vielleicht auch jemand mit, bzw. ohne Folie am gleichen Modell experimentiert ohne, dass das Modell wie bei Peer gleich eingeschlagen ist :):cry:?


Ich habe Folie auf dem F4, allerdings nur oben und am Randbogen.
Habe keine praktische Erfahrung ob ohne besser wäre.
Jedoch wurde mir schon mehrfach berichtet die Folie sei ein spürbarer Störfaktor.


Grüße,
Simon
 
Hallo Simon,

mach dir keinen Kopf! Ich denke hier geht es um wenige 1/100 mm, die da zu Buche stehen und das spielt nach meiner Ansicht für die Widerstandbilanz einfach mal keine Rolle. Klar muss man aufpassen, dass da die Luftmoleküle nicht drüber stolpern und lang hinschlagen :)

Ich selbst habe in der Vergangenheit desöfteren F3J-Modelle mit Folie optisch ein wenig besser sichtbar gemacht und hatte da den Vergleich mit einfach nur lackierten Varianten (z.B. Sharon pro). Ich konnte jedenfalls keinen Leistungsunterschied bemerken und wir haben damals schon ab und zu Leistungsmessungen vor Sonnenaufgang durchgeführt.

Mit demselben Argument kannst du auch die entstehenden Stolperkanten bei Tesafilmsteifen anprangern, die durch das Aufkleben von Servoabdeckungen oder als Fixierung von Tragflächenhälften entstehen.

Fazit: Denk nicht drüber nach und mach es einfach, du wirst es nicht merken!

Gruß, Karl Hinsch
 

DonM

User
Hallo,

ich hatte auf meiner Alpina einfach Blockstreifen zur besseren Sichtbarkeit auf die Unterseite
der Tragfläche und Höhenleitwerk aus der Lackspraydose einfach auf die Folie gesprüht:rolleyes:.

Nunja:eek:, die Oberfläche war halt sehr Rau durch das Lackspray und so konnte ich direkt
einen Unterschied :cry:feststellen, was der doch eher Rauhen Oberfläche geschuldet war:(.
Hatte das Lackdekor vormittags aufgebracht und nach dem Trocknen direkt an den Hang
und der Flieger ging doch nicht mehr so wie vorher:eek:, eher wie mit Angezogener Handbremse:rolleyes:.
Habs dann wieder mit Nitro entfernt und danach war es besser, also wie gewohnt:).

Ein Foliendekor hat dann das Lackdekor irgendwann ersetzt und da wurde nichts nachteiliges
festgestellt. Wichtig ist halt der Bereich der Nasenleiste, da Achte ich auf saubere Übergänge
umso besser kann das Profil wirken;).

Aber jeder so wie er mag.

Gruß DonM
 

Relaxr

User
Na ich glaube die ganzen folierten Paces können da als Gegenbeweis dienen. Ich pers. glaube nicht, dass man eine dünne Folie wirklich merkt. Was für ein Flieger ist es denn? Lieber mit (wenn überhaupt) 0,2% Verlust nen gut sichtbaren und gefälligen Flieger fliegen - oder? Das Ganze ist wirklich eher akademisch, finde ich. Wenn die sehr flache "Stolperkante" irgendwo im ersten vorderen viertel der Tragfläche liegt, sollte sie sogar noch leicht als Turbulator wirken, dh die Abrissfestigkeit etwas erhöhen.
 

Björn

User
Guten Abend zusammen,

da Thema "Stört Deko ?" ist nicht ganz so simpel zu beantworten denn das ist ein recht komplexes Thema (Stichwort: Turbulatoren).

Anders als die meisten Aussagen bisher hat selbst eine 1/10mm hohe Kannte quer zur Strömung meistens sehr wohl eine Auswirkung auf die Aerodynamik. Dies fällt aber in erster Linie nur an glatten und aerodynamisch sauberen Flügeln (z.B. F3X Modelle usw.) auf. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass ein simpeler Tesastreifen das Flugverhalten sichtbar und meßbar beeinflusst. Insbesondere der Außenflügel ist hier sehr Anfällig. Zum Thema Turbulatoren, denn um nichts anderes handelt es sich wenn das "Deko" nicht direkt auf der Trennnaht beginnt, gibt es auch ein sehr schönes Paper von Lyon,Selig und Broeren mit dem Titel "Boundary Layer Trips
on Airfoils at Low Reynolds Numbers" von der University of Illinois (http://m-selig.ae.illinois.edu/pubs/LyonSeligBroeren-1997-AIAA-1997-0511-BLTrips.pdf). Diese haben das Verhalten von Turbulatoren (Tesa-Streifen und Zackenband) in unterschiedlichen Konfigurationen im Windkanal vermessen und ausgewertet. Auch hier wird bestätigt, dass "Kanten" von nur 1/10mm schon einen Meßbaren Einfluss auf den Widerstandsbeiwert haben.

Ob dies nun "Stört" oder nicht hängt allerdings Maßgeblich vom Profil und dem Einsatzzweck ab. Im Schnellflug ist ein Turbulator in den meisten fällen eine Bremse, da hierdurch die laminare Laufstrecke verkürzt wird. Hierdurch verschlechtern sich dann die Topspeed und die Gleitleistung bei sehr niedrigen Auftriebsbeiwerten. Je weiter vorne diese "Stolperkante" zu finden ist, desto größer ist der negative Einfluss im Schnellflug. Auf der anderen Seite kann durch den erzwungenen Umschlag am Turbulator die Problematik von Ablösungen der laminaren Strömung (Blasen) im mittleren Auftriebsbereich deutlich entschärft werden was in diesem Falle zu einem Zuwachs an Gleitleistung und besserem Beschleunigungsverhalten führt.

Ich hoffe ich konnte ein wenig zur Klärung der Fragestellung beitragen.

Gruß Björn
 
Hallo Björn,

naja, mag ja alles in der Theorie schön und gut sein und es gibt sicherlich auch Messungen im Windkanal dazu. Ich kann dir aber versichern, dass bei mir zumindest F3J-Modelle, die ich schon mal mit zusätzlichen Streifen im 60° Winkel an den Außenflächen zur besseren Sichtbarkeit versehen hatte, nicht plötzlich schlechter flogen. Übrigens reden wir bei normalen Folien, insbesondere Tesafilmstreifen, eher von 1/100 mm anstatt von 1/10 mm, wie du das ins Spiel gebracht hast. Eine Folie mit 1/10 mm Dicke ist schon ein echter Brummer.

Ich habe auch schon mal Dekorstreifen von Oracover gezielt als Turbolator auf der Fläche angebracht, allerdings 3 bis 4 Streifen übereinander. Gebracht hat´s aber leider nix, jedenfalls konnte ich keine geänderten Flugeigenschaften beobachten. Wahrscheinlich bin ich aber einfach zu grobmotorisch für so feine Änderungen im Flugverhalten, wie du es schon durch einzelne, aufgebrachte Tesafilmstreifen feststellen konntest.

Nix für ungut ;)

Gruß, Karl Hinsch
 

Relaxr

User
Ich sage nur nochmal: Pace! Haben da mittlerweile alle ihre Folierungen runtergerupft :confused:, weil schnell wollen die ja alle, dafür sind die gemacht :D
 

Björn

User
Hi Karl,

ne nix für Ungut :)
Ich weiß ja aus eigener Erfahrung das man die Effekte, je nach Ausführung und Dicke der Turbulatoren, teils nur schwer merkt und man gezielt danach suchen muss. Insbesondere bei aktuellen F3J Maschinen ist der Effekt nur noch ziemlich klein da die Profilierung meist schon gut arbeitet. Bei den eingesetzten "ultraleicht" Maschinen wirds je nach Modell deutlicher sein, aber auch dann nur schwer zu erkennen. Ich selbst setzte in der Regel Tesa-Doppelstreifen (normal dick) ein da man hiermit im Bereich von 0.15-0.2mm landet. Klebeband liegt im aufgeklebten Zustand hier bei 0.06-0.1mm je nach Sorte und Charge.

Bei der Nova habe ich Beispielsweise ja auch Außenflügel experimentiert da es je nach verwendetem ncrit-Kriterium eine Leichte Steigerung der Steigzahl versprach. Schlussendlich haben wir alle die es getestet haben dies wieder entfernt, da die Maschine in der Beschleunigungsphase (anstechen) insebsondere bei viel Wind anfing zu gieren. Bzgl Abgleitzeiten und Handling gab es keine wirklich meßbaren Unterschiede. Dieser Streifen lag bei ca 30% Flügeltiefe auf den äußersten 20cm. Wo man die Wirkung allerdings bei den meisten Maschinen durchaus dirket merkt, insbesondere beim V, ist am Leitwerk. Aber auch hier muss man wiederum sein Modell gut kennen (was du ja definitiv tust) und gezielt den zu optimierenden Bereich anfliegen.

Wenn man nun den Außenflügel mit einer beispielsweise 60°Kannte folieren würde dickt man dort zwar auf, aber die Kannte selbst hat ja nur eine relativ geringe Ausdehnung in Spannweiten Richtung. Daher wird der Eeffekt noch deutlich kleiner ausfallen als bei dem gezielten Einsatz eines Turbulators, welcher dann ja auf größeren Strecken meist deutlich >15cm mehr oder weniger Quer zur Strömung liegt. Gleiches gilt für Servoabdeckungen die mit Tesa festgeklebt sind. Diese verwende ich auch. Hier ist der "gestörte" Bereich so schmal, das die Auswirkung kaum bis nicht zu spüren ist.

Gruß Björn
 
Ist auch immer eine Frage, bei welcher Flächentiefe die Stolperkante liegt. An der typischen Servoabdeckungs-Position, ist die Grenzschicht vermutlich schon so dick, dass sie sich von.1 mm nicht mehr beeindrucken lässt. Auch ist die Unterseite ja normalerweise robuster, was den Umschlag angeht (wg. Druckverlauf).
 

Mix22

User gesperrt
Ich fliege eine Pace VX mit wenig Dekorfolie (rote Streifen)auch im "Soft DS" (solche Spitzenbedingungen haben wir hier nicht!)

hab auch schon welche mit v i e l Folie (Schrift....) ,wie von Lesky geliefert geflogen:

Kein Unterschied am Hang feststellbar.
Dass Dekor die Flugeigenschaften negativ beeinflusst ,halte ich für absoluten Blödsinn.
 

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Kein Unterschied am Hang feststellbar.
Dass Dekor die Flugeigenschaften negativ beeinflusst ,halte ich für absoluten Blödsinn.
Finde ich immer nett, wie eine subjektive Einzelerfahrung ohne objektiven Vergleich zur absoluten Wahrheit hochstilisiert wird. Und dann natürlich gleich noch eine massive Wertung dazupacken.

Dass sich keine für den Durchschnittsmodellbauer in der direkten Flugerfahrung spürbare Unterschiede ergeben, ist leicht nachvollziehbar. Wenn man aber sieht wie sonst bei Optimierungspotenzial im Promillebereich (z.B. Leitwerksgrösse) gefeilscht wird, dann ist ein potenzieller verfrühter Umschlag über einen grösseren Flächenbereich nicht einfach vom Tisch zu wischen. Das hat den Einfluss von einem dickeren Profil, und da wollen ja alle das Rasiermesser.

PS: Es ging um Leistung, nicht Eigenschaften.
 
Auch bei der Verwendung von Klebefolie, wie z.B. Orastick entsteht eine kleine Kante.

Wirkt sich das auf die Flugeigenschaften aus, sicherlich: ja, aber sind das Verschlechterungen eher im akademischen Bereich.

Was meint Ihr ?

Vielen Dank :)

Das lässt sich eigentlich leicht feststellen: erstmal nur auf einer Seite mit Tesafilm in der gewünschten Form aufkleben, fliegen...
 

SteNo

User
Das lässt sich eigentlich leicht feststellen: erstmal nur auf einer Seite mit Tesafilm in der gewünschten Form aufkleben, fliegen...

Ein guter Vorschlag; allerdings beschreibt "leicht" eher die Methode als die Auswertung. Letztere dürfte wie von Björn schon ausgeführt ausgesprochen subtil sein.

Guten Abend zusammen,
da Thema "Stört Deko ?" ist nicht ganz so simpel zu beantworten denn das ist ein recht komplexes Thema (Stichwort: Turbulatoren).

Vielleicht noch zu Präzisierung der (korrekten) Aussage: Das meiner Meinung nach konkretere Stichwort lautet "kritische Rauhigkeitshöhe". Diese dürfte von einer üblichen Dekorfolie (Angabe JR Foliendesign: 0.05 mm) bei unsere Reynoldszahlen schon ziemlich knapp hinter der Nasenleiste nicht mehr erreicht werden. Damit erfolg an Rauhigkeitselement kein spontaner Umschlag (sog. "Bypass-Transition"). Damit ist der Einfluss " [...] auf die Umschlagslage i.A. gering und wird zudem
durch die Grenzschichtinstabilität stromab des Rauhigkeitselementes bestimmt" [T. Lutz: Profilentwurf, Begleitmaterial Profilentwurfsseminar Universität Stuttgart, Insitut für Aero- und Gasdynamik, 2008]. Letzteres mit einfachen Mitteln quantifizieren zu wollen geht meiner Meinung nach in Richtung Kaffeesatzleserei.

Gruß,
Stefan
 

Relaxr

User
Die Frage welche konkrete Effekte spürbarsein könn(t)en, bleibt ja. Ich habe einen alten F3Jler, GFK, der hier gut als Beispiel dienen könnte: nach einem Abschuss vor Jahren fliegt der Flieger bis heute noch mit einer rechten extrem reparierten Tragfläche, während die Linke quasi noch Original und spiegelblank ist. An der reparierten Fläche (meine erste derartige Reparatur damals) ist so ziemlich alles suboptimal gelaufen (bis auf die Stabilität, 70gr zugelegt, richtig Gewebe und Stützzonen reingezimmert, viel zu viel....) die Reparaturstellen nicht gescheit glatt geschliffen bekommen, der Spachtel noch leicht wellig und zur Krönung dann noch Pinholes und Orangenhaut auflackiert, 80% der Fläche sind davon betroffen. Lehrgeld bezahlt...

Der Flieger fliegt praktisch wie immer, er reisst gefühlt in beide Richtungen gleich ab, fliegt geradeaus und fliegt auch im Schnellflug angestochen neutral. Zumindest kann ich keine Effekte, Assymmetrien fühlen. Genau aus dem Grund ist er bis heute so geblieben, einer meiner Lieblingsmodelle. Mittlerweile auch gewichtsmässig (2,7kg) ganz nett am Hang :). Ok - F3J ist sicher nicht die optimale Prüfumgebung für obige Fragestellung. Aber wie gesagt ich merke nichts !

Gruss Markus
 
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