Flugzeug rollt stark nach rechts

apocalypsedude · 18. April 2016

Hallo zusammen!

Gestern hatte ich meinen Walrus von Hobbyking zum ersten mal in der Luft.
Es ist ein kleiner E-Segler aus EPO mit 1,4m Spannweite und hat sowohl Querruder als auch Wölbklappen.

Während des Flugs wollte er immer über den rechten Flügel abkippen, bzw. er rollte stark über die Längsache nach rechts.
Trotz voller Gegentrimmung konnte ich das Problem nicht gänzlich abstellen und frage mich an was es liegen könnte.

Mir ist aufgefallen, dass ich das Höhenleitwerk leicht schrägt aufgeklebt habe, sodass der rechte Flügel etwas höher steht als der linke. Könnte das eventuell die Ursache für das strake Abdriften sein?
Die einzelnen Ruder sind meines Erachtens nach gut ausgerichtet und eingestellt. Die Grobjustierung habe ich über die Gestänge gemacht und dann mit der Servomitteneinstellung die Feinjustierung vorgenommen. Augenscheinlich scheint da alles korrekt eingestellt zu sein.

Wäre toll, wenn ihr ein paar Tipps hättet, wie man das Problem abstellen kann.

Ron Dep · 18. April 2016

apocalypsedude schrieb:
Könnte das eventuell die Ursache für das strake Abdriften sein?

Eher nicht (wenn ich mir da meine schiefen Flieger so anschau...).
Sind die Flächen vielleicht ein klein wenig verzogen, hast du mal Nasen- oder Endleisten gegeneinander anvisiert?

Ist das Rollen bei Vollgas wie Segeln gleich stark?

Matthias R · 18. April 2016

Leg das Modell mal auf einen Tisch und betrachte es genau von vorne, variiere dabei den Blickwinkel von leicht unten bis leicht oben. Ist am Flügel irgendwas asymmetrisch?

apocalypsedude · 18. April 2016

Ron Dep schrieb:
Ist das Rollen bei Vollgas wie Segeln gleich stark?

Hmm….gute Frage. Zumindest wollte er auch beim Segeln ständig nach rechts, ob genauso stark wie mit Motorunterstützung kann ich aber nicht sagen.

crucialfun · 18. April 2016

Wieg den Flieger mal auf Längsachse aus. Vielleicht ist eine Fläche aus irgendeinem Grund schwerer.

Gruß Cru

Volty · 18. April 2016

Sorry das ich hier so reinplatze

, aber ich hab mich auch schon mal gefragt wie ich das machen soll (um die Längsachse auswiegen )

Bei einer geteilten Fläche geht das ja noch einigermaßen aber bei einer kompletten?

Ron Dep · 18. April 2016

Volty schrieb:
Bei einer geteilten Fläche geht das ja noch einigermaßen aber bei einer kompletten?

Na legst sie halt mittig auf ein Messer und schaust welche Hälfte schwerer ist. :rolleyes:

crucialfun · 18. April 2016

Auf Längsachse auswiegen macht man sowieso nur am Modell, also spielt es auch keine Rolle ob einteilig, zweiteilig oder hundertteilig

Gruß Cru

MarkusN · 18. April 2016

Und, ehrlich gesagt, so extrem wie hier beschrieben wirkt sich ein leichter SP-Fehler links oder rechts nicht aus. Das merkt man vielleicht im Kunstflug, dass das Modell im Looping herausdreht, aber im Normalflug trimmt sich so etwas problemlos weg. (Ich gehe mal davon aus, dass da nicht 200 g extra am Randbogen hängen.)

Ich tippe auf Verzug. Von vorne und hinten drüberpeilen. Dabei darauf achten, ob die Unterseite links und rechts beim gleichen Betrachtungswinkel auf eine Line zusammenäuft.

apocalypsedude · 19. April 2016

Ich danke euch für die bisherigen Antworten!

Hatte gestern nicht viel Zeit, aber für einen kurzen Check hat's gereicht.
Ein Verzug an den Flächen habe ich mit bloßem Auge nicht entdeckt. Einzige Auffälligkeit ist wie schon erwähnt das rechts leicht nach oben stehende Höhenleitwerk.

Und dann wären da noch die Dekor-Aufkleber, die sich an den Winglets der Tragflächen lösen. Links bildet sich sogar eine "Tasche". D.h. der Dokoraufkleber hat sich vorn an der Nasenleiste gelöst, während er hinten noch festklebt.
Rein theoretisch könnte sich zwischen dem Aufkleber und der Tragfläche im Flug ein Luftpolster bilden, was der linken Flächenhälfte mehr Auftrieb bringt und somit auch das starke Rollen nach rechts erklären könnte.

Ist vielleicht ein bisschen an den Haaren herbeigezogen, aber was meint ihr dazu?

hänschen · 19. April 2016

apocalypsedude schrieb:
...Während des Flugs wollte er immer über den rechten Flügel abkippen, bzw. er rollte stark über die Längsache nach rechts...

bist du zu langsam geflogen?, bringe den Aufkleber mal wieder richtig an, oder mache ihn ab...

apocalypsedude · 19. April 2016

Nein, zu langsam war ich nicht.
Aber mit den Aufklebern werde ich mir was einfallen lassen.

MarkusN · 19. April 2016

apocalypsedude schrieb:
Und dann wären da noch die Dekor-Aufkleber, die sich an den Winglets der Tragflächen lösen. Links bildet sich sogar eine "Tasche". D.h. der Dokoraufkleber hat sich vorn an der Nasenleiste gelöst, während er hinten noch festklebt.
Rein theoretisch könnte sich zwischen dem Aufkleber und der Tragfläche im Flug ein Luftpolster bilden, was der linken Flächenhälfte mehr Auftrieb bringt und somit auch das starke Rollen nach rechts erklären könnte.

Ist vielleicht ein bisschen an den Haaren herbeigezogen, aber was meint ihr dazu?

Schon denkbar. Der kann sich benehmen wie die Rascheltüte eines Gleitschirfliegers. (Das Profil des Gleitschirms wird ja auch mit einer "Staudruckfassung" an der Nase aufgeblasen). Damit hast Du links ein deutlich stärker gewöbtes Profil, was wirkt wie ein Querruderausschlag.

Dix · 19. April 2016

Wie wärs, wenn Du aussagekräftige Fotos machst und diese hier hochlädst?

apocalypsedude · 19. April 2016

Dix schrieb:
Wie wärs, wenn Du aussagekräftige Fotos machst und diese hier hochlädst?

Kann ich machen. Was ist unter aussagekräftig zu verstehen?

Dix · 19. April 2016

Liestu bidde hier:
http://www.aerodesign.de/aero/verwindung_peil.htm

Das mit dem Fokussieren der Kamera bei solch unterschiedlichen Entfernungen (Leitwerk, Flügel, Hintergrund) ist schon eine kleine Kunst. Geht aber.

MarkusN · 19. April 2016

apocalypsedude schrieb:
Kann ich machen. Was ist unter aussagekräftig zu verstehen?

So, dass man diese Besonderheiten eben erkennen kann. Wie hoch öffnet sich die Tasche? Wie breit ist sie? Wie weit nach hinten nicht verklebt?

Und dann das ganze in Relation zum ganzen Flügel.

[Edith:]Heh! Wir wollen offenbar nicht das Gleiche sehen. Bei der Peilübung hätte ich ihm jetzt einfach geglaubt.

Dix · 19. April 2016

Och,
Markus, nach meinen bisherigen Erfahrungen über Verlautbarungen via Internet lohnt sich eine Verifikation schon.
Außerdem hat ein anderer User über das Peilen von vorne geschrieben. Das ist aber m.E. sehr ineffizient wegen der runden Flügelnase. Von hinten peilen ist da viel genauer. Bei so einem Verzug können bereits wenige Millimeter viel ausmachen.

Zur "Lufttasche":
Diese würde in erster Linie aufblähen und aufgrund des verformten Profils auf dem linken Flügel einen Zusatzwiderstand erzeugen. Dieser müsste um einen Seitenruderausschlag nach rechts kompensiert werden. Man trimmt aber nur soviel, dass der Vogel geradeaus fliegt. Dann würde er schief in der Luft hängen, aber nicht unkontrolliert rollen.
Klar, Versuch macht kluch. Aber ich rechne da nicht mit einem Durchbruch.

Eher ein verzogener Rumpf oder schiefstehendes (verdreht zur Rumpflängsachse) Seitenleitwerk oder asymmetrisch geschäumtes Seitenleitwerk fänd ich neben einem verzogenen Flügel wahrscheinlich.

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