Stegmarterial

Moin Zusammen,

mich würde mal interessieren aus welchem Material ihr so eure Stege baut. Welche Erfahrungen habt ihr gesammelt (Vor und Nachteile)?


Ich fang mal an:
Rohacell in Kohleschlauch: Pro: Einfach zu schneiden, leicht; Con: teuer nur für kleine Bauhöhen
Kohle Balsa: Pro: günstig, einfach; Con: saugt bei falscher Vorbehandlung schnell harz, viel Schleifarbeit; relativ weich und dafür schwer
Kohle Birkesperrholz: Pro: hohes E_Modul bei druckbeanspruchung, günstig Con: schwer, sehr viel schleifarbeit:cry:
 

Marcus M

User
je nach Anwendung

Flächensteg mir Depron Kohleschlauch
Leitwerksteg/Ruderstege "Kohle Herex Kohle" Sandwich

steg (2).jpgsteg.jpg
 

steve

User
Hallo,
ist alle sehr davon abhängt wie groß das Modell ist und für welchen Zweck es gebaut wird, also wie es beansprucht wird. Der Aufwand ist auch immer so eine Sache.


Mal ein paar Bespiele

3m Segler/gepfeilter Nurflügel in Sandwichbauweise: Segment von Nasenleiste bis t/30 mit cfk-Schlauch überzogen, ebenso Segment der Klappenstege mit cfk-Schlauch überzogen. An der Steckung noch einige Segmente eingeschlaucht.

5m SB13 mit 15%tigen Profil: Stummelholm auf etwa 1/3 der Spannweite aus Sperrholz. Klappenstege aus Balsa-längs.

Batleth F5D: Balsasteg hochkant, mit cfk abgestuft beschichtet. Für die Stege in den Klappen wird über einen Stohhalm ein cfk-Schlauch gezogen. Der Klappensteg im Flügel ist aus Balsa längs mit cfk-Schlauch überzogen.

Speedmodell in Schalenbauweise anfangs wie Batleth, Holm später mit Depronstegen in cfk-Schlauch, versuchsweise auch Balsa hochkant (Stirnholz) in beide Schalen eingesaugt und auf die Trennebene herunter gefräst (Oberfräse). Ist sehr exakt aber der mega-Aufwand, macht viel Staub, durch 3 Klebeebenen nicht so leicht wie gedacht und nicht so fest, wie erwartet

Pro und Contra cfk-Depron: Letztlich ist die Depronmethode bei Schalenflügeln dann super, wenn ein Steg (aus einem früheren Modell) als Muster für die Depron-Rohlinge dient. Dann kann der Klebespalt sehr eng gewählt werden, der Steg zeichnet sich auch nicht in der Schale ab. Die Rohlinge der Stege können dann schnell und passgenau produziert werden.
Der Steg kann in einem Gang beim Schließen der Form eingelegt werden. Das spart einen Arbeitsschritt.
Dennoch ist der Aufwand nicht ganz unerheblich, da z.B. die Kanten der Stege mit Schleichpapier sauber entschärft werden müssen. Der cfk-Schlauch bekommt sonst beim überziehen "Laufmaschen" oder kann nicht stramm gezogen werden, weil er an den Kanten festhängt. Man kann es drehen wie man will, die Festigkeit oder das Gewicht leiden dann. Nervig ist es auch. Das alles in einem verklebt werden kann, bedeutet aber auch, dass alles in einem verklebt werden muss. Deshalb nutze ich gerne Harze mit 90 Minuten Tropfzeit. Bei kürzeren Tropfzeiten muss man flott arbeiten. Ist immer so eine Sache.

Für die beschichteten Balsastege beim Schalenflügel spricht, dass sie genau ausgemessen werden können und wenn das genau gemacht wurde, passen sie wirklich gut. Man hat dafür und für die Verklebung auch alle Zeit der Welt, zumindest, wenn der Steg zunächst in eine Schalenhälfte eingeklebt wird und dann z.B. mit Knete noch mal die Höhe kontrolliert wird.
Contra: Es braucht eben auch viel Zeit und wenn da gepfuscht wurde, ist leicht mal eine Form Schrott. Der Steg drückt sich durch die Schale in die Form ein und sei es nur, dass die Deckschicht einen "Schatten" bekommt. Und weil das so ist und alle davor Schieß haben, wird gerne zur Sicherheit etwas mehr vom Steg abgetragen und mit Klebeharz wieder ausgeglichen. Das schwächt den Steg und macht schwer. Das gleiche gilt für Sperrholz-Varianten.

Diese ganzen Strohhalme mit cfk-Schlauch sind wirklich nur für sehr kleine Bauteile geeignet. Da sind sie aber die Methode der Wahl. Die cfk-Höhenleitwerke meiner Speeder halten mit dieser Bauweise (im Klappenbereich) z.B. deutlich über 400km/h aus.

Als Projekt möchte ich gerne mal die Wave-Methode ausprobieren. Evtl. kann dazu jemand etwas sagen.

VG
 
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