Landephase - Wölbklappenoptimierung - wie macht ihr das?

Hallo zusammen,

ich bin gerade in der Optimierungsphase für die kommende Saison.

Die folgende Frage richtet Sich hier an diejenigen, die Erfahrung mit "den dicken Dingern" haben.

Ausgangssituation:
Landeanflug mit großem Segler, 6-Klappen-Flügel mit Störklappen

Mein Problem:
Wenn ich wärend es Landeanflugs Richtungskorrekturen mache, ist meist ein Überschwingen die folge.

Frage:
Wie ist euer Wölbklappensetup in der Landephase?
Habt Ihr das an die Querruder gekoppelt und bewegt Ihr die mit, oder geht Ihr auf einen festen Ausschlag und bewegt nur noch die Querruder?


Gruß Ronald
 
Hallo Walter,

ich habe ergänzt, dass ich einen 6-Klappen-Flügel mit Stötklappen habe.

I.M. fahre ich die inneren Wölbklappen ca. 30 Grad runter, die mittleren Klappen lasse ich neutral und die Querruder leicht nach oben.
Zusätzlich kommen die Störklappen noch raus.

Die Klappen werden aber von den Querrudern mitgenommen.
Ist das gut oder eher schlecht?

Ronald
 
Hallo Ronald,
Ich habe bei mir die Wölbklappen zu und abschaltbar an die Querruder gekoppelt. In der Flugphase "Thermik und Landung" laufen sie generell NICHT mit, bei setzen von Butterfly zur Landung sind sie ebenfalls abgekoppelt vom Qeurruder. Beim vollen setzen von Butterfly sind die Wölbklappen fast 80Grad runter gefahren, wie sollen die wirken wenn du sie dann noch zu Quer mitbewegen willst?
In der Flugphase "Start und Normal" laufen sie schaltbar it.

Grüße Günter
 

Hg

User
Keine Pauschale Antwort

Keine Pauschale Antwort

Hallo Ronald
Du wirst hier keine Pauschale Antwort erhalten und wirst nach einer Version suchen müssen, die für Dich und das Modell stimmt.
Jeder hat so seine eigene Vorliebe, ich selber verwölbe ziemlich maximal um langsam zu sein. Butterfly beim 6 Klappenflügel normalerweise innerste Klappen max. runter, mittlere Klappen max. hoch, äußerste Klappen normal um noch genügen Querrruder Ausschlag zu bekommen. Ich lasse die Klappen alle zusammen auf Querr mitlaufen um bei Böen genug Ausschlag zu haben.

Die Frage ist was du mit Überschwingen meinst, wenn ich das richtig verstehe, kommt dein Modell wie ein Besoffener seitlich ins Torkeln bzw. fliegt Schlangenlinien ?;) Ev. hast Du zu viel Querrruder Differenzierung? Oder fliegst Du mit Kombiswitch? Wenn ja, im Landeanflug ist das da sicher kein Vorteil.

LG
Hg
 
Hallo Ronald,

Ich fliege einen 6,06m Arcus. Meine Klappenstellung in der Landephase:
- innere Landeklappen nach unten
-äußere Landeklappe nach oben
-Querruder neutral
- Störklappen kommen gleichzeitig mit den Landeklappen

Du siehst, es gibt hier mehrere Setups, ist auch immer abhängig vom Modell (und dessen Auslegung), und natürlich auch von der Gewohnheit des Piloten (ich fahre schon immer die Störklappen parallel zum Butterfly aus, viele andere machen das verzögert oder erst die Störklappen >> alles ist richtig)
Wenn Du das für Dich richtige Setup gefunden hast ist es natürlich auch wichtig zur Landestellung der Klappen die eventuell notwendige Höhenruderstellung zu mischen, um ein Aufbäumen/ Abtauchen zu vermeiden.

Ich denke das wichtigste um das von Dir beschriebene Überschwingen zu vermeiden ist Ruhe zu bewahren, sehr großzügig und sauber anzufliegen und die Klappen fein justiert zu setzen.

Bei mir sieht das (je nach Windverhältnissen) dann so aus:
am Ende des Queranflugs Klappen ca. 10% setzen, im Endanflug Klappenstellung auf ca. 20% und erst kurz vor dem Platz Klappenstellung langsam erhöhen (je nach Bedarf). Das gilt für Windstille, hier schieben die 18kg vom Arcus ordentlich, bei Gegenwind setzte ich die Klappen natürlich etwas später.
 
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Hg

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Shoggun

Shoggun

Vielleicht magst Du auch schreiben, wieso das so ist? Oder nur mal wieder ein bisschen was für die Erhöhung Deiner Beitragszahl machen wollen???
Sorry, aber es nervt: hier querrschlagen, im Brett über RCN bzw. deren User ablästern und wenn Deine Jungs im Brett nicht helfen können oder nicht genügend Wissen haben, kommst Du doch hier um Hilfe bitten (Thema Innenlage).
So... ich habe fertig.
 
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Butterfly wirkt normalerweise eher stabilisierend durch die starke resultierende Schränkung. Wenn Du allerdings die stark ausgeschlagene Wölbklappe dann mit dem Querruder mitnimmst, generierst Du da starke Widerstandsvariationen (also überlagerte Wendemomente). Besonders stark werden die, wenn die Ausschlagsdifferenzen die Strömung einseitig an der Klappe abreissen lassen. Auch ist der Rollmomentbeitrag einer bereits stark ausgeschlagenen Klappe eher mau.

Wie schon von anderen geschrieben: Beschränke Quer auf die äusseren Ruderklappen; das sollte die Fuhre beruhigen.
 
Boa, Danke für die vielen Meinungen!

@ Günther:
Das klingt so nach meiem Plan.

@Shoggun:
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@ HG:
Du hast ja post von mir :-)
Combiswitsch habe ich nicht an.
Sowas passiert bei mir zwischen den Ohren :-)

@Airport2:
Das mit dem Großzügig und sauber anfliegen ist ja immer der Plan.
Nur bei böigen 60 Km/h Wind am Berg...
OK , vieleicht sollte mann da so einen Fliegen nicht fliegen.
Aber das Problem besteht auch in der Ebene.
Dei Setup gefällt mir gut

Allgemein scheinen mehrere Personen die Wölbklappen abzukoppeln und nur die Querruder zum lenken zu verwenden.
Habe ich euch so richtig verstanden?

Danke und

Gruß Ronald
 
Hallo Ronald,

Ja, abkoppeln in der Landephase wenn Butterfly gesetzt ist. Wölbklappen mitlaufen lassen wenn es nötig ist also in Flugphasen in denen das Modell dynamisch bewegt werden soll, z.B. Kunstflug.
Auch für das Fliegen in der Thermik trenne ich die Wölbklappen vom Querruder, da versuche ich mit wenig Ausschlägen und damit Störungen den Flieger laufen zu lassen. Ich bilde mir ein das ist effektiver als dauern durch Steuerbewegungen über die ganze Fläche das Profil zu verändern. Da kann ich aber auch falsch liegen und lasse mich da gern belehren.
Grüße Günter
 
OK, bei böhigen 60km/h am Hang schaff ich auch keine saubere Landung....:):) Aber da flieg ich auch nicht mit dem Arcus (würd ich mich nicht trauen), da darf dann der Stingray rauß...

Ich lass meine Wölbklappen bei allen Flugphasen mit dem Querruder mitlaufen. Hat sicher Vor und Nachteile, aber ich bins halt so gewohnt.
 
Ich habe mir auf meiner Fernsteuerung eine logischen Schalter programmiert der mir den Mischer Quer->Wölb IMMER dann ausschaltet, wenn Butterfly >20% gesetzt ist. Egal ob der Schalter für den Mischer QR->Wölb auf Ein oder Aus ist. Damit habe ich dieses Aufschwingen nicht mehr.
Sepp
 
Vielen Dank für die Antworten.

@MarkusN
Deine Erklärung mit den Wendemomenten gefällt mir gut und ist für mich nachvollziehbar.

@ P51
Das ist ein guter Tip für die Umsetzung.

Da wird sich meine Freundin freuen, wenn ich heute den Vogel im Aufbauen werde :cool:

Gruß Ronald
 

Dix

User
Wie schon von anderen geschrieben: Beschränke Quer auf die äusseren Ruderklappen; das sollte die Fuhre beruhigen.

Dabei noch Seitenruderausschlag erhöhen oder beimischen.
Wenn auf Querruder nix mehr kommt, ist das Seitenruder ja auch noch da.

Nur mal als Denkanstoß:
Die großen Flieger verwenden oft eine feste Landestellung.
  • Innere Wölbklappen fest gesetzt, starker Ausschlag nach unten. Querruderbeimischung keine.
  • Äußere Wölbklappen geringer bis mittlerer Ausschlag nach unten. Querruderbeimischung keine oder gering.
  • Querruder gerne leicht hochgestellt.
  • Gleitwinkelsteuerung hauptsächlich über Störklappeneinsatz.

http://www.schaenis-soaring.ch/fileadmin/user_upload/Doku-Download/Arcus_M_Wartungs_HB_DEU.pdf
Seite 19: Der Arcus verwölbt unterschiedlich stark. Die Querruderbeimischung scheint auf allen Flügelklappen immer stattzufinden.
Was daraus aber nicht hervorgeht: Der Pilot wird in Landestellung das Seitenruder anders bedienen müssen. Also mehr treten... (Siehe oben mein Hinweis zur Beimischung)
 
So muss das ausschauen:)

IMG_6124.JPG

Bei meiner Baudis 22BL funktioniert das super und schaut von der Durchbiegung bei entsprechender Geschwindigkeit ähnlich cool aus.;)
 

reinika

User
Hallo Ronald

Kann es sein, dass Du im Final sehr langsam fliegst? Im Sinne, dass Du die Nase des Seglers eher hoch hältst?
Bei grossen Butterflyausschlägen hast Du an den Klappentrennstellen teilweise Strömungsabrisse. Wenn der geflogene Anstellwinkel hoch ist, können sich diese Bereiche abgerissener Strömung bei Querruderbetätigung rasch asymmetrisch ausbreiten, Du hältst dagegen und schon schwingt die Fuhre, als könntest Du nicht fliegen. Das hat nichts mit dem normalen negativen Wendemoment zu tun (das wird vom Induzierten Widerstand verursacht), sondern eben mit lokalem stall, durch Steuerbewegungen angefacht.
Abhilfe schaffen (mässig) höhere Geschwindigkeiten im Final, die Nase muss runter. Faustregel: Die Grundgeschwindigkeit soll sich mit Butterfly nicht Verringern.
Wenn die Querruder mit Butterfly nicht, oder zu wenig nach oben laufen, muss die Nase dazu deutlich zum Boden zeigen. Die massive Einstellwinkelerhöhung durch die WK muss kompensiert werden.
Das wird oft unterschätzt, weil es vieeel Tiefenruder braucht, oft über 60%. Vor allem wenn an 6 Klappenflügeln die beiden inneren nach unten gehen, dann muss das Querruder deutlich hoch, um diesen Effekt zu verringern. Das sieht auch besser aus, wenn der Rumpf nicht so gen Boden zeigt.

Dann gibt es noch ein Standardproblem: die Kiste lässt sich gar nicht mehr auf eine gewünschte, moderate Grundgeschwindigkeit trimmen. Dann hängt sie entweder langsam mit Nase hoch, oder sie brettert gleich wieder los. Dazwischen ist sie dabei indifferent, "untrimmbar".
Die Ursache ist hier in den extremen Nickmomenten der stark ausgeschlagenen Klappen zu suchen, welche sich mit änderndem Anstellwinkel auch noch stark NICHTlinear verhalten. Dann reicht die dynamische Stabilität deines Setups nicht mehr aus, was sich im indifferenten Verhalten äussert.
Es ist teilweise möglich mit etwas weiter vorne liegendem Schwerpunkt abzuhelfen. Gerade bei Scalern stösst man dabei aber oft an die Grenzen der (zu) kleinen Höhenleitwerke. Man kann die vergrössern, wie im Nachbarfred an der JS1. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn auch im Normalflug Probleme bestehen.
In deinem Fall würde ich erst mal die Ausschläge der inneren Klappen halbieren und testen was geschieht. Wahrscheinlich bist Du dann das Problem los.

Hoffe geholfen zu haben
Reini
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

ich habe anfänglich bei einem 6-Klappenflügel die mittleren Klappen bei Butterfly auch hochgestellt, nach einer Diskussion mit Martin Weberschock aber die Taktik geändert.

Seine Argumentation:
- beim Landen wollen wir langsam sein
- Klappen hoch vermindert den Auftrieb, ist also kontraproduktiv
- Klappen viel runter bremst genauso viel, wenn es so nicht geht Klappenausschlag erhöhen

Ich habe es probiert, Martin hatte recht.

Da Du auch noch Störklappen hast die ja auch Auftrieb vernichten würde ich die WK nur runter nehmen.

Mein Setup am Vortex in Landephase sah dann so aus:
- 2/3 des Knüppelwegs WK innen viel runter (ca. 80°), Mitte etwas weniger runter (ca 60°, Schränkung macht die Fuhre Stabil) Querruder neutral
- auf dem letzten 1/3 Störklappen dazu
- mittlere WK rund 25% mit den Querrudern mitnehmen (so dass bei Voll Auer die mittlere WK nicht mehr nach unten ausschlägt als die innere)
- so viel Tiefe dazu, dass beim Klappensetzen eine leichte Fahrtzunahme erfolgte, damit die Querruderwirkung nicht zu wenig wird, Fahrt erst zum Schluß mit Höhe rausziehen

So waren Bei-Fuss-Landungen ein Kinderspiel, die 8kg fangen habe ich mich aber nicht getraut.

Hans
 

reinika

User
@ Dix
Ich wäre hier vorsichtig mit Analogien zu manntragenden Seglern. Die können mit ihren hohen Re-Zahlen Dinge hin murksen, da fallen unsere Modelle vom Himmel.
Grundsätzlich beschreibt der TS ein Problem mit der Dynamischen Stabilität. Siehe mein vorheriges Post.

Reini
 
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