Kapazitätstest LiIon Akkus

Hallo,

wenn man die Kapazität seines Empfängerakkus 18650V3 mit dieser Spezifikation

Kapazität: 2.250mAh
Nominalspannung: 7,4V
Spannung max.: 8,4V
Spannung min.: 5,6V
Endladestrom Dauer: 10A

testen möchte, könnte man dann, wie hier im Forum gelesen, mit einem 1C auf 3,0 Volt
pro Zelle entladen und hat eine Kapazitätsinfo ohne Zellschädigung?
 

Gerd Giese

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Crizz

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Gerd, diese Schüchternheit kenne ich von dir eigentlich von Standard-Lipos - und erkenne die auch an. Warum du bei Li-Ion ( wobei ich von Samsung INR 26650 odr Sony VTC4 / VTC5 ausgehe) an den Tag legst, finde ich aber unverständlich. Bei 3,3 V Entladeschluß wird jeder die Zellen wegen nicht mal annähernd erreichter Kapazitätsangabe in die Tonne werfen.... Wir sollten hier vielleicht explizit definieren, WELCHE Li-Ion gemeint sind, vielleicht handelt es sich ja um eine besondere Art, die gemeint ist - das geht aber weder aus dem TITEL noch aus den letzten Beiträgen hervor. Ich fände es angemessen, das etwas konkreter zu definieren, da es ansonsten nur zu Missverständnissen kommt weil wieder einmal alles über eine Kamm geschert würde.
 
Hi Crizz,

danke für Deinen Kommentar.

Reicht meine Angabe, dass es sich um eine Becherzelle des Formats 18650 mit dem Kürzel V3
nicht? Habe außerdem die Daten des Anbieters, nicht Herstellers, beigefügt. Wenn man
"18650V3" googelt, kommen immer die Zellen daher, die ich habe. Wo liegt also das
Identifikationsproblem?

Noch ne Frage zu einer Angabe, die mir erst jetzt aufgefallen ist:

"Spannung min.: 5,6V"

Meint Ihr, dass das Ruhespannung ist, oder unter Last anliegen soll? Und unter welcher Last?
 
Tschuldige und ja, es handelt sich um einen 2-zelligen "Empfängerakku".
Die Dinger gibt es bei den verschiedenen Akkuservices der Ober-, Nieder-
und Hinterrheins. :D
'N Bild verletzt sicher wieder irgendwelche Urheberrechte. :rolleyes:
 

Crizz

User
Wenn du deinen Akku fotografierst und ein Bild davon einstellst, sicher nicht. Wenn du Bilder des Herstellers verwendest ist das eher rechtlich kritisch.

Bei 5,6 V für einen 2-zeller ( = 2,8 V / Zelle ) würde ich die absolute Entladeschlußspannung vermuten, aber wie du auch an anderer Stelle finden wirst kommt bereits ab 3,0 V nicht mehr viel an Kapazität zusammen. Ich würde die nicht unter 3,2 V entladen, eher bei 3,3...3,4 V / Zelle die Grenze ziehen, damit man sie nicht unnötig stresst und sie möglichst lange leben.
 
Darf ich Dich zitieren:

Bei 3,3 V Entladeschluß wird jeder die Zellen wegen nicht mal annähernd erreichter Kapazitätsangabe in die Tonne werfen....

Genau so ist es mir gegangen, als bei einem C und eingestellten 3,3 Volt nur 1650 mAh rauszukitzeln waren. ;)
 

Crizz

User
Bei 1c ist das auch extrem wenig, da sollte eigentlich schon 90% der Nennkapazität erreicht werden, auch wenn die Zelle (hypothetisch) nur mit max. 3c belastet werden dürfte. Meine Aussage betraf Anwednung mit höheren Strömen, z.b. als Antriebsakku. Da gibt es ja Zellen im 18650-Format, die zwar "nur" 2000 mAh haben aber mit 15c oder 20c Dauerbelastbarkeit angegeben werden. Und wenn man solche dann mit der angegeben max. Belastbarkeit für die Kapazitätsprüfung beaufschlagt sind meist nur 50% Entladetiefe realisierbar, weil die Zellen sehr heiß werden und die Spannung dann bereits um die 3 V liegt, während bei 1c die Kapazitätsangaben dann meist passen.
 
Konion2.jpg

Hier mal das Exemplar. Die Belastbarkeit liegt bei 10-12 A. je nach Anbieter,
also etwa 5 C.
 

NFLY

User
Wahrscheinlich sind das diese hier getesteten Zellen:
http://lygte-info.dk/review/batteries2012/Sony US18650V3 2250mAh (Green) UK.html

Wie die Mehrzahl der Zellen dieses Typs 18650, sind selbst die Markenzellen in der Kapazität leicht überzeichnet. Das heißt, es sind so 100 – 150mAh weniger drin, als draufsteht. Zugelassen sind die bis zu einer Entladeschlussspanung von 2,5V, was aber nicht zu empfehlen ist. Wenn du deinen Lader bei Entladeschluß auf 0,1C einstellen kannst (discharge reduce?), dann erreichst du mit der von Gerd empfohlenen Entladeschlussspannung von 3,3V/Zelle bereits den steil abfallenden Bereich, der Kapazitäts-Entladekurve. Das heißt, der Akku ist nahezu leer. Für einen Kapazitätstest ohne Schädigung somit völlig ausreichend.
 

Crizz

User
Kann man so pauschal nicht unbedingt sagen, ich habe etliche 18650 Li-Ion vermessen, die Zellen von Samsung, Panasonic und Sony haben die angegeben Kapazität auf ca. +/- 2 - 4 % genau erreicht, und das liegt durchaus im Bereich der Fertigungstoleranzen. Größere Abweichungen hatte ich bisher nur bei einigen Plagiaten, die fast wie die Orginalen aussahen, aber meist durch einen leicht verwischt wirkenden Aufdruck auffielen, während bei den Originalen der Druck auf dem Schrumpfschlauch gestochen scharf ist. Bei solchen Hardcase-Packs ist das natürlich schwer zu erkennen, was letztlich im inneren verborgen ist. Das ist dann teils spekulativ.
 
Hallo Alfred,

sehr aufschlussreich, zumal man die erheblichen Unterschiede bei verschiedenen Lasten
wählen und sehen kann. Die Zelle ist wohl für Entladungen um die 2A am besten aufgehoben,
während höhere Lasten nur mit erheblichem Spannungsabfall und Kapazitätseinbuße
machbar sind.

Edit: Eigentlich sind die Dinger nicht besser als eneloops.
 

Crizz

User
Sollte man im entsprechenden Einsatz beurteilen. Sony VTC4 sind da schon ne recht gute Lösung, bei Strömen bis 20 A (Dauer). Hab die selber im Werkzeug-Einsatz. Was sie nicht mögen ist Tiefentladung ( unter 3,2 V ) mit hohem Strom, d.h. weniger als 3,0 V / Zelle bei 10c und mehr rededuzieren nach meiner Erfahrung die Cycle-Lifetime auf deutlich unter 500 Zyklen. Bleibt man bei 3,2....3,3 V sind mehr als 500 Zyklen durchaus realistisch. Schuld ist m.e. die geringe Spannung ( bei < 3.1 V) bei der ein Zerfall der Kathoden beginnt sowie die nachweisbare Überhitzung der Zellen auf deutlich über 62°C an der Hülle ( in meinen Anwendungen wurden in einigen Fällen 71...78°C gemessen wenn mit der angegeben max. Last die Zellen gefoltert wurden - der Schrumpfschlauch platzt dann teils sogar auf ).
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Hier "nur" mal ein Diagramm der US-LIS18650VTC3 Zelle im Vergleich einer (damaligen) LG ... die Sony ist die Blaue mit 1600mAh von 2011:
BMZ-LiIo-1650_2010_2011.gif
Sie sind (waren) prädestiniert für Werkzeugakkus (besonders robust-Ausdauer-Pflegeleicht!) und Pedelec Antriebe,
so habe ich sie auch spezifiziert! ... VTC4 oder VTC6 hatte ich nie, vieleicht ein anderer?

... damit muss ich auch mein State zu #2 (in Fett) ergänzen und schreiben:

>> ... Ja aber bei LiIon bitte "nur" bis minimal 3,3V/Z bei 0,1C bis max. 0,3C entladen und dann gleich "zart" (ca. 0,3C = 0,7A) auf die z.B. Lagerspannung (oder voll) Laden. ...<<
(Sorry, für mich war es selbstverständlich, für andere natürlich nicht!)
 
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