Seglernase für Elektrosegler

Robinhood

Vereinsmitglied
Ich baue gerade einen Semiscale-Segler auf, den ich mangels Schlepp/Winde in der Ebene mit E-Mot und Prop in der Nase ausrüste. Da ich aber gleichzeitig auch sehr gerne in den Bergen alpin oder am Hang bei Starkwind fliege (wo ein Motor oft nicht gebraucht wird), suche ich eine Möglichkeit, die Optik einer proplosen Nase herzustellen.

Die Variante eines Nasenantriebes mit (abnehmbarer) Langwelle gefällt mir nicht, weil die Optik im Elektrobetrieb einfach unschön ist.

Am einfachsten wäre es, wenn es für den verwendeten Propspinner einen "Scalespinner" ohne sichtbaren Mitnehmer und Aussparungen für die Luftschraube gäbe. Also Spinner mit Prop abnehmen, Scalespinner (natürlich ohne Lüftungsloch) aufsetzen, mit max. einer Madenschaube auf der Motorwelle fixieren und fertig. Das Gewicht der Luftschraube könnte dann als Blei in die Ersatznase eingeklebt werden.

Hat das schon mal jemand gemacht?
 
Ja, natürlich, Robin, vor Jahren schon ;)
Siehe http://www.aufwind-magazin.de -> Redaktion -> Segler -> "ASW-28" von TUN-Modellbau
Im Ernst, am einfachsten ist es, wenn auf Deinen Semiscale-Segler ein Spinner gefunden wird, der die Kontur "gut" nachbildet. Inzwischen lohnt sich ein Blick auf die "stumpfen" Spinner, erhältlich bei Reisenauer oder Höllein, , weil sie auf moderne Segler häufig sehr ordentlich passen. Die Öffnungen an einem Zweitexemplar lassen sich dann vielleicht mit bastlerischen Mitteln entsprechend schließen.

Viel Erfolg
Herbert
 
Am einfachsten geht's, wenn man die abgschnittene Nase "recycled"... Die Kontur passt immer.

Dazu die Nase mit eienm möglichst schmalen Trennschnitt vom Rumpf absägen und dann in diese Nase einen GfK-Spant kleben. Zuvor muss auf diesen GfK-Spant schön zentrisch ein Stellring mit zur Motorwelle passendem Durchmesser geklebt werden. Das ganze sieht dann so aus:
WP_20161007_21_04_27_Pro_Klein.jpg

Am Modell kann man schon aus geringer Entfernung die abgesägte Schnauze kaum noch erkennen:
WP_20161007_21_03_16_Pro_Klein.jpg

Ich habe diesen Spinner immer mit Klett im Rumpf befestigt; so kann ich ihn nicht vergessen:
WP_20161007_21_05_50_Pro_Klein.jpg

Mit Prop sieht's aber in meinem Fall auch recht ordentlich aus:
Stingray_Maiden_Mrz2013 (5)_Klein.jpg

Ein Wechsel ist in einer Minute erledigt. Das System funzt völlig problemfrei und sollte auch Leuten mit hohen ästhetischen Ansprüchen nicht zu Augenkrebs führen.

LG
Hannes
 
Hallo Hannes,

wenn das so schön gemacht ist und die Latten in Rumpffarbe,
würde ich die Wechselei lassen und einfach den Motor nicht
einschalten. ;)
 
Und noch einen Tick schöner wirds wenn ein "versetzter" Reisenauer Mitnehmer verwendet wird.
Der Prop liegt dann sichtbar schöner an.
Gruss Jürgen
 

Robinhood

Vereinsmitglied
Dazu die Nase mit eienm möglichst schmalen Trennschnitt vom Rumpf absägen


Und genau da wird's schwierig, zumindest für mich. Für die genaue Anpassung an den Spinnerdurchmesser und um den Spalt zwischen Spinner und Rumpf so gering wie möglich zu halten, schneide ich die Nase etwas kleiner ab. Danach schleife ich die Schnittfläche am Rumpf solange hin, bis der Spinner exakt passt. Damit ist die abgeschnittene Nase aber zu klein zum Weiterverwenden. Außerdem habe ich noch nie einen so gleichmäßigen Schnitt ringsum hinbekommen. Welchen Trick gibt es, eine Seglernase exakt zum Durchmesser des Spinners und dazu noch gleichmäßig abzutrennen?
 
Guten Abend,
mit etwas Aufwand geht's z. B. so:
Die Rumpfspitze abformen, dann erst abtrennen, und einen neuen Spinner in der Form laminieren.
Ist einfach, da der sich nicht drehen wird (muss nicht ausgewogen sein).
Dann eine Einschlagmutter, ein Stück 8mm Sperrholz und ein paar Metal-Unterscheiben für's Gewicht eingießen.
Der Spinnerwechsel geht sehr schnell (bei mir drei Schrauben).

IMG_3107.jpg IMG_3110.jpg IMG_3928.jpg IMG_3926.jpg

Gruß
Tom
 

Robinhood

Vereinsmitglied
:cool: Wow, das sieht klasse aus!! Wie kann ich lernen, die Rumpfspitze abzuformen? Ich habe mich bisher (erfolgreich) um's Formenbauen und Laminieren gedrückt. Aber wie es aussieht, sollte ich mich da mal einarbeiten. Jede Hilfe wird dankend angenommen!

Hast Du den Spinner für den Prop auch selber gemacht?
 
In kurzem:
*die Nase gut wachsen und mit PVA behandeln
*eine Schicht Gelcoat, angelierren lassen
*mehrere Lagen Glas anbringen
*ausgharten lassen
*besäumen

Spinner für den Prop - das geht nicht direkt am Rumpf, da hier keine feste Rotationsachse vorhanden ist. Ich habe zuerst ein Kern gedreht und den mit einem Alu-Rohr,(welches nur als Zentrierung dient), abgeformt.
 
Und genau da wird's schwierig, zumindest für mich. Für die genaue Anpassung an den Spinnerdurchmesser und um den Spalt zwischen Spinner und Rumpf so gering wie möglich zu halten, schneide ich die Nase etwas kleiner ab. Danach schleife ich die Schnittfläche am Rumpf solange hin, bis der Spinner exakt passt. Damit ist die abgeschnittene Nase aber zu klein zum Weiterverwenden. Außerdem habe ich noch nie einen so gleichmäßigen Schnitt ringsum hinbekommen. Welchen Trick gibt es, eine Seglernase exakt zum Durchmesser des Spinners und dazu noch gleichmäßig abzutrennen?

Hallo,

zunächst mal die Nase mit Kreppband gegen Kratzer schützen. Dann bastelst du dir eine Schablone aus Sperrholz mit einer Bohrung, die genau dem Spinnerdurchmesser entspricht. Diese schiebst du auf die Rumpfnase, richtest sie passend zu Sturz und Zug aus und zeichnest dann die Trennlinie an. Anschließend mit einem dünnen Diamanttrennblatt die Nase abdremeln.

@zettl75
Der Motor kommt nicht so oft zum Einsatz, er dient nur als Absaufversicherung und Starthilfe. Mittlerweile fliege ich sogar im F-Schlepp mit Prop.

LG
Hannes
 

Robinhood

Vereinsmitglied
In kurzem:
*die Nase gut wachsen und mit PVA behandeln
*eine Schicht Gelcoat, angelierren lassen
*mehrere Lagen Glas anbringen
*ausgharten lassen
*besäumen

Spinner für den Prop - das geht nicht direkt am Rumpf, da hier keine feste Rotationsachse vorhanden ist. Ich habe zuerst ein Kern gedreht und den mit einem Alu-Rohr,(welches nur als Zentrierung dient), abgeformt.

Verstehe ich das richtig, daß Du bei Deiner Kurzform eine Negativform aus Gelcoat, Glas und Harz herstellst? Also quasi einen kegelförmigen Becher, in dem dann die neue Nase hergestellt wird?

Was ist dann das Kästchen auf Deinen Fotos mit der schwarzen Masse?
 
...ja, Du verstehest das richtig, siehe das Kästchen von unten:

IMG_3105.jpg

Die schwarze Masse ist Formenharz, in das Loch kommt das Alurohr (gut bewachsen).
In dem Spinner wird dann natürlich auch ein Loch, welches ist mittels Holzstift und Harzmumpe zu verblenden.
 

Robinhood

Vereinsmitglied
Ich habe mich jetzt endlich an das Projekt rangetraut und eine Seglernase gebaut:
(Leider bekomme ich die Bilder nicht richtig herum gedreht, egal was ich auch mache)

Hier der Propspinner:

IMG_4808.jpg

Und hier die Seglernase:

IMG_4809.jpg

vor dem Lackieren

IMG_4789.jpg
 
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