Profilfrage: HN-92-285-935 (beim Thermikus von Simprop)

gp24

User
Hab da zufälligerweise gesehen, dass Simprop was neues hat:
http://simprop.de/DownloadDateien/ProduktPDFs/SIMPROP_Prospekt_2016_160127.pdf

Was mich aber besonders interessiert: Was kann das Profil HN-92-285-935 ?

Hat da irgendjemand eine Idee davon ?

Eigentlich nur mal als Interesse - ich selber kann das nicht, aber die Polare wären schon mal interessant - auch im Vergleich zu anderen.
 

gp24

User
Nachdem sich keiner gefunden hat, finde ich es eben selbst heraus.
Ein paar Umstände sind nun dazu gekommen, dass der Flieger in meinem Hangar passt:
- wieder mal ein paar Bauabschnitte selber "bauen" (viel ist ja nicht zu tun)
- vereinsinterne Thermik-/Dauerflugbewerbe "verlangen" nach einem universellen Thermikmodell

Karton liegt nun zuhause - die erste Sichtung: sehr gut verarbeitete Teile (GFK-Rumpf, Leitwerk passgenau und sauberer Rippenflügel; inkl. gut gestalteter "Bau"-Anleitung.
Ich werde ihn als E-Segler bauen und peile 2200g Fluggewicht an (Antrieb mit 4s 2200er).

Es wird wohl einige Zeit brauchen, bis ich tatsächlich zum Bauen komme (und es soll auch kein Baubericht werden); daher werden ggf. nächste Infos auf sich warten lassen ....

Es gibt eine bauähnliche Variante, mit T-Leitwerk (den Tevarius); da gibt es auch im Netz irgendwo ein Video davon.
Ich wollte ein V-Leitwerk; und die Servos aus Gewichtsgründen vorne haben.

Wie sich dann das Profil verhält, berichte ich jedenfalls ....
 
Ich interessiere mich für den Tevarius von Simprop mit dem gleichen Flügel & Profil. Was sich hinter dem HN-92-285-935 für ein Profil verbirgt, konnte ich auch nicht herausfinden, ausser vielleicht, dass es vermutlich eines von Norbert Habe sein könnte (-> HNxxxx).
Wenn Du Deinen Flieger getestet hast, würde mich interessieren, wie zufrieden Du mit den Flugeigenschaften bist. Viel Erfolg bis dahin ich Dir wünsche...
 

gp24

User
Hallo,
ein wenig muss ich Dich noch vertrösten. Aktuelle Projekte brauchen und brauchten länger.
Ich hatte allerdings letztens in Facebook ein Video gesehen - man kann einen guten Thermiksegler mit Allroundanspruch erwarten.
Ich hoffe, dass ich heuer den Erstflug hinbekomme.
Qualität vom Baukasten passt aber sehr gut!
 

reinika

User
Hallo Georg-Christian

Ein Profil mit der Bezeichnung HN-92-285-935 kenne ich auch nicht. Das scheint nicht öffentlich zu sein. Aber wenn man die 285 als 2,85% Wölbung und die 935 als 9,35% Dicke liest, könnte das stimmig sein. Es sei denn die Zahlen sind ohne geometrischen Bezug gewählt.

Damit wäre das ein relativ "langsames" Profil, mit wohl guten Leistungen im oberen Anstellwinkelbereich. Sicher kein RG 15 am Hang, aber auch kein Clark Y. So zwischen HQ 2.5/10 und 3,0/9 halt.
Zum oben bleiben und cruisen mit gelegentlichem anstechen und Looping fliegen sicher gut geeignet.

Viel Spass damit
Reini
 

gp24

User
Hallo Reini,
vielen Dank - das hat jetzt sehr geholfen!
Ich schätze es sehr, wenn neben "Gefühl" auch die Theorie "sichtbar" ist.
Heißt aber, dass der Segler betreffend "Allround" doch seine Begrenzung hat - rascherer Flug also sehr schnell die Leistung beeinträchtigt.

Damit habe ich "gefühlt" auch den richtigen Flieger für meinen Flugpark. Mir fehlte auf der langsamen Thermikseite noch das eine oder andere Fluggerät ;)
Insofern freue ich mich schon auf den Erstflug (und Flüge danach).

Langsam bin ich nun für alle Windlagen (Windstärken von 1 - 6 Bft) und sonstigen Wetterlagen ausgestattet (Bei Thermik war meinerseits etwas "aufzuholen").
Mache aber wahrscheinlich zuerst mal noch schnell (naja) einen RES-Segler fertig.

(Es gibt kein schlechtes Wetter - nur den falschen Flieger).
 

reinika

User
Bitte, gerne 🙂

Das ist aber nur eine Hypothese aufgrund der Nummern. Selbst wenn diese Annahme richtig wäre, enthält sie keine Aussage über die Gestaltung des Druckverlaufs.
Da aber die HN-Profile im Allgemeinen problemlos funktionieren, würde ich da keine Überraschungen erwarten (Hypothese 2 😉).

Happy Maiden 👍
 

gp24

User
:D ... alles klar; hatte ich auch so verstanden.

Freue mich auf die Verifizierung der Hypothese 2 ;)
(Die Theorie muss sich in der Praxis beweisen ...).

Gruß
 
Hallo gp24!
Kannst du mir das Profil durch umfahren der Innenrippe des Flügel abzeichnen und einscannen.
Oder die Flügelinnenrippe auf den Scanner oder Kopieren stellen und mir als Datei (JEPEG, PDF, DXF, PNG, usw.) zukommen zu lassen.
Ich werde dann versuchen daraus eine Profildatei (.dat) zu erstellen und die Polaren zu berechnen.
Das Ergebnis zeigt dann das Profil deines Modells mit allen Bauungenauigkeiten.

Mfg
Georg
 

gp24

User
Mache ich gerne - kommt in den nächsten Tagen
 

gp24

User
Thermikus.jpg
Thermikus2.jpg
 

Anhänge

  • Thermikus.jpg
    Thermikus.jpg
    164,6 KB · Aufrufe: 45
  • Thermikus2.jpg
    Thermikus2.jpg
    281 KB · Aufrufe: 50

gp24

User
Hallo,
ich hoffe, das ist genau genug.
Da ich den Umriss gezeichnet habe, gilt die Bleistiftkante "innen".
Tatsächlich ist die Endleiste nicht ganz spitz zulaufend, sondern hat eine 3mm-Kante.
Ein ganz klein wenig dürfte die Unterseite nach innen gewölbt sein.
Aber hier sieht man schon grundsätzlich, dass es sich um ein Thermikprofil handelt.
Wäre interessant, was aus Wölbung / Dicke und Wölbrückenlage für eine Aussage getroffen werden kann.

(Die Fläche ist übrigens sehr sauber verarbeitet!)

Danke schon mal!
 
Hallo,
ich habe versucht das etwas verzehrte (Weitwinkeleffekt) Bild zu verarbeiten.
Das Ergebnis ist dadurch natürlich mit einem größeren Fehler behaftet.
Dies ist nur eine Feststellung und keine Kritik! Jeder kann nur mit den Gegebenheiten arbeiten
die er zur Verfügung hat.
Dennoch zeigen die Ergebnisse die Charakteristik des Profils sehr deutlich.
Die Vermutungen des Profilcodes bezüglich Dicke und Wölbung bestätigen sich im Rahmen der
erzielbaren Genauigkeit. Die 92 könnte auf eine Profilserie hindeuten oder das Jahr
der Entstehung (1992) sein.
Der Flügel des gelieferten Modells mit einer Endleistenstärke von 3,00mm ist inakzeptabel.
Professor Dr. Martin Hepperle hat in einer Untersuchung (FMT Kolleg 9 Seite 7 u. folgende)
festgestellt das Endleistendicken über 0,5% der Flächentiefe nicht überschritten werden sollten!
Weil dies zu erheblichen Leistungseinbußen in Form von höherem Profilwiderstand führt
Die suche nach ähnlichen Profilen ist nicht vollständig. Meine Profildatei in Profilli 2.3 enthält nur
ca. 2600 Profile. Die Profilkoordinatendatei HN-92-285-935.txt bitte mit einem Texteditor öffnen oder die Dateiendung auf
.dat umschreiben um sie in einem Profilprogramm zu öffnen.

TE bedeutet Endleistendicke!




1643726643190.png







1643727859272.png


1643728422517.png


1643728451275.png




Mfg
Georg Kaindl
 

Anhänge

  • Profile Vorlage 2.pdf
    220,8 KB · Aufrufe: 84
  • Profile Vorlage 3.pdf
    221,1 KB · Aufrufe: 64
  • Änliche Profile Hn-92-285-935.pdf
    189,8 KB · Aufrufe: 78
  • HN -92-285-935.txt
    5,9 KB · Aufrufe: 48

gp24

User
Wow - Danke für die Arbeit !!
Dann zahlt es sich schon aus, sich bei der Endleiste noch etwas zu überlegen!
Ich muss mir jetzt die obigen Bilder durchdenken; soweit komme ich schon mal klar, um zu sehen, was das bedeuten könnte.
(Ich weiß, dass ich die Fotos etwas "schräg" aufgenommen habe; war nur die Vermeidung der Spiegelung - hoffe, dass das die Genauigkeit nicht zu sehr eingeschränkt hat).
Aber Endleiste ist ein Thema .....

Gruß
 

gp24

User
Liege ich richtig, wenn ich daraus schlussfolgere (?):
  • An der Endleiste gehört etwas gemacht
  • Reduziere ich die Geschwindigkeit um 1/3, verdoppelt sich der Widerstand (induzierter Widerstand vernachlässigt)
  • Anstellwinkel nicht zu groß, sonst geht die Leistung in den Keller, aber
  • ohne allzu kritisch zu werden (nur Widerstand wird ganz schnell ungemütlich groß)
Achte ich auf den Anstellwinkel (und entsprechenden SP) habe ich ein Modell, welches - etwas dynamischer bewegt (nicht zu langsam) - eine gute Leistung erbringt. Gutmütigkeit beim Überziehen ist zu erwarten.
 
Hallo,
aus den Profilpolaren kann man keine Eigenschaften eines Flugmodells ablesen.
Dazu benötigt eine Berechnung des gesamten Modells. die Auslegung des Modells hat den weit aus Größeren Einfluss
auf das Flugverhalten eines Modells als ein anderes Profil.

Zu Punkt 1
Die Endleiste ist jetzt 1,15% dick. Mindestens von 3,00mm auf 1,5mm über einen längeren Bereich harmonisch ausdünnen.

Zu Punkt 2
Die Aussage ist nicht richtig. In der Profilpolare sieht man nur den reinen Profilwiderstand. Alle anderen Widerstände des Modell
sieht man nicht. Zum Gesamtwiderstand gehören im wesentlichen der induzierte Widerstand, Rumpfwiderstand, Die Gesamtwiderstände
der Leitwerke und Interferenzwiderstände zwischen Rumpf und Flächenteilen und Leitwerken, Nachlaufwiderstände usw..
Die Reynolds-Zahl (
{\displaystyle Re}
) ist eine dimensionslose Kennzahl.

{\displaystyle {\mathit {Re}}=v\mathrm {[m/s]} \cdot t\mathrm {[mm]} \cdot 70}

Mit
{\displaystyle v}
= Fluggeschwindigkeit in m/s,
{\displaystyle t}
= Profiltiefe im mm

Zu Punkt 3
Der Anstellwinkel ist der Winkel α zwischen der Richtung der Anströmgeschwindigkeit und der Sehne eines Tragflügels.
Entscheidend für die Modellauslegung ist die EWD des Modells. Die Differenz aus dem Einstellwinkel der Tragflügel und dem Einstellwinkel des Höhenleitwerks ergibt die Einstellwinkeldifferenz (EWD).
Wird am Modell ein zu großer Anstellwinkel durch ziehen am Höhenleitwerk erzwungen reist die Strömung am Profil der Tragfläche ab und das Modell verliert den gesamten Auftrieb. Es kippt dann bei ungünstiger Auftriebsverteilung über die Fläche ab.
Die Widerstandszunahme ist dann bei geringer Höhe das kleinere Problem.

Mfg
Georg Kaindl
 

gp24

User
Hallo,
alles richtig - war auch so mit dem Widerstand gemeint (deswegen der Hinweis von mir bzgl. induzierten - und natürlich Gesamtmodell).

Ich hatte die Frage zum Profil 2016 gestellt, weil ich einen Thermiksegler suchte und mir die Bezeichnung aufgefallen ist.
Hätte ja auch etwas ganz außergewöhnliches sein können.

Vielen herzlichen Dank nochmals für die Mühe!
Habe wieder ein paar kleinere Dinge dazu gelernt (Endleiste gehört dazu).

Es wird beim Fliegen keine Überraschungen geben; den Einsatzzweck wird es für mich treffen und die Lücke im Hangar schließen.
(Was ja nach dem Auspacken eigentlich ja schon ersichtlich war - ein "normales" Profil für den vorgesehenen Zweck).

Ich werde jetzt zusammen bauen und dann fliegen gehen. Und schöne Zeit in der Natur verbringen.
 

gp24

User
Heute war Erstflug mit dem Thermikus.
Fliegt, wie ich es erwartet bzw. gewünscht hatte: thermisch (natürlich), wegen der Flächentiefe gut sichtbar und halt sonst wie ein moderner Thermikflieger ohne Wettbewerbsambitionen. Bekommt man auch ums's Eck gedreht, wenn wann will oder auch durchaus etwas "flotter". Alles halt im Rahmen.
Schwerpunkt liegt aktuell noch zu weit vorne (Abfangbogen ist fast keiner vorhanden - mag ich so - aber das HR ist noch auf positiv getrimmt).

Butterfly (auch voll ausgeschlagen) ist derzeit ohne Höhenrunderkompensation und passt einmal ganz gut - also keine "Überraschungen".

Flugphasen sind programmiert, aber da fehlt es noch an Feineinstellungen.

Die Flächen habe ich belassen wie sie sind. Auch mit der "dicken" Endleiste. Das wohl einzige Manko ("spüre" ich mangels direkten Vergleich natürlich nicht; wenn nur Thermik geflogen wird, wird's wohl kaum etwas ausmachen) Ansonsten alles sehr gut und sauber verarbeitet.
In der Flächenmitte habe ich oben (außen), wo die Schrauben sind, noch die Fläche mit einem Sperrholzbrettchen verstärkt (damit sich die Schrauben nicht eindrücken und gleichzeitig der hintere Flächenabschluss ebenfalls nochmals fixiert wird).
Die Servos haben in den Flächen Platz genug;
Der Rumpf ist auch dick genug, dass auch ein 4s-Akku (bei mir 2200) gemütlich reinpasst. Vorne arbeitet bei mir ein Leomotion-Getriebemotor.

Die Servoverbindung zu den Flächen habe ich mit 2 Pärchen MPX-Stecker ausgeführt (lose); dafür wurde die vorgesehen Aufnahme für den Sub-D-Stecker im Rumpf aufgeweitet.
Die vordere Flächenschraube wurde dann noch durch eine aus Stahl ersetzt (die hintere - aus Kunststoff - bleibt, falls diese notfalls "abscheren" muss). Die Servo-Verbindung zu den Außenflächen ist bei mir auch lose; mit den "alten" Servosteckern von MPX realisiert - es ist Platz genug in den Flächen (da ist so eine Art "Tasche", wo die Kabel dann, beim Zusammenstecken der Flächen, Platz finden.
Die Flächen wollte ich dann (entgegen der Bauanleitung) mittels Magneten zueinander haltbar machen - die haben sich aber als viel zu schwach erwiesen (bzw. traue dem nicht ganz). Jetzt sichere ich halt nach alter Methode mit Klebeband (zusätzlich).

Bei den V-Leitwerksservos muss man welche mit geringer Bauhöhe nehmen (wenn diese wie üblich stehend im Servobrett eingebaut werden); da sonst die Schubstangen am Rumpf oben scheuern würden. Keine "Fummelei", wenn man es vorher weiß.

Was mir gut gefällt: Gute und saubere Ausführung (ggf. ausgenommen der "Endleiste" - das wird aber sicher überbewertet); kompletter Bausatz; vor allem aber ein profiliertes Leitwerk (von dem halte ich viel - kein einfaches "Brettchenleitwerk") und ich "durfte" mich einmal beim Bespannen austoben (was ich, glaube ich, ganz gut hingebracht hat).

Ich würde ihn wieder kaufen (für diesen Einsatzzweck).
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten