Servozittern bei Verwendung externes BEC und AR9020

Servus zusammen,

bin mit meinem Latein halbwegs am Ende und wende ich deshalb an das gesammelte Schwarmwissen hier in der Hoffnung, ihr könnt mir weiterhelfen

Verwendete Bauteile:
Motor: Hacker A50-16S
Akku: 6S Lipo 4400 mAh
ESC: Hacker X-70-SB-Pro
BEC: Dymond Switch BEC 5A (7.5A max), bzw. Turnigy UBEC 7.5 A
Rx: Spektrum AR9020 mit 2 Satelliten
Servos: Spektrum A6180 (1 x Höhe, 1 x Seite, 2 x Quer, 2 x Flaps, insgesamt also 6 Stück)

Problem:
Unter Verwendung der obigen Bauteile ist zunächst nach Einschalten des Empfangers via des zum SBEC gehörigen Schalters alles OK - Servos sind in Nullstellung, ESC piept 6 mal. Wenn ich jetzt an der Funke mit dem Höhen-, bzw Seitenknüppel rumrudere, ebenso alles gut.

Nur wenn ich dann auch noch die Querruder dazunehme, kommts zu einer Art Systemabsturz, d. h. alle 6 Servos entwickeln ein Eigenleben (Zittern mehr oder minder stark um den letzten Auslenkungszustand rum und der Empfänger beginnt zu blinken; teilweise läuft auch der Motor an - allerdings nur mit sehr wenig Drehzahl. Wenn ich die Knüppel loslasse, ist nach ca. 1 - 2 Sekunden der Spass vorbei, die Servos stehen wieder in Nullstellung, Motor ist aus und alles ist wieder ruhig , Empfänger LED leuchtet wieder konstant. Das Spielchen lässt sich beliebig wiederholen.

Stecke ich jeweils eine Fläche ab, funktioniert auch alles normal - nur wenn beide Flächen eingesteckt sind, dreht das System durch.

Ich habe nun das BEC getrennt und die Servos über das im ESC eingebaute BEC versorgt und siehe da - alles läuft wie es soll... kein Zittern mehr, auch bei wildem Rumgerudere auf allen Servos bleibt das System stabil.
Füge ich das externe BEC wieder hinzu ticken die Servos wie beschrieben aus.

Verkabelt ist das Ganze wie folgt:
Antriebsakku geht an BEC als auch an ESC. Vom ESC gehts an den Throttle-Eingang im Rx mit Signal und Masse, + Anschluss des ESC (mittleres Kabel) ist getrennt.
Vom BEC gehts wiederum an den "Batt"-Eingang im Rx. Die Servos sind im Rx entsprechend der Funktion auf den Steckplätzen verteilt.

Da das Ganze mit dem ESC-seitigen BEC funktioniert und mit dem externen eben nicht, vermutete ich zunächst einen Fehler im BEC. Allerdings kann ich das nach Einbau eines zweiten BEC ausschliessen, da sich dann trotzdem das selbe Fehlerbild zeigt - ergo liegts irgendwo in der Verkabelung. Beim Durchmessen ist mir aber nichts aufgefallen.

Habt ihr eine Idee, woran der Fehler liegen könnte, bzw. kennt ihr das Fehlerbild? Ich wollte gerne ein externes BEC verwenden, da mir die 3 A des ESC für 6 Digi-Servos ein bisschen dünn sind - vor allem wenn Luftlasten auf den Steuerflächen dazukommen. Ist evtl. der "Batt"-Eingang am AR9020 dafür ungeeignet? Muss ich bei dem Hacker-ESC's das +Kabel trotz BEC dranlassen? Isses was komplett anderes? Fragen über Fragen...

Bin für jeden Tip dankbar.

Cheers,
Martin
 
BEC: Dymond Switch BEC 5A (7.5A max), bzw. Turnigy UBEC 7.5 A

Allerdings kann ich das nach Einbau eines zweiten BEC ausschliessen, da sich dann trotzdem das selbe Fehlerbild zeigt - ergo liegts irgendwo in der Verkabelung. Beim Durchmessen ist mir aber nichts aufgefallen.

Im Prinzip hast du 2x das gleiche BEC verwendet, ich habe beide in den Fingern gehabt und die Unterschiede waren nur die "Marke" und das Aussehen.

Diese preiswerten BEC´s leisten oft nicht das, was drauf steht. Den Dauerstrom schaffen sie als Peak, und statt 5 A Dauer kannst du mit maximal 4 A rechnen. An 3S und 4S verwende ich sie selbst, für mehr aber nicht. Bei starken Digiservos kommen noch die Rückströme der Servos dazu, die so einfach gestrickte SBEC´s durchaus aus dem Tritt bringen können. Außerdem ziehen diese Servos hohe Anlaufströme, die Heliflieger können ganze Arien davon trällern. Einmal kurz gerudert, und der Empfänger meckert, so wie bei dir auch.

Wenn du einen sicheren Betrieb möchtest, kommst du nicht drum herum, dir ein wirklich gutes BEC anzuschaffen. Ich empfehle aus eigener, guter Erfahrung heraus das Keto BEC, das wirklich zuverlässig und sauber arbeitet. Das hat mit starken Digiservos keine Probleme, liefert was drauf steht und arbeitet absolut unauffällig. Im Verhältnis zur Leistung ist es dazu noch recht klein und leicht, und im Verhältnis zur Zuverlässigkeit auch preiswert.

Die Turnigy BEC´s verwende ich beispielsweise in Modellen mit 3S Antrieben, ausgerüstet mit maximal 4 Analogservos oder einfach gestrickten Digiservos, die nur intern digital sind und nur mit 50 - 70 Hz angesteuert werden können. Dort tun sie seit Jahren problemlos ihren Job.
 
Guten Morgen,

und besten Dank für eure schnellen Antworten.
Das Keto ist bereits bestellt und ich bin gespannt, ob es das Problem wirklich löst - ich muss gestehen, ich glaube noch nicht so wirklich dran.

Habe gestern abend die Verkabelung im Anstriebsstrang und Stromversorgung nochmal komplett neu gemacht und das Ergebnis ist das selbe. Tatsächlich reichts, wenn ich die Querruder anlenke, um das System zum Abstürzen zu überreden und ich kann mir nicht vorstellen, dass zwei unterschiedliche China-BEC's, so qualitativ und leistungsmässig fragwürdig sie eventuell auch sein mögen, nicht in der Lage sind, zwei ordinäre Standardservos ohne irgendwelche aerodynamischen Lasten gleichzeitig zu versorgen, ohne dass die Spannung einbricht.

Komischerweise funktioniert das ja, wenn ich mit Höhe und Seite arbeite - da hängen dann auch zwei Servos dran die vermutlich ähnliche Anlaufspitzen produzieren wie die beiden Querruderservos. Verkabelung der Querruder möchte ich eigentlich auch ausschliessen, da das System ja mit dem ESC-internen BEC funktioniert.

Falls der Fehler mit dem Keto immernoch auftritt habe ich jetzt nur noch das ESC im Verdacht. Weiss jemand, ob die Hacker Dinger allergisch drauf reagieren, wenn das mittlere Kabel (also +) bei der Verbindung ESC-Rx getrennt wird (was ja meines Wissens nach erforderlich ist, sobald man ein externes BEC verwendet)? Wobei... vielleicht ist's auch der Rx selbst? Aber warum? http://img.rc-network.eu/images/rc_network/smilies/confused.gif Es bleibt schwierig... http://img.rc-network.eu/images/rc_network/smilies/frown.gif

Dennoch ein dickes Merci für eure Mühe.

Cheers,
Martin
 
Hi,

und danke für den zusätzlichen Tip, ruvy.

Ich habe mittlerweile mit dem Hacker-Support telefoniert (kompetente Bande übrigens :-) )

Dort hat man zwei für mich wichtige Dinge festgestellt:

1. Die Hacker ESC's mit eingebautem BEC sind grundsätzlich kompatibel mit externen BEC's, solange am ESC dann das + Kabel zum Rx stillgelegt wird.
2. Je höher die Eingangsspannung an ein externes BEC ist (hier 6S), desto mehr muss das BEC Spannung verbraten um auf die 5 - 6 V zu kommen und desto geringer ist der zu erwartende max. Strom, der hinten raus kommt. Also werden aus nominellen max. 5A bei z. B. 3S schnell nur noch max. 3A (oder weniger) bei 6S Eingangsspannung. War mir so nicht bewusst...

Wenn jetzt auch noch eine eventuelle Schwergängigkeit bei den Steuerflächen oder deren Anlenkung vorliegt, kann offensichtlich die Empfängerstromversorgung schnell zusammenbrechen und das System steigt aus, was laut Customer Support dann genau die von mir beobachteten Symptome verursacht. Werden die Servos dann in Ruhe gelassen, bzw. sinkt der Strombedarf, berappelt das BEC sich, der Rx bekommt ausreichend Saft und alles ist wieder in Butter - bis zum nächste Leistungsabruf.

Ich warte jetzt auf das Keto und optimiere solange den Widerstand der Anlenkungen :-)

Cheers und nochmal Merci,
Martin
 
2. Je höher die Eingangsspannung an ein externes BEC ist (hier 6S), desto mehr muss das BEC Spannung verbraten um auf die 5 - 6 V zu kommen und desto geringer ist der zu erwartende max. Strom, der hinten raus kommt. Also werden aus nominellen max. 5A bei z. B. 3S schnell nur noch max. 3A (oder weniger) bei 6S Eingangsspannung. War mir so nicht bewusst...

Aus diesem Grund verwende ich die einfach gestrickten Turnigy BEC´s auch nur bis maximal 4S ;) momentan sind sie alle an 3S im Einsatz. Da arbeiten sie gut genug für ein paar Analogservos.

Ja, bei Hacker sind kompetente Leute am arbeiten, denen kann man wirklich vertrauen. Sind auch sehr nett am Telefon.

Das Keto wird auch von Heli-Piloten gerne verwendet, die nutzen es viel in 550er - 700er Flybarless Helis. Da kommen ganz nette Lastspitzen auf´s BEC, das dann zuverlässig damit umgehen können muß.
 
Problem gelöst

Problem gelöst

Hallo zusammen,

um das Thema abzuschliessen hier die Info, dass sich das Problem mit Verwendung eines Jeti Max BEC (Jeti deshalb, weil ich beide bestellt hatte und das Jeti vor dem Keto angekommen ist) erledigt hat.
Es war tatsächlich so, dass das billig-BEC bei 6S-Eingangsspannung zu wenig Ampere am Ausgang geliefert hat und der Empfänger daher mit den beschiebenen Symptomen ausgestiegen ist.

Jetzt läuft alles geschmeidig und der Erstflug hat auch ohne Probleme hingehauen - heisst, das BEC liefert auch noch unter aerodynamischen Lasten genug Strom :-)

Cheers,
Martin
 
Danke für die Rückmeldung :)

Schön daß es jetzt gut funktioniert. "Dein BEC, das unbekannte Wesen", das trifft es wohl recht gut. Ich denke, in der Praxis werden sich Keto und Jeti BEC nicht viel geben, beide funktionieren bekanntermaßen sehr gut.

Bleibt nur, dir viel Spaß mit der jetzt zuverlässigen Stromversorgung zu wünschen :)
 
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