Welches Getriebe für Mabuchi 540 an 3s im Elektrosegler?

2AX

User
Ich habe etliche nie benutzte Mabuchi 540 und ähnliche Motoren in meinem Keller rumliegen, die aus diversen RC-Auto Bausätzen stammen und für die ich bislang keine Verwendung hatte. ich würde diese Motoren jetzt gerne als Antrieb für leichte Elektrosegler benutzen (zB Graupner Junior Sport), was natürlich nur in Verbindung mit einem Getriebe einigermaßen sinnvoll ist.

Was würde sich da eignen? Leider kenne ich die Daten des Mabuchi 540 nicht. Verwenden will ich 3s 2200mAh Lipos und, wenn möglich/sinnvoll, einen 14x9,5 CAM Prop, da der schon vorhanden ist. Auch ein 13x7er CAMProp wäre da. Der Antrieb kann ruhig auf guten Steigflug und Leistung optimiert sein, da ich die Höhe immer nur ruhig abgleite, mit langen Pausen.

Idealerweise kann ich das gleiche Getriebe später auch mit der gleichen Luftschraube und einem einfachen 12 oder 14 Turns (28.000 - 32.000 U/min an 7,2V) Modified Bürstenmotor an einem 2s Lipo verwenden.

Ich habe vor allem die Reisenauer Micro Edition Getriebe ins Auge gefasst, bin mir aber nicht sicher ob ich 3:1, 4:1 oder 5:1 nehmen soll. Gibt es auch noch andere Getriebe auf dem markt? Dass das ganze Projekt vom finanziellen Standpunkt her keinerlei Sinn macht ist mir übrigens klar.
 
Deine Props passen zu 3.1, aber 3s sind sicher zuviel: 12,6V, wir haben diesen Antrieb mit 8 Zellen Nixx geflogen = 9,6 V. Letzendlich: Versuch macht kluch, Strom tötet, nicht die Spannung, sagte Herr Marx immer...
5:1 wäre für 3s eher geignet...

Die Frage wäre im Retro Bereich gut aufgehoben...

Hier wird die umgekehrte Frage gestellt: http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/588428-Bürstenmotor-bei-Segler-ersetzen
 

2AX

User
Wenn 3s LiPo gar nicht gehen, habe ich auch noch 3s LiFePo, mit 9,9Volt. Aber aus diversen alten Tests aus der "elektromodell" erinnere ich gut daran, dass Bürstenmotoren erst dann ihr ganzes Potential entfalten, wenn man sie bei Überspannnung richtig jaulen lässt. 3s Lipo ist natürlich eine ganze Menge Holz für einen solchen Motor, aber ich habe die auch schon im RC-Auto an 3s gefahren, mit kurzer Übersetzung - auch bei Topspeed fliegen sie damit nicht auseinander.
 

GC

User
Ein Reisenauer Getriebe an einen Mabuchi 540 ... sorry ... das sind heutzutage Perlen vor die Säue. Warum fliegst Du Deinen Junior Sport nicht mit 2S und ohne Getriebe. Dieser Vogel wurde schon früher ohne Getriebe geflogen und durch die Verwendung von Lipos ist er mindestens 200g leichter, was wiederum ein besseres Steigen mit sich bringt.

Das sage ich als alter Getriebefan.:)
 
Da muss ich GC Recht geben, ich hatte den Junior Sport übersehen. Nimm dann eben deine 3s Lifepo.

Test: Start, 1 minute fliegen, landen, Finger auf den Motor: verbrennst du ihn, zieht er zuviel Strom (prop kleiner wählen), du solltest den Finger, ohne Handschuh ;) , etwa 1 Minute drauflassen können = ca. 45 Grad C.
Wenn du Erfahrung aus dem Car Bereich hast, umso besser.
 

flymaik

User
Ein Reisenauer Getriebe an einen Mabuchi 540 ... sorry ... das sind heutzutage Perlen vor die Säue.

Sehe ich nicht so.
So ein Getriebe hält doch ewig. Vor der Brushless Zeit, waren solche Kombinationen nicht unüblich.
Das kann man später immer noch mit anderen Motoren kombinieren.
 

GC

User
... oder man kauft sich gleich für 20€ einen Brushless für das gute Getriebe. Andy Reisenauer am besten fragen. Er hat immer eine gute Lösung parat.
 
Mal Butter bei die Fische ;) Modelle wie die Junior-Reihe von Graupner leiden an chronischer Schwanzlastigkeit. Die brauchen vorne einfach das Gewicht des Bürstenmotors, damit man ohne Blei auskommt. Was die Motoren aus dem Car-Bereich betrifft, kann man diese im Direktantrieb höchstens für die damaligen Pylon-Racer benutzen, mit entsprechend kleinen Props. Für einen E-Segler mit etwas Fluggewicht ist das Getriebe die sinnvollste Alternative, mit so einem Motor sinnvoll einen annehmbar großen Prop auf Drehzahl zu bringen, ohne den Motor strommäßig zu überlasten.

Ich habe solche Car-Motoren mit 6 - 7.2 Volt Nennspannung mit bis zu 12 Zellen NC betrieben, mit den kleineren 500 - 800 mAh Zellen. Die Ströme bewegten sich bei Untersetzungen zwischen 4:1 und 6:1 immer unterhalb von 15 A für einen zügigen Steigflug. Es ist sinnvoll, den im Durchmesser größtmöglichen Prop zu benutzen, da dies den besten Standschub und den besten Wirkungsgrad bei den eher gemächlichen Geschwindigkeiten solcher "Softie" E-Segler ergibt. Man sollte bei diesen Spannungen aber auf eine sehr gute Entstörung des Motors achten, da diese auch das Bürstenfeuer verringert. Zweitens sollte man den Kollektor regelmäßig mit etwas Druckluft freipusten, alle ca. 10 Flüge habe ich das bei dieser hohen Betriebsspannung getan. 1x im Jahr habe ich den Motor mit Videospray kollektorseitig behandelt, um Reste von Bürstenstaub und Einbrandspuren rauszuspülen. Danach das hintere Lager mit wenig weichen Fett (Servofett) neu schmieren, dann 1 - 2 Minuten mit geringer Spannung probelaufen lassen. Mit dieser Pflege haben diese Car-Motoren bei mir teilweise über 10 Jahre durchgehalten, ohne zu schwächeln. Nach Möglichkeit sollte man das vordere Lager aber durch ein Kugellager ersetzen, hierzu hatte ich den Motor demontiert, die Magnete entfernt und das alte Sinterlager von vorne ausgebohrt. Dann wurde ein passendes Flanschkugellager mit Uhu Plus Endfest eingeklebt, um den konstanten Radialkräften durch das Getriebe dauerhaft standhalten zu können. Meistens war so ein Motor erst dann richtig fertig, wenn die nicht auswechselbaren Kohlen gründlich abgenutzt waren.

Mein Lieblingsmotor war der 540er aus den Tamiya-RC-Cars, der sich als sehr robust erwiesen hatte. Aber auch Tuningmotoren wie GZ1200 und GZ1200R mit dann 8 bis maximal 10 Zellen konnten so als Flugmotoren überzeugen.

Beim Getriebe habe ich Typen bevorzugt, die die vorderen Kühlöffnungen des Motors frei ließen. So wurden auch die Windungen des Ankers und die Magnete gekühlt, wodurch der Motor selbst an Tagen mit nur absaufen nach Ende der Akkukapazität nur handwarm war.

Was den Wirkungsgrad betrifft: so ein "billiger" Mabuchi kann es mit Getriebe auf einen Wirkungsgrad bringen, den man mit einem China-Brushless im Direktantrieb nicht erreicht. Wichtig ist nur, daß man nach möglichkeit unter 15 A Stromaufnahme bleibt, mehr geht, aber dann sollte man an "Absaufertagen" auch landen und nicht den Segler mit Gewalt immer wieder hoch quälen. Dabei gilt als Faustregel, daß auf 1 Minute Motorlaufzeit ca. 10 Minuten Segelzeit zum wieder abkühlen lassen des Motors eingehalten werden. Bei Strömen unter 15 A genügen 5 Minuten Segelzeit auf 1 Minute Motorlaufzeit, um den Motor nie heiß laufen zu lassen. Die Kühlluftführung im Modell ist hierbei entscheidend.
 

2AX

User
Hoppla, ich habe glatt übersehen dass da noch en Post kam. Schorch, weiß du noch, was du bei 10Zellen für einen prop verwendet hast, bei einer ca 5:1 untersetzung?
 
Abhängig von Motor, Untersetzung und Zellenzahl lag die Propgröße zwischen 9x5 und 11x6. Ich habe mir die Mühe gemacht, den passenden Prop durch Strommessungen zu ermitteln und bin dann damit gestartet. Ich habe mit dem kleinsten Prop angefangen und mich dann "hochgemessen", bis der Strom im Stand bei maximal 15 - 18 A bei randvollem Akku lag. Natürlich mit meinem besten Akku, damals die 1400er Sanyo Cut-Off. Meine alten Notizen dazu habe ich leider nicht mehr, die wurden vor einigen Jahren mit anderen wichtigen Papieren bei einem Wohnungseinbruch gestohlen. Du mußt dir leider selbst die Mühe machen, die passenden Props zu ermitteln.
 
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