Servos spielen verrückt - wir sind ratlos.

Ich will mal ein Phänomen beschreiben, was wir heute abend zu lösen versuchten. Ich muss aber vornweg sagen, dass jetzt alles funktioniert, wir nur nicht wissen warum.
ALSO:
Wir hatten die Fläche eines größeren Warbirds auf dem Tisch, in der folgende Servos verbaut sind: (HS-645)
Mittelstück: 2 x Landeklappe, 1 x Steuerservo für Pneumatikventil
Außenflächen: jeweils 1 x Querruder, 2 x Landeklappe

Die drei Servos der Außenflächen sind zum Mittelstück hin auf einen MPX-Stecker gelötet, wobei Plus und Minus zusammengefasst sind und die drei Impulsleitungen natürlich separat. Die Servos des Mittelstücks sind genauso auf MPX-Stecker zusammengefasst. Aus dem Mittelstück kommen also drei MPX-Stecker, weil man es sonst kaum vernünftig vom Rumpf trennen könnte.
Die Servos werden über eine große Akkuweiche von Emcotec versorgt, die Anlage ist Futaba Fasst.

Das Problem:
Wenn von den Außenflächen nur ein Servo angesteckt wird, zucken alle drei Servos wild herum! Das geschieht auf beiden Seiten gleichermaßen, egal welches Servo eingestöpselt wird. Es ist auch wurscht, ob die Weiche mit dran ist, der Empfänger getauscht wurde oder auch das Mittelstück aus dem Rennen genommen wird.
Wir haben alles durchgemessen, ausprobiert, getauscht und wieder versucht, immer mit dem gleichen wilden Zucken aller Servos der Außenfläche, wenn nur eines angesteckt ist. Auch im Mittelstück spielten die Servos wilde Sau, wenn nur eines im Empfänger steckte.
Die Rumpfservos funktionieren übrigens ohne Probleme.
Ein Anruf beim Vorbesitzer brachte eine komische Lösung für das Problem. Er kannte das Ding und meinte, wir sollen einfach komplett alle Servos anschließen, dann ist das Zucken weg. Und genau so war es auch. Wenn wir auch nur einen Servostecker abzogen, fingen die Servos wieder mit dem Zucken an.

Ich habe bisher keine Erklärung für das Verhalten! Gibt es jemanden, der uns verständlich erklären kann, wie das geht? Ich bin ja elektrisch durchaus nicht unbeleckt, aber das übersteigt gerade mein Verständnis. Alle Servos sind ganz normal auf MPX-Stecker zusammengefasst, so wie man es halt macht. Es gibt keine Schlüsse zwischen einzelnen Adern, die Lötstellen sind ordentlich, überall ist Schrumpfschlauch drüber...

Gruß Mirko
 
Ich hab ein ähnliches Phenomen wenn 2oder mehr Servos zusammen auf einer Stromversorgung hängen.
Sind die Impulsleitungen alle angesteckt ist alles gut.
Wird eines abgesteckt zuckt es wie wild, aber nur dieses!
Vermute "Störimpulse" auf der Impulsleitung?!
 
Also, dass ist so abwegig nicht. Die Servos sind mit Spannung versorgt. Die Signalleitungen sind offen. Dieses können sich alles einfangen oder das Signal von dem einen Servo spricht kapazitiv über.

Ich sehe da kein Problem. Das ist halt einfach so.

Stefan
 
Das Phänomen ist ja kein Problem...wenn alles angeschlossen ist. Nur war es auch mir in einer solchen Form nicht bekannt. Aber wenn ich so drüber nachdenke, macht es ja fast Sinn. Beim Anschließen eines Servos werden über die MPX-Buchse auch die anderen Servos an diesem Strang mit Spannung versorgt, aber eben nicht mit einem Signal. Mir war nicht so klar, dass ein mit Spannung versorgtes Servo so ausflippt, wenn kein Signal da ist. Ich stecke im Regelfall ja immer einen kompletten Servostecker ein und nicht nur die Hälfte...
Danke für den Gedankenanstoß, der kam uns gestern nach Feierabend nicht.

Gruß Mirko
 
Hallo

Da kann mal sehen wie viele (Digitale) Signale so „umherschwirren“, die von der Servoelektronik auch noch irgendwie „verwertet“ werden können. :eek:

Ansonsten... Siehe es einfach positiv: Als Warnung für keinen oder schlechten Kontakt der Signalleitungen zu den Servos. ;)
 
Na ja, ich persönlich habe keine Modelle mit so umfangreicher Ausrüstung. Deshalb kannte ich solche Probleme noch gar nicht. Aber eigentlich ist die Erklärung für das Problem ja total simpel, ich bin nur nicht darauf gekommen. :rolleyes:
Aber so lernt man eben immer wieder was dazu.

Gruß Mirko
 

Paride

User gesperrt
Bin weder Elektroniker, noch habe ich je zig Servos über einen Steckverbinder gekoppelt verkabelt.

Es gibt sicher Dinge, die man bei solchen Bauteilen besser sein läßt. Dessen ungeachtet fehlt es vielleicht an Optionen, Ähnliches auf weniger risikante Art bewerkstelligen zu können? Der S-Bus, wie zB bei Robbe/Futaba Systemen, hat etwas, was mE in diese Richtung weist. Das bei allen Funken möglich zu machen, wäre vielleicht eine Option. Technisch geht das wohl, es scheint eher eine Frage der Lizenz-Gebühren für die Nutzung eines Patentes zu sein, oder?

Ich kann es nur immer wieder sagen: es gibt in vielen Branchen genug Beispiele dafür, daß gemeinsames Handeln nach konstruktiver Lösung eines Themas allen Beteiligten zugute kommt und wirtschaftlich sinnvollem Streben nicht im Weg stehen muß. Mir scheint oft eher der Horizont Verantwortlicher und die Überwindung ihres Ego für solches Vorgehen zu fehlen, respektive der Wille dazu. Die Wirkung von Systemen beginnt in Köpfen.

Bitte denkt bei solchem Vorgehen auch an das Thema "Sicherheit". Wir stehen oft und heftig genug in der Kritik von nicht-Modellfliegern. Vermeidbare Risiken sollten wir auch unbedingt vermeiden. Anderenfalls verlieren wir zunehmend an Glaubwürdigkeit.
 
Mhm, also bei dem Modell sind jeweils genau 3 (drei) Servos auf einen MPX-Stecker gelötet. Das ist bestimmt nicht unüblich. Zig Servos würde heißen, mind. 10 Stück... ist aber nicht.

Aber erkläre doch mal bitte, was du mit deinen Zeilen konkret ausdrücken willst. Ich verstehe es noch nicht so recht. Danke.

Gruß Mirko
 
Hallo Mirco,

verwendest Du eine 35Mhz Fernsteuerung ? Wenn ja, solltest Du Dir über Entkoppelfilter bei langen Servoleitungen Gedanken machen.

Gruss Werner
 

rkopka

User
Das mit den offenen Eingangssignalen könnte man testen, indem man sie z.B. mit einem 1kOhm Widerstand auf Masse(Minus) legt. Bleibt aber die Möglichkeit, daß unabhängig vom Eingang die Versorgung ohne "richtiges" PWM Signal schon reicht zum "Spinnen".

RK
 
Bin weder Elektroniker, noch habe ich je zig Servos über einen Steckverbinder gekoppelt verkabelt.

Es gibt sicher Dinge, die man bei solchen Bauteilen besser sein läßt. Dessen ungeachtet fehlt es vielleicht an Optionen, Ähnliches auf weniger risikante Art bewerkstelligen zu können? Der S-Bus, wie zB bei Robbe/Futaba Systemen, hat etwas, was mE in diese Richtung weist. Das bei allen Funken möglich zu machen, wäre vielleicht eine Option. Technisch geht das wohl, es scheint eher eine Frage der Lizenz-Gebühren für die Nutzung eines Patentes zu sein, oder?

Ich kann es nur immer wieder sagen: es gibt in vielen Branchen genug Beispiele dafür, daß gemeinsames Handeln nach konstruktiver Lösung eines Themas allen Beteiligten zugute kommt und wirtschaftlich sinnvollem Streben nicht im Weg stehen muß. Mir scheint oft eher der Horizont Verantwortlicher und die Überwindung ihres Ego für solches Vorgehen zu fehlen, respektive der Wille dazu. Die Wirkung von Systemen beginnt in Köpfen.

Bitte denkt bei solchem Vorgehen auch an das Thema "Sicherheit". Wir stehen oft und heftig genug in der Kritik von nicht-Modellfliegern. Vermeidbare Risiken sollten wir auch unbedingt vermeiden. Anderenfalls verlieren wir zunehmend an Glaubwürdigkeit.


...um Gottes Willen. Welche Lösung soll denn für dieses Nicht-Problem herangezogen werden?
Signaleingänge dürfen nicht "offen" bleiben - und gut.
Hier gibt es kein Problem. Die Zusammenführung von Plus und Minus ist noch unterhalb von kein Problem einzustufen.

Stefan
 
Stefan,

ich verstehe deine Worte ebenso wenig, wie die, welche du zitiert hast. Was das Problem war, ist doch geklärt. Was wolltest du denn noch beitragen? Paride hat es ja nicht geschaft, seinen Beitrag zu erklären...

Gruß Mirko
 
da habt ihr eh eine alltagstaugliche Verdrahtung erwischt.
ich habe mal ein Modell von einem Freund gekauft, da waren 8 FlächenServos über einen PC Stecker vom Flügel in den Rumpf verbunden.
alle Servodrähte einzeln übertragen. Allerdings hatte der Freund nach dem PC-Stecker die einzelnen Servostecker nicht konform zu den Eingangsleitungen verlötet.
Es stimmte zwar überall das +, - und Signal, aber von unteschiedlichen Servos. Will heissen, + von dem einen, - von einem zweiten und Signal von einem dritten Servo.
da ging auch alles perfekt, wenn alles angeschlossen war. Zog man aber nur einen Servostecker ab, dann gings los. Zwei Servos gingen gar nicht mehr und eines zuckte wie wild. :D
 
Ich glaube, wenn man selbst sowas zusammenbrezelt, ist das alles kein Problem. Aber mein Freund hat das Modell erworben, muss also schauen, welcher Stecker geht zu welchem Servo, dieses entsprechend einstellen. Das macht man ja auch besser schon nacheinander. Wenn aber alles komplett angeschlossen werden muss, besteht ja durchaus die Gefahr, dass einzelne Servos in Endstellungen mechanisch belastet werden, vielleicht sogar Anlenkungen beschädigt werden. So`n HS-645 kann ja doch schon ein wenig ziehen...
Bei einem kompletten Anschluss aller Servos wären wir wohl gar nicht auf das Problem mit den offenen Impusleitungen aufmerksam geworden. So haben wir eben wieder was gelernt.

Gruß Mirko
 
Hallo Fligerassel

Das Problem:
Wenn von den Außenflächen nur ein Servo angesteckt wird, zucken alle drei Servos wild herum! Das geschieht auf beiden Seiten gleichermaßen, egal welches Servo eingestöpselt wird. Es ist auch wurscht, ob die Weiche mit dran ist, der Empfänger getauscht wurde oder auch das Mittelstück aus dem Rennen genommen wird.

Das ist normal, wenn die Impulsleitungen offen sind, da die Ansteuerung durch die MOS-Technik sehr, sehr hochohmig sind und und durch die gemeinsame Stromversorgungsleitungen obwohl nur sehr kleine Spannungseinbrüche haben, deren Flanken aber sehr steil sind, werden die offenen Impulseingänge getrggert und es kommt zu unkontrollierten Störungen an diesen Servos.
Abhilfe kann schon ein größerer Elko der die Flanken der Spannungseinbrüche entschärfen. Also die Flanken abrunden.

Deshalb baue ich generell bei gemeinsamen Zuleitungen in die Flächen diese Kondensatoren ein. Da gibt es kein summen oder knurren, geschweige denn,wenn ein Eingang offen ist kein Störgenerator.


Entstoerkondensatoren.jpg
hier Beschreibung http://www.aero-hg.de/entstoerkondensatoren.html

Hier ein Beispiel am Modell:
SB4000b.gif
 
Hallo Fligerassel

Das Problem:
Wenn von den Außenflächen nur ein Servo angesteckt wird, zucken alle drei Servos wild herum! Das geschieht auf beiden Seiten gleichermaßen, egal welches Servo eingestöpselt wird. Es ist auch wurscht, ob die Weiche mit dran ist, der Empfänger getauscht wurde oder auch das Mittelstück aus dem Rennen genommen wird.

Das ist normal, wenn die Impulsleitungen offen sind, da die Ansteuerung durch die MOS-Technik sehr, sehr hochohmig ist und durch die gemeinsamen Stromversorgungsleitungen, obwohl diese nur sehr kleine Spannungseinbrüche erzeugen, deren Flanken aber sehr steil sind, werden die offenen Impulseingänge getriggert und es kommt zu unkontrollierten Störungen an diesen Servos.
Abhilfe kann schon ein größerer Elko der die Flanken der Spannungseinbrüche entschärfen. Also die Flanken abrundet.

Deshalb baue ich generell bei gemeinsamen Zuleitungen in den Flächen diese Kondensatoren ein. Da gibt es kein Summen,Brummen oder Knurren, geschweige wenn ein Eingang offen ist kein Geflatter dieser Servos. Es schaukelt sich auf und und wirkt wie ein eingebauter Störgenerator. Die Enstörkondensatoren sollten so nah wie möglich an den Störquellen sich befinden. Ich baue sie immer an den Klappenservos an. Da sie etwa 5g nur wiegen ist dieses vor allem bei größeren Modellen kaum spürbar, die Wirkung aber enorm.


Entstoerkondensatoren.jpg

Hier Beschreibung die etwas ausführlicher ist: http://www.aero-hg.de/entstoerkondensatoren.html


Und hier ein Beispiel am Modell:
SB4000b.gif
 
Ach ja ich habe vergessen im vorangebrachten Beitrag zu erwähnen, dass dieses Problem die Servohersteller dieses Problem lösen würden, wenn etwa ein 100kΩ Widerstand und ein etwa 100pF Kondensator vom Impulseingang nach Nullvolt, also Minus einbauen würden, oder noch besser in den Chip eingebaut würde.
Diese Bauteile würden den Impuls nicht messbar beeinflussen, aber wie bereits gesagt das Problem der Zappelei lösen.
 
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