Absturz durch falsche Komponenten-Wahl?

Hallo

Ich habe im letzten Herbst meine kleine 'Extra 280SC' von Hyperion (Spw. ca. 1,2m) durch Absturz verloren. Nach vielen problemlosen Flügen ging bei einem Tiefst-Ueberflug plötzlich nichts mehr und der Flieger zerschellte auf der Betonpiste. Bei Ankunft am Absturzort funktionierte die Steuerung ohne Probleme. Als Absturz-Ursache vermute ich eine Regler-Ueberlastung mit Aussetzer.
Ich habe nun versucht, die Daten meines Setups dem ECalc zu füttern um so evtl. nähere Aufschlüssse zu erhalten. Leider schaffe ich dies nicht...
Kann mir jemand helfen der mit der Sache vertraut ist?

Hier die Daten:

>Modell 'Extra', Flächeninhalt 173.5 dm2, Gewicht ohne Akku 1,3 kg
>Flugplatzhöhe 1000m/üM
>Motor 'Hyperion' 3025-10, 775 rpm/V, 30-45A/ max. 65A, 1150 W, Gewicht 197.6 g
>Luftschraube 12 x 6 (kein E-Typ)
>Akku 'Avionics' 4S/35C 3200er (bei Absturz), vorher 3S/ 2600er
>Regler 'E-Power' 60A (2 - 5S) 3A Bec-Switch

Gruss & Dank, Daniel
 

BZFrank

User
Hi,

da 'nix mehr ging' (also wahrscheinlich Empfänger ausgestiegen ist) liegt das Problem entweder bei diesem (oder Sender) oder meiner Ansicht nach eher an dessen Stromversorgung.

Da weist auch der Hinweis mit 4S hin. Ein Regler-BEC kann umso weniger Strom liefern je höher dessen Eingangsspannung ist. Die 3A Peak gelten im Normalfall nur bei niedriger Eingangsspannung (<= 3S)

Abhilfe:

- Stütz-Kondensator am Empfänger (der puffert kleine Stromspitzen ab und verhindert das der Empfänger ins Brown-Out geht).

oder

- Einen Regler wählen der mehr Strom liefern kann (so über den Daumen rechne ich selbst mit 1 Servo ~ 1 A BEC-Leistung, das passt eigentlich immer mit genug Reserve)

oder (was ich immer für Hochstrom oder Akku-Spannungen >3S mache):

- Separates UBEC, Stütz-Akku (oder separater Empfänger-Akku).
 
Mit dem Prop an 4S kannst du durchaus den Regler überhitzt haben das das BEC abschaltet, kann auch sein das du im langsamen Flug einen Strömungsabriss hattest, waren immerhin fast 200gr mehr Akku, passte der Schwerpunkt ??
 
Hallo Daniel,

leider schreibst Du nicht, wie schnell Du beim Tiefflug warst.

Solltest Du "langsam" geflogen sein, vermute ich wie Norbert einen Strömungsabriss.

Und zwar wegen Deinem Verbrenner Propeller.

Bei 4s und Vollgas bringt Dein Motor 12710 Umdrehungen, ein Verbrenner (Bspw. 7,5ccm) bringt 17000 Umdrehungen.

Daher bringt ein Verbrenner Prop erst bei Drehzahlen jenseits Deines E-Motors erst den erforderlichen Schub/Vortrieb/Wirkungsgrad.

Wenn Du jetzt z.Bsp. mit Halbgas und verminderter Geschwindigkeit unterwegs warst, konnte Dein Propeller den erforderlichen Vortrieb gar nicht mehr leisten.
Daher ist meiner Meinung nach mangels Vortrieb auch der Auftrieb (Strömungsabriss) ausgefallen.

Ich denke mit einer 12x6 APC/E währe das nicht passiert.

Gruß,

Michael
 
Hallo alle

Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe!
Da die Frage nach der Flug-Geschwindigkeit vor dem Absturz aufgetaucht ist: Strömungsabriss ist kein Thema. Ich hatte das Modell aus grosser Höhe mit max. Speed angestochen um über Platz einen Tiefstflug mit anschliessendem Hochziehen auszuführen. Ich hatte mit diesem Modell bestimmt schon über hundert Flüge drauf...
Auch ein Schwerpunkt-Problem kann ausgeschlossen werden, hatte ich doch mit den 4S-Akkus auch schon sehr viele Flüge gemacht. Sicherheitshalber hatte ich auf dem Akku-Brett die entsprechenden SP-relevanten Akku Positionen für 3-, bzw. 4S angezeichnet.

Was mir noch in den Sinn gekommen ist: Während des letzten Fluges vor dem Absturz musste das Modell mittels Höhenruder-Trimmung unerklärlich stark getrimmt werden. Eine kurze Kontrolle/ Landung zur Ueberprüfung von Servo, H-Leitwerk, Gestänge und der Scharniere zeigte nichts Unauffälliges.

@Frank: Einen Stütz-Kondensator hatte ich in der Tat nicht eingebaut. Hatte gedacht, bei einem so kleinen Modell könnte ich darauf verzichten. Allerdings habe ich nun ein Bec-Guard mit Stütz-Akku angeschafft und werde dies verwenden.
Ja, auch ich vermute eine BEC-Ueberlastung - allerdings steht auf den Regler '2 - 5S'.

@Küstenschreck und Michael: S. oben

...und wie dem so ist:
Mit der Zeit wird der Flugstil bekanntlich immer wie 'frecher' und als Möglichkeit für den Absturz wäre deshalb auch noch ein 'Unterschneiden' bei hoher Geschwindigkeit und mangels ausreichend kräftigem HR-Servo in Betracht zu ziehen...

Gruss und Dank, Daniel
 
Hallo, also was der Schwerpunkt damit zu tun haben soll verstehe ich nicht, aber das soll erstmal egal sein.

Laut Drivecalc zieht das Setup bei vollem Lipo über 60A. Dies kann je nach Regler und Kühlung schnell zur Abschaltung führen. Wäre es dies gewesen, so hätte der Regler vermutlich an der Absturzstelle auch nicht funktioniert, aber das sind nut Vermutungen. Ich kenne den Regler jetzt nicht und leider gibt es zu viele Varianten der Hersteller und dessen Verhalten bei Überlast. Möglich ist natürlich immer alles ,aber ich würde jetzt mal aus dem Bauch heraus auf Signalverlust tippen. Sei es wegen Wackelkontakt der Stromversorgung, defekter Antenne oder sonst was.

Hast Du irgend welche Logs ? Das kann oft helfen den Fehler einzugrenzen. Gibt der Regler Blinksignale aus bei Überlast aus (Handbuch mal lesen)? Reichweitentest der Anlage mal gemacht ?

Gruß Cru
 
Da weist auch der Hinweis mit 4S hin. Ein Regler-BEC kann umso weniger Strom liefern je höher dessen Eingangsspannung ist. Die 3A Peak gelten im Normalfall nur bei niedriger Eingangsspannung (<= 3S)
Das gilt so nur für Linearregler, bei einem getakteten BEC ist die Belastbarkeit (weitgehend) unabhängig von der Zellenzahl.
Aber natürlich kann das BEC trotzdem überlastet gewesen sein.

Gruß
Reinhardt

Ups, Juri war schneller.
 
Was mir noch in den Sinn gekommen ist: Während des letzten Fluges vor dem Absturz musste das Modell mittels Höhenruder-Trimmung unerklärlich stark getrimmt werden. Eine kurze Kontrolle/ Landung zur Ueberprüfung von Servo, H-Leitwerk, Gestänge und der Scharniere zeigte nichts Unauffälliges.

Ob da nicht dein höhenruder der täter ist ?
Es kan gut sein das der hebel durch gerutscht ist , daher auch der trimmung im flug vorher .
Und beim tiefe überflug gab der servohebel ganz nach.

Auch schon erlebt in mein flieger leben. :D

Mfg Johan
 

Echo

User
Hallo,

Frage, hab ich es überlesen, oder steht nirgends etwas über deine Tx/Rx?
Eventl. Spektrum? Muss nicht sein, hatte ich auch schon an einer Graupner MX12, relativ tief und einfach runtergefallen, bei zwei Modellen, unterschiedliche Empfänger, mehrere Male. Dann Funke getauscht. Selbe Software und alte Empfänger, nie mehr was....

Patrick
 
Hallo,

Frage, hab ich es überlesen, oder steht nirgends etwas über deine Tx/Rx?
Eventl. Spektrum?


Da hat Frank was gutes Angeschnitten.

Bei uns auf dem Platz hatten manche auch Probleme, dass Flieger nicht mehr steuerbar waren.

Und nur bei Spektrum Anlagen. :mad:


Da kann ich nur sagen, zum Glück hab ich keine :D


Gruß,

Michael
 
Während des letzten Fluges vor dem Absturz musste das Modell mittels Höhenruder-Trimmung unerklärlich stark getrimmt werden. Eine kurze Kontrolle/ Landung zur Ueberprüfung von Servo, H-Leitwerk, Gestänge und der Scharniere zeigte nichts Unauffälliges.

Wandernder Nullpunkt ist eines der Symptome bevor ein Servo die Grätsche macht.
Vor allem günstige Chinaversionen machen das recht oft, aber auch nachlangem Gebrauch bekannte Marken.
Bin mir ziemlich sicher dass da der Ursprung liegt.
In meiner Sebart Su29 (30er) hab ich schon ettliche Servos durch.
 
Hallo alle

Als Servo war auf dem Höhenleitwerk ein HITEC HS-82 MG verbaut. Dieses

https://www.eflight.ch/pi/HiTec-Servo-HS2.html

Steuerung ist/ war eine MPX 3030er umgebaut auf 2,4 GHz, bisher immer top und regelmässig im Service.

@Johan: Der Servohebel kann's nicht gewesen sein, eben nochmals überprüft. Das besagte Servo funzt übrigens ohne Zittern oder Brummen...

Könnte jemand mal die/ meine gelieferten Daten in eine ECalc-Tabelle eingeben? Nähme mich wunder was da rauskommt...
Tippe immer noch auf den Regler...

Gruss und allen vielen Dank für die Mühe!
Daniel
 

FamZim

User
Hallo

Bei der Zwischenlandung ist aber nicht alles überprüft worden ?


Was mir noch in den Sinn gekommen ist: Während des letzten Fluges vor dem Absturz musste das Modell mittels Höhenruder-Trimmung unerklärlich stark getrimmt werden. Eine kurze Kontrolle/ Landung zur Ueberprüfung von Servo, H-Leitwerk, Gestänge und der Scharniere zeigte nichts Unauffälliges.


War der Akku doch zu weit vorne ?

Gruß Aloys.
 
Hallo Aloys

Schwerpunkt war/ ist zu keinem Zeitpunkt ein Thema gewesen.

Die Landung (zu Kontrollzwecken) war perfekt und auch der letzte Flug verlief vom Start bis zum Absturz -mit Ausnahme der vorher vorgenommenen Trimmkorrektur- ohne Probleme. Die Flugbahn verlief schnurgerade mit zuletzt gesteuerter leichter Neigung bis in den Boden...

Gruss, Daniel
 
Hi!

Also HS81/82 Servos hab ich in meiner Sebart Su auch gehabt.
Die hab ich "büschelesweise" entsorgt, entweder Getriebe durch oder bei MG Variante abgeraucht.
Danach noch die HS mit defektem Kunststoffgetriebe mit den Metallgetrieben komplettiert - nach der üblichen Betriebszeit der MG Servos abgeraucht.
Spricht für die Qualität der Servos (halten alle ähnlich lange) und sie sind aber leider für diese Klasse nicht robust genug.

Also da dein Modell minimal größer und schwerer ist, die Ruderklappen ahnlich groß >>> sehr wahrscheinlich selbe Problematik.
Da das HR viel eingesetzt wird war das bei mir auch am häufigsten defekt, gefolgt von Quer und relativ spät dann Seite.

Und bitte lasst jetzt mal den Schwerpunkt, solche Modelle fliegen nicht wegen eines 2cm verrutschen SP vom Himmel.
Ich denke, beim Nachtrimmen stand das HR optisch wie gewohnt - oder stand es nach dem Trimmen nicht mehr neutral?
 

BZFrank

User
Hallo Frank.
In der Beschreibung des Reglers steht "Switch". Von Dir beschriebenes Verhalten ist für lineare BECs richtig, nicht für getaktete.

Leider nein, auch bei "Switching"-BECs nimmt die verfügbare Leistung mit der Eingangsspannung ab. Nur nicht so stark wie bei "Linear"-BECs.

Als ganz krasses Beispiel siehe Castle Creation Phoenix ICE Regler beworben mit "5A switching BEC "- die Anleitung beschreibt:

"You must disable the onboard BEC when using greater than a 3s LiPo on Phoenix ESCs.*
 

Thomas Ebert

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