E- Motortest mit Netzteil

f3d

Vereinsmitglied
Hallo liebe Elektroexperten,

wer kann mir sagen warum man mit einem Netzteil keinen Brushless Motor laufen lassen soll. " Sagen die Regler Hersteller "

Oder noch besser wäre, wenn mir einer sagt wie man es machen kann.

Ich möchte einige Leistungsmessungen und Luftschraubenoptimierungen an einem großen Lehner 2280 mit dem Schulze 40/160 machen.
Ich habe auch ein netzteil mit bis zu 40 Volt und 100 Amp.

Auf was sollte man achten ?

Wer hat gute Ratschläge.

Danke

MFG Michael
 

Eckehard

User
Hallo Michael,

1. einige Brushless Regler können die Bremsenergie in den Accu zurückspeisen. Nun, wenn stat dem Accu ein Netzteil drannhängt, kann es diese Energie krumm nehmen.

2. Ein Accu hat eine begrenzte Kapazität. Der Regler kann also drauf hoffen, eine Abkühl Pause zu bekommen, dann wenn der Accu gewechselt wird, oder geladen werden muß.
Ein Netzteil hat quasi unbegrenzte Kapazität. Ergo hat der Regler u.U. nach 5Stunden bei 80% Teillast und 120AStrom ein kleines Hitzeproblem.

3. Ein Netzteil kann u.U. mit der Last ein Problem haben, da ja kein Gleichstrom entnommen wird. Es kann sich u.U. aufschwingen, was dann zu unzulässigen Spannungswerten und schlimmstenfalls zur Zerstörung des Reglers führen kann.

Es gibt sicherlich noch weitere Gründe, aml warten was noch kommt.

Grüße
Eckehard
 

f3d

Vereinsmitglied
Netzteil

Netzteil

Hallo Eckehard,

danke für die schnelle Antwort.

Das mit den Problemen bei der unendlichen Verfügbarkeit ist ja klar. Das darf man sicher nicht übertreiben.

Aber wie wäre es wenn ich noch einen Akku parallel zum Netzteil einschleifen würde, für die Ströme die rückwärts wollen und nicht ins Netzteil sollen.

Wie sieht dann die Sache aus ?ß

Danke für jede Antwort.

MFG Michael
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Hi,

den guten Ausführung von Eckehard möchte ich mit einen Punkt 4 ergänzen:

4. Der dynamische Innenwiderstand steigt aus Sicht des Controllers erheblich durch ein Netzteil weil meist längere Zuleitungen genommen werden.

Deshalb ist es unumgänglich direkt am Controller zusätzliche "Stützkondensatoren" zu verwenden.

Ich praktiziere das seit Jahren so und habe keinerlei Probleme selbst bei höheren Lastzuständen.
Höchster war bisher am KoraTOP 30-14 und AXI 5330F3A bis 2,5KW mit dem neuen Netzteil von Burkhard.
http://www.rc-network.de/forum/showpost.php?p=550572&postcount=17
 
Also der Thread kommt mir genau richtig !! :)

Will nämlich auch mit dem genialen NT von Burkhard einige Motoren vermessen ;)

@gegie:
Welche Stützkondensatoren verwendest du bzw. welche sind gut geeignet ??
 

plinse

User
Moin,

die Kondensatoren sollten schaltfest sein. Die niedrigimpedanten, die für Schaltnetzteile angeboten werden... sind hier bestens geeignet.

061217_max_steigen_U_I_P_16x19_24.gif


Hier ist beispielsweise der Abschaltpeak meines FAI-Antriebes zu sehen - in einem Klapppropeller steckt nicht all zu viel Energie - ein großer, starrer Propeller kann mehr Energie zurück speisen, weil einfach mehr Masse in Bewegung ist.

Es gibt Netzteile, die genau für sowas eine "Sink" Funktion haben, sprich die können dann für begrenzte Zeit die Spannung auch runter ziehen. Ein niederimpedanter Akku parallel ist aber auch ok, vor allem zusammen mit reichlich Elkos. Ein Akku ist träger als ein Elko kann aber länger die Spannung niedrig halten.

Dass die Stellerhersteller sowas nicht befürworten ist klar. Wenn es schief geht, kann das Netzteil an der Überspannung sterben, der Steller aber auch. Wer weiss, was er tut, bekommt es aber hin, handelt dann aber aufs eigene Risiko.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Tobi Schwf schrieb:
@gegie:
Welche Stützkondensatoren verwendest du bzw. welche sind gut geeignet ??
Hi,
ich habe zwei "low-esr" mit je 10.000µF/63V genommen (... die sollte sogar Conrad haben ...).
Vom Netzteil geht eine +/- 6mm^2 hochflex. Leitung weg und ist ca. 1,2m lang. Am Übergang zum Controller sind die Kondensatoren. Von da ist die Zuleitung steckbar um unterschiedliche St.-/Bu. Systeme adaptieren zu können. Diese sind dann nicht länger als 5cm - eher kürzer.
Die Stützkondensatoren haben sich schon bei den Maas/Mansson Netzgeräten bewährt.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
:D ... hier die neue Variante:

Links die kurze Adapter-Zuleitung, rechts die 6mm^2 Zuleitung ist 1,5m lang. In der Mitte der Kondensatoren ist der
Sens-Leitungsanschluss für die Manson-/Maas-/ Delta Geräte (das haben aber nur die größeren Serien!).
Die Kondensatoren haben 2x10mF/63V (low-esr).
Unter der Lochrasterplatine sind zwei Kupferstreifen 0,5x8mm (oder 3x1,5mm^2 massiv - oder ein passendes Messingröhrchen - ...)
als Leiterschiene verlötet an denen die St.-Bu. nach pers. Vorlieben angelötet werden.
elkos.jpg
 
Prima, danke für die Auskunft.

Wenn ich richtig geschaut habe, dann hat er die
Bezeichnung: AL EL KONDENSATOR SCHRAUB LL 10000UF 63V
Artikel-Nr.: 501478 - 62

Ist das richtig ??

Weil da nix von Low ESR steht...

Es gibt ja noch einen stärkeren mit 22mF, allerdings hat der nur 40V.
Daran scheiterts wohl, oder ??
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Printsuche hat was und geht vor Onlinesuche, komisch mit # findet man ihn sofort?!:rolleyes:

Danke - klar das ist er den ich meinte - obwohl die "echten" low-esr bis 105°C gehen!
... sollte aber hier nichts ausmachen (damit ist auch der Preisunterschied erklärt)!;)
2.gif
 
Danke ihr beiden, jetzt ist ja jede Verwechslung ausgeschlossen :)

Anhand welcher Kriterien habt ihr den Kondensator (also die Grösse) ausgewählt ??

Es gäb ja noch grössere mit mehr Kapazität.
Wäre das ratsam, oder doch nur Geldverschwendung ??

Ein abgeschossener Regler ist ja aber deutlich teurer :mad:
 

Oli_L

Vereinsmitglied
Hallo nochmal,

sehe gerade, der erste Link geht aktuell nicht mehr, nachdem ich aus dem Conrad-Shop draussen war. Also muss man wohl per Hand die Artikelnummer eingeben. Naja, Gerd hats ja schon als Bild upgeloadet.
@Gerd: Die 294er sind doch bis 105°C, laut Datenblatt.

Wonach ausgewählt? Ich hab nur Gerds Lösung 1:1 nachgemacht, in der Hoffnung, dass er sich viiiiele Gedanken darüber gemacht hat. :):)

Ich denke mal, das ist eine Abwägung Preis/Leistung.
Die Spannungsfestigkeit ist ja auch wichtig, und bei min. 63V wirds mit C>10000µF schon dünne in der Auswahl (zumindest beim "großen C" :rolleyes: )

Also hab ich nur aus dem obigen Datenblatt den mit dem kleinsten ESR rausgesucht, bei 63V, min. 10000µF, der auch im C-Sortiment ist.

Zufällig sahen die Dinger dann auch noch genauso aus, wie auf Gerds un-eingeschrumpftem Bild.
Mehr quantitatives Hintergrundwissen hab ich leider auch nicht. Man kennt ja kaum einen der vielen Parameter wirklich, abhängig vom Netzgerät, von Motor, Regler, Luftschraube, Bremseinstellung etc. Da glaubt man gerne einer bewährten Lösung :).
Gruß,
Oliver
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Ich hab nur Gerds Lösung 1:1 nachgemacht, in der Hoffnung, dass er sich viiiiele Gedanken darüber gemacht hat.
... um es kurz zu machen:
Ich bin da ganz "platt" rangegangen (bitte das ist keine wissenschaftliche Abhandlung!) nach der Ansicht - so viel an "ri-C" zu kompensieren wie durch die Verlängerung durch "ri-L" dazu kommt.
Der Kondensator fungiert dabei als Energiepuffer während der Taktfrequenz (Drehfrequenz).

Es existiert dabei eine Fastformel nach dem sog. Siebfaktor (Gütefaktor).
Näherungsformel des Siebfaktor (s):
Ist der "1" sind die Bedingungen wie vorher ohne Zuleitung, die Qualität ist proportional zum Siebfaktor. Gemeint ist der Anteil des ripple's bezogen auf die Gleichspannung (bei "1" bleibt der ripple also gleich hoch - so, als wenn keine zusätzliche Ltg. vorhanden wäre).

s = 2 * pi * f * Rs * Cs = 1,3 Hier liegen wir mit leicher Reserve darüber.

(genaue Gleichung abgeleitet aus:)
s = u_ripple1 (vor der Verlängerung) / u_ripple2 (nach der Verlängerung) = SQR (Rs^2 + Xc^2 / Xc)

Rs-> Leitungswiderstand
Cs-> Kondensator (Kompensation)
X -> Blindwiderstand (C oder L)
Xc = 1 / 2*pi*f*C
XL = 2*pi*f*L
 

milu

User
Hallo Gerd,
ob sich auch Hersteller von Controller an Deine Formel halten:(
Bei gleiche Länge und Querschnitt (z.B. 2,5mm2 und 15 cm) ist einmal 1 Elko von 220µF oder 330µF, andere mal 2x 220µF, 2x 330µF...oder paar Ker. Kondensatoren....
By the way, Diskussion kommt mir wie gerufen! Wollte auch Kabel für mein Netzgerät anfertigen.
Da ich aber nicht so gut wie Du rechnen kann, habe ich gedacht: nimm die Länge (100 cm), geteilt durch 15cm = ca. 7 x 330µF(2 St.) = ca. 2200µF (2St.) also vorsichtshalbe 2x 4700µF (wie das schon immer heißt: kann´s ein wenig mehr sein!). Na ja, ich lag schon bei halbe Strecke!

Grüße
Milan
 
Wenn ich euch also richtig verstehe, so sollten 2 Stk mit 10mF bei der gegebenen Kabellänge ausreichend sein, mehr (z.B. 3 Stk á 10mF oder 2 Stk á 22mF) schaden aber nicht wirklich ;)
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Hi Tobi,
idealer wäre sogar wenn Du lieber kleinere Kondensatoren aber dafür mehrere nehmen würdest - nur - tut datt Not? z.B.: 10x2000µF :rolleyes:
Nein, ich meine man kann alles Übervorsichtig angehen - auf keinen Fall falsch aber auch nicht wirklich Notwendig.
 

Eckehard

User
Hi,

das schöne beim Parallelschalten von mehreren kleineren Kondensatoren hat eben den Vorteil, daß sich die Kapazitäten erhöhen(Cges=C1 + C2 + ....), die Widerstände aber reduzieren (parallelschlaten von 1/Rges=1/R1 + 1/R2+....).

Das kann u.U. von Vorteil sein, wenn 10 2200er billiger sind als 2 10000er...

Bei parallelschaltung von zwei großen halbiert sich der Widerstand!
Bei zehn kleinen ist Rges ein Zehntel der Einzel Rs !

;-)

Eckehard
 
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