Long Shot 4 - eher allgemeine Fragen

Noerbe

User
Moin,

Ich baue gerade meinen Long Shot 4 zusammen, nach dem Elf von Vladimir mein erster richtiger DLG.
Ja, das Optimum ist das nicht aber dafür günstig und vor allem lieferbar. Ich merke auch gerade, daß ein Einsteiger-DLG schon die bessere Wahl war, da tut das nicht ganz so weh, wenn ich beim Bau was versaue. Und da bin ich fleissig dabei :cry:
Nun habe ich lange nicht mehr mit Harz und Gewebe gearbeitet und erst recht nicht mit so hohen Anforderungen an minimales Gewicht.
Vorgesehen sind nur zwei kleine Patches aus Kohle je oben und unten um die Flächen zu verbinden.
Ich dachte mit eine Lage 49g Glas zusätzlich kann da nicht schaden.
Einfach drauflaminieren franst aus und wird in einem Faseranteil < 20% enden. Also habe ich die Klebebandtechnik ausprobiert.
Ein Streifen feines Krepp auf das Gewebe, sauber abschneiden und dann das Gewebe tränken. Schön mit Spatel abziehen (wie Kreditkarte).
Minimalen Harzanteil kriegt man damit wunderbar hin und es franst nicht aus. Ein Testlauf sah sehr gut aus.
Also rauf auf die Fläche damit.
Krepp deshalb, damit ich ne Chance habe, das oben an der Nasenleiste gut draufzubekommen.
Gerade dort habe ich noch reichlich mit Krepp längs und diagonal drübergespannt und trotzdem ist das schief gegangen.
Siehe Bild.
Der markierte Bereich ist bis zu 2mm von der Fläche abgehoben.
So grob habe ich verstanden, warum das nicht funktionieren konnte. Dadurch, daß das Gewebe durch das Krepp fixiert ist, kann sich da nichts mehr verschieben und an die konkave Kontur anpassen.
Wie kriege ich das nun wieder hin?
ich sehe nur zwei Optionen:
-So lassen und ignorieren. Es kommen ja noch die Kohlepatches drauf und der Rest sieht gut aus.
-Aufschneiden und noch einen Patch aus Glas drauf. Wird scheisse aussehen aber seinen Zweck erfüllen. Ist allerdings fraglich, ob das Not tut.

Was sagt die Gemeinde? Oder hat jemand noch ne bessere Idee?

Weitere Probleme bzw. Fragen:
Um ein Gefühl für Festigkeit und Klebungen zu bekommen, habe ich am Boom herumgebogen.
"Holla ist das Ding steif, so dünn und leicht und so stab..." Krrrkkksss...
Kacke!
Das war wirklich nicht so heftig aber die Punktbelastung durch den Daumen war wohl zuviel.
Vor jeder Bearbeitung das Ding gebrochen, etwa kurz vor der Nasenleiste des HLW. Natürlich schön weit hinten, damit die Glasbandage zur Reparatur maximal weh tut.
Wie gesagt, gut, daß das Ding nicht so teuer war. Bei einem 500€+ Flieger hätte ich mir nen Strick gekauft und mich erschossen.

Ruderanlenkung (HR und SR):
Vorgesehen ist eine Anlenkung mit Bowdenzug.
Dafür liegt Stahldraht mit 0,35mm und ein superweiches Rohr dabei. Schlauch könnte man eher sagen.
Daß das Gummiruder ergibt ist mir klar und wie kritisch das ist, habe ich beim Elf gelernt.
Ein bis Zwei Klicks an der Trimmung, die man optisch kaum wahrnimmt und das Ding fliegt komplett anders.
So also garantiert nicht, sondern mit Zug und Feder, so wie es gängig zu sein scheint.
Die Federn 0,5mm, 90° vorgespannt und 50mm Torsionsweg habe ich gelesen.
0,9mm Kanülen zur Krafteinleitung habe ich sogar reichlich hier.
2x symmetrisch für das HLW oder wie? Nur einmal für das SR?
Was genau ist dieser "Schmuckdraht"? Ich denke, der 0,35mm Stahldraht (Federstahl) der für die Bowdenzuganlenkung vorgesehen ist, dürfte dem sehr nahe kommen, oder? Dann verstehe ich allerdings nicht, warum man da noch ne Crimphülse brauchen sollte.
Eine eng gebogene Öse hält prima.
Alternativ hätte ich Dynema Schnur, 0,3mm, 32kg. Das dehnt sich auch null. Wäre aber viel fummeliger das einzustellen.
Also was tun?

Daß das kein High-End-DLG wird ist klar. Das ist erstmal zum reinschnuppern und austesten, ob ich mit der Schleuderei überhaupt ausreichend klarkomme.

Gruß,
Norbert

Flaeche_160827.jpg
 

jonasm

User
Hallo Norbert,

also, Schritt für Schritt:

Zum Aufbringen der Flächenverklebung kann man zum Beispiel einen Streifen Folie nehmen, das Gewebe darauf vortränken, dann passend ausschneiden und den Streifen auf die Verbindung der beiden Flächenhälften legen und andrücken. Flächenseitig leicht vorstreichen. Dann ein größeres Stück Folie darüber, ein Stück Schaumstoff drauf und etwas beschweren. Das ganze für Ober- und Unterseite gleichzeitig.
Wie sind Deine beiden Flächenhälften miteinander verklebt? Auf dem Bild scheint als würde da im vorderen Bereich eine Lücke klaffen, das kann dann nix.
Dein jetziger Patch aus Glas bringt dir ausser mehr Gewicht gar nichts, sofern es zu einer Krafteinwirkung kommt wird es dir dort knicken. Warum hast Du, da ja anscheinend Kohle vorgesehen ist, kein Abreißgewebe auf deine Lage Glasgewebe getan, wenn Du die jetzt anschleifst ist da eh nix mehr von übrig.
Sinnvoll wäre jetzt:
1. Glas komplett wegschleifen, das hat da nix zu suchen.
2 Flächenhälften plan miteinander verkleben, wenn nicht schon geschehen.
3. vorgesehene Kohlepatches aufbringen (Anleitung siehe oben)

Kommen wir nun zu Deinem Rumpf:
Sowas ist natürlich absolut unnötig. Wenn man lange genug dran rumdrückt ist klar das bei so einem Leichtbau irgendwann etwas nachgibt.
Deine angedachte Glasbandage hat da auch nix zu suchen, das Rohr ist doch aus Kohle. Also wird natürlich auch mit Kohle repariert.

Und nun noch zur Leitwerksanlenkung:
Auch da kannst Du das beiliegende Material einfach benutzen. Um die Bowdenzuganlenkung richtig zu montieren steckst Du zuerst den Stahldraht in die Hülle. Nun schiebst Du das ganze in Deinen fertigen Rumpf nimmst ein paar Magnete und legst die von aussen auf den Rumpf und ziehst damit deinen Bowdenzug von innen gegen die Rumpfwand. Wenn der jetzt von vorne bis hinten mit den Magneten gerade ausgerichtet ist und richtig sitzt nimmst Du deine Flasche dünnflüssigen Sekundenkleber und lässt ein paar Tropfen am Bowdenzugrohr entlanglaufen bis es am anderen Ende angekommen ist. Und zack, eine super Anlenkung ist fast fertig!

Gruß,
Jonas und Jessica
 

Noerbe

User
Moin,

Daß das Gewebe so wie es ist rein gar nichts bringt ist mir klar.
Wenn ich es so lassen würde, wäre es so als wenn dort nichts wäre. Die Kohlepatches kommen ja sowieso noch drauf.
Das mit dem Spalt ist richtig erkannt aber das ist mit Epoxy gefüllt. Abgesehen vom Gewicht ist das wohl komplett irrelevant weil die Klebung der Balsawurzelrippen sowieso gar nichts hält oder höchstens auf Druck belastet wird.
Aber Du hast den entscheidenden Tip gegeben, ich schleife den aufgebeuelten Kram weg und lege ein neues Patch drüber, diesmal nicht mit Klebeband sondern mit Folie und Schaumstoff.
Der Rest von Glas ist so mager laminiert, da wird die Kohle nach minimalem Anschleifen halten.

Rumpf:
Ach, hätte nicht gedacht, daß das unnötig war :cry:
Die Glasbandage ist schon drauf.
Bei so einer Pfuschreparatur ist es absolut wurscht ob Kohle oder Glas, soviel tut sich das nicht. Da ist sowieso viel zu viel Harz dabei, da macht der Unterschied Kohle vs. Glas den Kohl nicht fett.

Anlenkung:
Das mit dem Sekundenkleber längslaufen lassen ist naheliegend bzw. habe ich auch schon gelesen aber das mit den Magneten - das ist genial.

Danke!

Nachtrag:
Ich habs weggeschliffen und mache nur die Kohlepatches drauf. Da ist jetzt immer noch mehr Glas drüber als nur mit den Kohlepatches.

Gruß,
Norbert
 

Jan Henning

User †
Moin
Das glaub ich nicht,ich denke es ist UD Kohle in Längsrichtung und Glas für die Torrisionslage gewickelt,eine reparatur würde ich mit Rowings oder UD in Längsrichtung dann eine 2 Lagen 50 Glas das alles mit Geschenkband ganz stramm abwickeln.
Gruß Jan Henning
 
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