EWD bei Vorflügel-Fläche

Zeh-a

User
Hallo zusammen,

ich bin etwas ratlos. Meine große im Bau befindliche Wilga ist mit Vorflügeln ausgestattet. Dadurch sieht die Nasenleiste natürlich anders aus, als üblich. Da ich gerade das HLW bauen, muss ich natürlich die EWD einmessen. Ich habe allerdings keine Idee, wie ich die Fläche auf 0° einmessen kann. Kann mir da jemand weiter helfen?

IMG_7687.jpg

Ciao, Chris
 

Zeh-a

User
Die Idee hatte ich auch, aber die ist nicht so 100%ig ausgesägt. Angenommen die wäre nun nicht vorhanden. Wie müsste ich das dann messen bei einer Fläche mit Vorflügeln?
 
Servus

Vorflügel ist ja normales Profil, mit Schlitz drin.
Entweder Vorflügel montieren, dann ist es zu messen wie ein normales Profil.
Zweite Möglichkeit, einen Dummy dranschleifen, dann ergibt sich wieder ein Messpunkt.
Dritte Möglichkeit, eine Negativrippe bauen, kann dann überall am Flügel angesetzt werden.

Ich würde die dritte Möglichkeit bevorzugen.
Können alle Kennlinien eingezeichnet werden vor dem Ausschneiden.
Dann einfach ein bisserl vorne drüberzeichnen, Profil rausschneiden, drüberstecken,
und schon sind die Messpunke da.

Gruss Franz
 

Zeh-a

User
Hallo Franz,

das beantwortet mir gleich noch eine Frage, die ich mir selber gestellt habe. Und zwar die Ausrichtung des Vorflügels, sprich die Position. Danke für den Input! :)
 
Servus

Der Sinn eines Vorflügels ist eine beschleunigte Strömung an der Profiloberseite bei hohem anstellwinkel.
Also muss der Schlitz zwischen Fläche und Vorflügel unten breit sein.
Und oben schmal.
Die Luft wird bei hohem Anstellwinkel unte in den Schlitz gepresst
Da der Auslass oben enger ist wird die Luft beschleunigt.

Nur so zum Verständnis

Gruss Franz
 

SZD 22 Mucha

User gesperrt
Wilga - Vorflügel einstellen

Wilga - Vorflügel einstellen

Über die Eistellungen eines Vorflügels an einer Tragfläche habe ich bis heute
nichts gefunden. Vorflügel habe ich auch bisher nur 2 mal am Modell gesehen,
Viesler Storch und eben eine Wilga. Die Schlepper landen fast wie ein Hubschrauber
ganz langsam auf den Punkt. Faszinierend zu zugucken.

Ich habe aus einer englischen CAD Zeichnung einer Wilga mal etwas herausgeschnitten
und zusammen gezeichnet.

Das Prinzip ist dem eines Venturi-Rohres -- Beschleuniger, auch in jedem Verbrennungsmotor
im Gasaufbereitungssystem zu finden.

Vorflügel Einstellung Wilga.jpg

Fig 2.jpg

Olaf
 

Zeh-a

User
Ja, Einlass größer als Auslass. Ich habe mal was mit Faktor 3 gelesen. Wenn man sich die Bilder anschaut, kommt das auch hin. Wobei Bild 2 ja eher Slats zeigt, was die Wilga ja nicht hatte...
was ich mich noch frage: wie wirken denn die Kräfte am Vorflügel? Ich frage des wegen, weil ich den Vorflügel evtl. gerne nur von vorne stecken möchte. Wenn ich mir nun den VF im Profil anschaue, wird er natürlich von vorne angeströmt und somit an die Fläche gedrückt. Dagegen wirken aber die Kräfte der Luft, die zwischen VF und Fläche hindurch zieht, bzw gedrückt wird. Somit wird der VF ja sicher von der Fläche weggedrückt. Dazu kommt noch die innere Profilierung des Vorflügels... Ich nehme an, dass das Profil parallel der Nasenleiste der Fläche ist, sich aber um den jeweiligen Faktor verjüngt!? Besser kann ich es nicht erklären. Bin kein Ingenieur. :p
 

Dix

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Die Antwort auf die Frage wird klar, wenn man sich die Wanderung des Staupunktes über den Anstellwinkel anschaut:
Im Schnellflug (=kleiner Anstellwinkel, Staupunkt nahe Profilsehne) wird der Slat wahrscheinlich angedrückt, da das Gros des Auftriebs mitten über dem Flügelprofil entsteht.
Im Langsamflug (=großer Anstellwinkel, Staupunkt vorne unter dem Profil, am Slat-Einlass) - also dann, wenn die Slats so richtig wirken - dann werden sie herausgesaugt!

Daher ist stecken von vorne geht, aber bitte mit Sicherung. Sonst sind sie nach dem ersten Langsamflug vielleicht weg...

Übrigens: Die Morane MS893 betätigt die Vorflügel rein über die Umströmung. Diese sind federbelastet (in Richtung raus) und daher beim Start ausgefahren. Mit ausreichender Fluggeschwindigkeit (Staudruck und Anstellwinkel) werden sie von der Umströmung reingedrückt. Bei Überschreiten eines bestimmten Anstellwinkels (langsam oder stark ziehen (Böe, Kurve, o.ä.) kommen sie dann von selbst raus.
 
Das mit dem "Rausdrücken" stimmt nur bedingt.
Berücksichtigt bitte, dass die im engen Bereich des Spaltes zwischen dem Vorflügel und der Tragfläche strömende Luft schneller strömt und damit auch der Druck sinkt, (Bernoullische Energiegleichung) somit wird der Vorflügel eher angesaugt. Durch die beschleunigte Strömung an der Flächenoberseite entsteht auch ein niedrigerer Druck, der dann als zusätzlicher Auftrieb (Sog) wirkt.
Ein eventuell erhhöhter Druck entsteht nur im Bereich des breiteren Einströmschlizes, wobei das noch von Fall zu Fall unterschiedlich sein kann, da ja durch den hohen Anstellwinkel eh ein höherer Druck an der Unterseite herscht.
Auch die Me 109 hatte automatische Vorflügel, die allerdings nicht durch den "veränderten Druck" ausgefahren wurden, sondern durch ein Gegengewicht, was auf den steileren Anstellwinkel wirkte.
 
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