Deckel aus Rumpf mit abgerundeten Ecken herausschneiden - wie?

onki

User
Hallo,

das Problem sollte aus dem Titel hervorgehen. Ich habe vor eine Serviceklappe für Servos in einen CFK-Rumpf zu schneiden.
Um die Kerbwirkung gering zu halten, sollten die Ecken abgerundet sein.
Nun gehen "normale" Deckel ja prima mit ner Diamantscheibe am Dremel oder dem Multimaster und dünnen Blatt.
Wie bekomme ich aber die Abrundungen hin ohne große Spalte zu generieren.
Mit nem dünnen Fräser ist mir das wegen der Gefahr des Auslaufens zu kritisch.
Einzige Lösung bislang wäre abformen, ausfräsen und laminierten Deckel einpassen.

Oder gibt es noch einen anderen Weg?

Gruß
Onki
 

Helihans

User
Servus,
an den Ecken jeweils entsprechende Löcher bohren und dann mit Dremmelscheibe etc. schneiden

Gruß Hans
 
Ist dieser Schnitt zu breit? (Das Werkzeug muss man natürlich erst mal haben.)

Auch denkbar, aber nicht eben schmal: Diamant-Rundfeile von hand für die Radien (bessere Kontrolle als maschinelles Fräsen).

Oder, um die Kontrolle des handgeführten Dremel zu verbessern: Schablone erstellen an der Du die Machine entlangführst (also mit deutlich grösserem Radius). So kann der Fräser nur noch in eine Richtung weg, und mit korrekter Wahl der Schnittrichtung kannst Du dafür sorgen, dass es dir die Maschine gegen die Schablone drückt.

Zur Sicherheit würde ich allerdings die betroffene Stelle abformen (mindestens mit Gipsbinden; geht schnell, gibt aber nicht so tolle Qualität). So bist Du für alle Eventualitäten gerüstet.
 
Ich würd eine Schablone aus dünnem Sperrholz machen, diese am Rumpf fixieren (UHU Stick, Klebeband o.ä.) und die Ecken, mit der Schablone als Führung, mit einer scharfen Klinge ausschneiden. Viele Schnitte mit wenig Druck.
Ist zwar eine langwierige Sache, aber m.M.n. hat man nur so eine Chance, den Spalt minimal zu halten und das ausgeschnittene Teil als Deckel verwenden zu können.

Grüße
Andi
 
Ich würd eine Schablone aus dünnem Sperrholz machen, diese am Rumpf fixieren (UHU Stick, Klebeband o.ä.) und die Ecken, mit der Schablone als Führung, mit einer scharfen Klinge ausschneiden. Viele Schnitte mit wenig Druck.
Oder eine gehärtete Stahlnadel (Reissnadel) zum Schaben. Verläuft nicht, wie das beim Messer die Gefahr ist.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Meine Vorgehensweise:
Gerade Schnitte mit der Diamantscheibe.
Für eine Rundung mit ca. 2 -3 cm Gerade auf beiden Seiten eine Negativschablone machen. Also nicht den Deckel, sondern das abdecken mit der Schablone was stehen bleiben soll.
Die Schablone aufkleben und anhand der Geraden ausrichten. Mit einem 1mm Fräser und ruhiger Hand die Rundung fräsen.
Schablone auf nächste Rundung kleben usw. usw.
Je tiefer man mit dem Fräser eintaucht, um so besser ist die Führung. Wenn die Schablone aus weicherem Material ist, muss man vermeiden in diese hineinzufräsen....
Drehzahl ausprobieren. Der Fräser soll nicht zu heiß werden und keine Rauchzeichen geben. Danach ist er ab.
Wenn alle Stricke reißen geht auch ein Bohrer. Aber der kann leicht auslaufen.

Alles schon probiert an Fahrwerksklappen mit runden Ecken.... :cry:
 
Ich vermute mal, daß ich die abwegigste Methode gefunden habe, die aber prima funktioniert:

Ich habe meinen aus dem Berufsleben scheidenden Zahnarzt "beerbt", indem ich bei seinem Nachfolger nach den Altteilen der Praxis gefragt habe. Wie erhofft waren die Turbine und sogar der Doriotgestänge-Bohrer noch greifbar (dieses Folterinstrument aus frühen Jahren mit dem kardanischen Rundriemenantrieb und der praktischen Fußbedienung). Die Turbine läuft mit ca. 180.000 Touren, und die (ebenfalls mit einkassierten) Diamantfräser bis runter zu 0,5 mm gleiten damit durchs GFK wie durch Butter, und das vor allem völlig ohne Tendenzen zum seitlichen Ausbrechen!

Wer nicht auf das Dahinscheiden des nächsten Zahnarztes warten will, der kann solche Turbinen (-Köpfe) ab ca. 60 € auch aus der Bucht fischen.......
 

onki

User
Hallo,

vielen Dank für eure Anregungenm. Da ist einiges Dabei.
Ich werde mir erst einmal einen dünnen Fräser besorgen der im oberen Bereich einen glatten Schaft hat. Ich hab leider nur ausgediente Fräser aus der Leiterplattenbearbeitung etc. am Start, die für Schablonen nicht geeignet sind weil sie sie abnagen.

Gruß und ein schönes WE

Onki
 

k_wimmer

User
Hallo Onki,

ich habe bei meinem Boreas ähnliches gemacht:

1. Rumpf mit Trennwaschs eingerieben und direkt am Rumpf im Bereich der Klappe das Negatif abgenommen.
2. dann eine Papierschablone der Klappenform angefertigt und auf dn Rumpf kleben und drumrum ausschneiden.
3. 2-3 Lagen Gewebe auf einer Folie laminieren und dann leicht anziehen lassen.
dieses Laminat dann im Rumpf an der Stelle der Klappe einbringen.
Dadurch entsteht ein Absatz wie beim Haubenausschnitt.
4. ca. 5-6mm vom Rand die innere Öffnung ausschneiden.
5. auf das abgenommene Negativ in Rumfwanddicke einen Deckel laminieren.
6. diesen Deckel in Form der Papierschablone ausschneiden und an die Rumpföffnung anpassen.
7. an diese Klappe eine Kohlestab anbringen wie an einer Kabinenhaube.
8. Klappe lackieren.

Das wars, ist zwar etwas aufwendig, aber sieht nachher brauchbar aus und der Rumpf wird durch den eingebrachten Rahmen verstärkt.

Ich hoffe das war soweit verständlich.
 

onki

User
Hallo,

nach langem überlegen hab ich mich nun doch gegen die abgerundeten Ecken entschieden und den Deckel kurzerhand mit dem Dremel und dünner Diamanttrennscheibe ausgeschnitten.
Der Deckel dient nur als Servozugang im Pace und misst nur 30x70mm. Versuche mit dünnem Stichsägeblatt brachten die Erkenntnis, das der Aufwand immens ist und hier nicht lohnt.
Da der Deckel auf der Rumpfunterseite ist und innen noch mit einer Kante aus CFK-Flachprofil (3x0,4mm hab ich noch als Tunigmaterial vom Funglider übrig) versehen wird, hat er eine gute Auflage und wird nach fertigstellung dann mit Tesa versiegelt. Durch das Sichtcaorbon sind Spalte eh so gut wie nicht zu erkennen.
Einen Stabilitätsverlust des Rumpfes kann ich nicht feststellen. Bilder dazu demnächst im Baubericht auf meiner HP.

Trotzdem vielen Dank für eure Tips, die werde ich auf jeden Fall im Kopf behalten.

Gruß und ein schönes WE
Onki
 
Die geforderte Vermeidung der Kerbwirkung hast du damit aber nicht erreicht, gerade deshalb haben sich die Kollegen hier den Kopf zerbrochen...

Unschlagbar in Sachen schmaler Sägeschnitt für gerade Schnitte ist wohl ein Multimaster von Fein.
 
Einen Stabilitätsverlust des Rumpfes kann ich nicht feststellen. Bilder dazu demnächst im Baubericht auf meiner HP.
Damit hast du die perfekte Schwächung in ein Cfk Laminat gebracht.
Du wirst es schlagartig feststellen.
Dafür wars dann wirklich einfach. Ob sichs gelohnt hätte wirste bei der ersten ruppigen Landung sehen.
 

onki

User
Hallo,

schon zu spät.
Und ich habe schon oft erlebt, das Theorie und Praxis weit auseinanderliegen. Der Ort der Klappe ist noch im Bereich der Endleiste. Dort hatte ich beim Eso und Storm auch so etwas (noch größer) im Einsatz (auf der Oberseite).

Also ich sehe der Sache sehr gelassen entgegen.
Ein Mulitimaster für eine 30x700mm Klappe ist schlichtweg unmöglich. Hab selber einen Bosch mit Akku und der kann so enge Radien niemals.
Die angewandte Lösung war letzlich das Ergebnis der Vorschläge und der Erkenntnis, das ein entsprechend taugliches Werkzeug nicht vorhanden ist und ich den Baufortschritt nicht unnötig verzögern wollte.

Gruß
Onki
 
...Ein Mulitimaster für eine 30x700mm Klappe ist schlichtweg unmöglich. Hab selber einen Bosch mit Akku und der kann so enge Radien niemals...Gruß Onki

lesen kann nicht jeder...;)

..Unschlagbar in Sachen schmaler Sägeschnitt für gerade Schnitte ist wohl ein Multimaster von Fein.



wenn alle Ratschläge in den Wind geschlagen werden und es sowieso kein Problem ist, warum dann dieser Thread? :rolleyes:
 

Paride

User gesperrt
Schwaben können alles, ausser Hochdeutsch. WIR-können-ALLES.
Alwin

Genial.

Jetzt bin ich echt neugierig, wer unter WIR gemeint ist? ;)


Da der Aufwand zur Herstellung solcher Art von Deckeln offenbar nicht unerheblich ist: was spricht dagegen, erst die Deckelform (mit reichlich Übermaß), vom Rumpf abgenommen, den Deckel neu zu laminieren, und dann Deckel und Ausschnitt zu machen (hat einer der Kollegen mE beschrieben)?

Den Ausschnitt würde ich Innen auf alle Fälle mit einer Auflage (Stufe) versehen. Damit ist mE auch die Schwächung des Rumpfes an jener Stelle stabilisierbar und jeder Spalt verdeckt. Erheblich Zusatzaufwand, ja, aber hinsichtlich Festigkeit lohnend.
 
Hey,

Ich musste letztens zwei Klappen für ein Klapptriebwerk in einen Rumpf schneiden.

Habe bei Schambeck oder auf einer ähnlichen Seite einen super Tipp gefunden:
Schablone aus dünnem Sperrholz o.ä. Auf den Rumpf auflegen und mit der RÜCKSEITE eine Cuttermessers oder einem Skalpell (scharfe Kante) 50-200 mal ;) entlangritzen. Ergibt einen ca. 1mm schmalen extrem sauberen Spalt, egal ob gerade oder runde Kontur. Hätte ich auch nicht gedacht.

Mit freundlichen Grüßen
Kai AusCoburg
 

Paride

User gesperrt
Holz als Schablone, Schnitt entlang der Holzkante mit einer scharfen Klinge: meine Erfahrung damit ist, daß man schnell mal mit der Klinge ins Holz schneidet. Wenig Druck hilft, aber wenn das zu ritzende Objekt sehr hart ist, kann wenig Druck schon zu viel sein ("richtige" Seite der Klinge). Das mit der Klingenrückseite kenne ich noch nicht - interessant. Entspricht dem Vorschlag von Markus mit der Reißnadel.

Bei Fräsvorgängen wird bei Epoxy-Matrix Hitze zum Thema (Fräser setzt sich zu, Kanten schmelzen an). Und ohne Führung läuft er auch schnell mal daneben. :cry:

@Alwin: danke, hab's mir fast gedacht (sorry für OT)
 
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