Doppelempfänger/-redundanz/-diversity - wie am besten lösen? Oder überhaupt machen?

Hallo liebe Forengemeinde!

Bisher habe ich nur Modelle geflogen die ich mit einem Empfänger betrieben habe. Jetzt habe ich aber ein Modell gekauft, welches doch recht "wertvoll" ist und mir überlegt hier eine Doppelempfängerversorgung einzubauen.

Meine Komponenten: Graupner MC-22S mit Futaba HFM12-MC Modul. Bisher hatte ich immer Futaba R6008HS Empfänger. Sicherstellung der Stromversorgung mit einer Jeti-Akkuweiche und 2 Empfängerakkus. Flug"überwachung" mit Iisi Cockpit V2 und Zubehör.

Meine Frage: Kann man mit meinen Komponenten eine Doppelempfängerversorgung, sprich sowas wie Diversity machen und ist das überhaupt sinnvoll? Oder reicht die Doppelstromversorgung als Sicherheit?
Der Motor des Modells ist ein DLE-111.

Ich wäre Euch für Informationen bzw. Tipps diesbezüglich sehr dankbar.
 
Hallo Alex

Gegenfrage: Benutzt du dann auch zwei Sender?

Wie auch eine Doppelstromversorgung im Modell, gegen den plötzlichen und unerwarteten Ausfall des Senders hilft das nicht.

Eine Doppelstromversorgung macht nur dann Sinn, wenn ein Großmodell mit vielen starken Servos arbeiten muss. Da kann es schon mal knapp werden.

Deswegen habe ich nur in meiner 100cc Katana eine Doppelstromversorgung. Der Rest der „Kolonialen Luftflotte“ muss mal mit einfach (ist ja oftmals mehr) auskommen.

Meine Meinung; resultierend aus 25 Jahre Modellflug, ohne das ich jemals ein Stromproblem gehabt habe. Bisher. (Knock on the wooden head.)
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Hallo Alex ,

hattest Du bisher irgendwelche Probleme / Störungen mit dem bisherigem Equiment ? Wenn nein , dann würde ich es weiter- / wiederverwenden ;)
 
Danke für Eure Antworten. Das sind wirklich gute Einwände. Das leuchtet sehr ein. Auch hatte ich tatsächlich noch nie (gleich auf Holz klopfen) Probleme mit meinen Komponenten. Die Doppelstromversorgung (Jeti Max-Bec 2 - Ausgangsspannung 5V) habe ich in meinen grossen Scale-Helis und werde sie auch hier verbauen da das Modell 20kg hat und auch viele grosse Servos verbaut hat. Ist einfach sicherer.

Ein Problem habe ich jedoch. Bisher habe ich immer die R6008HS Empfänger verbaut und auch noch nie Probleme damit gehabt. Leider sind diese nicht mehr erhältlich. Ich habe eine Liste gefunden, welche die kompatiblen Empfänger zeigen soll, jedoch hatte ich mit einem R6308SBT insofern Probleme dass ich den Empfänger nicht, so wie auf dieser Liste eigentlich schon möglich sein sollte, binden konnte. (Auflistung im Anhang).

Ich verwende (bzw. bisher) keine Bus-Technologie und auch keine Telemetrie von Futaba. Dafür habe ich mein Iisi-System. Ich verwende normale Normvolt-Servos, mit eben oben genannter Ausgangsspannung des Jeti Max-Bec 2 von 5 Volt.

Hat jemand Erfahrung mit den anderen angeführten 8-Kanal Empfängern der Liste?

Anhang anzeigen bersicht_empf_nger_sender_fasstest_9.pdf
 
Ich erlaube mir folgende Frage zu stellen welche jeder für sich selbst beantworten kann:

wem ist in seinem Modellflugleben jemals eine Akkuzelle des Empfangssystems während des Fluges so kaputtgegangen dass das Model abgestürzt ist?
wem ist noch nie ein Modell wegen Störung oder Defekt des Empfängers runtergefallen?

Als Ergebnis müsste eigentlich 99,9% aller Flieger hieraus den Schluss ziehen ein Empfängerakku reicht, bei Empfängern können zwei schon sinnvoll sein.
Weiterhin lässt das den Schluss zu, wenn schon die Elektronik versagen kann, dann kann auch eine Doppelstromversorgung ausfallen.

meine Lösung:
- ich benutze nur noch einen Empfängerakku ohne irgendwelche elektronischen Helferlein. Jeder Akku hat bei mir mind. zwei Anschlusskabel zum RX über V- Kabel an die Servos mit den längsten Servokabeln.
- bei sehr wertvollen Modellen kommen zwei Empfänger räumlich getrennt ins Modell und zwar vollkommen unabhängig voneinander, je ein Querruder und ein Höhenruder pro Empfänger. Den Rest sinnvoll aufteilen, je nach dem ob mit Motor oder ohne, angenehmer Nebeneffekt: Halbierung der Stromstärke pro Empfänger.

warum?
- mir sind schon zwei Doppelstromversorgungen abgeraucht (Simprop und Deutsch)

Dies stellt meine persönliche Meinung und Erfahrung dar und soll nur als Gedankenanregung gesehen werden.
 
Achso, ich möchte noch einen drauf legen:

-wenn wir beim Empfänger zwei Akkus benötigen, warum denn nicht auch beim Sender? Unlogisch oder?
-natürlich wären auch zwei Sender notwendig um die Sicherheit zu erhöhen, hier glaube ich geht Jeti den richtigen Weg mit 900 MHz und 2,4K.

und wer heute richtig sicher fliegen will baut sich ne 35 MHz Anlage mit zwei DS PCM Empfängern auf, es war nie sicherer auf 35 MHz als heute. Angenehmer Nebeneffekt: die Antenne mit dem so nützlichen roten Wollfaden ist wieder da.
 

uija

User
So unlogisch ist das gar nicht. Die Jeti-Anlage hat auch im Sender Diversity. Ich nutz in meinem großen, wertvollen Modell alles, was man so als Sicherheitfeature einbaut, der Grund dafür ist aber, dass das einfach so mitkommt. Ich verbau in meine großen Modell das Jeti Max-BEC, dass in der neusten Version direkt Jeti Telemetrie mitliefert. Ich nutz dieses große BEC, weil die kleineren für die ganzen Servos ggf. mit dem Strom ans Limit kommen. Das Max BEC hat Doppelstromversorgung. Als Empfänger nutze ich die kleine Jeti-Box. Das ist im Grunde ne kleine Version einer Powerbox. Hauptgrund dafür waren 2 Dinge: Ich brauchte viele Kanäle und fand das Feature, dass ein Problem mit einem Servo nicht dazu führt, dass das ganze Modell Probleme macht sehr angenehm. Ich hatte es nämlich sehr wohl schon, dass ein Servo die komplette Anlage außer Betrieb gesetzt hat. Die Jetibox kommt mit 2 R-Sat Empfängern. Wenn 2 dabei sind, bau ich sie natürlich ins Modell. Gar nicht mal nur wegen Ausfallsicherheit sondern auch, weil ich so 4 Antennen habe, mit denen ich, wenn richtig Verlegt, eine noch besser Funkabdeckung erreichen kann.

Einzelnd hätte ich einige der Features gar nicht verbaut. Ich denke, dass mir 1 Akku reichen würde. Ich würde auch nur einen Empfänger verbauen, wenn es nach mir ginge, aber es ist so halt dabei, und auch wenn ich das Max BEC mit nur einem Akku betreiben könnte, so pack ich halt jetzt 2 Akkus rein, die in Summe die Kapazität haben, die ich sonst einzelnd verbauen würde. Verloren hab ich so nicht. Ob ich das so gewonnene Plus an Sicherheit auch wirklich nutze: Ich hoffe, dass es dazu nie kommt ;)
 

Papa14

User
Gegenfrage: Benutzt du dann auch zwei Sender?

Wie auch eine Doppelstromversorgung im Modell, gegen den plötzlichen und unerwarteten Ausfall des Senders hilft das nicht.

Eine Doppelstromversorgung macht nur dann Sinn, wenn ein Großmodell mit vielen starken Servos arbeiten muss.
Da gehen die Meinungen auseinander.

Ein Sender ist nicht den gleichen Belastungen ausgesetzt wie eine Empfangsanlage. In einem (Motor-) Modell rüttelt es und schüttelt es, es gibt Kabelbrüche, schlechte Steckkontakte und Zellen, die kollabieren. Ich hab mal eine (NiCd) Zelle gesehen, die hat normal funktioniert und wenn man sie umgedreht hat, war der Strom weg.
 

Wattsi

User
Achso, ich möchte noch einen drauf legen:

und wer heute richtig sicher fliegen will baut sich ne 35 MHz Anlage mit zwei DS PCM Empfängern auf, es war nie sicherer auf 35 MHz als heute. Angenehmer Nebeneffekt: die Antenne mit dem so nützlichen roten Wollfaden ist wieder da.

Dem muss ich absolut widersprechen!

Wer heute noch mit 35MHz rumläuft, dem ist die allgemeine Nachfrage nach "Kanal?" abtrainiert worden. Er hält sich für den Einzigen.
Folge: Kanaldoppelbelegung mit entsprechenden Folgen

Wolfgang
 
Vielen Dank, dass Ihr meine Vorgehensweise bestätigt, ob bewusst oder unbewusst:

- kein Akku ist schlechter gepflegt als ein Senderakku, wer baut den schon aus und formiert den ab und an oder macht bei LiXX eine Entladung auf Lagerspannung nach dem Fliegen?
- wenn in dem Empfangssystem das richtige Bauteil für o,oo1 Cent kollabiert ist wandern und nach Öl suchen angesagt.

Vielleicht bin ich zu sehr von der manntragenden Fliegerei geprägt, aber nur was nicht da ist kann auch nicht kaputt gehen.

So Long, meine Meinung, aber Ihr habt ja Recht, die Modellbauindustrie will ja auch leben.
 
Ein Sender ist nicht den gleichen Belastungen ausgesetzt wie eine Empfangsanlage. In einem (Motor-) Modell rüttelt es und schüttelt es, es gibt Kabelbrüche, schlechte Steckkontakte und Zellen, die kollabieren.
Stimmt schon.
Wobei ich sagen muss: In meinen Verbrennern sind die Akkus immer in sehr dicken Schaum eingelagert (Akkudicke = Wanddicke). Und nur gegen das „Spazierengehen“ gesichert. Kabel werden locker festgemacht, Stecker (wo nötig) gesichert.
Das scheint wohl zu funktionieren: Ich habe wegen Vibrationen noch nie einen kaputten Akku, Kabel oder Stecker gehabt. :)

Diese neuste Unsitte aber, den Akku einfach mit Klettband direkt auf Holz (oder so) festzuziehen ist meiner Meinung nach... gaga. :(


- kein Akku ist schlechter gepflegt als ein Senderakku,
Nee.
wer baut den schon aus und formiert den ab und an oder macht bei LiXX eine Entladung auf Lagerspannung nach dem Fliegen?
Ich. :D

Ob Sender- oder Empfängerakku: Geladen wird bei mir grundsätzlich außerhalb vom Sender bzw. Flieger. Und immer im Balance Modus bei maximal 1C.
Es bleibt auch kein Akku im Flieger, wenn er im Hangar steht.
Bei einem Event, wo der schon mal 2 ~ 4 Tage dabei ist, bleibt der Akku natürlich drin (außer beim Laden eben).
 
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