Kleberfragen

GC

User
Nach längerer Abstinenz im Balsaholzbau will ich mich wieder einmal daran versuchen. Um es vorwegzunehmen, es geht um den Rumpf eines kleineren E-Seglers. Hierzu habe ich einige Fragen:

1. Heute wird alles mit Sekundenkleber "gebabbt". Hält Uhu hart denn nicht Balsa auf Balsa genauso gut? Welche Vorteile/Nachteile gibt es da?

2. Wenn dünnflüssiger Sekundenkleber altert, wird er langsam dickflüssiger. Kann man ihn dann als dickflüssigen Kleber verwenden oder lieber entsorgen?

3. Wann nimmt man bei Holz dünn- und wann dickflüssigen Sekundenkleber? Grobporiges Balsa saugt doch den dünnflüssigen auf wie ein Schwamm.
 

Sebi87

User
Hallo,

wenn du eine längere Abstinenz hinter dir hast, gehe ich mal davon aus, dass du früher, wie beschrieben mit UHU Hart oder Weisleim gearbeitet hast.

Dann mach das auch so weiter. Ich zähle mich mit meinen 28 Jahren zu den eher jüngeren die noch selber bauen, und ich versuche so viel wie möglich auf Sekundenkleber zu verzichten.

Ja es geht alles schneller, dafür wird es eine ultraharte Verbindung die eher platzt, als das sie etwas mitarbeitet und eventuelle Belastungen aufnimmt, die Klebestellen lassen sich extrem schlecht schleifen.....

Ich nutze Sekundenkleber nur um etwas zu fixieren, um es danach dann mit richtigem Kleber zu kleben.


Just my two cents

Gruß
Sebastian
 
Leim...?

Leim...?

Hi,

ich würde Holz auf Holz mit Leim kleben. Wenns schnell gehen soll gibts da auch solches 5 Minuten Ponal...

Wenn Der Sekundenbapp dickflüssiger wird brauchter meiner Erfahrung nach länger zum Aushärten. Wegwerfen tu ichn erst wenner net mehr aus der Flasche kommt.
Und lagern soll man Cyankleber im Kühlschrank. Hab da noch 2 ausm HK Vorrat drin stehen seit bestimmt nem Jahr und sie sind immernoch flüssig.

Dickflüssigen Sekundenkleber nehm ich wenns halt nicht einziehen soll oder bei größeren Flächen.
Dünnflüssigen wenn ich zB. ein Holzgewinde machen will. Schraube ins Holz drehen, rausdrehen und dann dünnflüssigen Sekundenkleber ins Loch, einziehen und trocken werden lassen
und schon hab ich ein Holzgewinde :D

Gruß Christian
 
Hallo,

ich möchte mal noch einiges ansprechen.

1. Sekundenkleber ist mittlerweile so gut, dass eher das Material platzt als die Klebestelle - nix "gebabbt"! ;) Dann gibt es z.B. Bausätze, die sind so genau gefräst/gelasert sind, da passt nur noch Sekundenkleber rein (Kapillarwirkung). Des Weiteren gibt es Sekunde die auch einigermaßen flexibel ist. Und Sekunde ist sehr leicht.
2. Holzleim- immer noch gut, aber schwerer.
3. Uhu hart, früher gut, mittlerweile veraltet, aber gut als Verstärkung geeignet.
4. 2 Komponentenkleber, wird bei besonders belasteten Materialien/Bauteile eingesetzt.

Jetzt habe ich mal alles grob aufgelistet, und du merkst, dass ich ein Freund von Sekunde bin.

Um deine Fragen zu beantworten:
Ich verwende dick gewordenen Seku nicht mehr, da ich davon ausgehe, dass sich die chem. Eigenschaften verschlechtert haben.
Dünnflüssigen Seku bei spaltlosen Verbindungen von Holz (sehr passgenaue Teile) bei gewünschter schneller Verbindung.
Mittelviskosen Seku bei Verbindungen aus unterschiedlichen Materialien (Herstellerangaben beachten) mit einer etwas längeren Trockenzeit
Dickflüssigen Seku kann bei kleinen!! Spalten genommen werden und dauert noch länger im Aushärten (kann dir keine Zeit nennen, da ich diesen Kleber nicht verwende.

Da ich als "Holzwurm" auch anspruchsvollere Formen aus Holz baue, kann ich dir verraten, dass Seku + Holzleim eine starke Kombi ist. Mit Seku fixieren, damit es weiter gehen kann, und mit Holzleim nachleimen. Prinzipiell verwende ich aber aus gewichtsgründen mehr Sekunde als Holzleim, aber ich verwende immer beides.


André
 

GC

User
Es ist ein höllein Baukasten von Grüner, Crossbow, Laser geschnitten. Er empfiehlt dünn- und dickflüssigen Sekundenkleber. Weil das Teil so filigran ist, ist dies vielleicht besser. Ansonsten mag ich Uhu hart und Ponal eigentlich lieber.

Vielen Dank für alle Antworten.
 
Hallo,

ich baue schon seit vielen Jahren die meißten meiner Modelle selbst.
Begonnen habe ih ganz traditionell mit Uhu Hart/Rudol und Weissleim.
Dann kam der Sekundenkleber. Erst war er so teuer, daß man ihn wirklich nur für punktuelle Klebungen verwenden konnte, nachdem der Preis und die Qualität verfalllen ist, habe auch ich Sekundenkleber, der trotz allem noch sehr gut war, für alle und jede Verklebung benutzt. Das ging so weit, daß ich extrem allergisch auf die Dämpfe reagiert habe, bis hin zum Nasenbluten.
Mittlerweile ist die Klebequalität und Haltbarkeit so weit zurückgegangen, daß eine angefangene Flasche Kleber bei mir meißt ganz schnell kaputt geht.

Heute, als alter Sack, habe ich genügend Zeit und Modelle einsatzklar, daß ich mir beim bauen eines neuen Modells einfach keinen Stress machen muß.
Ich Klebe hauptsächlich mit UHU Hart, wenn Balsaholz mit anderen Holzarten verbunden werden muß, mit Weißleim, nur bei Buchen oder Birkensperrholz muß man bedenken, daß diese Industriehölzer mit Kunstharz verklebt sind und sich daher mit Weßleim nicht so gut verkleben lassen.
Hier verwende ich langsame Epoxikleber oder eingedicktes Harz. Wobei die epoxi-Kleber auch nicht ganz ungefährlich sind.

Um auch einen vorgefrästen/gelaserten Bausatz gut verkleben zu können, habe ich folgenden Tipp bekommen. Uhu Hart mit 50% Azeton verrührt kann dann mit einer Kanüle an die zusammengesteckte Stelle geben werden.
Die dünnflüssige Klebermischung zieht sofort tief ins Holz ein und trocknet auch schneller.


Gruß
Christian
 
Hallo in die Runde,

in Post Nr. 3 hat Christian berichtet, dass er den Seku im Kühlschrank lagert.
Das ist zwar gut, geht aber noch besser !:)
Ab in den Gefrierschrank damit !!
All meine Seku's, dünn bis dick lagere ich z.T. Jahre in der Gefriertruhe bei etwa -20Grad , einen Qualitätsunterschied, selbst wenn möglicherweise vorhanden, habe ich nicht festgestellt.
Wichtig ist, den Fläschchen Zeit zu geben, nach der Entnahme zu akklimatisieren, also Raumtemperatur anzunehmen bevor man sie öffnet.
Sollte so etwa in einem Stündchen erledigt sein.

Liebe Grüsse
Jürgen
 
... bei Buchen oder Birkensperrholz muß man bedenken, daß diese Industriehölzer mit Kunstharz verklebt sind und sich daher mit Weßleim nicht so gut verkleben lassen.
Gruß
Christian

...zum Glück wissen die Tischler nichts davon...gerade bei Sperrholz gibts verschiedene Verleimungen...Weissleim ist auch ein "Kunstharz"...ich hab mir beruflich 1985 eine Kiste aus 8 Schichten 3mm Sperrholz in der Form verleimt, die hält mit Weissleim noch immer...;)

Bei den Höllein Bausätzen braucht man nur für die Rippen dünnen Kleber, ich arbeite immer noch gerne mit verdünntem Holzleim.

Bin auch gerade am Bauen eines Holzrumpf und versuche jetzt mal Ponal fix und fest: ein Gel...http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/580584-Ponal-fix-und-fest-ein-anderer-Ponal

Seku verwende ich auch solange es läuft, in den Kühlschrank kommt das Zeug nicht.

Nur wer die "Suche" nicht benutzt, muss zu jeder Frage einen extra Thread aufmachen...;)
 
Sperrholz kleben

Sperrholz kleben

Zum Thema Sperrholz Verleimen:
Nach meiner Erfahrung ist die Vorbereitung der Klebefläche - sprich: gründliches Anschleifen mit eher grobem Schleifpapier - das um und auf.
Ich vermute, dass sich gerade bei dünnem Sperrholz oft noch Spuren von Trenn- und/oder Reinigungsmitteln auf der Oberfläche befinden. Und die müssen weg!
Wenn das ordentlich gemacht wird, geht es mit praktisch jedem für Holz geeigneten Klebstoff.
Gruß
Ernst
 

Dix

User
"Laser" ist wichtig zu wissen!

"Laser" ist wichtig zu wissen!

...Laser geschnitten...

Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Laserschnitt erzeugt verbrannte Schnittflächen! In der Regel sind aber diese auch die Kontaktstellen zu den Nachbarbauteilen - und damit auch die Klebeflächen!
Ohne den Abbrand wegzuschleifen wirst Du einen wasserbasierten Holzleim (auch wenns Kunstharz ist) wie z.B. Ponal nicht verwenden können. Er wird schlichtweg abperlen!

Die Vorgehensweise zusammenstecken-TropfenSekundebapp-fertisch! ist einfach und bewährt, wennauch sicherlich nicht ganz dem Werkstoff angemessen. Aber halt angemessen genug und schnell dazu...
 

GC

User
Ich mich dazu durchgerungen, was ich noch nie tat, wenigstens einmal das zu tun, was in der Bauanleitung steht (hoffentlich ist das kein Fehler) und Sekundenkleber zu nehmen.

Ich habe noch nie ein Modell ohne Änderungen gebaut. Naja, das kann ja noch kommen. ;)

Danke an alle für Eure Informationen.
 
Servus

Ich verwende zu 90 Prozent kapillaren Seku.
Auch wenn kleine Fugen oder Spalten vorhanden sind.
Balsastaub rein kapi drüber--kleines Wölkchen und bombenfest.
Den Rüssel sollte man natürlich weit weg halten, oder Absaugung haben.
Ich hab inzwischen mindestens 3 Arten von Balsastaub.
Hirnholz geschliffen mit 120er Papier, ist der superfeine.
Dann ein mittlerer mit 80er normales Balsa geschliffen.
und dann die Wolle. Weiches Balsa mit 40er längs geschliffen.
Die Wolle kann man sogar überkopf einsetzen.
Bei kritischen Stellen mach ich inzwischen immer eine Verstärkung mit Staub und Kapi.
Den superfeinen kann man in kleinste Spalten reiben und Kapi.
Den mittleren für Eckverstärkungen, wenn z.B. die Nasenleiste nur stumpf an die Rippen geklebt ist.
Den groben ( Wolle) wenn ich ein Bauteil von unten verkleben will.
Z.B. Rumpfgurt wenn der Ausschnitt ein bisserl zu groß ist. Rumpfgerüst ist ja auf der Helling, kann ich also nicht drehen.

Als Lagerort nehmen ich die Servoschachteln.

Ist inzwischen mein wichtigstes Hilfsmittel beim Bauen.

Die restlichen 10 Prozent sind Laminierharz, für die Gewebeverstärkungen.

Gruss Franz
 
hi Franz, was verstehst du unter "kapillarem"..? dünnflüssig ?

...Ich vermute, dass sich gerade bei dünnem Sperrholz oft noch Spuren von Trenn- und/oder Reinigungsmitteln auf der Oberfläche befinden...Ernst

Ich möchte behaupten, dass Sperrholz nach dem Verleimen grundsätzlich zum kalibireren durch die Schleifmaschine läuft. Ich habe da auch noch nie Reste von Trennmittel gesehen. Ausschliessen möchte ich es jedoch nicht, gerade bei Sperrholz gibt es sehr vieles...
 
IMG_0538.jpgServus

Kurz eine Liste was es gibt:

Gel = ganz dick etwa wie Uhu hart
Dick= verläuft leicht, also ein Tropfen wird flacher als aufgebracht.
Mittel= verläuft.
Dünn = verläuft stark, saugt in leichte Balsa ein.
Kapillar= verläuft nicht :-)) ist einfach weg, also im Balsa Sperrholz etc. Sprich superdünn.

Testbarer Unterschied von Dünn zu Kapillar.

Balsastaub festdrücken, so kleines Häufchen.
Dünnen drüber, dringt nicht ganz ein, so nach 1-2 mm bleibt Staub.
Beim kapillarem kann man das Häufchen so groß machen wie man will, geht immer durch.
IMG_0538.jpg (83,2 KB
Gruss Franz
 
Weissleim!!

Weissleim!!

Für Holz nehme ich, wenns gut sein soll den Weissleim. aber nicht die Ponalplörre sondern den Klassiker Bindan.
Der ist mittlerweile schwer zu Finden, da die meisten Firmen wie Bauhaus oder ähnlich ihr Sortiment umgestellt haben und alle Kleber entweder von Uhu oder Pattex liefern. da gibt es dann leider im Laden keinen Platz mehr für den guten alten Bindan. Aber es lohnt sich ihn zu suchen. Es gibt noch Holzfachhändler die den Bindan führen.
Tach noch
Dieter
 

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Danke für den Tipp, der Propellerlleim ist mir irgendwie entschwunden, obwohl wir ihn früher in der Schreinerei als Standardleim für alles verwendet haben. Stimmt, mittlerweile schwer zu bekommen...
 
Erfahrungswert

Erfahrungswert

Für gibt es halt für mich die Erfahrungswerte mit Seku und Bindan.
Viele Teile, besonders in den Flächen der Birdys habe ich mit Seku geklebt. Zum Fixieren von anderen Teilen auch. Die Rümpfe, besonders die Spanten, die Eckleisten und die Böden immer mit Bindan. Das hält erfahrungsgemäß besser, und auch besser als Ponal.
Habe 1974:D einen Brillant von Derschug mit Bindan gebaut. Zu der Zeit mußte man die Flächen und die Höhenleitwerke noch selber bauen.
Der Vogel erfreut sich heute noch bester Gesundheit und dreht fröhlich seine Runden am Himmel.
Das überzeugt mich eben.;)
Tach noch
Dieter
Das macht neugierig. Was ist deiner Meinung nach der Vorteil?
 
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