Problem Zweimot-NF mit Schubantrieb

hallo zusammen,

hier sind ja jetzt schon einige NF's in dieser auslegung unterwegs, Horten VII, Northrop N9, meine Me 329...
habt ihr auch mein problem? wenn man den akku (lipo) leerfliegt, schaltet ein regler zuerst ab, der zweite motor dreht hoch weil sich die spannung erholt -> das modell dreht sich schlagartig um die hochachse. per fernsteuerung bewusst ausgelöst ist das mittlerweile eine originelle showeinlage, ungewollt im landeanflug ist das aber gar nicht witzig!!! bis jetzt hätte ich nur die idee, die spannungsüberwachung in den reglern zu deaktivieren und einen dieser neuen lipo-spannungswächter mit Y-kabel davorzusetzen. hat irgendwer einen besseren vorschlag??? mit der größe des modells wächst auch meine sorge, und die Me 329 wächst derzeit deutlich...

zusatzfrage an unsere aerodynamiker: ich gehe davon aus, daß gegenläufige propeller wegen des sich aufhebenden gegendrehmoments günstig wären. aber welche drehrichtung, beide zum seitenleiterk oder davon weg ?

Josef,

der Problemfall wurde letztens in der Motorenecke heiß diskutiert, und alle, die eine elektronische Lösung anstrebten, als Weicheier abgetan.

Ich würde es so machen, wie Du es schon vorgeschlagen hast. Ist die sicherste Lösung.
Zum Drehsinn: ich glaube nicht, dass das zumindest bei der Me eine Rolle spielt, denn die Motoren sitzen recht weit innen. Bei Konstruktionen ala "flying pancake" drehen sie auswärts, um den Randwirbel möglichst zu eliminieren.

Ich hoffe, das hilft Dir weiter.
BTW, schöne ME. Gibt es davon nen Plan?
Gruß,
Kuni

hallo kuni,

danke, ist schon mal ein hinweis für die drehrichtung. den thread in der motorecke werde ich suchen, aber wenn bei einem nuri der senkrecht steigen kann ein motor wegbleibt, wird nicht nur weicheiern warm ums herz

Me329: ist leider echt "scratchbuild", kein plan vorhanden. was ich anbieten kann sind die umrisse, eine excel-tabelle mit den basisdaten, und alle rippen (PW51). sieht nicht nur gut aus, fliegt auch so
http://members.chello.at/karla.poisinger/Me329.wmv

lg josef

Hi Josef,

hier ist der Link: http://www.rclineforum.de/forum/thread.php?threadid=134823&sid=3104a5319f2ad8df2ab9905a27d8c936

Ich hatte bisher bei Mehrmotorigen immer nur mit coaxialen Setups zu tun, da hat man das Problem nicht. Die gehen auch bei Ausfall eines Reglers/Motors noch einigermaßen gerade aus.

Ich war eher allgemein an der Me interessiert; wenn spezielle Bauabsichten hinzukommen, würd ich mich mal bei Dir melden. Aber kannst Du mal ein paar Daten durchgeben, wie Gewicht, SPW, Motoren, Akku usw?

Gruß,
Kuni

hallo kuni,

alle daten und mehr bilder gibt es hier:
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=47566&referrerid=440

lg josef

Hallo, zur Drehrichtung des Props:
Am unkritischsten sind nach innen gegenläufige Propeller. Die Erklärung:
Wenn der Prop im Horizontalflug von vorn angestömt wird, werden alle Propellerblätter gleich angeströmt und der Angriffspunkt der Schubkraft liegt in der Mitte des Props.
Beim Steigflug wird der Prop schräg von unten angestömt, dadurch ergibt sich am nach unten rotierenden Propellerblatt ein grösserer Anstellwinkel und am nach oben rotierenden ein kleinerer Anstellw. (als im Horizontalflug), dadurch liegt dann dann der Angriffspunkt des Schubes nicht mehr in der Propellermitte, sondern verschiebt sich zum Blatt mit dem grösseren Anstellwinkel (die nach unten drehende Seite des Props). Das nennt man den P-Effekt, die seitliche Verschiebung des Schubvektors im Steigflug.
Dreht nun der Prop zum Rumpf hin (also rumpfseitig nach unten), so wandert im Steigflug (bzw. bei höheren Anstellwinkeln der Fliegers, so auch im Landeanflug) der Schub des Props aus der Propellermitte mehr in Richtung Rumpf. Der Hebel der für die unsymmetrisch angreifende Kraft wird dadurch geringer bei einseitigem Motorausfall.
Drehen die Props nach aussen, geht der Angriffspunkt weiter vom Rumpf weg, was bei einseitigem Ausfall die Lage deutlich verschlechtern würde.
Bei gleichsinnig drehenden Propellern ist somit immer eine leichte Unsymmetrie der Propellerkraft im Steigflug vorhanden. Beim Horizontalflug ist alles normal. Jedoch ist auch schon im Langsamflug ein erhöter Anstellwinkel des Fliegers vorhanden und damit die Anströmung der Propeller schon etwas schräg von unten.
Ich hoffe, Dir geholfen zu haben.
Zu Deinen schönen Modellen hätte ich eine Frage:
Wie groß ist denn die Horten VII, und wo gibts Pläne?

hallo dieter,

vielen dank für deine ausführliche und profunde antwort, leuchtet mir ein, so werde ich es machen !

meine Ho VII (1200mm spw) ist von raimund sonst, http://www.nurfluegel-modelltechnik.de
ich hatte die ehre, den prototyp bauen und fliegen zu dürfen

lg josef

Hallo Josef,

Dieters kleiner Ausführung kann ich nur beipflichten. Ich habe beim N9 momentan nach außen laufende Motoren. Ich habe vor kurzem einen Turn ausprobiert. Wenn das modell senkrecht in der Luft langsam ist und ich einen Motor einschalte, ist die reaktion echt zirkusreif!! Also Turn geht bis heute nicht, werde jetzt mal die Motoren wie beschrieben laufen lassen, dann sehen wir weiter.


Gruß und Guter Rutsch

Gerd

Tolle Erklärung zur Drehrichtung der Props. Sicher gültig für frei angeströmte Propeller, und durch die Zirkulation um die Tragfläche kann sich der Effekt an der Nasenleiste noch verstärken. Bei Propellern an der Schleppkante (Endleiste, Schub-Anordnung) kehrt sich das dann aber um, da dort (gerade bei viel Auftrieb) ein Abwind herrscht.

Hi Zusammen

Was haltet Ihr von ein bischen Seiten-schub.
So in Richtung Modellspitze ?
Etwas weniger Schub gibt es dann zwar, aber z.b. der Rechte Antrieb schiebt nach links und die linke Fläche erzeugt mehr Auftrieb da sie dann gerader angestömt wird als die rechte! So das ewentuell sogar ein Einmotorenflug möglich wird.
Der Drall des Lufstomes hinter dem Prop trift weder Rumpf; Fläche noch das Leitwerk und wird dort auch keine Reaktionen verursachen, sondern sich nur durch Drehmoment einseitigem Schub negatief bemerkbar machen.

Gruß Aloys.

hallo zusammen,

vielen dank für die spannende diskussion, leider vorläufig ohne eindeutiges ergebnis. das problem einseitiger motorausfall sehe ich durch externen spannungswächter als gelöst, mir geht es jetzt primär darum, ob eine bestimmte drehrichtung im zweimotorigem flug vorteile bringt. ein seitenzug, wie im letzten beitrag vorgeschlagen, wird nichts bringen - das modell wird bei einseitigem motorschub immer um die hochachse rotieren.

da ich fachlich hier nichts beitragen kann, verwöhne ich euch mit ein paar fotos vom baufortschritt...

lg josef