Brushlessmotoren Herstellerangaben - eure Erfahrungen?

onki

User
Hallo,

Auf den Herstellerseiten der Motoren sind ja immer wieder Konfigurationsbeispiele gezeigt, die mit Zahlen offenbar belegt sind.

Hier mal mein Beispiel am A40 10S mit 6,7:1 Getriebe. Dort wird eine Konfiguration an 6s (22V) mit 23x12 Prop gezeigt.
Als Strom wird 58A angegeben bei 4950rpm, was rund 1280W Leistung entspricht.
Ganau das habe ich in 2 Modellen eingebaut, einmal mit RFM Prop, beim anderen Flieger mit GM-Latten.
Das Ergebnis ist ernüchternd bei einer Spannung von 21,8V (Akku voll - erster Steigflug) komme ich auf gerade einmal 44A Strom (bei knapp 5000 rpm) was einer Leistung von rund 960W entspricht. Und das auch mit einem relativ scharf eingestellten Jeti-Regler (der YEP90 bringt aber identische Werte).
Das entspricht einer Abweichung von ca. 25% was aus meiner Sicht nicht hinnehmbar ist.
Mache ich was falsch oder rauchen die Hersteller bei der Ermittlung dieser Werte irgendwas?

Wie sind eure Erfahrungen damit?
Wenn das so daneben ist, sollte man das lieber weglassen oder zumindest als errechnet kennzeichnen. Sonst geht der geneigte Leser von wahren Messwerten aus.
Die DriveCalc Werte sind noch utopischer. Dann kann ich auch gleich den Finger in den Wind halten und schätzen.

Gruß
Onki
 

GC

User
Hi Onki,

doch, das musst Du leider hinnehmen. Wie sagt man doch so schön: Wer misst, misst Mist!

Was glaubst Du, wie genau Du Drehzahl, Strom und Spannung messen kannst und wie genau die Angaben auf dem Propeller sind? Außerdem hat Drivecalc auch eine mögliche Abweichung.

Ich unterstelle, dass Du alle 3 Werte mit (hott) Telemetrie Sensoren gemessen hast. Außerdem muss der Wert auf dem Propeller auch nicht 100% stimmen und Drivecalc hat naturgemäß auch einen Fehler.

Wenn jetzt diese 5 Werte eine Abweichung von ca 5% haben, so hast Du einen maximalen Fehler von 1,05^5 = 1,276; dies entspricht 27,6% und wir sind jetzt relativ nah bei Deinem Wert.

Jetzt kannst Du etwas varieren und z.B. annehmen, dass die Spannung mit 2% Genauigkeit gemessen wird (was ich für optimistisch halte), aber der Propeller eine Abweichung von 10% hat etc. Aber die Größenordnung haut schon hin.

Als gute Näherung der Fehlerfortplanzung kann man sagen, dass sich die relativen Fehler (Prozentwerte) bei der Multiplikation addieren.
 

JaRa

User
In Deinem Beispiel hast Du die gleiche Drehzahl bei deutlich niedrigerem Strom - bezogen auf die Herstellerangabe läuft Dein System also effizienter :)
 

onki

User
Hallo Gerhard,

die Werte wurde mit dem UniSens-E gemessen und 5% Abweichung bei Strom und Spannung sind schon massiv pessimistisch. Die Drehzahl ist präzise weil digital ermittelt und Props kommen auch imm er aus der gleichen Form.

Also theoretisch ist dein Ansatz nachvollziehbar, praktisch nicht.
Ich kann gerne noch mit kalibriertem Equipment nachmessen, die Werte werden dadurch aber nicht sonderlich anders.

Gruß
Onki
 
Eventuell wird ein anderes Mittelstück verwendet. Das kann schon ein großer Unterschied sein, ob man einen versetzten 40mm RFM-Spinner verwendet (25mm Achsenabstand) oder ein HM-Mittelteil mit 45mm Achsenabstand und 40mm Plastikspinnerkappe.

Was verwendest du?

Prinzipiell hat JaRa recht... dein Antrieb ist effizienter. Wäre es dir lieber, wenn du bei gleicher Drehzahl ebenso 58A statt 44A hättest? :confused:
Geht es dir um Leistung auf dem Papier oder um Leistung (Schub, Speed) am Flieger? ;)
Nimm die Unterschiede einfach hin. Immerhin misst du, probierst aus und vertraust nicht blind dem Hersteller. Schlimmer wäre, wenn Hacker zu hohe Drehzahlen am Prop bei geringen Strom angeben würde. Vielleicht ist es sogar gewollt, um mehr Sicherheit zu haben.

Gruß
Martin
 

GC

User
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wo ist die größte Ungenauigkeit? Beim Propeller oder bei Drivecalc oder liegt es an der Summe der Fehler.

Ich habe einmal vor Jahren Propeller gleicher Größe von verschiedenen Herstellern vermessen. Soweit ich mich erinnern kann, gab es ganz nette Unterschiede bei Strömen und Drehzahl.
 
Du hast Recht, bei verschiedenen Propellern mit gleicher Größe/Steigung gibt es gewaltige Unterschiede. Insbesondere zwischen Starr- und Klappprop.

Aber Onki nimmt ja die gleichen Propellerblätter, wie sie Hacker angegeben hat.
 

Tk7

User
Im Prinzip hört sich das mit den Streuungen ja sehr plausibel an.
Es scheint aber wohl so, daß die Streuung immer nur in eine Richtung geht - ich hab auch zwei neuere Hackermotore, die auch wie im Katalog aufgebaut sind mit weniger aufgenommener Leistung als angegeben
Gruß Tk7
 
Zumindest KV Angaben scheinen manchmal aus der Luft gegriffen ..

Meine Kira 480er lagen immer etwas höher als angegeben.

Dann findet man auch noch unterschiedliche Angaben ..

z.B. Neumotor 1115/1y, mal mit 2800KV im Web zu finden, oder mit 3100KV bei neumotors selbst .:rolleyes:...
 

onki

User
Hallo,

es wird ein 40mm Spinner gekröpft verwendet, die 25mm kommen also in etwa hin.
Wenn das der Grund für die Abweichungen sein soll müsste dies aber in den Daten erwähnt und in den gängigen Berechnungsprogrammern besser berücksichtigt werden.
Wäre ja schon wenn mein Antrieb effizienter ist, so ganz glauben kann ich dies aber nicht. Zumal nunmal im ersten Ansatz viele User ihren Antrieb an der Eingangsleistung festmachen, und dann ist es ziemlich blöd, wenn diese Angaben komplett daneben sind.

Gruß
Onki
 

Erdie

User
Um nachvollziehbare Ergebnisse zu bekommen, müßten alle Messunge bei der gleichen Temperatur gemacht werden, denn die temperaturbedingten Schwankungen der Luftdichte sind nicht zu vernachlässigen. Bei manntragenden Flugzeugen führt das z. B. zu relevanten Abweichungen der Startstrecke.
Ausserdem ist 21,8V für einen vollen Akku schon sehr gering - auch unter Belastung. War der Akku zu kalt? Unter 3,7V/Z dürfte der dann nur unter extremen Belastungen fallen.
 
Kannst du ein breiteres Mittelstück ausprobieren?
Bei der Leistung von 1kW kannst du ja auch die einfacheren HM-Mittelstücke probieren und vergleichen. Es ist vielleicht nicht strömungsgünstig und du sollst es auch nicht dauerhaft verwenden, aber allein für die Bestätigung dieser Theorie wäre es sinnvoll. Im DriveCalc gibt es übrigens auch mehrere Aeronaut-Propeller mit verschiedenen Mittelstücken, da sieht man die Unterschiede ganz gut. Wobei 58A zu 44A schon ein gewaltiger Sprung ist. Ich mutmaße, es wird auch mit einem breiten Mittelstück kaum über 55A kommen.
Ich denke, es ist einer von vielen Faktoren.
 

Rab

User
Hallo Onki,

bist Du Dir sicher mit den Luftschraube? 23x12?

Laut Homepage ist die Abweichung zu Deinen Beobachtungen ja noch krasser:

http://www.hacker-motor-shop.com/e-...=&a=article&ProdNr=33826620&t=3&c=2570&p=2570

Die 23x12 RFM soll 4800 min-1 drehen bei 22V und 66A (!).

Die 20x13 RFM soll 4950 min-1 drehen bei 22V und 58A.

Fast nicht zu glauben, all diese Angaben hier. Das wären lausige bzw. phänomenale Wirkungsgrade. Unter 70% bei Hacker, über 100% bei Dir.

Zumindest wenn man dem glauben schenkt:
n100 laut DC:
23x12 2235min-1
20x13 2286min-1. Ich hab aber schon öfters 2375min-1 als Wert erfahren für die 20x13 bei 42mm MS.


Mir grausts. Hab den Antrieb auch.

Aber noch nicht in Betrieb, noch keine eigenen Daten.

Grüße Michael
 
Info: DC DAten - Flugdaten....

Info: DC DAten - Flugdaten....

Geloggte Flug Daten nicht mit DC Standdaten vergleichen.
Je nach Steigwinkel unterscheiden sich Drehzahl und Strom
deutlich von den DC Standdaten.

Hier mal ein belastbares Fluglogg mit 20x13 RF und 45er Mittelteil:

ASW 22 Ortw. PP3226-1600-6 20x13 6s 15msekk.png

ASW 22 5m Spannweite, 6s SLS 2650 45/90C.
Antrieb: Scorpion HK 3226-1600KV (2012er )mit Super-Chief 6:1 KV 254.
Steigen 15m/sek.

Lieber Gruß
Andy Reisenauer
 

onki

User
Hallo,

sorry die beiden Löffel bring ich immer durcheinander. Es ist natürlich eine 20x13 die mit 58A angegeben ist.

Gruß
Onki
 

ppb

User
Hab da auch was

Ist ein Tenshock EDF TS-EZ1515 - 15T - 4pol 3770KV mit Micro Edition 5:1NL, an einer GM 16x8 mit 30mm Spinner (mit Versatz). Verbaut in einer F3J Nova mit ca. 2070g Abfluggewicht.
Der Antrieb ist mit 48A bei 11V angegeben. Im dritten Steigflug hab ich mit dem UniSense-e 46A bei 11V gemessen. 1800mAh Lipo mit 65/130C, der allerdings nicht wirklich warm war (Außentemp. ca. 10-12C°), und es war der erste Flug mit dem Akku. Hinzu kommt noch der recht kleiner Spinner, so das die Latte sicher keine 16" hat.

Sind also 506W anstatt der angegebenen 534W. Das passt in dem Fall also sehr gut, bzw. die Angaben stimmen.


patrick
 

onki

User
Hallo Patrick,

so einen Tenshock (nur den 1515-16 mit 16 x 8,5er Latte) hab ich auch im Sharon drin.
Da passen die Angaben beim zweiten Steigflug auch gut zueinander. Nur meine Spannung bricht etwas mehr ein weshalb die Leistung geringer ist.
Das ist aber nachvollziehbar.

Deshalb bin ich ja über die massive Abweichung beim A40 verwundert.

Gruß
Onki
 

ppb

User
Ja das mit dem A40 ist schon krass. Deshalb fällt der für meinen geplanten Skywalker auch aus.
Aber gut zu wissen das er vom Durchmesser her reinpasst.


patrick
 
Hallo zusammen,
nur die wenigsten Hersteller machen sich die Mühe, konkrete Antriebskonstellationen in ausreichender Anzahl sauber (im Flug) durchzumessen, weil das sehr aufwendig ist. Ausnahme Reisenauer, da gehört es quasi zum Geschäftsmodell. Das ist aber zu unterscheiden von der chinesischen Praxis, irgendwelche Phantasiewerte
anzugeben und sollte jetzt nicht allein vom Kauf eines Antriebs abhalten.

Viele Grüße,

Georg
 
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