Welche V-Form für Zweiachssegler?

Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei mir einen kleinen Ultraleichtsegler zu basteln, die Flächen sind auch schon fertig. Nur mit der V-Form bin ich mir unschlüssig:

Unbenannt.png

Hier eine "Skizze" vom Flügel.

Da ich zum ersten mal eine Fläche mit "doppelter" V-Form baue hab ich leider keine Ahnung von den Winkeln, denn a) soll die Seitenruderwirkung nicht zu kurz kommen
b) soll das ganze nicht allzu Windempfindlich sein

Was wären passende Werte für den Knick in der Mitte bzw. den bei den "Ohren"?


Falls es wichtig ist: Gewichtstechnisch gehts maximal auf 300g zu und das Modell bekommt ein V-Leitwerk.


Vielen Dank im Voraus,

Konrad
 
Über 100 Aufrufe und keiner eine Idee? :P

Ist die Frage vielleicht schon zu trivial?

Einfach Flächenverbinder auf gut Glück biegen kann ich nicht, der Flügel ist einteilig in GFK-Positivbauweise gefertigt...


MfG Konrad
 
Hallo Konrad,

Hallo Konrad,

ich bin zwar normalerweise auf anderen Baustellen unterwegs. Aber wenn ich's bauen müsste:
Innen: 2,0 Grad, außen 4 Grad (gegenüber Basislinie). Querruder gibt's ja nicht, nehme ich an.
Vielleicht melden sich ja doch noch Experten, die mich dann in der Luft zerreißen. Gerne:)!
Aber jetzt ist schon mal eine Diskussionsgrundlage da :).
Hatte mal eine Höllein-Libelle. Weiß zwar die Werte nicht mehr; aber sicher ist im Forum jemand, der das schöne Fliegerchen noch in Betrieb hat und vielleicht mal nachmessen kann...
Gruß
Peter
 

reinika

User
Schon lange her, dass ich 2 Achser flog.
Ich erinnere mich an 10-13% der Halbspannweite als V-Mass pro Seite. Für Dich 80-100mm. Die V-Form auch etwa Elliptisch verteilen. Damit kannst Du auch Rollen fliegen. Aber Vorsicht bei schlechter Schiebedämpfung (V-Leitwerk) da riskierst Du Taumelschwingungen. Da hilft dann nur mehr Seitenfläche hinten, weniger V-Form würde die Ruderwirkung beeinträchtigen.
Ansonsten bei den RES Fliegern reinschauen.

Reini
 
V-Form

V-Form

Moin Konrad,

einfache V-Form sollte bei 6° je Seite sein, bei 5° ist die Seitenruderwirkung zu schwach. 7° und mehr sieht seltsam aus und die Flieger werden überstabil-daraus folgt dieser berühmte Schaukelflug. Die Antwort mit innen 2° und am äußeren Segment 4° ergibt wieder diese 6° und ist aber wirkungsvoller (Seitenruderausschlag, Drehung um die Hochachse und daraus resulierend die Anstellwinkelveränderung des voreilenden Flügels... - das passt gut!
Morgen schaue ich mal in die Zeichnung meines Janus oder messe ihn aus. Der reagiert sehr gut. Da hats super gepasst.

Gruß Stefan
 

ritteahi

User
V-Form

V-Form

Hallo,

ich habe gerade einmal beim EON-HLG von Jonas Kessler nach geschaut. Innen hat es einen Winkel von 8° und außen sind es 12° . Damit fliegt das Modell sehr ausgewogen.

Gruß

Achim
 
Mark Drela hat diese Frage in einem amerikanischen Forum mal ausführlich beantwortet, ich finde die Stelle leider im Moment nicht mehr.
Er hat 6° pro Seite empfohlen bei einfacher V-Form. Hat man mehrere Knickstellen, sollte man die Winkel so anordnen, das die Linie vom Randbogen zur Wurzel am Rumpf die 6° hat.
Ich hoffe, ich konnte das auch ohne Zeichnung klar ausdrücken.
 
Einfach Flächenverbinder auf gut Glück biegen kann ich nicht, der Flügel ist einteilig in GFK-Positivbauweise gefertigt...
Aus dem Bauch heraus sieht Deine Frontansicht nach Schaukelflug aus. Und, ganz ehrlich: das (Spiralstabilität) sind Dinge, wo auch die Experten am Prototyp noch Änderungen vornehmen. Ich würde unbedingt zuerst einen einfachen Prototyp z.B. mit Rippenflügel machen, um das Handling zu beurteilen.
 
Moin zusammen,

jetzt habe ich einmal im Plan nachgemessen bei meinem Janus; daher korrigiere ich meine Angaben: innnen 3° -570mm / äußeres Segment 6° - 430mm. Auch ich würde nie eine Form bauen ohne Prototypen!
Unbenannt.JPG
Janus an der Kuppe

Und hier noch einmal ein Auszug aus dem 'Handbuch für den Modellflug' von Werner Thies

IMG_4609.JPG
Auszug.. von 1976

Viel Erfolg

Gruß Stefan
 
Erstmal danke für die zahlreichen Antworten!

Hab mich jetzt endlich entscheiden können.



Auch ich würde nie eine Form bauen ohne Prototypen!

Ja, war wohl ein Fehler. Aber es war immerhin mein erster Versuch mit GFK und sollte eigentlich gar nicht zum Modell werden - jetzt find ich die Tragflächen fast zu gut zum wegschmeissen :D



MfG Konrad
 
Hab das ganze jetzt mal provisorisch mit Klebeband zusammengefrickelt und vom Hügel hinter unserem Haus gleiten lassen: Beim Steuern sind 6° pro Seite scheinbar zu wenig, das Modell schiebt sich gerade so um die Kurve.

Obs am V-LEitwerk oder am Winkel der Tragfläche liegt werde ich noch testen...


MfG Konrad
 

reinika

User
Wenn die Rollwendigkeit zu gering ist, hast Du zuwenig V-Form. Wenn es mit der richtigen Rollwendigkeit taumelt, brauchst Du mehr Schiebedämpfung ( SLW Volumen). Das ist zb der Fall in Peters Video.
Ein längerer Leitwerksabstand hilft am besten für höhere dynamische Stabilität. Vor allem bei Neuentwürfen zu Empfehlen.

Die Angaben von Thies funktionierten immer gut, aber mit guter Schiebedämpfung. Von da hatte ich es wohl auch :-)
Am bestehenden Modell lohnen sich Versuche mit einfachen SLW Vergrösserungen, mittels Balsa/Depron.
 
Fragt doch einmal bei den RES Fliegern nach, die fliegen Reglementbedingt nur mit Seite und Höhe. Die sollten sich mit dieser Materie in der Praxis auskennen.

Franz
 
Fragt doch einmal bei den RES Fliegern nach, die fliegen Reglementbedingt nur mit Seite und Höhe. Die sollten sich mit dieser Materie in der Praxis auskennen.

Wäre wahrscheinlich sinnvoller gewesen, aber das ganze hier war letztendlich doch zielführend.



Nach nun mehreren Stunden herumprobieren mit verschiedenen Kombinationen aus Winkeln bin ich letztendlich bei 9° an den Ohren und 3,5° in der Mitte hängen geblieben: Steuerverhalten war gerade am Hang perfekt (gaaaanz wenig Wind, blieb aber oben) und gewackelt hat auch nichts. Problem war also der anfangs zu kleine Winkel in der Mitte.

Heute NAcht wird fertig gebaut, morgen gibts dann Bilder ^^


MfG Konrad
 
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