Sternmotor aus handelsüblichen 4Taktern?

Spunki

User
Frage an die Motorenexperten:

Wäre es möglich drei (oder gar fünf günstige) handelsübliche 4T-Methanoler (~10ccm) über z.B. (schräg verzahnte) Zahnräder (Normteile) miteinander zu koppeln?

Untersetzung dabei sagen wir mal ~2:1, dann hätte man auch gleich ein Getriebe für große, langsamdrehende Latten ...

Die Motoren wären dabei um ein zentrales, großes Zahnrad über den Umfang aufgeteilt angeordnet, und zwar gegen die Flugrichtung nach hinten, die Welle für den Prop geht dann mittig zwischen den Motoren wieder nach vor, damit stimmt dann auch wieder die Drehrichtung (rechts) ...

Hat das schon mal wer versucht?, welche Probleme wären zu erwarten?


Danke und Grüße

Spunki
 
Funktionieren dürfte das sicherlich, allerdings hätte das Ergebnis nicht allzuviel mit einem "echten" Sternmotor gemein, besonders hinsichtlich des typischen Sounds, der einen erst richtig zum Sternmotor-Fan macht.

Gruß Gerd
 

Spunki

User
Quasi-Stern ...

Quasi-Stern ...

Vermutlich Gerd, Danke

Allerdings hätte man bezüglich Sound/Laufverhalten einen gewissen Spielraum indem man einfach die einzelnen "Zylinder" je "Takt" ein wenig zueinander versetzt/aufeinander abstimmt (durch jeweiliges Versetzen der Ritzel um einige Zähne gegeneinander) ...

Würde bestimmt viel Raum zum Experimentieren bieten um die optimale "Laufkultur" zu finden ...

Und einen gemeinsamen "Ringauspuff" könnte man (müsste man dann sowieso) auch noch zusammenlöten, der trägt ja auch noch einiges bei für den typischen Sound oder?


Grüße Spunki
 

Georg Funk

Vereinsmitglied
Wäre ein sehr interesantes Projekt, hab an sowas auch schon mal gedacht, den Gendanken dann aber verworfen: Der Grund:

Preis 5Zyl Stern 64ccm: 799,-- € (Conrad)
Preis 1Zyl 12,8 ccm: 159,-- € (Conrad) = 795, --€

für 4€ müste dann also der komplette Umbau zu realisieren sein, dazu kommt noch, daß vermutlich durch die Getriebeverbindung Leistung verloren gehen wird. Auch das Gewicht ist natürlich deutlich höher:

andere Klasse:
5x Laser 180 (30ccm): 525€ x 5 = 2650€, 6kg Plus Verbindergetriebe
Moki 150ccm: 2250€, 215ccm: 2600€ bei 5kg Gesammtgewicht

Das ganze ist also wenn dann ein Projekt mit dem Hintergrund "Ich schaff das selbst", im Modellbau für viele natürlich eine Haupttriebkraft.
 

Spunki

User
lowcost-Stern ...

lowcost-Stern ...

Denk ich auch Steffen. Gerade bei der Zündfolge hätte man dann freihe Hand. Siehe oben ...

Probleme sehe ich allerdings bei einer gemeinsamen Vergasererstabstimmung/Einstellung der Einzelmotoren. Man könnte aber jeden der Motoren vorerst einzeln auf das "Mittelteil" montieren und solo (ein)laufen lassen/einstellen, natürlich dann mit dementsprechend kleinerer Latte oder Schwungscheibe ...

Hintergedanke des Ganzen wäre nämlich folgender: ein etwaiger Hersteller bietet lediglich das CNC-gefräste zentrale Mittelteil an, inkl. der Zahnräder, der Kunde besorgt sich dann die einzelnen Motore seiner Wahl, so günstig wie möglich eben, ab 3 Stk. gibts bestimmt schon "Mengenrabatt", bzw. oft gibts auch private "Schnäppchen" (gebraucht) ...

Ein weiterer Vorteil: im Falle eines Motordefektes und/oder Schadens (z.B. durch Absturz) kann der jeweilige Einzelmotor dann einfach gegen einen anderen getauscht werden oder für einige Zeit sogar ganz weggelassen werden, die Kiste fliegt dann bestimmt auch nur mit 4 von 5 "Zylindern" ...


Grüße Spunki

PS: die Getriebeverluste sollten sich durch die größere Latte wieder wett machen lassen, die Elektroflieger machen es uns ja vor, denkbar wären auch verschiedene Untersetzungsverhältnisse ...
 

Rolf Germes

User gesperrt
@ Steffen

Der für mich typische Sternsound entsteht durch niedrige Drehzahlen und wenigen pro Umdrehung zündenden Zylindern incl Zündfolge .
Sicher ist die Zündfolge so auszurichten , das man den gleichen Sound hätte , wenn die Drehzahl nicht zu hoch ist bei einer 2:1 Untersetzung
Der Sound ist auch eine Frage des Geschmacks . Ich mag es lieber brabbelnd und beim Gasgeben leicht heiser fauchend , dann sind hohe Drehzahlen des Sounds Tod .

@ Spunki

Es ist definitv machbar und hängt davon ab , was Du soundmässig erwartest!
 

Spunki

User
Danke Jungs!

Hab jetzt mal den Rechenstift gezückt und grob kalkuliert:

z.B. 1 x "SY 400-5R STERNMOTOR" im Vergleich zu 5 x "SY FS 61AR-4T MOTOR"

Beide siehe: http://shop.lindinger.at/index.php?cPath=1130_1150&osCsid=f846cb9ec0db5fa4335c10ceda92ad5c

1 x "SY 400-5R STERNMOTOR"
64 ccm
3,9 PS
2000-7600 U/min
Gewicht 2750 g
Schalldämpfer nein
€ 799,--

5 x "SY FS 61AR-4T"
50 ccm
6,25 PS
1000-6000 U/min (bei 1:2 Getriebe)
Gewicht 2050 g
Schalldämpfer ja
€ 695,--

Falls die Herstellerangaben stimmen dann liefert der "Quasi-Stern" rund 2,4 PS mehr, und für das "Getriebe-Mittelteil" blieben dann noch 700g und € 104,-- über ...


Grüße Spunki
 
Noch ein Argument dagegen:

Der Durchmesser dürfte im Verhältnis zu einem echten Sternmotor ziemlich groß werden. Schließlich hat jeder Zylinder sein eigenes Kurbelgehäuse mit Drum und dran, während ein echter Stern eine einzige gemeinsame Kurbelwelle hat. Und das Mittelzahnrad muss ebenfalls eine bestimmte Größe (abhängig von der Zylinderzahl) haben. Das passt sicher unter keine Haube drunter...

Gruß Gerd
 

Spunki

User
Stimmt Gerd, der Gesamtdurchmesser dürfte größer werden ...

Hmmm, na dann gucken die 5 Zylinder halt (wie so oft) seitlich aus der Motorhaube raus, sieht ja auch schick aus ...

Vielleicht macht sich ja wer mal die Mühe und macht ne einfache CAD-Skizze vom "Mittelteil" und stellt die hier rein ...

Geeignete Norm-Zahnräder lassen sich event. hier finden: http://www.nozag.de


Danke und Grüße

Spunki
 
Spunki schrieb:
Vielleicht macht sich ja wer mal die Mühe und macht ne einfache CAD-Skizze vom "Mittelteil" und stellt die hier rein ...
Hallo Arbeitgeberpräsident,
genau dieses " Konstruktionsprinzip " haben sie doch vor 20 Jahren schon mit 2-Taktern gemacht. Weil da das gemeinsame Kurbelgehäuse ja ein großes Verdichtungsproblem geworden wäre. Aber es bringt ja einiges an Mehrgewicht, ist ja nichts anderes als ein sternförmiger Motorträger. Mit dem Getriebeproblem und der Frage, wie denn die 5 Vergaser synchron anzulenken sind, und das mit dem Schalldämpfer muß man auch noch lösen.
Richtig innovativ ist dieses Vorhaben nun mal gar nicht.
 

Spunki

User
innovativ ...

innovativ ...

Stimmt Uli, hab das auch noch irgendwo im Hinterkopf dass das schon mal mit 2-Taktern angegangen wurde, seinerzeit aber lediglich nur als "Boxer" oder?

Hmmm, wesentlich viel Mehrgewicht sollte sich dann keines ergeben, 700g für das "Getriebemittelteil" dürften ausreichen, vor allem da die Leistung dabei sogar um rund 2,4PS gesteigert werden könnte, siehe Gewichts-/Leistungsbilanz weiter oben (falls die Herstellerangaben stimmen!) ...

>>Richtig innovativ ist dieses Vorhaben nun mal gar nicht.<<

Findest Du?, klar, allerdings nur dann wenn man nicht bereit ist darüber ein wenig nachzudenken, na dann lasst Euch halt mal was einfallen wie man gleichzeitig und synchron 5 Vergaser anlenkt, muss man Euch immer alles vorkauen ;)

Spaß beiseite, auch dafür gibts bestimmt eine (einfache) Lösung und das Problem mit dem (Ring)Auspuff hat man ja auch beim normalen Stern ...


Grüße Spunki

PS: ich befürchte wenn dann eher Probleme mit dem Getriebe (Zahnflankenspiel und oszillierende Drehbewegung) ...
 
Hallo,
so etwas hat vor langer Zeit schon einmal Jörg Vogelsang gemacht. Ich glaube das war Anfang der 80er. Er hat das damals mit 7x OSFS60, der war damals ganz neu, gemacht. Ich war als Student ganz glücklich das ich mir einen kaufen konnten, da kam Jörg im Artland mit diesem Stern daher.

Eingebaut war der Motor in einer grossen Sopwith Pup, ich denke so 2.80 m. Der Sound im Lauf und bei Gas geben war einfach fantatisch, bei Vollgas war es aber eher ein Nähmaschinen Sound, ähnlich wie später beim Seidel.

Heute würde man das wahrscheinlich nicht mehr machen, da gibt es einfach bessere Lösungen, wie dies bereits erwähnt wurde.
 
Also, wer in Friedrichshafen den Sound der GeeBee gehört hat, der schmeisst solche Lösungen einfach weg... Ist aber ne andere Klasse ( preislich).
 

Steffen

User
Baphomet schrieb:
Der für mich typische Sternsound entsteht durch niedrige Drehzahlen und wenigen pro Umdrehung zündenden Zylindern incl Zündfolge .
Sicher ist die Zündfolge so auszurichten , das man den gleichen Sound hätte , wenn die Drehzahl nicht zu hoch ist bei einer 2:1 Untersetzung
Der Sound ist auch eine Frage des Geschmacks . Ich mag es lieber brabbelnd und beim Gasgeben leicht heiser fauchend , dann sind hohe Drehzahlen des Sounds Tod .
Alles soweit klar, aber die Einzelmotore zünden auch nicht öfter als in einem echter Stern.

Ein echter Stern hat alle zwei (Motor-)Umdrehungen jeden Zylinder einmal gezündet, die kopplungslösung ebenfalls.
Ob der Propeller demgegenüber untersetzt ist, spielt da erstmal keine Rolle.

Ein M14 in einer Wilga ist übrigens auch untersetzt. ;)

Aber einen relevanten Geräuschunterschied gibt es schon: die Getriebegeräusche.

So oder so: ich würde den Aufwand nicht machen, ausser ich benötige einen bestimmten Stern, den es in der Größe sonst nicht gibt.
 

Spunki

User
Quasi-Stern ...

Quasi-Stern ...

Danke Hans-Dieter!

Gibt es über diesen "7-Stern" von Jörg vielleicht noch irgendwo Infos? - Danke!

@all

Klar, das Ganze befindet sich ja derzeit noch in der "Machbarkeitsstudie", mich würden eben die 60% Mehrleistung (bei gleichem Gewicht), eine größere langsam drehende Latte und eben die halbe Leerlaufdrehzahl (1.000 statt 2.000 U/min) reizen ...

Das event. zusätzliche Laufgeräusch des Getriebes könnte man vielleicht durch geschickte Kombination von hochfestem Kunstoff spielfrei auf Stahl eliminieren, gleichzeitig damit die "Verbrennungsstöße" dämpfen ...


Grüße Spunki
 

Rolf Germes

User gesperrt
@ Steffen

Ein echter Stern hat alle zwei (Motor-)Umdrehungen jeden Zylinder einmal gezündet, die kopplungslösung ebenfalls.
Ob der Propeller demgegenüber untersetzt ist, spielt da erstmal keine Rolle.

Is schon klar , sagte ich auch , nur bei mehr als 6000 U/min dürfte nicht viel vom Sound übrig bleiben . ;)
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten