Nasenform von Brett HLW

GC

User
Ich frage mich gerade, wie man die Nasenform von langsamen, kleineren Fliegern gestalten soll. Konkret baue ich gerade einen Crossbow/Höllein.

Das Höhenleitleit ist ein simples Brettchen. Eigentlich wollte ich die Nase des HLWs schön rund schleifen und dann selbiges mit Oralight bebügeln. Jetzt ist dieser Flieger leicht und langsam und auch die Tiefe des HLWs ist nicht gerade oppulent.

Wäre es vielleicht besser, das HLW Brettchen unbearbeitet mit einer kantigen Nase (ähnlicher Effekt wie beim 3D-turbulator) zu lassen, damit die Strömung am HLW turbulent bleibt und nicht so leicht abreißt? Oder höre ich gerade die Flöhe husten?
 

jmoors

Vereinsmitglied
Klare Antwort: Jein!

Klare Antwort: Jein!

Offensichtlich, ja. ;)

Du darfst die Vorderkante von SLw und HLw gerne verrunden - das reduziert den Luftwiderstand (und sieht besser aus ;)).

:) Jürgen

Das finde ich zu Pauschal beantwortet. Je nach Re-Zahl ist es sinnvoll, die Kanten vorne nicht zu runden. Wenn ich mich recht erinnere, hatte das F. W. Schmitz in "Aerodynamik des Flugmodells" beschrieben.
 
Das finde ich zu Pauschal beantwortet. Je nach Re-Zahl ist es sinnvoll, die Kanten vorne nicht zu runden. Wenn ich mich recht erinnere, hatte das F. W. Schmitz in "Aerodynamik des Flugmodells" beschrieben.

Selbst bei einfachsten Freiflugmodellen (niedrige Re-Zahlen) macht eine Bearbeitung der Vorderkanten Sinn, da sonst der Luftwiderstand zu hoch ist:

http://www.uhu.com/uploads/tx_uhumanuals/sek_flieger.pdf

Und bei höheren Re-Zahlen macht es erst Recht Sinn und die sind beim Crossbow sicher gegeben.

:) Jürgen
 
Ich hab mir die UHU-Werbung mal durchgelesen, da steht nix drin :confused: über das Verrunden der Nasenleiste, außer beim 6 mm dicken Delta!
Bei allen 3mm Depron-Flügel bleibt die Nase eckig.

Eine mögliche Verringerung des Widerstands ist an der Grenze zur Illusion, merkt man nicht.

Ich verrunde meine 3 mm dicken Leitwerke vorne an der Nase, weil es besser aussieht. Ab 4 mm Dicke der Leitwerke könnte eine Verrundung bereits Vorteile bieten. Bei 6 mm Dicke würde ich auf jeden Fall so etwa elliptisch verschleifen.

Bei 3 mm lassen einige die Nase extra eckig, um ein direkteres Ansprechen der Ruder zu erreichen. Die Stolperkante an der Nase wirkt als Turbulator und die Ruder liegen ganz sicher nicht im Bereich einer Blase. Die Ruderklappen bleiben dann hinten auch 3 mm dick.

Kann also jeder so machen, wie es jedem gefällt :D

meint
der Nichtflügler
 
...

Eine mögliche Verringerung des Widerstands ist an der Grenze zur Illusion, merkt man nicht.

Ich verrunde meine 3 mm dicken Leitwerke vorne an der Nase, weil es besser aussieht. Ab 4 mm Dicke der Leitwerke könnte eine Verrundung bereits Vorteile bieten. Bei 6 mm Dicke würde ich auf jeden Fall so etwa elliptisch verschleifen.

Bei 3 mm lassen einige die Nase extra eckig, um ein direkteres Ansprechen der Ruder zu erreichen. Die Stolperkante an der Nase wirkt als Turbulator und die Ruder liegen ganz sicher nicht im Bereich einer Blase. Die Ruderklappen bleiben dann hinten auch 3 mm dick.
...

Natürlich wirst Du bei einem Modell wie dem Crossbow den Unterschied in der Praxis nicht merken.

Für das direktere Ansprechen der Ruder ist alleine die dicke Hinterkante verantwortlich.

:) Jürgen
 

GC

User
Danke erst mal für Eure Antworten!

Jetzt habt Ihr gleich die nächste Problematik angesprochen: Wie sieht es mit der Hinterkante aus? Eppler sagte früher, möglichst spitz auslaufen lassen. Jetzt lese ich hier, dass eine nicht verschliffene Endleiste ein direkteres Ruderansprechen hat. Wieso das denn?
 
Danke erst mal für Eure Antworten!

Jetzt habt Ihr gleich die nächste Problematik angesprochen: Wie sieht es mit der Hinterkante aus? Eppler sagte früher, möglichst spitz auslaufen lassen. Jetzt lese ich hier, dass eine nicht verschliffene Endleiste ein direkteres Ruderansprechen hat. Wieso das denn?
Eine stumpfe Hinterkante wirkt etwa wie eine Gurney Flap; Die Strömung sucht sich netterweise die Kante zur Druckseite hin aus, um abzulösen. Das wirkt wie eine Ausschlagsvergrösserung zur sinnvollen Seite.

Bei kleinen Re-Zahlen ist zudem die Grenzschicht zur Hinterkante hin so dick, dass eine messerscharfe Endleiste keinen grossen Vorteil mehr bietet. Die rührt dort in der turbulenten Suppe.

Im Kunstflug (auch manntragend) wird z.T. die Hinterkante an Leitwerksklappen künstlich aufgedickt.
 

GC

User
Das ist ja interessant. Danke Jürgen und Markus.

Dann könnte, sollte man die Ruderklappe ruhig etwas verkleinern, wenn man keine größereWirkung benötigt.

Bei 2-Achs-seglern habe ich schon ohne große Wirkung die SR-Klappe vergrößter. Eine eckige Endkante ist demnach deutlich besser.

Im Normalflug ist der Luftwiderstand anscheinend wegen der turbulenten Suppe auch nicht größer.

Ihr habt mir gerade etwas Schleifarbeit erspart.:)
 
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