Frage an die 40 MHz Profis

eon

User
Hallo Zusammen,

Ich habe folgende Frage: kann ich in einem Robbe 40 MHz Empfänger (FF118) ein AM Quarz betreiben während im Sender (F14) ein FM Quarz arbeitet. Kanalseitig handelt es sich natürlich jeweils um K53. Ich glaube zu wissen, dass es sich bei AM und FM um zwei unterschiedliche Modulationsarten (einmal Amplitudenmodulation und im anderen Fall um Frequenzmodulation) handelt. Bei einem Test im Nahfeld waren keine Probleme ersichtlich aber wie verhält sich das bei größerer Entfernung bzw. ist das technisch überhaupt sicher? Wer kennt sich aus und weiß mir ggf. Einen Laden bei dem ich noch Robbe FM Empfängerquarze für K53 bekommen kann ?

Gruß
Andi
 

grmpf

User
Hallo Andi,

ich bin schon lange aus dem MHz-Bereich draußen, deshalb ohne Gewähr ;)
AM und FM sind NICHT miteinander mischbar! Selbst wenn es zufälligerweise auf kurze Entfernung funktionieren sollte kann man nur von der Mischung abraten. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sehr schnell Probleme gibt ist einfach zu hoch (~99%?).
Empfänger sind bzgl der Quarze deutlich markentoleranter als die Sender. Von daher sollte auch andere Hersteller als Robbe funktionieren. Die Bucht liefert da einige Alternativen, z.B. hier
 

Julez

User
Es sollte erstmal überhaupt geklärt werden, ob es sowas wie "AM-" oder "FM-" Quarze überhaupt gibt. Quarz ist Quarz, und wie der da dran hängende RF-Kreis moduliert, weiß das Quarz nicht.

Daher sind deine beiden RF-Systeme auf jeden Fall von der Modulationsart schon mal kompatibel, sonst würde nämlich gar nix gehen, und zwar nie.
Was halt schlimmstenfalls sein kann, wäre, dass die beiden Systeme nicht ganz auf der selben Frequenz laufen, was sich dann in der Reichweite niederschlagen würde.
 
... Quarz ist Quarz...

...fast, aber nicht ganz, habe ich mir mal sagen lassen. Es kämen alle vom gleiche Hersteller, der Unterschied sei die Präzision. Graupner hatte zum Beispiel früher 4, oder 5 versch. Quarze mit jeweils versch. Preisen im Programm. Es ist überall zu lesen: den passenden Quarz zum Gerät benutzen. So mache ich das schon lange Grp. Sender, passendes Grp. Quartz (FMS, FMSS,...) MPX Empfänger, MPX Quarz, auch wenn diese beiden gemeinsam verwendet werden.

Wenn falsch, bitte um Korrektur...
 

khi

User
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass mein Robbe 40 Mhz FM System mit einem MPX FM-Quarzpaar NICHT funktioniert hat.
Nach Einsatz von Futaba Quarzen ging es dann.
Da man ja bei Mhz Systemen normalerweise einen Reichweitentest macht, sieht man ja vorher, ob die Verbindung grundsätzlich ok ist.

Gruß, Karl-Heinz
 
Die Anlagen im MHz-Bereich nutzen Superhet- (Überlagerungs-) Empfänger, und die haben eine sog. Zwischenfrequenz (ZF). Sender- und Empfängerquarz des gleichen Kanals liegen also um diese ZF auseinander. Das wäre an sich kein Thema, wenn es nicht unglücklicherweise 2 gängige ZFn gäbe: 455 kHz und 460 kHz. Dabei kam es m.W. vor, daß die Hersteller beim Umstieg auf FM auch die ZF änderten. Ob das bei Robbe so war, weiß ich nicht, aber wenn, dann passen aus diesem Grund FM-Quarze nicht zur AM-Anlage.

Zudem wurden (ziemlich) zeitgleich mit dem Umstieg auch die Kanäle enger definiert; d.h. die Quarze waren schmalbandiger, um die Nachbarkanäle weniger zu stören. Auch diese Typen von Quarzen sollte man daher nicht "über Kreuz" verwenden.

Ein Reichweitentest sollte aber eine klare Aussage über die Nutzbarkeit bringen. Für die Fliegerei würde ich 40 MHz trotzdem nicht verwenden, weil sich auf diesem Band zu viele leistungsstarke Industrieanlagen tummeln. Da sind die guten alten 35 Mhz allemal besser, wenn GHz nicht in Frage kommt. Die 35-er Anlagen bekommt man ja mittlerweile nachgeworfen! So haben wir unlängst im Verein 3 solche Komplettanlagen in die Tonne treten müssen, weil sie niemand auch nur geschenkt haben wollte.:rolleyes:
 
Lang, lang ists her...:rolleyes:
Es ist (war) durchaus üblich, dass der Sender-Quarz auf einer kleineren Frequenz als die wirklich gesendete arbeitete.
Diese Frequenz wurde dann vervielfacht, meist verdoppelt, aber auch x4. Markenabhängig!
Die Modulation (FM / AM) geschieht dann nachher.
Darum kann ein "AM" Quarz durchaus im FM Sender arbeiten, aber wie präzise?:confused:
Aber ich würde das nur sehr, sehr vorsichtig angehen, wenn überhaupt... :p
Gruss Jürgen
 

GC

User
Uiihh Quarze sind was ganz geheimnissvolles, dessen Rätsel man nicht verraten darf!;)

Wie schon mein Namensvetter sagte, kommt es bei den Empfänger-Quarzen auf die Zwischenfrequenz an. Ich habe Quarze von ACT, Graupner Simprop, Microprop und Simprop im Empfänger getauscht.

Ein Quarz schwingt ganz stabil mit einer festen Frequenz und es ist ihm egal, ob er dies für Graupner oder MPX macht, oder für ... oder in AM oder FM.

Aber mit einem anderlautenden Aberglauben liess sich viel Umsatz generieren.

Im Sender ist es was anderes, wie schon Jürgen N. erwähnt hat.
 
Uiihh Quarze sind was ganz geheimnissvolles, dessen Rätsel man nicht verraten darf!;)

Wie schon mein Namensvetter sagte, kommt es bei den Empfänger-Quarzen auf die Zwischenfrequenz an. Ich habe Quarze von ACT, Graupner Simprop, Microprop und Simprop im Empfänger getauscht.

Ein Quarz schwingt ganz stabil mit einer festen Frequenz und es ist ihm egal, ob er dies für Graupner oder MPX macht, oder für ... oder in AM oder FM.

Aber mit einem anderlautenden Aberglauben liess sich viel Umsatz generieren.

...............

Hihi, ja! Da wurden z.T. schon horrende Preise für Quarze aufgerufen, die sich nur durch den Aufdruck auf der Lasche von den billigeren Varianten unterschieden. Ich hatte damals unter der Hand beim Quarzhersteller nachgefragt (das waren übrigens keine Modellbauer), und der hat mir bestätigt, daß es z.B. auch keine "geheimen" Toleranzunterschiede oder gar Zweite-Wahl-Quarze etc. für den Modellbau zu kaufen gab.
 
... Ein Quarz schwingt ganz stabil mit einer festen Frequenz und es ist ihm egal, ob er dies für Graupner oder MPX macht, oder für ... oder in AM oder FM.
...

Korrekt, die Frequenz muss passen. Aber auch bei Quarzen gibt es Toleranzen und alterungsbedingte Drift. Da die Alterung anfänglich sehr groß ist, werden hochwertige Quarze in der Regel vorgealtert. Nicht zuletzt gibt es auch Unterschiede bei den Kontakten.

:) Jürgen
 

Julez

User
Ein Quarz schwingt ganz stabil mit einer festen Frequenz und es ist ihm egal, ob er dies für Graupner oder MPX macht, oder für ... oder in AM oder FM.

Das ist was ich meinte. Etwaige Bandbreiten, Modulationen, Sendeleistungen etc. hängen stets von dem Gerümpel ab, was die Hersteller ums Quarz drum rum bauen, das Quarz selbst schwingt nur vor sich hin und bekommt vom Rest nix mit.
 

eon

User
Verwendung

Verwendung

Ich wollte noch sagen, dass ich 40 MHz im U-Boot und nicht in meinen Seglern verwende. Dort arbeiten seit je her 2,4 GHz Systeme. Ich werde also die Reichweite genau testen. Beim U Boot ist es halt "etwas" unangenehm, wenn die Funkstrecke während Tauchfahrt verloren geht.

Danke euch nochchmals für Euren Input. kennt jemand einen Quarzhersteller den man ansprechen kann ?

Gruß
Andi
 

hiwi

User
Moin,
ich hatte mal vor langer Zeit einen Freund bei Wuttke Quarze, die für alle möglichen Hersteller Quarze gebaut haben.
Die sind nach bestimmten Vorgaben produziert worden. Also Einschwingen, Temperaturtoleranz, Schmalbandigkeit (weiß nicht ob das richtig formuliert ist).
Es muss also Unterschiede geben. Richtig ist auch dass in Empfängern nicht alle Quarze wahllos funktionieren.

Es gab eine zeitlang mal Empfänger Quarze die AM und FM tauglich waren. Den Unterschied kenne ich nicht (vertrieben z.B. bei Conrad).
Also ich denke das sollte technisch gehen.
Ich würde trotzdem immer einen Reichweitentest machen. Zwischenfrequenz ist m.E.eher bei Doppelsupern ein Thema , der F118 ist ja ein einfach Super.

Gruss Ralf
 
Moin,
...
Zwischenfrequenz ist m.E.eher bei Doppelsupern ein Thema , der F118 ist ja ein einfach Super.

Gruss Ralf

Hallo Ralf,

das "Thema Zwischenfrequenz" gab es schon lange bevor man überhaupt an Doppelsuper-Empfänger(quarze) gedacht hat.
Graupner z.B. hatte - zumindest bei den Grundig-Anlagen - schon immer 455kHz Zwischenfrequenz. Und diese wurden ein bis zwei Jahrzehnte vor dem ersten Doppelsuper-Empfänger eingestellt.

Gruß Carsten
 
Der Senderquarz sollte immer auf den Sender abgestimmt sein. Da gibt es Oberwellenquarze und das funktioniert i.a. nur mit den Quarzen des Herstellers richtig mit der richtigen Reichweite.

Beim Empfänger ist die Sache weniger kritisch. Bei einem Einfach Superhet liegt die Frequenz des Quarzes 455 kHz unterhalb der Senderfrequenz. Die Schwankungen der Frequenz eines FM Senders sind sehr gering. Das sind nur einige wenige KHz. Es spielt also gar keine Rolle, ob das ein AM oder FM Quarz ist. Diese Demodulation kommt erst nach dem HF Mischer.

Die Chancen stehen also sehr gut, daß ein "Fremdquarz" im Empfänger gut funktioniert, wenn es ein Einfach Superhet ist. Das habe ich mit meinen Schulze und MPX Empfängern seinerzeit praktiziert. Einen Reichweitentest macht man ja sowieso.

Gernot
 
Hallo Ralf,

ein Doppel-Superhet hat auch 2 Zwischenfrequenzen, nämlich 10,6 MHz als 1. ZF und 455 oder 460 kHz als 2. ZF; je nach Hersteller. Das erhöht die Trennschärfe noch weiter.
 
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