Flieger dreht sich beim Start und BUMM: Drehmoment + Strömungsabriss? Was nun?

FranzD

User
Hi,
ich hab jetzt 2h gegoogled (im Netz und hier) und auch einiges dazu gefunden. Aber wie immer auch widersprüchlich und ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, was ich beim nächsten Versuch machen soll damit das nicht wieder passiert.
Hier die Hintergründe:
1.3m Pylon-Style Modell (Snipp von Staufenbiel). Bisher 80 Flüger oder so alles ok und voll unter Kontrolle. Habe heute von 160g 3400kV Innenläufer an 3s mit 5x5 (920g ca. 50g/dm²) mit ~700W auf 170g Außenläufer 1100kV (Turnigy NTM 3548A) Vorspantmontage an APC Klapp 10x12 und 4s ~700-800W gewechselt (1020g ca. 56g/dm²). Hat natürlich massig mehr Schub (auch im Stand obwohl Prop im Abriss ist) und ordentlich Drehmoment.
Ich hab ja schon viel hier im Forum gelesen und noch abgespeichert, dass man beim Start wegen Drehmoment nicht Vollgas geben soll. Hab ich auch gemacht, laut Unilog lagen aber trotzdem 50A an, was in der Nähe von Vollgas ist. Also wurde faktisch doch mit viel Zunder gestartet. Der Flieger drehte sich irre schnell in eine Richtung (ich kann mich echt nicht mehr sicher an die Richtung erinnern - theoretisch müsste es wegen Drehmoment natürlich nach links sein, aber ich weiß es echt nicht mehr - ging alles so schnell) dann auf Rücken und weiterdrehen und alles außer Kontrolle und dann Richtung Landewiese und Rumpf halbiert. Na ja, um nicht all zu traurig zu sein rede ich mir zumindest ein, dass ich keinen "klassischen" Anfängerverknüpler gemacht habe, sondern "höherer Gewalt" zum Opfer gefallen bin.

Natürlich ist man immer selber schuld, aber:
Ist das jetzt für euch, z.B. die Hotlinerpiloten und andere mit gut motorisierten, schubstarken Antrieben klar, dass man mit weniger Gas starten muss, und wenn ja warum?
Ich hatte den selben Antrieb übrigens schon in einem älteren Warmliner mit 1.8m SPW und 1300g mit 44g/dm² FB. Keine Probleme in dieser Kombi.

Ich werde den Antrieb so lassen, das wird durchgezogen (und auch die Reparatur nach der bewährten Plätzli-Technik). Wie man den ganzen hinteren Teil auf 1/10 Grade genau ausrichten kann ist mir zwar ein Rätsel -auch mit Hilfe von Holzschienen oder dgl., aber wird schon irgendwie gehen.
Der nächste Start sollte nach Möglichkeit klappen, aber wie??

Dank' euch,
Franz
 

GC

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Der Prop hat doppelten Durchmesser und mehr als doppelt so viel Steigung als der alte Antrieb vorher. Also gibt es ein viel größeres Drehmoment beim Start. 250W müßten beim Start dicke reichen und dann langsam hochfahren. Evtl erst mal mit einem 3S Akku versuchen.

Aber ganz wichtig: Am besten von einem Speerwerfer starten lassen.
 

FranzD

User
Ha Ha, Speerwerfer!
Aber das meinst Du offenbar ernst, dass man da ordentlich anschieben muss, oder? Nun denn, werd ich befolgen.
 
Weniger Gas ? Wären mir 90% aller Antriebe spontan abgeraucht, von daher, nee.....
Habe allerdings öfter mal die Erfahrung gemacht, wenn der Start an sich Grütze war, kann das mal vorkommen, also wirklich den Wurf vollkommen versemmelt.
Ich glaub eher sowas ist dir passiert bei dem ganzen rumgeeier, hab ich jetzt richtige Gasstellung oder nich und so weiter anstatt Hahn auf und raus damit.

Ich werf mir am liebsten selbst, es sei denn jemand der wirklich weiss wie wirft wie ein Speerwerfer. Die sind allerdings dünn gesät und eher auf Contest zu treffen.
Alle anderen eiern nämlich auch nur rum und das geht rel. oft leicht schief.
Und ich leg einfach gleichzeitig den Schalter um und beweg den Arm nach vorne sprich, die Mühle läuft in der Hand an - und das geht kerzengerade. Man muss sich nur mal überwinden. Was soll schon gross passiern ?
 

BZFrank

User
Der nächste Start sollte nach Möglichkeit klappen, aber wie??

Das ist einfach - weniger Gas geben und erst in der Luft aufdrehen. Ist ein Lernprozess... ;) Bei ganz üblen Antrieben kann es übrigens auch in der Luft den Vogel umdrehen, alles schon gehabt. Dann hilft nur die Gasannahme am Regler auf 'langsam' zu programmieren, Disziplin am Knüppel, kleinere LS oder weniger Zellen.

Schau aber mal ob dein Regler den Gasweg eingelernt hat. Nicht das er auf den ersten 30% Knüppelweg schon gleich auf Vollstorm geht.
 
er hat 800W nicht 8kW im Vogel ;)

Nee, mal im ernst - das ists so dass was ich im Minihawk hab, da ist weinfach nur unglücklich abgeworfen worden, da drehts sicher rein garnix so schnell auf den Rücken - und wenn es so schnell ist dass man es kaum wahrgenommen hat dreht es nicht 180 Grad und plötzlich denkt sich Drehmoment jetzt ist mal gut, dann drehts auch weiter ;)

Geh mal davon aus Franz das war einfach nur äusserst bescheiden geworfen und manch dich nicht zu verrückt.
Und noch wichtiger, lass ich nicht verleiten irgendwelche theoretischen Dinge wie Flächenbelastung als relevant anzusehen... in dem genannten Rahmen.
Auch das ist nur zuviel Dampf im Kopf.
 
Starte solche modellen immer mit ein gummiseil , und erst wenn er vom seil ist langsam gasstick auf machen.
Ist sicherer als jeder speer werfer:D

Mfg Johan
 

steve

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Hallo,
Du kannst mal in meine Posts zum Antrieb/Setup des Hayabusa oder des Batleth in die Loggs schauen. Da kannst Du am Anfang sehen, wie mit Halbgas gestartet werden kann. Ist bei mir übrigens immer der halbe Knüppelweg.
Mit Vollgas oder einem Prop, der bereits stallt, wird das nichts. Selbst meine Warbirds starte ich mit quadratischen Props nicht mit Vollgas.

VG
 

FranzD

User
Ok, ok, habe tatsächlich nicht volle Kanne geworfen, weil's ja bisher immer geklappt hat. Dann werd ich das beim nächsten Versuch nach der Reparatur mal ändern und das Beste hoffen.

Danke für eure Tipps!
Gruß,
Franz
 

FranzD

User
Endbericht (im wahrsten Sinne des Wortes)

Endbericht (im wahrsten Sinne des Wortes)

Schön' Abend Miteinand,
nach vielen Flügen in den letzten Wochen (70?) war gestern der Letzte. Das Drehen beim Start (nun kenne ich auch die Richtung: nach links) habe ich in den 2 letzten sehr windigen Tagen bewältigen können: Halbgas und kräftig werfen (gegen den Wind, klar). Weil der aber echt sehr stark war (wie man das bei uns vielleicht an 20 Tagen im Jahr hat), funzte das bestens ohne jede Zuckung. Ich hab dann auch im Fluge dieses Drehen provoziert und hab bei Strömungsabrissgeschwindigkeit Vollgas gegeben, auch beim Stehenbleiben nach senkrecht hoch. Ja, der dreht dann einfach bis die Geschwindigkeit wieder passt. Das haben nach längerer Recherche viele Modell, bzw. ist das nach Lesen vieler Postings und deren Setup m.M.n. von Propdrehmoment/Propsteigung und Spannweite/Flächeninhalt abhängig und erkläre ich mir mit (vielleicht auch teilweisen) Strömungsabriss an linker Fläche (wird durch Prop-Luftdrall auch mehr von unten angeströmt). Ein Post, welches ich noch finde macht auch einen Warnhinweis für solche Kombis (obohl im MiniHawk auch deutlich größere Props -ohne Startprobleme? - geflogen werden):
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/183456-Mini-Hawk?p=4050217&viewfull=1#post4050217
Nun gestern auf die Wiese wo ich seltener fliege, der Wind kommt ungünstig und weil ich jetzt in eine Richtung starte in die ich noch nie gestartet bin weil dann nach 40 od. 50m senkrecht hoch und 180° Looping in die richtige Richtung notwendig ist (wegen Gebäude etc.). Übermut tut selten gut und äähmmm, dazu laut Unilog wieder mal zu viel Gas beim Start und zack, ist nach 10m wieder auf dem Rücken und dreht weiter. Dann in Normallage Höhe voll gezogen (in solchen Situation reiß ich sicherlich nur mehr an den Sticks anstatt zu "steuern") und der Vogel schießt nach oben (vom Gas bin ich längst runter). Dann verliert er schnell Fahrt, in der Hektik voll Stoff in der Senkrechten und dreht wieder. Macht nen Bogen nach unten und senkrecht von oben in einen der 20m-Bäume, welche auf der Seite in Reih und Glied stehn. Glücklicherweise nicht hängengeblieben, sondern "nur" mit einigen Aufschlägen runtergepurzelt --> Tragfläche und HLW hinüber.
Werde morgen nach Ersatzteilen fragen, aber recherchiere schon intensiv für Nachfolger: MiniHawk, eher aber Bandit von FVK wegen Platz und Akkuwechsel. Dass die keine Pylons sind ist mir klar. Aber ich will erst noch meine fliegerischen Fertigkeiten ausbauen und Start mit größeren, schnellen Props üben, bevor eine Excite/Viper/PilfX1.1 oder Dgl. ins Haus kommt.
Nach dem ganzen Schlamessel achte ich nun besonders auf die Drehneigung im Stand. Diese Flieger/Antriebskombi will den Flieger in der Hand bei Vollgas sehr spürbar drehen. Gas wähle ich nun so, dass diese Neigung noch gering bleibt.
FAZIT: Das schnelle Fliegen hat riesen Spaß gemacht, da werde ich so schnell nicht geheilt davon, wie es aussieht :-) Aber ein kleiner Prop kommt mir trotzdem in keinen Flieger mehr weil ich's leise haben will.
Gruß,
Franz
 
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