Regler in Flammen, Hyperion Titan 90-Opto

cap231

User
Hallo,
ich brauche Hilfe von Euch, auch von anderen Nutzern des Hyperion 90 Reglers. An einem Lehner 1950/14 mit Motorchief und zwischengeschaltetem Hyperion E-Meter funktionierte er an einer 22 x 12 Meizlyk E (? den Namen werde ich nie richtig schreiben können) störungsfrei.
Der nächste Test fand dann mit einem Strecker 560.40 mit zwischengeschaltetem E-Meter und gleicher Luftschraube statt. Akku 10S1P 4900 X-Cell. Weil dies ein völlig anderer Motor ist, mit den Einstellungen AutoTiming (2 - 30 Grad) Schaltfrequenz 16 KHZ statt wie davor mit 8KHZ, Soft Start, Akkutyp 10 s Lipo, Unterspannungsabschaltung Soft Auto Cut, sanft Anlauf ein. Der Strecker zieht möglicherweise mehr Strom und kann auch an die 90 A (115/108 da differieren die Händler) kommen, so meine Annahme. Deshalb das E-Meter in ständiger Beobachtung und mit entsprechender Vorsicht (Ein Kollege war extra dafür abgestellt). Ich habe den Motor dann angefahren mit Vorsicht und unter ständiger Beobachtung des E-Meters. Im Bereich von 4000Umdrehungen war ein gewisses "Unrundlaufen" des Motors spürbar, die 90 A aber noch nicht erreicht. Dies alles kurzzeitig. Dann habe ich den Motor bis an die 90 A hochgefahren und wollte mit knapp, also unter 90 A, für etwa 1 Minute den Motor laufen lassen, um Temperatur und Verhalten zu erfahren. Bereits nach 10 - 15 Sekungen ging der Regler regelrecht plötzlich in Flammen auf, bei angezeigten 88/89 Ampere, also unter der Belastungsgrenze.

Ich habe dieses meinem Fachhändler geschrieben (mit dem ich ansonsten sehr zufrieden bin, der auch regelmässig hier im Forum vertreten ist -bei Gerhard und Co. 1m - 1, 2m Spaß pur) und um Stellungnahme gebeten. .....Es war mein Fehler, so zusammengefasst die Antwort, aber man könne sich ja einigen!?
Der Regler ist im übrigen nicht mehr im Programm des Händlers.

Ich bitte um Eure Meinung dazu, vorallem darum, anhand der Daten mir zu sagen, ob der Fehler doch möglicherweise bei mir liegt. Das soll dann auch mein Verhalten gegenüber dem Händler bestimmen. Ich möchte nicht ungerecht sein!
Vielen Dank!

MfG, Hermann
 
Weitere Fragen:
Waren die " knapp unter " 90 A Teillastbereich ?
Wo genau brannte der Regler ab ?
Welche Drehzahl erreichte der Motor bis kurz vorm Abwinken ?
Was war die Ursache des Stotterns bei 4000 Upm ?
Es werden sicher manche sagen, aha, Fehler erkannt und trotzdem weitergemacht. Aber auch viele wären trotz eines kurzen Stotterers gestartet und geflogen, vielleicht, weil ein Reichweitentest keine Bedenken ergeben hätte...und dann brennend außengelandet.
 
Hallo,

das Stottern deutet auf ein falsches Timing hin. Ein 14 Poler, wie der Strecker ist, braucht ein höheres Timing. Das "Autotiming" ist hier oftmals überfordert. Viele Mehrpoler laufen nur mit festem Timing. Dass du trotz stotterns weiter hochgefahren hast- nun ja. Auch die PWM ist für ein hochinduktiven Motor bei 8 Khz besser aufgehoben.
Für das Timing solltest du so vorgehen. Bei Hochpolern mit dem höchsten Timing anfangen und sich langsam zurückarbeiten, bis zu den Punkt wo der Motor noch ohne stottern durchläuft.
 

plinse

User
Moin,

wie du dich gegenüber deinem Händler aufstellen solltest, bestimmt eigentlich nicht dieser Thread sondern einzig und allein die Bedienungsanleitung des Stellers! Kurz gesagt muss sie einem mittleren DAU klar vermitteln, was er darf und was nicht! Ich weiß, dass die wenigsten den Giftzettel lesen aber zu "Risiken und Nebenwirkungen lesen sie das Beipackblatt/-buch und erschlagen sie ihren Arzt oder Apotheker" - kennt man ja.

Wenn da was von "Schutz" steht, irgendwelche Überlast-Schutzschaltungen drinne sein müssten, ... dann haben die auch zu funktionieren. Die Hersteller müssen davon ausgehen, dass ein Nichtingenieur die Dinger versucht in Betrieb zu nehmen. Wenn da also nichts steht von geringerer Strombelastbarkeit im Teillast und gleichzeitig was über Überlastschutz steht, hat der zu funktionieren, außer es steht gleichzeitig dabei, wann er nicht funktioniert und das trifft auf deinen Test zu. Außerdem hat dein Steller einen längeren Zeitraum gearbeitet. 10sec sind weit ausreichend, damit ein Überlastschutz ansprechen kann. Bei Anlaufen gegen Blockieren fließen Kurzschlusströme, welche Transistoren innerlich zerstören können, bevor ein Überlastschutz ansprechen kann. Das ist bei 10sec Betrieb vorweg nicht mehr der Fall. Wenn ein Überlastschutz vorhanden sein sollte, hatte er eine reale Chance!

Das der Teil, wie ich mich gegenüber dem Händler aufstellen würde - stur!

Nun der technische Teil: Im Teillast sind einige Steller nur bis gut 1/3 ihres Nennstromes belastbar. Das liegt an der PWM, mit der die Teillast erzeugt wird, sprich der Steller taktet zusätzlich, was er bei vollgas nicht tut. Deshalb hat er bei Vollgas weniger Schaltverluste, wird weniger warm, auch wenn mehr Strom fließt! Hier geht jetzt aber die Krux los! Wie belastbar ist ein Drehzahlsteller? Der eine schreibt 100A, man kann den Steller aber auch mit 150A im Hotliner fliegen, der nächste schreibt "150A Hotlinersteller", im Teillast verträgt er plötzlich nur noch gut das besagte Drittel, woher soll der Kunde das wissen. Es muss also in der Anleitung stehen, wie der Hersteller den Steller wirklich dimensioniert hat und wie er anschließend gelabelt wurde.

Auch zu den Schaltfrequenzen, Timing, ...: Da sollten Anhaltspunkte in der Anleitung stehen, mit 16kHz im Teillast taktet er doppelt so viel wie bei 8kHz, logisch, hat also deutlich höhere Schaltverluste, ... aber das hat in der Anleitung zu stehen. Auch die Grenzen von "Autotiming" gehören in die Anleitung. Wer schreibt, dass er xy kann, muss es auch können. Wenn da natürlich drinne stehen würde, dass der Steller keinen Überlastschutz hat, dann musst du noch 10-20% Meßungeneuigkeit auf die tolle Modellbaumeßtechnik drauf schlagen und dann kannst du auch weit über der Spec gelegen haben! Wir hatten hier mal einen Thread - Messen oder schätzen - wo sich 2 Meßverfahren aus Modellbauquellen drastisch widersprochen haben bei gleicher Messung. Stellenweise wird da super Schrott verklappt, der Modellbauer kauft es ja, es muss nur billig sein und hinterher war er Schuld ;) . Mit Hobbydeppen kann man es ja machen, vor allem kaufen die auch oft mangelhaft dokumentierte Produkte (Anleitungen liest eh keiner, spätestens wenn er es mal versucht hat).

Und genau da liegt auch der Grund, weshalb ich die Anleitung lesen würde und dann stur anhand dieser Anleitung argumentieren würde: "Durfte ich - nu ist putt - sollte nicht sein - tick, du bist!" Sonst könnte ja Modellbautechnik gelabelt werden - egal wie - hautsache hübsch und verkauft sich!

Achte einfach nur darauf, dass dein Umgang mit dem Steller anhand der Anleitung zulässig war. Den Rest kannst du für zukünftiges Verhalten dir mal durchlesen, damit du später weniger Ärger hast.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Ich bitte um Eure Meinung dazu, vorallem darum, anhand der Daten mir zu sagen, ob der Fehler doch möglicherweise bei mir liegt.
Das soll dann auch mein Verhalten gegenüber dem Händler bestimmen. Ich möchte nicht ungerecht sein!
Hallo Hermann,
gute Antworten bisher aber hier mal techn. Fakten zur Ergänzung:
- im Teillast ist der Impulstrom bis zu 10% bis 30% höher als der Dauerlaststrom!
(eigene Messungen darüber liegen vor und sind hier auch irgendwo gepostet)

In Zahlen: bei angenommenen 90A Dauerlast betragen die Impulspitzen bis zu 120A im Teillastbereich, abhängig von der Drehzahl und PWM!
Das ist ja auch mit ein Grund warum im Teillast die Kombi (Controller+Motor) wärmer werden als bei Vollgas!
Der Clou dabei - die Messgeräte sind derart träge und zeigen dir das arithmetische Mittel an. Dieser Wert ist zwar richtig aber dennoch falsch
weil er Controller& Motor ja auch die wahren Impulsspitzen verarbeiten muss.
- Im Teillast haben die Controller noch KEINE sichere Strombegrenzung (wenn überhaupt eine vorhanden ist) - die greift meist erst sicher bei Vollgas!
Drum ist eine Abstimmung auf +30% Imax-Controller = Imax Motor ja auch so wichtig!;)
- Einen Außenläufer im Schlage eines rs-e560-40 solltst Du tunlichst nicht mit 16khz PWM betreiben (wer empfiehlt sowas?).
Das lässt die Schaltversluste nochmals drastisch hochschnellen gegenüber den normalen 8khz. Klar läuft der Motor bei 16khz
besonders "weich" - aber bei einer Grenzabstimmung halt tötlich!

Richtige Einstellung wäre: PWM = 8khz / Timing fest um die 25° / Dauerstrum höchsten 80A!!!

... das sind die Fakten ...
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Gerd

Kurze Zwischenfrage. Das wirkt sich dann auf die Stromspender genau so aus? Zum Beispiel ein 20C 2200 mAh Lipo, wird bei einer Anwendung bei einer Dauerlast von 40 A, in der Impulslast bis zu 30% mehr belastet? Folglich bis zu ca. 54 A also ca. 25 C. Bedeutet das, ein hauptsächlich im Tellastberereich betriebenes Modell, unterliegt aus Sicht des Akkus einer höheren Dauerlast?

Um die Lipos und den Regler entsprechend zu konfektionieren, müssten wir eigentlich mit den im Teillastbereich entstehenden Belastungen rechnen, um einigermaßen materialschonend zu fliegen?
 

RoGerZ

User
gegie schrieb:
(...)
In Zahlen: bei angenommenen 90A Dauerlast betragen die Impulspitzen bis zu 120A im Teillastbereich, abhängig von der Drehzahl und PWM!
Das ist ja auch mit ein Grund warum im Teillast die Kombi (Controller+Motor) wärmer werden als bei Vollgas!
Der Clou dabei - die Messgeräte sind derart träge und zeigen dir das arithmetische Mittel an. Dieser Wert ist zwar richtig aber dennoch falsch
weil er Controller& Motor ja auch die wahren Impulsspitzen verarbeiten muss.
- Im Teillast haben die Controller noch KEINE sichere Strombegrenzung (wenn überhaupt eine vorhanden ist) - die greift meist erst sicher bei Vollgas!
Drum ist eine Abstimmung auf +30% Imax-Controller = Imax Motor ja auch so wichtig!;)
(...)

Hallo Gerd,

alles richtig!

Ergänzen möchte ich noch, daß die Meßgeräte eigentlich den Strom-Effektivwert messen müßten, wenn die Messung für eine Bewertung der Input-Leistung verwendet werden soll ... klar müßte dann auch die Spannung als Effektivwert ermittelt werten.
Arithmetische Mittelwerte (welche Modellbau-Meßgeräte i.d.R. ausspucken) sind nur eine grobe Schätzung, wenn es um Leistungen gehen soll. Man schaue sich mal die Form des Akkustroms mit einem professionellen Meßgerät an (AC/DC-Stromzange + Oszi) ...

Damit die Akkus mit diesem zerhacktem Strom in Teillast klar kommen, spendiert man dem Regler einige ´Opfer´-ELKOs am Eingang, welche den Akku bzgl. Rippleströme entlasten sollen. Leider machen diese ELKOs das nicht lange mit, wie die Praxis zeigt ... dummerweise können die Halbleiter des Reglers ohne diese ELKOs auch nicht mehr lange am Leben bleiben, da sie jetzt Spannungsspitzern abbekommen ... und die Kettenreaktion nimmt ihren Lauf....

Gruß,
Rolf
www.SinusLeistungsSteller.de
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
eigentlich den Strom-Effektivwert messen müßten,
... "eigentlich" - genau - aber danke Rolf für deine Ausführungen.
Damit habe ich mich bewußt zurückgehalten weil es hier um nicht sinusförmige Stromverläufe geht da wage ich noch nicht einmal zu erahnen was die standard Messgeräte da wirklich erfassen ... ;)
 

plinse

User
gegie schrieb:
...

Richtige Einstellung wäre: PWM = 8khz / Timing fest um die 25° / Dauerstrum höchsten 80A!!!

... das sind die Fakten ...


... die in eine Bedienungsanleitung geschrieben gehören, zusammen mit dem Hinweis, ob diese mit einer Überlastabschaltung abgefangen werden oder ob der User damit rechnen muss, den Steller abzufackeln. Speziell wann diese Schutzschaltungen greifen und wann nicht, muss der User wissen. Sonst wiegt er sich wie oben beschrieben in theoretischer Sicherheit und macht es gerade falsch.

Alles andere ist nett zu wissen, um sich mit unzulänglich dokumentierter Modellbautechnik möglichst wenig Ärger einzuhandeln. Sicher wollen wir alle mehr fliegen und weniger kaputt spielen ;) .

Wenn es aber doch mal abfackelt, sollte der Modellbauer sich auf die faktisch dokumentierten Daten beziehen und solange der Hersteller nicht mal schreibt, was er für einen Strom meint (RMS, Peak, ...), muss er von Modellbauern ausgehen, die mit Modellbautechnik "Mist messen" , wenn überhaupt, viele vertrauen auch einfach auf die Überlastschaltung, die ihnen versprochen wird. Und so lange ihnen diese versprochen wird, dürfen sie das auch!

Wenn ich meinen Kontronik Jazz FAI18 mit entsprechendem Antrieb in Teillast betreibe, schaltet der nach sehr kurzer Zeit ab. Steht auch in der Anleitung, Fehlerfall ist abgefangen. Sowas geht auch.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Claus Eckert schrieb:
Das wirkt sich dann auf die Stromspender genau so aus?
... wurde schon erklärt - Stichwort Kondensatoren am Controller von Rolf.
Zitat:
Damit die Akkus mit diesem zerhacktem Strom in Teillast klar kommen, spendiert man dem Regler einige ´Opfer´-ELKOs am Eingang, welche den Akku bzgl. Rippleströme entlasten sollen. Leider machen diese ELKOs das nicht lange mit, wie die Praxis zeigt ... dummerweise können die Halbleiter des Reglers ohne diese ELKOs auch nicht mehr lange am Leben bleiben, da sie jetzt Spannungsspitzern abbekommen ... und die Kettenreaktion nimmt ihren Lauf....

Die sollten wegen der PWM eine Glättung erreichen!
Schon mal beobachtet das diese "low-ESR" Kondensatoren auch gut warm werden bei Teillast?;)

@Man Hermann ,
da hast was tolles angesprochen, leider einhergenhend mit bitter Erfahrung ...
 

RoGerZ

User
gegie schrieb:
... "eigentlich" - genau - aber danke Rolf für deine Ausführungen.
Damit habe ich mich bewußt zurückgehalten weil es hier um nicht sinusförmige Stromverläufe geht da wage ich noch nicht einmal zu erahnen was die standard Messgeräte da wirklich erfassen ... ;)

Hallo Gerd,

ich wollte gar nicht auf irgend etwas Sinusförmiges raus ;) ...

Auf der Gleichstromseite (also auf der Akkuseite des Reglers) führt die Verwendung des arithmetischen Mittelwerts für I und U auch schon zu beachtlichen Fehlern ... und wenn die einfachen Multimeter im AC-Meßbereich Werte anzeigen, dann sind die eh auf 50Hz Netzfrequenz ´geeicht´ (höhere Freqenzen ´sehen´ diese Geräte nicht mehr richtig) - also nix, was im Modellbaubereich brauchbar ist ...

Gruß,
Rolf
www.SinusLeistungsSteller.de
 

plinse

User
gegie schrieb:
...
Schon mal beobachtet das diese "low-ESR" Kondensatoren auch gut warm werden bei Teillast?;)
...

Jupp, die können auch gaaaanz hervorragend auskochen, sieht dann etwa so aus wie ein ausgelaufener Akku, nicht ganz so kristallin! Wenn die metallische Rückseite von so einem Elko irgendwann matt wird, ist es höchste Eisenbahn ihn auszutauschen.

RoGerZ schrieb:
...
Damit die Akkus mit diesem zerhacktem Strom in Teillast klar kommen, spendiert man dem Regler einige ´Opfer´-ELKOs am Eingang, welche den Akku bzgl. Rippleströme entlasten sollen. Leider machen diese ELKOs das nicht lange mit, wie die Praxis zeigt ... dummerweise können die Halbleiter des Reglers ohne diese ELKOs auch nicht mehr lange am Leben bleiben, da sie jetzt Spannungsspitzern abbekommen ... und die Kettenreaktion nimmt ihren Lauf....

Gruß,
Rolf
www.SinusLeistungsSteller.de

Leider. Einen Steller habe ich mal über ausgekochte Elkos wirklich gehimmelt, da kam das Austauschen zu spät und kostete mehr als nötig ;) .

Schließlich kann man auf der DC-Seite zwischen Akku und Steller sowas hier messen:

Mega_22_20_1_47X47_9Zellen_RC1600.gif


Mich haben mehr die Absolutwerte interessiert, sonst hätte ich die Time-Base weiter aufgezogen um die Kurvenformen besser raus zu bringen, aber allein die Oberwelle ist heftig. Gut zu sehen ist aber, was die Spannung da trotz der Elkos veranstaltet. Was die Elkos an Wechselstrombelastung da abbekommen, möchte ich gar nicht wissen. Konservativ ausgelegt, müssten wir wohl mit Elkopaletten fliegen ;) ...
 

cap231

User
Guten Abend,

vielen, vielen Dank für Eure Antworten. Ich muss leider zugeben, dass ich fast die Hälfte noch nicht nachvollziehen kann. Da bin ich ein bißchen neidisch. Aber ich lerne das zumindest zum Teil auch noch.
Ich habe mich dafür entschieden, das ich das Recht habe, mich auf den Rahmen in der Beschreibung zu verlassen und bei folgenden Vorgaben lt. Betriebsanleitung geschützt bin vor dem Verlust des Reglers.
Dauerstrom 90 A, Spitze für 15 Sekunden 115 A.
Timing Mode Auto: 2 bis 30 Grad,
8 od 16 kHz
80 Grad Temperaturschutz
Ich habe diesen Rahmen eingehalten. Von den Dingen, die ich noch berücksichtigen muss (Teillast + 30% etc.) stand in der Anleitung nichts. Und wir haben peinlich genau die Dauerbelastung eingehalten. Nicht mehr und nicht weniger. Er ist kurz unter 90A, der angegebenen Dauerlast, in Flammen aufgegangen, nach einem Hochfahren von in der Spitze (unter 90 A) nicht einmal 15 Sekunden.
Ich werde mich vorsichtig an den Händler wenden und sagen (das kann ich auch durch Zeugen nachweisen), dass ich mich innerhalb des Rahmens der Anleitung gehalten habe. Eine für uns beide unangenehme Situation.
Wenn ich an die Zeiten der Schweden-Su denke, waren die doch wesentlich unproblematischer, aber das ist schon fast 4 Jahre her.
Im übrigen ist zu diesem Thema jetzt genug geschrieben.
Danke!
Hermann
 

Motormike

Vereinsmitglied
Ich finde, daß du den Rahmen nicht eingehalten hast, da dein Strom bei Vollgas über dem vom Steller spezifizierten liegt.
Daten auf Stellern sind immer bei Vollgas angegeben, d.h. 90A dürfen bei Vollgas nicht überschritten werden, dann muss er auch in Teillast bei entsprechender Kühlung funktionieren. Die meisten Schutzfunktionen funktionieren bei Überlastung in Teillast nicht rechtzeitig wie du festgestellt hast. Falls du in Zukunft etwas testest solltest du Vollgas "reinhaun".
In deinem Setup schätze ich kommste auf ca. 120A bei Vollgas.
Hast du dich vorher informiert, was der Motor für Einstellungen verlangt?
Wieviel Strom er mit welcher LS zieht?
etc.
oder hat der Händler dir diesen Steller für diesen Motor empfohlen oder selbst ausgesucht?
 
Hitzetod

Hitzetod

Hallo,

die über einem Widerstand (eingeschaltener Fet) verbratene Leistung ist P=R*Quad(I)
Misst du z.B bei 50% PWM einen mitlleren Strom von 90A hats Du waerend der 50% Einschaltzeit ca 180A. Das verursachen die 4fache Verlustleistung wärend der Einschaltzeit und ergibt immer noch im Mittel die doppelte Verlustleistung als bei 90A bei Vollgas. Der Regler brennt mit Sicherheit durch.

Zusätliche werden die Fets im Teillastbetrieb durch Freilaufstoeme belastet was zu zusätzlicher Erwärmung führt.

Viele Grüsse Sven

www.jetcontrol.de\Bastelstube\d2pack.html
 

plinse

User
Moin Mike,

sicher sind die technischen Hintergründe das eine, aber kann man als Modellbauhersteller vorraussetzen, dass der Modellbauer das weiß? In welcher Bedienungsanleitung von einem Modellbaudrehzahlsteller steht bitte, dass man den Vollgasstrom heranziehen soll und nicht den, den man mittels Stromzange gemessen, kontrolliert über den Steller jagt? Woher soll ein Techniklaie wissen, dass Teillast den Antrieb wesendlich mehr belastet als Halbgas? Ist das bei deinem Auto auch so ;) ? Immer Vollgas und daraus resultierend anschließende Vollbremsung zur Verminderung des Verschleißes ;) ?

Über die technischen Hintergründe brauchen wir nicht streiten! Die kenne ich sehr wohl und mir gehen die Nackenhaare auch hoch, wenn ich sowas lese, wie: "Ich schone meinen LiPo, durch Teillastfliegen und spare mir dadurch, dass ich einen kleineren Prop kaufen muss!"

Aber da kann man den Herstellern auch vorwerfen, dass sie schließlich wissen, mit welchem Kundenkreis sie sich einlassen und trotzdem keine anständigen Anleitungen schreiben. Sowas würde in anderen Brangen schon quasi als Vorsatz ausgelegt, denn so wie du fragst, ob er sich informiert hat, kann man genau so fragen, ob die Hersteller nicht auch lesen, dass die Endbenutzer Ströme durch Teillast begrenzen. Allerspätestens ab dem Zeitpunkt kann man den Herstellern auch den Vorwurf machen, dass sie endgültig wissen müssten, dass sie oft mit Techniklaien zu tun haben und die halbe Seite in der Bedienungsanleitung mit klaren "Do's" and "Don't's" investieren müssen. Da müssen ja keine Begründungen drinne stehen, nur "Anweisungen". Der DAU folgt ihnen artig und bekommt keinen Ärger! Wer es gut machen will, kann ja auf seiner HP die Hintergründe erklären, aber warum bedarf es für sowas eines Gerd mit seiner hervorragenden Homepage?

Alleine, dass in einer Bedienungsanleitung steht, wie ein Steller angeschlossen wird, deutet ja eigentlich darauf hin, dass von unkundigen Anwendern ausgegangen wird! Wie soll ein Kunde, der nachlesen muss, das rot = + , schwarz = - und nix gut wenn anders, ... wissen, dass Teillast = böser als Vollgas?
 

Motormike

Vereinsmitglied
Huhu Plinse,

dafür gibt es Fachbücher. Eine Anleitung ist kein Fachbuch.

In den letzten Jahren kommt es immer häufiger vor, daß nach Zerstörung eines Produktes explizit danach gesucht wird, was nicht drin steht.

Der Fehler dabei ist - steht es nicht drin - muss man sich schlau machen. Hier ist nicht die USA.

Besser natürlich, wenn man sich vorher erkundigt.
Berät einen der Händler falsch, hat er das Problem.
Vor allem in Leistungsklassen in der sich dieser Steller und der Preisklasse des Motors ohne Plan ranzugehen grenzt für mich an Fahrlässigkeit und nach seinem Posting war mir klar, daß er keine Erfahrung hat. (Sorry, ist net böse gemeint). Motor im Stand bei der Leistung laufen lassen über 1min schauderts mir. Was soll das bringen? In den Regionen setzt auch ein Richter techn. Verständniss voraus, vor allem bei Hobby Fällen.

Falscher Weg: Try and Error

Richtiger Weg: Erkundigung beim Hersteller bzw. Vertreiber der Produkte und Kombinationen. Bei falscher Beratuung haften diese.

Ich schätze beim Hyperion Steller wird empfohlen Hyperion Motoren zu verwenden. Wird der Betrieb mit Fremdprodukten explizit zugelassen? War überhaupt ne Deutsche Anleitung dabei? (Falls nein, hat der Kunde schon gewonnen) Desweiteren nehme ich an, daß dieses E-Meter eingeschleift wird und damit die Kabelzuleitungen vom Akku verlängert. Sowas mögen Steller, vor allem in Teillast. ;). Hat mir mal jemand ne Anleitung von sonem Steller?

Herr Strecker hat versch. Steller zum testen seiner Motoren. Welche Steller empfiehlt er in dieser Kombination? Er sollte auf jeden Fall etwas zum Strom bei der anstehenden Spannung und Luftschraube sagen können. Hat man sich da erkundigt?

Wenn man sich etwas anstrengt und fragt, kann man sich häufig Kosten ersparen.

Zuviel, eigentlich gutgemeinte, Verbote in Anleitungen ist auch nix, das kann vom Richter dann so ausgelegt werden, daß es eigentlich zu gefährlich ist, solch ein Produkt überhaupt in Umlauf zu bringen.
 

plinse

User
Motormike schrieb:
Huhu Plinse,

dafür gibt es Fachbücher. Eine Anleitung ist kein Fachbuch.

In den letzten Jahren kommt es immer häufiger vor, daß nach Zerstörung eines Produktes explizit danach gesucht wird, was nicht drin steht.

Der Fehler dabei ist - steht es nicht drin - muss man sich schlau machen. Hier ist nicht die USA.

...

Moin Mike,

ich will sicher nicht die Endverbraucher in Schutz nehmen, die ohne jegliche Vorsicht ans Werk gehen und ohne Sinn und Verstand irgendwas zusammen stöpseln. Aber hier hatten wir einen Endverbraucher, der sich gezielt Gedanken gemacht hat. Woher soll er wissen, dass der gesunde "Normalmenschenverstand" hier nicht angebracht ist? Normal in der ganzen Welt ist Vollgas mehr Belastung als Halbgas. Auf die Idee kommt doch kein Nichtelektroniker, dass das ausgerechnet hier anders ist!

Gerade von Euch hätte ich da eine kundenorientiertere Einstellung erwartet. Auf wesendlich selbstverständlichere Dinge wie den Anschluss wird eingegangen, Zuleitungslängen werden oft erwähnt, ...
Also dem DAU wird geholfen, erfolgreich den Weg zur Zerstörung des Stellers zu finden, da ihm die Einstiegshürde genommen wird, nicht aber Anhaltspunkte gegeben werden, ob der gesunde Menschenverstand gültig ist? Logisch nach deiner Argumentation wäre: "Wer zu blöd ist, das Ding anzuschließen, darf es eh nicht betreiben! Bedienungsanleitung? Naja, die Programmiermodi müssen wir wohl erklären, sind wir mal nicht so!"

Sicher muss irgend wo der Schlussstrich her, konsequent wären dann aber technische Angaben und nicht der heute übliche lustige Labelaufdruck!

Max. Strom: Peak & RMS
...

Wenn das da stünde, wüßte der Laie auch, dass er gerade etwas vor sich hat, wo er sich hilflos vorkommt. Viele Modellbauer können nicht mal A und Ah auseinander halten. Etwas kundenfreundlicher wäre vielleicht:

Max. Strom Vollgas
Max. Strom Teillast, wie er für Kunden messbar ist bei "worst case Tastverhältnis".

Aber ist auch logisch wie es ist: Wer dem Kunden zu klar die Grenzen der eigenen Produkte nennt, verschafft sich damit nicht gerade einen Wettbewerbsvorteil, solange andere reißerisch labeln.

Möchte nicht wissen, wie viel sich in der letzten Zeit wirklich an den LiPo getan hat, oder ob einfach nur entdeckt wurde, dass für 5sec angegebene hohe Entladeraten am Stammtisch dann ohne Zeitlimit propagiert werden ;) ... aber das sind Angaben, denen der normale Menschenverstand folgen kann - kurzzeitig geht mehr - noch kürzer geht noch mehr! ... Aber gib bloß nicht halbgas - ups???
 
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