Hochstart mit automatischer Umschaltung zum Schuss

Hochstart mit automatischer Umschaltung in den Flugzustand „Schuss“

Beim Hochstart von F3J und F3B Modellen wird bei fast senkrecht stehendem Hochstartseil der Schuß ausgelöst. Hierbei wird das Modell angestochen, damit es bei stark gespanntem Seil noch möglichst viel Spannenergie des Seils und des Hochstartantriebs in kinetische Energie des Modells umsetzt, um diese dann anschließend nach dem Ausklinken in viel Höhe umzuwandeln. Beim Umschalten von Hochstart auf Schuss muss der Pilot in kürzester Zeit auf die richtige Abfolge der Senderbedienung konzentrieren. Eine Hilfe dazu ist die automatische Umschaltung vom Flugzustand "Hochstart" in den Flugzustand "Schuss" (im Bild Hochstart-speed) mittels Geberschalter in Tastschalterfunktion, ausgelöst durch einen großen Tiefenruderauschlag, der die Einleitung zum Schuss ist.

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Prioritätenreihenfolge der Flugzustände

Geberschalter ist der Hoch-Tief-Stick z.B J3.
Einschaltpunkt bei so viel Tiefenruder, wie es zum Einleiten des Schusses notwendig ist.
Schalterfunktion als Tastschalter, manchmal als Memory bezeichnet.
Kommt der Geber zum ersten Mal im den grünen Bereich, so wird eingeschaltet und es bleibt eingeschaltet, bis der Geber zum zweiten Mal in den grünen Bereich kommt usw (Memoryfunktion).

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Flugzustand Hochstart:
Schalter z.B SA
Klappen nach unten vorgewölbt, große Expowerte, kleinere Ausschläge, separate Trimmungen.

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Flugzustand Schuss( im Bild Hochstart-Speed):
Schalter durch logische Schalterverknüpfung mit und:
SA und Geberschalter J3 (Tiefenruder, mit Memoryfunktion)
Klappen nach oben in Speedstellung, große Expowerte, kleinere Ausschläge, separate Trimmungen.

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Das Umschalten zwischen dem Flugzustand Hochstart und Schuss geschieht automatisch durch Tiefenruder Steuern, wie es zur Schussauslösung notwendig ist. Nach Beendigung des Schusses wird SA ausgeschaltet und das Modell ist im Flugzustand „Normal“. Gerberschalter J2 hat nun keine Wirkung mehr.

Während des gesamten Hochstarts und des Schusses ist kein Schalter oder Schieberegler zu bedienen. Der Pilot kann sich ganz auf die kritische Flugphase des Schusses konzentrieren.
 

Arne

User
Hallo Gerhard,

schöne Idee und gut umgesetzt. Bin mir aber auch nicht so sicher ob das so gut funktioniert.
Beim Input Tiefe fängt übergangslos das Beschleunigen an, die Klappen brauchen aber, wenn auch nur kurz, bis sie neutral oder je nach Modell minimal verwöbt sind. Der allereste Beschleunigungsmoment erfolgt also mit falscher Klappenstellung bzw. ist das timing nicht ganz perfekt. Klappen weg direkt vorm Schuß, da evtl. ganz wenig verzögert könnte sinniger sein. Da könnte man vielleicht noch optimieren. Die F3B-Jungs haben in der Startphase am Seil vorm Schuss oft auch zwei Flugphasen. Bin nach aber auch nicht mehr up to date, hab ja die Alb als Hang, wer braucht da den Hochstart ;):rolleyes:
 
Hallo Arne

Ja, da hast du recht.
Die Zeit die vergeht, bis der Daumen den Stick J3 von der Neutralstellung bis zum Umschaltpunkt bei ca. 30% Tiefenruder bewegt hat, ist die Klappenstellung ungünstig. In diesem kurzen Augenblick wäre Speedstellung der Klappen besser.
 
...und, es gibt immer wieder Situationen beim Hochstart, meist wenn der Starter das Modell schlecht abwirft, wo man beherzt sehr kurz (voll) Tiefe gibt.

Die Idee den Ablauf zu automatisieren um Bedienfehler zu minimieren bzw. mehr Aufmerksamkeit für andere Dinge zu haben ist gut, scheitert aber an der Realität.

Zwei Startstellungen + Speed sind üblich.

PS:
Der Auslösewinkel zwischen dem Hochstartseil und der Horizontalen für den Schuss beträgt um ca. 70°.
ist stark abhängig vom Wind, mehr Wind früher raus weil dann das Seil nicht "gerade" zwischen Umlenkrolle und Modell ist sondern einen Bogen macht, der Winkel "70°" wird dann früher erreicht, bei Windstille eher 80°
 

RetoF3X

User
Hallo Gerhard

Interessante Idee, aber auch ich bin der Meinung dass die Klappen in Speedstellung sein sollten bevor man andrueckt. Koennte man eventuell mit einer leichten Verzoegerung des Hoehenruders erreichen. Allerdings muesste man sich dann auch auf die verzoegerte Hoehenruder-Wirkung gewoehnen (ich mag ein sehr zackig ansprechendes Tiefenruder.).

Auch habe ich persoehnlich Angst vor zuvielen Automatismen, schlicht aus dem Grund das der "Bordcomputer" (durch Pilotenfehler) zum falschen Zeitpunkt umschaltet (oder eben nicht umschaltet wenn man z.B. nicht genug drueckt) und man dann nicht schnell genug darauf reagieren kann.
Mir ist da immer der Airbus Crash im Hinterkopf, wo der Bordcomputer den Piloten Input ausgeblendet hat, da die "Landephase" aktiv war:
https://en.wikipedia.org/wiki/Air_France_Flight_296*

Trotzdem eine gute Idee und lass uns wissen, wie es sich bei dir bewaehrt!



Viele Gruesse:
Reto

* Obwohl man hier streiten kann, ob es ohne Bordcomputer besser herausgekommen waere.
 
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