Flächensteckung, aber wie?

Moin!

Vor einiger Zeit habe ich mir aus dem Netz den CAD-Plan einer Semi-Scale ASK 18 in 2,4 Meter heruntergeladen (bei Interesse einfach mal google nutzen). Der Plan ist teilweise nicht gut durchdacht, aber mit etwas modellbauerischer Improvisation gut nutzbar.

Es wurden aus Zeit- und Lustgründen vor dem Fräsen lediglich ein paar Kleinigkeiten geändert, die mir aufstießen. Die Flächensteckung war beispielsweise mit 2x3mm Rund-Irgendwas vorgesehen (hintereinander, je 3cm vor und hinter dem Auftriebsschwerpunkt der Wurzelrippe, so ne Konstruktion hab ich vorher noch nie gesehen). Ich habe das dann erstmal nur auf 2x4mm geändert, man kann sich ja später immer noch gedanken dazu machen...

Jetzt ist der Rohbau des Flügels mittlerweile gut fortgeschritten (schönes Gerät, sehr stabil) und ich frage mich, welches Rund-Irgendwas als Flächensteckung Sinn macht.

Halten 2x 4mm Kohlestäbe in Alurohren auch die härtere Gangart? edit: Es sollte dazu gesagt werden, dass die Alurohre defintiv nicht rausreißen, wenn dann bricht die Steckung in der Mitte.

Bin von Gewichts wegen nicht so der Federstahl-Fan (man würde da immerhin fast einen Meter in dem Flieger versenken), habe aber mit Kohle wenig Erfahrung. Daher würde ich mich freuen, wenn mal ein paar Leute abschätzen könnten, ob das hält.

Eckdaten des Modells:
Fluggewicht ab ~700g, möglicherweise +Ballast
Spannweite 2,40m
hier ist eine 3-Seiten Ansicht, falls jemand den Flieger nicht kennt.

Sobald der Flieger richtig Form annimmt, gibts bei Interesse ein paar Fotos.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Namenloser!

Also Deine "18" wird bei 2,40 m Spw sicherlich min.1200 g wiegen !
Bei solch einem Flieger würd ich e i n e Rundsteckung 8er Kohle wählen,
ist leicht und hält den zu erwartenden Belastungen allemal stand.
Laß die Finger von diesen dünnen Drähten ( 3er oder 4er ), das ist nichts
Gescheites !

Gruß
 
Ich hatte damals eine ASW17 von Carrera/ Airjet mit 2,2m Spannweite.
Die hatte Styro/Abachi-Flächen und als Steckung 2x 4mm Federstahldraht. Das Gewicht lag bei ca. 1,4.kg.
Die Steckung hat alle Fluglasten locker weggesteckt, sogar einen senkrechten Einschlag aus ca. 40- 40m. Dabei ist sogar der stabile Ferran-Rumpf gerissen.

"Zeitgemäß" ist eine solche Steckung natürlich nicht, funktionieren wird sie aber.

fast einen Meter in dem Flieger versenken
Warum soviel? Bei der ASW17 ragten die Stähle ca. 100 mm in den Flügel, Gesammtlänge pro Stab ca. 150mm. Macht in Summe 600mm. Bei einer Dichte von 7,85 ergibt das ca. 60 g.
 
Hallo allerseits!

Wie schon zuvor gesagt, die Methode ist ziemlich fragwürdig... aber mir fehlte einfach der Elan, es komplett umzukonstruieren, zumal sicher war, dass es irgendwie halten sollte. Der Flieger war hauptsächlich als Test für die Fräse gedacht, aber irgendwie ist halt mehr draus geworden (das hört sich an, als Rede ich über ne Beziehung...).

Die fast 1m Stahldraht kommen dadurch zustande, dass die Rohre jeweils etwa gut 20cm in den Flügel geklebt sind. x2 Flügel, x2 Rohre macht >80cm.
In der Form hatte ich es zuvor auch noch nie gesehen, aber auf jeden Fall gibt es dem Flügel an der Wurzel zusammen mit der Beplankung eine enorme Festigkeit ohne zusätzliche Versteifungen. Hinsichtlich der Krafteinleitung in das Verbindungselement wäre es auch schön, möglichst viel davon zu nutzen. Es ist aber theoretisch möglich, einfach zwei Stahldrähte von 20cm länge zu nutzen.

Weil die Krafteinleitung so schön gleichmäßig ist, bin ich momentan geneigt, es einfach mal mit zwei Kohlerundstäben zu versuchen.

Zum Gewicht: eine komplett rohbaufertige Flügelhälfte mit Servo drin wiegt weniger als 100g. Das Ganze plus Folie und mal zwei. Die Elektrik im Rumpf sollte mit 150g zu Buche schlagen, dann bleiben für den Holzrumpf und die Leitwerke 300g um insgesamt auf 700 zu kommen. Weil die Erfahrung zeigt, dass theoretische Betrachtungen selten einzuhalten sind, hatte ich mal "ab ~700g" geschrieben.

Gruß,
Andreas
(ja, er hat auch einen Namen ;))
 

Knut

User
Hallo Andreas,

20 cm in die Fläche halte ich für etwas übertrieben. Die Rohre können ja so lang sein. 10-12 cm Stahl sollte reichen. Die anderen cm bringen doch eigendlich nichts außer Gewicht.
Zu der Kohle hätte ich nicht so das Vertrauen. Zumindest würde ich an der Wurzelrippe vorn und hinten eine Verdrehsicherung (Stift) einbauen. Ansonsten könnte/wird ein Kohlestab einseitig belastet werden. 4 mm Kohle ist nicht so toll. Spanne mal ein Stück Stab in den Schraubstock und schlage mit dem Hammer dagegen. Du wirst erschrecken. Stahl wäre mir da symatischer.
Bei 2,50m Spannweite würde ich an ca. 50 g nicht sparen. Was gibt eigendlich die V-Form vor. Die Stähle oder die Rohre in der Fläche?
Einen 8mm Kohlestab hatte ich mal in einem 2,50 m E-Segler. (2,6 kg) Hat auch die härtere Gangart ausgehalten. Die richtige Ruhe hatte ich allerdings nie so richtig. Ein 8'er würde es bei Dir sicher machen. 2 x4 mm Kohle ist von der Gesamtfestigkeit sicher anders zu beurteilen ist, wie ein 8 mm Kohlestab.

Tschüß Knut
 
Also 4er Kohle halte ich für absolut unterdimensioniert.

Mal 'ne Abschätzung für "härtere Gangart" - das 5-fache der Minimalgeschwindigkeit und voll Höhenruder gibt ein Lastvielfaches von 25. Wenn der Großteil der Masse (angenommen 500g) in Rumpfnähe konzentriert sind, gibt das rund 60Nm Biegespannung in der Flächensteckung. Dafür braucht man (angenommen 600N/mm² Bruchspannung) einen 10er Vollstab! Alternativ halten zwei 8er das gleiche. (Die Bruchfestigkeit geht mit der dritten Potenz des Durchmessers.)

Wenn man "sanftes Schleichen" mit einem maximales Lastvielfachen von 10 zugrundelegt, reicht man mit einem 8er oder (knapp) mit 2 6er Stäben.
 

stobi

User
Hye,

Mal 'ne Abschätzung für "härtere Gangart" -

Wir reden doch von ner ASK 18. Wie soll da eine 'härtere Gangart' geflogen werden? Eher so Scaleflug...
Die kommt nie oder nur schwer in den Geschwindigkeitsbereich.(ausser bei schnellen Profilen?)
Ne andere möglichkeit wäre das Mittelteil am Stück zu bauen, so mit Sperrholz - V Formverbindern und Manschette aus GFK.
Ohren ansteckbar. Das spart dann auch das unständliche abgesetzte Lochen der Rippen.
Trennen könnte man bei den Querrudern.
 
Hey danke NuriULF

Die Betrachtung ist klasse, sowas in der Art hatte ich erhofft zu bekommen. Auch wenn das Ergebnis nicht ganz dem entspricht, was ich will ;). Böse Physik.

Ich denke dann werde ich doch zumindest den vorderen Stab, der im Auftriebsschwerpunkt des Gesamtflügels liegt, aus Stahl machen, aber nicht über die ganze Länge.

Um die Frage von Knut zu beantworten: Die V-Form wird von den Rohren im Flügel vorgegeben. In der Wurzelrippe sind sie recht weit oben angeordnet, weiter außen wandern sie nach unten.

stobi: "härtere Gangart" heisst für mich bei nem Semi-Scale Segler, dass die Steckung nen Looping oder einen Thermikausstieg ermöglicht. Der Flieger ist von der Bauweise her vermutlich eher nicht zum Heizen an der Hangkante fähig.
Gruß
Andreas
 
Also das fünffache ihrer Minimalfahrt erreichen die meisten Segler, wenn man sie ansticht. Wäre der Rumpf...-Widerstand so groß, daß er das nicht schaffen sollte, läge auch das beste Gleiten höchstens bei 10. Alles was schlechter ist, bezeichne ich eigentlich nicht als Segler, sondern als Fallschirm ;) Insofen ist ein Lastvielfaches von 25 nicht übertrieben, wenn man nicht nen ruhigen Finger am Höhenruder hat. Das weil die "härtere Gangart" im anfänglichen Posting erwähnt war. Wenn es nur um schnelle Abstiege und sanfte Loopings geht, sind 8mm ok.

Stahl ist keinesfalls fester als Kohle. Nur bricht er meist deswegen nicht, weil er sich sehr weit verbiegen kann und dann die Last weg ist. Stahl und Kohle zu kombinieren bringt bei gleichem Querschnitt garnichts! Der Stahl biegt sich -> die Kohle bricht -> der Stahl verabschiedet sich auch -> Klappspaten holen zum Ausgraben der Reste :cry:.

Wenn schon, dann 8er Kohle für die Hauptlast und kurze 4er Stahlstücke als Verdrehsicherung.
 

kurbel

User
Bei gleichen Abmessungen dürfte wohl immer Stahl fester sein als Kohle,
bei gleichem Gewicht nicht unbedingt.
Sollte man nicht verwechseln.
4mm dünne Stahldrähtchen weiter als 50mm in jeden Flügel ragen zu lassen,
halte ich nebenbei bemerkt auch für zwecklos,
die äußeren 150mm der 200mm sind quasi mechanisch unwirksam.
Zu den 25g Belastung zwei Anmerkungen.
Zum einen müsste man, um sie bei einem sinnvollen Steuer-setup zu erreichen,
ein solches Modell lange stürzen lassen und dann wirklich HR voll ziehen,
was mit dieser Sorte Modell wirklich nur Hammerwerfer, tun würden.
Zweitens braucht kein Verbinder mehr auszuhalten, als die Flügel, die er verbinden soll.
Könnte also sein, dass damit ein 12er Rundstahl schon etwas sehr reichlich wäre... ;)

Kurbel
 
Ein 4er Stahl sollte da fast schon reichen. Mit zweien hab ich keinerlei Bedenken. Mein Elektrosegler (1,80m, 8 Zellen, 800 Gramm) macht auf jeden fall so einiges mit und der hat die 1x4mm Steckung auch drin. Mir war nur nicht klar, wie fest Kohle nun wirklich ist auf Biegung beansprucht.

Nachdem ich grad 34 Gramm Servokabel in den Flügeln versenkt habe, kann ich auch beide Stäbe aus Stahl machen, dann wäre das mit der Verdrehung auch erledigt.

Danke für Eure Beiträge. Ich denke bei Gelegenheit werde ich mich mit ein paar Fotos revanchieren.
 
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