Kennt jemand diese kleine Portalfräse?

Hallo, ich habe für wenig Geld eine kleine Portalfräse (400 x 300) erworben.

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Die Fräse ist vermutlich mit Nema 17 Motoren bestückt. Bauform, Größe und Farbe der 4 Adern deuten darauf hin.
Für die Bewegung sind einfache 10mm Gewindestangen montiert.
Für den Einstieg, und zum Lernen ist das die richtige Fräse für mich, so dachte ich.
Für die Ansteuerung der Motoren war eine rote TB6560 V2 Platine so wie ein 12V 10A Netzgerät dabei. Mechanik und Elektrik komplett neu.
Zu gekauft habe ich eine Arduino UNO Platine und einen Raspberry Pi 3.
Auf den Raspberry habe ich die neueste Software bCNC (deutsch) und auf den UNO die neueste Software Grbl geladen.
Nach Anschluss und Inbetriebnahme konnte ich alle Achsen über die Software im Raspberry problemlos bewegen.

Steuerung.jpg

Jetzt fingen aber die Probleme mit der Mechanik an. Die einzige Achse die sauber funktionierte, war die Z-Achse mit den Auf- u. Abbewegungen.
Die X-Achse und auch die Y-Achse vereckten oder klemmten so dass ich immer wieder vor- und zurückfahren musste um die Bewegung fortzusetzen.
Macht es Sinn, die Mechanik zu ändern oder größere Motoren einzusetzen, oder sollte ich gleich mit etwas Neuem beginnen?
Welche Adern muss ich tauschen, um die Drehrichtung der Motoren zu ändern?

Grüße
 

ta-uli

User
Hi,
ich glaube nicht, dass stärkere Motoren helfen.
Wie man auf dem Foto der Unterseite sieht, ist der Antrieb in der Mitte, daher verkannten sich die Schlitten, sobald die Last nicht mittig ist. Also wenn die Fräse etwas zur Seite fährt.
Ausserdem wird sich die Mechanik unter Last erstmal verziehen, bevor du an der Fräse eine kontrollierte Bewegung hast. (Ich denke je nach zu fräsendem Material ist dann die Ungenauigkeit mindestens im Millimeterbereich. Das wär mir zuviel!)
Üblicherweise sind die Antriebsspindeln direkt an jedem Schlitten, bzw je eine am rechten und linken Portalbalken, damit es nicht zum Verziehen oder Verkannten kommt.

Dazu sind normale Gewindestangen verbaut, die wohl nicht sehr lange halten, dann entsteht da auch die Ungenauigkeit.

Vielleich hilft es, wenn Du die Gleitflächen leicht einfettest, dann wird es evtl. nicht mehr so klemmen.

Also zum Spielen kann man es wohl benutzen, aber zum ernsthaften Fräsen taugt das nix.
(Und Spass macht das ganze erst, wenn alles flutscht ;)

Uli
 
Hallo Uli,
es ist alles reichlich eingefettet. Trotzdem flutscht es nicht. Da ich mich mit den Komponenten für die Mechanik nicht auskenne, hoffe ich , dass ich hier Rat und Änderungsvorschläge bekomme, dass es am Ende doch noch flutscht. Oder der Aufwand ist zu groß und es macht keinen Sinn.
Freundliche Grüße
 

uija

User
Ich denke, wenn die Kiste schon klemmt, bevor du überhaupt Last drauf gibst, hast du den Grund gefunden, wieso du sie günstig kaufen konntest. ;-)
 
Das war und ist mir schon klar. Aber alle neuen elektr. Komponenten wie Frässpindel, TB 6560, 3 Nema 17, und Netzgerät die mit dabei waren, kosten zusammen mehr als ich für die komplette Fräse bezahlt habe und sind evtl. wieder verwendbar.
Ich dachte learning by doing oder üben am Objekt ist für mich das Beste. Denn danach wollte ich entscheiden, ob ich viel Geld für eine richtige Portalfräse ausgebe. Die Übungen mit bCNC, Grbl und dem Raspberry haben schon sehr viel gebracht und Spaß gemacht.
Ich habe gehofft, einfache Fräsarbeiten sind mit dem Gerät machbar.
 

oe6kug

User
Das war und ist mir schon klar. Aber alle neuen elektr. Komponenten wie Frässpindel, TB 6560, 3 Nema 17, und Netzgerät die mit dabei waren, kosten zusammen mehr als ich für die komplette Fräse bezahlt habe und sind evtl. wieder verwendbar.
Ich dachte learning by doing oder üben am Objekt ist für mich das Beste. Denn danach wollte ich entscheiden, ob ich viel Geld für eine richtige Portalfräse ausgebe. Die Übungen mit bCNC, Grbl und dem Raspberry haben schon sehr viel gebracht und Spaß gemacht.
Ich habe gehofft, einfache Fräsarbeiten sind mit dem Gerät machbar.

HI kauf dir die MDLCNC Fräsmaschine V2
www.rc-Letmathe.de
Da kannst du einiges verwerten
Und die auf Vordermann bringen
Nur ein Vorschlag von mir
Grüße Helmut
 
Hallo, hau mal so richtig Butter oder Schweinefett auf die Führungen und die drehende Spindel, also so etwa 20 Gramm an der ganzen Maschine.

Es kann natürlich auch gutes Fett aus dem Baumarkt sein (kostet aber 2,90 Euro), denn Fett sehe ich an Deiner Maschine keins (bei jeder Durchführung und beim Gewinde der Spindeln rechts und links sollte ein Wulst von Fett erkennbar sein). Nicht putzen, sondern in Fett „schwimmen lassen“, anders geht Alu auf Stahl nicht).
Oder auf Gleitkörper von IGUS umbauen. Für etwa 80 Euro hast Du dann eine Fräse, wo Du wirklich üben kannst.
Gruß Hermann
 
Hallo Hermann,
endlich mal ein Vorschlag der nicht auf auf wegschmeißen sondern auf verbessern zielt.
Ich würde auch mehr als 80 Euro ausgeben. Wenn ich die Gleitkörper von IGUS kaufe (welche?), müssen doch auch die runden Führungsstangen ersetzt werden?. Ich besitze nur eine Werkbank, einen guten Schraubstock und eine sehr gute ältere Ständerbohrmaschineb mit gängigem Werkzeug das jeder Bastler besitzt. Kann also nicht alle mech. Arbeiten durchführen. Wie schon geschrieben kenne ich nur wenige mechanische Komponenten der CNC Mechanik und weiß deshalb auch nicht wie ich die Mechanik sinnvoll ändern kann. Deshalb habe ich auch dieses Thema hier im Forum eröffnet.
Grüße, Franz
 
Hallo Franz, das mit der Butter war kein Spaß,
schmier die Führungen mal mit Butter ein (eine Achse genügt ja zum Testen, wenn die Fräse dann läuft, sind die Löcher zu groß). Wenn die Alulöcher sich ausgeweitet haben oder das Blei im Aluminium sich verbraucht hat, hakt die Fräse (denke mal, der Konstrukteur dieser Fräse hat das Blei im Alu als Gleitschicht benutzt). Einfach mal mit einem Tempo am Alu reiben, wird dieses dunkelgrau ist es Alu mit Blei. Schau Dir mal den Link zu Büchsen an, die eingebaut werden sollten: http://www.igus.de/wpck/2400/productoverview_iglidur

Oder eben so Gleitfolien, die es auch noch viel dünner gibt: http://www.igus.de/wpck/2406/DryLin_R_Gleitfolien

Die Löcher im Alu müssen dafür aber leider größer gemacht werden. Also Löcher weiten, dann Gleitkörper rein, dann alles wieder zusammenbauen und dann erst die Gleitkörper im Alu einkleben.

Und jetzt nicht mit Öl schmieren (auf keinen Fall F40 oder sogar Nähmaschinenöl), nur Fett verwenden (Kugellagerfett, aber Heißlagerfett ist am besten). Bei meinen Trapezgewinden usw. habe ich früher aber auch noch immer Butter dazu getan – das wirkt. Aber bitte kein dünnes Öl verwenden.
Gruß Hermann
 
Hallo Franz,

ich finde es gar nicht so dumm bei den Basics anzufangen. Wenn der ganze Spaß nicht viel gekostet hat, bleibt ja noch etwas über für die von Hermann vorgeschlagenen Gleitbuchsen.
Mit guter Ständerbohrmaschine und eventuell Reibale kannst du die Maschine verbüchsen und hast dann was Günstiges zum lernen.
Mit Buchsen dann alles reichlich einfetten und du wirst sehen das ganze läuft.

Teuer kaufen kann jeder!

Grüße, Bernd
 
Danke für die guten Ratschläge. Als erstes werde ich Hermanns Rat befolgen und alles kräftig fetten. Dann möchte ich aber, unabhängig vom Ergebnis, alle mech. Teile messen und versuchen diese zu ersetzen. Für die Y Achse (siehe das Bild der Fräse von unten) dürfte es doch nicht so schwierig sein neue Linearwellen mit Halter und Lager zu montieren. Auch die Gewindestange möchte ich gegen eine Trapezgewindestange tauschen. Auf der Motorseite muss die Gewindestange zusätzlich gelagert werden. Jetzt ist das Lager praktisch das Motorlager. Ist das normal? Irgendwo habe ich beim googeln gesehen das es fertige Moorhalter mit montiertem Lager für die Gewindestange gibt. Die jetzige montierte Frässpindel ist von Proxoon und zum fräsen, so denke ich, ungeeignet. Diese möchte ich durch eine Frässpindel von Kress ersetzen. So möchte ich Schritt für Schritt die Fräse verbessern. Problematisch wird es beim Portal mit der Z-Achse.
Allen einen schönen Sonntag
Franz
 
... Die jetzige montierte Frässpindel ist von Proxoon und zum fräsen, so denke ich, ungeeignet. Diese möchte ich durch eine Frässpindel von Kress ersetzen...

Hallo Franz
Die Kress Spindel benötigt aber 43mm Spannhalsaufnahme.
Bin mir auch nicht sicher, ob der Nema 17 auf der Z-Achse mit dem Mehrgewicht der Kress klar kommt.

Hab am Anfang bei meiner Fräse auch mit der kleinen Proxxon gearbeitet.
Für Sperrholz ganz ok.
Allerdings sind die Lager darin auch nicht für radiale Belastungen ausglegt.
Über kurz oder lang zerlegen sich die Lager...

Grüße
Dirk
 
Hallo Franz,

also ob sich das lohnt die Fräse jetzt ganz neu aufzubauen, sei mal dahingestellt.

Ich denke als erstes die Gleitlager einsetzen. Metall auf Metall ist sicher nicht so gut und wurde schon angesprochen.

aber alle Führungen tauschen usw. bringt bei der kleinen Fräse irgendwie nichts.
Jetzt viel Geld in so eine Fräse zu stecken, macht wenig Sinn. Nimm sie als Übungsobjekt auch mit der Proxxon um Erfahrungen zu sammeln und ob das ganze für dich was ist.
Dann würde ich eine weit stabilere Fräse ansteuern, die du dann entsprechend besser ausstatten kannst. Schau dir hierzu mal den Frieda oder Kim Thread an.

Grüße, Bernd
 
Hi,

zum Thema Spindel kann ich sagen, dass aus meiner Sicht zum Üben in Holz die Proxxon ausreicht. Ich hab mir die Proxxon IBS/E geholt.
Zum Einen macht sie nicht so einen Lärm wie die Kress und zum anderen ist sie über 1kg leichter. Die Schrittmotoren werden die Kress wohl ziehen, aber die Rundführungen werden mit dem Gewicht zu tun haben.

Ich fräse damit Balsa und Sperrholz oder MDF aus der Baumarkt Restekiste... Plexiglas werde ich demnächst mal ausprobieren.

Viele Grüße
Peter

PS: meine Fräse ist aus Holz, hat mit allem (bis auf den PC) 160€ gekostet und sie tut Ihren Dienst. Verbesserungspotential gibt es immer ;)
 
Hallo Franz,

also ob sich das lohnt die Fräse jetzt ganz neu aufzubauen, sei mal dahingestellt.

Ich denke als erstes die Gleitlager einsetzen. Metall auf Metall ist sicher nicht so gut und wurde schon angesprochen.

aber alle Führungen tauschen usw. bringt bei der kleinen Fräse irgendwie nichts.
Jetzt viel Geld in so eine Fräse zu stecken, macht wenig Sinn. Nimm sie als Übungsobjekt auch mit der Proxxon um Erfahrungen zu sammeln und ob das ganze für dich was ist.
Dann würde ich eine weit stabilere Fräse ansteuern, die du dann entsprechend besser ausstatten kannst. Schau dir hierzu mal den Frieda oder Kim Thread an.

Grüße, Bernd

Hallo Franz, genau was Bernd sagt muss ich nun leider auch unterstreichen. Ich dachte, Du brauchst die Fräse zum Üben und Spielen. Wenn Du aber jetzt echt fräsen willst, dann trenne Dich so schnell wie möglich von dem "Ding". Das wird egal mit welchem Umbau nie eine "echte Fräse". Schmeiß Dein Geld nicht weg! Da sind eigentlich alle Konstruktionsfehler verbaut, die man machen kann. Auch mit Linearführungen und KUS wir das keine Fräse.
Jetzt muss ich "leider" allen obigen Beiträgen von Anfang an auch recht geben.
Tut mir leid, das ist eben so und Gruß
Hermann Möderl
 

lupos

User
Hallo Franz,

das Problem bei deiner Fräse ist die Selbsthemmung das ist wie bei einer Schublade die wegen verkantens klemmt, je fester du ziehst desto größer wird auch die "Verkantungskraft", damit helfen stärkere Motoren erstmal nicht.
Eine bescheiden Lösung wäre es die Seperation der Gleitlager der Achsen deutlich (min. doppelt) zu vergrößern (damit machst du die "Lade" lang und schmal statt kurz und breit) das ganze reduziert natürlich deutlich den Verfahrbereich.

Gut schmieren (Fett nicht Öl) wäre natürlich auch hilfreich, ebenso könnte es eventuell helfen die Kanten der Lagerbohrungen mit feinem Schleifpappier (400er, 1000er) zu brechen/verrunden)

LG Robert
 
Hallo Hermann, das ist und bleibt eine kleine Fräse zum Üben und Spielen. Das geht doch auch mit vernünftigen Aufwand nicht anders. Mit der Fräse und der zugehörigen Hard- und Software habe ich jetzt die ersten kleinen Schritte gemacht. Nur möchte ich das Beste aus der kleinen Fräse machen. Da kann ich nicht anders. Erst in den letzten Tagen habe ich mir durch stundenlanges Googeln etwas Überblick verschafft welche mech. Komponenten überwiegend beim Bau einer Fräse eingesetzt werden. Aber das macht das Thema doch so interessant. Das ist so wie bei einem Autofreak, der nach Tuningteile für sein Auto sucht. Ich habe den Eindruck gewonnen, eine Fräse ist für die Meisten nicht nur ein notwendiges Werkzeug, sondern auch ein richtiges Hobby.
Freundliche Grüße,
Franz
 

rkie

User
Hallo Franz
das Klemmen musst Du dir wie an einem Bohrmaschinentisch oder einer Schraubzwinge vorstellen. Wenn man die Kraft nahe der Führung ansetzt kann man schieben. Setzt man die Kraft weiter weg von der Führung an klemmt es. Je kleiner der Reibwert und je länger die Führung ist, um so weiter kann man von der Führung weg bis es klemmt. Die Fachbegriffe heisen Reibwert und Reibwinkel.
Die Fräse kannst du zum Funktionieren bringen, wird aber Proxxon-Klasse bleiben.
Viel Geld würde ich aber auch nicht reinstecken.

Gruß, Rudi
 
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