Novarossi C61F

Hallo,

bei planethobby gibt es den Novarossi für schlappe 179,- USD, also 140,-€ !!

Wie komm ich da an 2 Stück? Vielleicht hat ja noch jemans Interesse an diesem Motor und wir tun uns zusammen!

Meldet euch.

Gruß
Rolf
 

f3d

Vereinsmitglied
Novarossi 60 F

Novarossi 60 F

Hallo Dr,

die 140 Euro für den Novarossi 60 F sind wirklich ein Schnäpchen und sogar noch etwas billiger als direkt in Italien. Wenn man schon bestellt sollte man evtl an den schönen gekröpften Auslassstutzen denken, den es für den Motor gibt.


Das Geld für diesen Motor ist sicherlich besser angelegt als für so manchen älteren Rossi 60 , die teilweise auch für über 100 Euro bei ebay laufen.
In meinen Augen der Motor mit dem besten Preis /Leistungsverhältnis in der 10 er Klasse.
MFG Mr. f3d
 
Da gerade eben in ih-bäähh ein Rossi ohne Versager für über 130 weg gegangen ist bleibt mir jetzt nur der Novarossi.
Ich werde mal schauen wie es mir gelingt 2 solche Motoren aus USA ohne zusätzlich Mehrkosten rüberzubringen.

gruß
Rolf
 
Hier meine Tuning-Erfahrungen mit diesen .61 Novarossi-Motoren, durchgeführt vor 4 Wochen.

Es wurde modifiziert:

- Steuerzeiten Buchse: Nach dem notwendigen Höhersetzen der nicht modifizierten Laufbuchse um 1,25 mm verändern sich die Steuerzeiten wie folgt:
Auslass: 150 zu 165°
Beide Aufrichtkanäle und die 4 seitlichen Überströmer: 118 zu 129°
Die Lippe der Laufbuchse wurde selbstredend um 1,25 mm abgedreht. Mehr geht hier nicht, da man sonst in Gefahr läuft, dass sich die Bronze der Lippe unter Last verformt oder sogar bricht. Die Auslasszeit wurde nachträglich noch auf 180° erhöht.

- Gehäuse: Die Oberkanten der Überstömer im Gehäuse wurden an die neue Position der Fenster der Laufbuchse geometrisch angepasst, d.h. Alu wurde entfernt.

- Verdichtung: Der Quetschkantenabstand ist nach wie vor 0,35 mm, was bis zu 25 % Nitroanteil erlaubt.

- Kurbelwelle: Vergrößerung auf 65° nach OT

- Vergaser: Venturi mit 11 mm Bohrung und 8-fach Ringeinspritzung

Es wurden keine Veränderungen am Pleuel, Kolben und am Ausgleichsgewicht der Kurbelwelle durchgeführt. Kolbenerleichterung ist hier kaum sinnvoll. Das Pleuel wollte ich nicht unnötig strukturell schwächen. Es wurde das MACS Reso 1160 verwendet.

Mit meinem Standard-Testpropeller für 10 cc Motoren, einem Karbon APC 10x10, gekürzt auf 7 Zoll Durchmesser, stellen sich diese Zahlen bei 20% Nitro und 20% 50:50 Öl am Boden ein:

Ergebnisse (alle Testläufe mit dem 11 mm Venturivergaser):

A. Serienzustand und Resolänge von 33 cm: 18300 U*min-1

B. hochgesetzte Laufbuchse mit 165° Auslass und 30 cm Resolänge: 20500 U*min-1

C. hochgesetzte Laufbuchse wie bei B. aber mit zusätzlich auf 180° erhöhten Auslass und 28 cm Resolänge: 20900 U*min-1

Es zeichnet sich also ab, dass sich der Novarossi trotz angepasstem Setup wie zugeschnürt verhält. Der Hauptgrund liegt meiner Meinung nach an den für Speedflug zu restriktiven Einlassquerschnitten der Laufbuchse, gefolgt vom zu kleinen Kurbelwellendurchlass.

Zum Vergleich: Ein OPS .60 VAE bringt mit dem gleichen 7x10 Testprop 22400 U*min-1 am Boden bei 28 cm Resolänge und 20% Nitro.
 
Weitere Eindrücke:

Generell gut gemacht beim Novarossi .61 ist:

- Verarbeitungsqualität von fast allen Komponenten.
- 8-fach Zylinderkopf-Verschraubung
- Geometrie eines Messerpleuels im Bereich der Pleuelstange.
- Konizität (Winkel) der Laufbuchse.
- 16 mm Vergaseraufnahme: Gut geeignet für Eigenbau-Venturis


Neutral zu beurteilen:

- Kurbelwellen-Design: Das Design einer „Turbo“- Kurbelwelle wie bei den kleinen Carmotoren bringt hier keinen nennenswerten Leistungszuwachs (im direkten Vergleich zu ROSSI und PICCO Fronteinlassmotoren, die ich nachträglich mit einem vergleichbaren Kurbelwellendesign ausgestattet habe). Bedeutet, Norarossis Versuch einer direkten Übertragung von Elementen aus ihren überaus erfolgreichen Car-Serien auf die wesentlich trägeren 10 cc Motoren funktioniert hier nicht. Die Strömungsgeschwindigkeiten im Gehäuse sind zu unterschiedlich zwischen Motoren, die deutlich über 35000 drehen und hochgetunten 10 cc Motoren.
- Schweres Gehäuse
- Standard C3 Lager


Negativ:

- Hohe Preise für Ersatzteile (war schon immer die Philosophie bei Novarossi), d.h. besser direkt ein paar neue Ersatz-Komplettmotoren kaufen.
- Deutlich zu schmales unteres Pleuelauge mit nur 5,85 mm
- Kolbenbolzendurchmesser nur 6 mm
- Hubzapfendurchmesser nur 6,45 mm
- Kolbenmaterial zu weich
- Garnitur für Speed ungeeignet, da zu restriktive Einlassfenster
- Lagersitz des vorderen Kugellagers zu schwach dimensioniert (nur 2,5 mm Alufleisch). Abhilfe: Direkt bei Novarossi .61er Gehäuse ordern, bei denen das Alumaterial um den vorderen Lagersitz herum noch nicht abgedreht wurde. Der blaue Serien-Luftschraubenmitnehmer wird ja eh nicht beim Speedfliegen eingesetzt.
- Bohrung der Kurbelwelle von nur 12 mm bei einer Wandstärke von 3 mm. Ob sich ein Aufbohren auf die meiner Meinung nach erforderlichen 15 mm rentiert, wird sich zeigen, wenn man das Risiko eines nicht ungefährlichen Wellenbruchs eingeht.
- Laufbuchse: Beide erhältlichen Laufbuchsen-Typen, d.h. sowohl die 4-Kanal, als auch die 6- Kanal, bieten identische Maximalleistung im Serienzustand. Jedoch kann man davon ausgehen, dass die Kolbenschmierung (Kühlung) bei der 6- Kanal-Buchse, die zwei zusätzliche fast vertikale Schlitze besitzt, besser ausfällt. Aber der Große Nachteil sind und bleiben die viel zu kleinen Einlassfenster der Laufbuchsen – ungeeignet für Speed.




Im Endeffekt ist also jeder gute 10 cc Heckeinlaß-Impeller bzw. Speedmotor einem getunten Novarossi .61 überlegen. Es ei denn, man lässt sich folgende (teure) Bauteile spezial-anfertigen:

- Kurbelwelle mit mindestens 14er Bohrung und 8 mm Hubzapfen
- Kolbenbolzen und Ringe mit 7 mm Durchmesser
- Pleuel mit entsprechenden Augendurchmessern und 7 mm dickem unteren Ende
- Kürzerer Gehäusedeckel, der neuen Pleueldicke angepasst
- Laufgarnitur mit deutlich vergrößerten Einlassfenstern
- Laufgarnitur mit den erforderlichen Steuerzeiten auf der Einlassseite
- Kolbenmaterial mit höherem Siliziumanteil
- Kolben mit 7 mm-Bolzenbohrung und verstärkten Bolzenlagersitzen


Deshalb bin ich um so mehr für eine komplette Neuentwicklung eines 10 cc Integralmotors, mit dem Ziel, ein langfristig konkurrenzloses Triebwerk zu schaffen ohne nennenswerte Schwachpunkte, wie sie alle anderen Fronteinlassmotoren von Rossi, Picco, Ops, Jett etc leider besitzen. Es besteht ja die Möglichkeit der Gründung eines Gemeinschaftsprojektes „Rekordmotor-Fonds“, wie bereits vorgeschlagen...
 
...mhhh...

...mhhh...

Die Tuningmaßnahmen hören sich ja ganz vernünftig an. Was ich vermisse, ist die Anpassung des Kompressionsvolumens. Wenn Du die Auslaßzeit von 150° auf 180° hochsetzt, muß natürlich das Kompressionsvolumen erheblich verkleinert werden, sonst sinkt das effektive Verdichtungsverhältnis gewaltig.
Auch das hochsetzen der Buchse ist nicht unbedingt gut, da es den "Klemm" verringert.
Beim Umfritzeln von normalen Motoren ist es wohl besser, sich mit einem etwas niedrigeren Drehzahlniveau zufrieden zu geben, und stattdessen etwas größere Props zu nehmen.

Gruß Bernd
 

f3d

Vereinsmitglied
Novarossi 60 F

Novarossi 60 F

Hallo Pulvercellulose,

ich verstehe nicht ganz Deine " Hochsetzung der Büchse " um 1,25 mm.

Wie hast Du das genau gemacht.
Wo hast Du dann die 1,25 mm abgedreht ?

Wenn Du die Büchse um die 1,25 hochsetzt kann ja der Kolben nicht mehr ganz im Auslass den Schlitz freigeben, da ja dort jetzt 1,25 mm Material stehen ?

Warum hast Du nicht die ganze Büchse umgearbeitet ??

Ich denke mit dem Hochsetzen der Büchse wird es nicht 100 % zu einem Erfolg und man sollte den Motor umarbeiten.

Ich habe schon Novarossi 10 er bei den Speedfesselflieger gesehen, die gingen wirklich sehr gut .

MFG Michael
 
Na, „shimming“ dürfte Euch doch ein Begriff sein. Ist in der Wettbewerbs-Car-Szene sehr beliebt und wird auch mal gerne in Q-500 und Q-40 in den USA benutzt, um die Steuerzeiten ALLER Fenster moderat zu erhöhen, ohne gleich die „Feile“ aus dem Schrank holen zu müssen.

Gerade bei nagelneuen Motoren ist diese Methode sehr probat, da die Kolbenklemmung nicht so brutal beim Einlaufen zum Tragen kommt. Die Kolbenlebensdauer dankt es einem. Später dann, je schlechter die Klemmung einer gut gebrauchten Laufgarnitur wird, ist eine Umrüstung zurück auf Originalzustand sinnvoll. D.h. man nimmt einfach den Distanzring wieder heraus, verbessert dadurch die Klemmung der Garnitur fast wieder auf Neuzustand und haucht so der Garnitur ein „zweites Leben“ ein. Natürlich muss jeweils die Kompression entsprechend neu justiert werden (bei sehr moderatem Shimming reichen extradünne Kopfscheiben hierfür aus).

Wenn man so wie ich beim Novarossi .61 die Laufbuchse um einen sehr großen Betrag höhersetzt, nämlich 1,25 mm, kann man die Änderung der Kompression nur noch kompensieren, indem man den gleichen Betrag von der Oberseite der Lippe der Bronzebuchse abdreht. Das empfehle ich nur bei Bronzebuchsen und nicht bei den viel weicheren AAC Buchsen. Im Fall des Novarossi .61 musste die Dicke der Lippe auf sehr dünne 1,75 mm reduziert werden. Viel mehr ist aus Festigkeitsgründen nicht drin.

Beim Novarossi .61 ist die Konizität der Garnitur sehr gut geeignet zum Shimming, weil der Winkel recht klein ausfällt. Hatte den Winkel mal ermittelt, ich glaube es waren 0,11°. Also hier keine Probleme durch unzureichende Kolbenklemmung.

Das Shimming mittels wirklich dicker Distanzscheibe war auch der einzige Weg, um die Überströmer-Steuerzeiten des Novarossi .61 in die Regionen zu bekommen, die für einen Speedmotor absolut notwendig sind. Sprich unter 125° ist zu vermeiden.

Ja, warum habe ich eigentlich nicht die Einlassfenster modifiziert? Ich muss zugeben, das ist mir zu aufwendig gewesen: Die Winkel der einzelnen Fenster auf der Fräse so genau einzustellen, dass weiterhin eine optimale Verbrennung gewährleistet ist, ist nicht so einfach. Bin zu dem Ergebnis gekommen, dass die kumulierte Einlassfensterfläche etwa 35 bis 40% größer sein müsste als in der Serienauslieferung von Novarossi.

Zudem hätte ich dann auf jeden Fall die Laufbuchse neu verchromen lassen wollen...

Also abschließend: Für die absolvierte Testreihe mit dem Novarossi .61 war meines Erachtens meine Vorgehensweise ausreichend, um die zahlreichen Grenzen dieses Motors in Sachen Speed aufzuzeigen und die Notwendigkeit nach o.g. Alternative zu verdeutlichen. An den "Oldie" OPS 60 VAE zum Beispiel wird meiner Meinung nach auch der bestgetunte Novarossi .61 niemals leistungsmäßig herankommen, unabhängig von der Standfestigkeit.
 

f3d

Vereinsmitglied
Novarossi 61 F

Novarossi 61 F

Hallo pulvercellulose,

wie schon Kasumi weiter oben schreibt, wäre es schon angenehmer wenn wir Dich mit einem Namen ansprechen können.

So kommt das ganze wie aus dem luftleeren Raum und keiner kann sich vorstellen, wer hinter den qualifizierten Informationen steht.

Gerne teilen wir unsere Erfahrung mit jedem und wir sind froh, wenn weitere Speedbegeisterte hier hinzustoßen.

MFG Mr. f3d Michael
 
Also beim Q500 Nelson Motor wird die Büchse aber sehr selten um 0,1 oder gar bis 0,2mm verändert. Üblicherweise wird da aber wesentlich weniger verändert. Es sei denn man setzt wie Ralph z.B. deutlich auf eher auf höhere Drehzahl.Wobei 0.25 mm auch nur grob 3° entsprechen beim Q500 Nelson. Veränderungen in dem Bereich sind also eher vernachlässigbar. eher verursacht etwas anders Probleme, oder man lässt Zeit auf der Strecke.
 
Pulvercellulose_ schrieb:
Wenn man so wie ich beim Novarossi .61 die Laufbuchse um einen sehr großen Betrag höhersetzt, nämlich 1,25 mm, kann man die Änderung der Kompression nur noch kompensieren, indem man den gleichen Betrag von der Oberseite der Lippe der Bronzebuchse abdreht.

Hallo Pulver...
mit dieser Maßnahme ist gerademal das ursprüngliche Kompressionsvolumen wiederhergestellt. Für 15° mehr Auslaß braucht man aber schon deutlich weniger. Für 30° erst recht. Und für das höhere Drehzahlniveau sowieso. Mit Rausnehmen von 1 oder 2 Kopfscheiben ist das nicht mehr getan. Vermutlich war der Motor zum Schluß stark unterverdichtet und litt eher unter schleppender Verbrennung als unter Asthma.

Pulvercellulose_ schrieb:
Also abschließend: Für die absolvierte Testreihe mit dem Novarossi .61 war meines Erachtens meine Vorgehensweise ausreichend, um die zahlreichen Grenzen dieses Motors in Sachen Speed aufzuzeigen und die Notwendigkeit nach o.g. Alternative zu verdeutlichen.

...wenn die Verdichtung nicht jedesmal iterativ neu optimiert worden ist, war die Testreihe leider für die Füße. Aussagen können dann leider auch nicht gemacht werden. Schon durch geringfügige Unterverdichtung fehlen schnell mal 1000U/min oder mehr.


Gruß Bernd
 

178

User
Meldung :-)

Meldung :-)

Dr.Topspeed schrieb:
Hallo,

bei planethobby gibt es den Novarossi für schlappe 179,- USD, also 140,-€ !!

Wie komm ich da an 2 Stück? Vielleicht hat ja noch jemans Interesse an diesem Motor und wir tun uns zusammen!

Meldet euch.

Gruß
Rolf

Hallo Rolf,
ich würd einen nehemen.
schreib mir ne PN
Gruß Harry
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten