Starkes Aufbäumen nach dem ausklinken

Hallo.

Kann mir bitte jemand das folgende Phänomen erklären?

Mein 3m Reiher der Firma Krick geht top an der Schleppmaschiene. Beim Schlepp braucht man fast nichts nachkorregieren weil er einfach traumhaft dem Schlepper folgt.
Direkt nach dem ausklinken aus dem Seil allerdings bäumt er sich jedoch so stark auf das die Nase fast 60 grad nach oben zeigt und nur mit kompletten Tiefenruder drücken noch zu retten ist.

Schwerpunkt passt, sowohl gemessen als auch erflogen

Wieso macht er es also? Wäre super wenn es eine Erklärung dazu geben könnte

Gruß Ralf
 
Mögliche Ursachen

Mögliche Ursachen

Hallo,

kann es sein, dass dein Segler im Schleppbetrieb wesentlich schneller fliegt, als im normalen Gleitflug?

Ist ja ein Oldtimer und diese sind ja meist eher von der langsameren Fraktion. Wenn der Schwerpunkt, sehr weit vorne eingestellt ist mit entsprechender EWD, wäre es völlig normal, dass er bei höherer Geschwindigkeit nach oben weg steigt. Im Prinzip ist das das gleiche wie beim Schwerpunkttest, wenn man einen Segler einfliegt.

Anstechen, und wenn er sich zu schnell abfängt, dann liegt der Schwerpunkt zu weit vorne. Beim Verlegen des SP nach hinten, solltest Du allerdings vorsichtig sein, weil er dadurch etwas schneller wird aber eben auch kippeliger.

Gruß Jo
 
Der Reiher ist ja bekanntlich eher ein Segler der gemütlichen Gangart...

Frage mich halt wie man dem entgegenwirken könnte?


Ralf
 
Hi...

langsamer Schleppen....
oder dein Schlepper sollte vor dem Ausklinken die Motorleistung zurücknehmen damit der Schleppzug in sich langsamer wird.
Das hat indes auch den Vorteil das nicht mit so hoher Seilspannung ausgeklinkt wird.
Das oldiseglertypische Verhalten an sich wurde ja bereits schon angesprochen.

Horst
 
Hallo.

... fast 60 grad nach oben zeigt und nur mit kompletten Tiefenruder drücken noch zu retten ist.


Gruß Ralf

Warum "zu retten"? Setze das doch in Höhe um! Oder meinst Du, der Reiher montiert ab? Wenn er vorher im (zu) schnellen Schlepp nicht auseinander gefallen ist, wird das nach dem Ausklinken sicher auch nicht der Fall sein, meine ich. Oder sehe ich da was falsch?
 
Kein schneller schlepp. Eher sachte.
Er stellt sich auf und wird natürlich so langsam das die Nase dann schlagartig runterfällt als wenn er in den Sturzflug gehen möchte
Ralf
 

Bernie

User
Hi Leute,
das Aufbäumen kommt vom Energieüberschuss durch zu schnelles schleppen. Der Segler setzt die überschüssige Energie in Höhe um. Solange er am Seil hängt, kann er das nicht.

Manche Wettbewerbspiloten mischen beim Ausklinken Tiefe dazu, um das Aufbäumen zu reduzieren.

Gruß, Bernie
 

lupos

User
Hi Ralph,

1. Der Flieger wird schneller geschleppt als die Geschwindigkeit welche sich beim (geschleppten) Anstellwinkel ergeben würde.
2. Der Flieger hat einen relativ weit vorne liegenden SP.
3. Die Überfahrt von 1. führt zusammen mit 2. dann zum Aufbäumen (genau wie bei Anstech-Test)
4. Während des Schleppenens wird das Aufbäumen durch das Schleppseil verhindert.
5. SP (vorsichtig, schrittweise) nach hinten verlagern bei gleichzeitiger Reduktion der EWD bringt beim Ausklinken ebenso wie beim Anstechen neutrale(re)s Verhalten.

LG Robert
 
Beim Verlegen des SP nach hinten, solltest Du allerdings vorsichtig sein, weil er dadurch etwas schneller wird aber eben auch kippeliger.

Gruß Jo

Sorry, das ist so leider nicht ganz korrekt. Er wird dadurch etwas agiler, kippeliger (geringeres Stabilitätsmaß), aber nicht schneller. Man kann auch mit hinten liegendem SP die gleiche, langsame Trimmgeschwindigkeit einstellen wie mit vorne liegendem SP. Die fliegbare Mindestgeschwindigkeit wird sogar mit hinterer SP-Lage geringer. Steht in jedem Flughandbuch.

Dem Irrglauben liegen leider immer noch Viele auf, dass eine hohe EWD mit vorne liegendem SP einen Flieger langsamer macht. Eigenstabiler ja und dadurch ggf. gefühlt angenehmer zu fliegen, aber nicht langsamer und man hat etwas weniger Leistung durch den größeren Widerstand der höheren EWD.
 
Hallo Ralf,

Ich kenne das von dir beschriebene Verhalten auch sehr gut bei manchen Seglern. Bei uns im Verein wird sehr viel geschleppt, daher kann ich aus der Praxis berichten:

Jeder Segler ist da anders und hat auch eine andere Eigengeschwindigkeit. Hängt z.B. ein leichter Oldie mit viel Auftrieb, wie Ka8 oder ASK18 oder vergleichbar hinten dran, merkst du das als Schlepp-Pilot relativ schnell, weil der dann meistens schon kurz nach dem Abheben wie so ein Drachen hinter der Motormaschine hängt. Bedeutet dann für mich: Leistung reduzieren oder steiler schleppen - je nachdem wie gut der Segler-Pilot fliegt und wie vorbildgetreu der Schlepp aussehen soll. ;)
Kurz vor dem Ausklinken reduziere ich dann nochmal sachte die Leistung (nicht zu viel, sonst schließt der Segler auf). Dann klinkt der Seglerpilot aus und es sieht dann auch vorbildgetreu aus. (ohne Aufbäumen)

Ganz schwierig sind "richtige" Oldies mit Knickflügeln, wie z.B. die Minimoa vom Krick. Da haben wir festgestellt, dass die eine nochmals deutlich langsamere Schleppgeschwindigkeit haben will. Ist der Schleppzug zu schnell, schaukelt sich der Segler relativ schnell richtiggehend auf. Wenn nicht rechtzeitig reagiert wird, spiralt der Segler sogar und es kommt zu kritischen Situationen für das gesamte Gespann.

Fazit - und das sollte auch für dich gelten: Geschwindigkeit deutlich runter! Das geht natürlich nur, wenn du eine rel. leichte Schleppmaschine hast, die auch bei geringeren Geschwindigkeiten noch stabil fliegt. Mit meiner 20kg Airworld Scale-Remo schleppe ich inzwischen nur mehr normale, schnelle Segler. Denn wenn ich die zu sehr aushungere, wird sie mir kippelig und hängt wie ein nasser Sack in der Luft.

Schöne Grüße, Oli
 
Einfach beim Ausklinken das Tiefenruder etwas gedrueckt halten und scho passt es....
Unterschiedliche Fluggeschwindigkeiten...
Was auch hilft in einer Kurve ausklinken... das hat etwa auch den Effekt von Tiefenruder... da man in einer Kurve normaler Weise etwas zieht
Gruss
Juergen
 
Hi!

Schlecht eingestelltes Modell und zu hohe Schleppgeschwindigkeit.

Da der Segler nicht selbst in der Lage ist die Energie fürs Aufbäumen zu erzeugen: Fahtüberschuss aus dem Schlepp. (logisch, oder?);)
Also, langsamer schleppen.

Dazu - wurde der Segler eingeflogen oder nur geflogen?
Zum Einfliegen gehört nun mal das Prüfen von Schwerpunkt und EWD.
Werte aus Plan und Anleitung sind ganz nett - in Realität muss es halt überprüft werden.
Ich bin mir aber sicher, das Optimum am Segler ist noch ein gutes Stück entfernt.

Und ganz und gar nicht unerheblich - was ist es für ein Schlepper?
Größe/Gewicht/Motorisierung entscheiden schon sehr über den Einsatzbereich.
Gerade Oldtimer schleppen wir sehr gerne mit der Taxi2400, da die eine recht niedere Flächenbelastung hat und sehr langsam schleppen kann.
Ein Vogt Bully z.B. schleppt zu schnell, das kann man nur durch "an die Latte hängen" etwas kompensieren. Schaut nicht schön aus und macht keinen Spaß - ist m.E. eine Notlösung wenn nix passendes da ist.
 
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