Eingeharzten Motorspant lösen

Ich muss bei einem E-Segler den eingeharzten Motorspant lösen/entfernen.

Ausfräsen ist die Radikalmethode. Ich habe aber schon mehrfach gelesen, dass man mit Hitze das Harz wieder so weit elastisch bekommt, dass man den Spant zerstörungslos rausbekommt. Suchfunktion habe ich schon ausgiebig bemüht, habe aber wohl nicht die richtigen Suchbegriffe.

Meine Fragen wären: Wie heiß darf der (Heizluft-)Föhn sein und leidet nicht auch das Laminat des Rumpfes?

Grüße, Nick
 

ask-13

User
Moin
Würde sagen las es sein mit der Hitze ! Überlege doch mal ! Wenn du soviel Hitze anwendest um das Harz wieder elastisch zu machen, wird der Harz vom Rumpf auch weich . Geht nur razsfräsen und neuen Spand bauen. Das ist zumindest meine meinung.
Gruß Hans Jürgen
 

GC

User
Mit der Hitze das würde ich auch sein lassen. Wenn der Spannt von hinten und vorne gut sichtbar ist, dann evtl den Kleber rund um dem Spant mit einer Dremel weitgehend entfernen, ohne den Rumpf zu beschädigen und dann von vorn mit dosierter Gewalt auf den Spant schlagen, in der Hoffnung, dass er sich lockert.
 

flymaik

User
mit Hitze geht es.
Musst aber eine 9er Düse aufsetzen, damit der Luftstrom gezielter auf die Klebenaht kommt.
Temperatur kann ich dir nicht sagen, denn bei der letzten Aktion, hatte ich noch keinen regelbaren Föhn.
Gefühl ist halt gefragt;)
 
....bei einem meiner Rümpfe habe ich die Harzraupe rausgedremelt und durch die Wärme war das Harz was noch übrig war so weich, dass der Spant dann gut heraus ging.
Gruß, Tobias
PS: Mit dem H-Föhn würde ich es nicht machen ;-) !
 

Hans J

Vereinsmitglied
mit Hitze geht es.
Gefühl ist halt gefragt
Moin,
ich wickel ein nasses Geschirrhandtuch außen um den Rumpf, erwärme mit dem Heißluftföhn vorsichtig die Klebenaht von innen und drücke dann den Spant raus. Geht und gibt bei "gefühlvollem" Einsatz der Wärme keine Probleme (lieber langsam die Wärme aufbringen!). Vorteil der Wärmemethode ist die fast vollständige Entfernung der Klebenaht. Nachteil bei nicht fachgerechtem Vorgehen: das Gewebe zeichnet sich ab.

Die Dremelmethode geht aber fast genauso gut (wenn man nicht durch die Rumpfwandung dremelt...), birgt aber weniger Risiken für Ungeübte.
 
Die Hitzebehandlung ist mir dann doch zu heikel.
Ich habe den Motorspant noch mal genau ins Auge genommen: mit List und Tücke gelingt es mir vielleicht drei neue Löcher für die Motorbefestigung zu bohren. Wenn das misslingt, kommt die Dremelmethode zum Einsatz.
Vielen Dank soweit an alle Ratschlaggeber!

Grüße, Nick
 
Geschafft!

Geschafft!

Nach eine abschließende Rückmeldung.

Ich habe mir aus dünnem Sperrholz eine Bohrschablone gebastelt.
Nachdem die Schablone saugend auf Motorwelle und und Befestigungslöcher passte, auf den Motorspant übertragen und mutig gebohrt.
Es passt und zwischen Befestigungsbohrungen und den Belüftungslöchern ist auch noch genug Fleisch vorhanden. Operation gelungen, was will man mehr?

Grüße, Nick
 
2-K-Kleber, auch Uhu Plus lässt sich mit einem Lötkolben gut entfernen. Aber Achtung vor den entstehenden Dämpfen! Mit dem Lötkolben fahre ich vorsichtig über die sichtbare Kleberraupe die durch die Hitze dann regelrecht zerkrümelt. Wenn möglich an beiden Seiten des Spantes. So hat man den meisten Kleber entfernt und kann dann mit leichter Gewalt den Spant entfernen. Aus diesem Grund fräse ich mir meistens die Motorspante aus Aluminium. Das überträgt die Wärme gut auf die Klebernaht. Dann ich nehme einen dicken Gewindestab den ich in das zentrale Loch mit Muttern befestige und erwärme mit einem kleinen Brenner den Gewindestab. So überträgt sich bei einem Aluspant die Hitze wunderbar bis zur Klebernaht und man muss keine Angst haben den Rumpf zu schädigen. Geht spielend leicht.

Gruß Markus
 
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