Kohlegewebe und PU-Kleber?

PIK 20

User
Hallo,

ich habe schon eine ganze Menge Styro/Balsa/Abachi-Tragflächen gebaut und die Glasgewebeverstärkungen, Gurtbänder und dergleichen mit PU-Kleber, wie Fermacell o.ä. verarbeitet.
Das hat sehr gut funktioniert.

Nun frage ich die Gemeinde: Wer hat schon Carbonfaser mit PU-Kleber verarbeitet? Welche Erfahrungen wurden gewonnen? Benetzt PU die Kohlefasern genau so innig wie die Glasfasern?
 

PIK 20

User
Noch niemand versucht?

Noch niemand versucht?

Noch niemand versucht?

Kaum zu glauben
 
Hallo!
Ich hatte mal ein Leitwerk für ein Prototyp entsprechend hergestellt. Ging gut, war auch fest, aber deutlich torsionsweicher als dasselbe aus Epoxy verpresst. Die Benetzung und Verklebung ist mit PU gut, aber dadurch dass es einen deutlich niedrigeren EModul hat verhält sich auch das Laminat interlaminar wesentlich schubweicher als mit Epoxy. Ich würde daher Gurtlagen und Torsionslagen aus CFK nicht mit PU verpressen! Schubstege dagegen gern, wenn diese glasverstärkt sind.
 
Hallo Heinz,
man sollte sich aber die Frage stellen, ob der PU-Kleber die Festigkeit hat. Nicht das man hier ein blaues Wunder erlebt.

Hast Du es schon ausprobiert?

MfG
Stefan
 

PIK 20

User
Nicht der Kleber/Harz gibt die "Festigkeit" sondern die Faser
 

65gt

User
Hallo,

die Faser ist für Zugfestigkeit, der "Kleber" für die Druckfestigkeit
zuständig. Belastest Du nur auf Zug ? Wie Druckfest ist PU ?
Bei PU als Matrix kann man auch ein altes Küchenhandtuch zur
Verstärkung nehmen, da ist Kohle zu viel des Guten.

Gruß Martin
 
Hallo,

die Faser ist für Zugfestigkeit, der "Kleber" für die Druckfestigkeit
zuständig. Belastest Du nur auf Zug ? Wie Druckfest ist PU ?
Bei PU als Matrix kann man auch ein altes Küchenhandtuch zur
Verstärkung nehmen, da ist Kohle zu viel des Guten.

Gruß Martin

Hallo Martin,
das ist unkorrekt. Die Fasern bestimmen die Eigenschaften in Verstärkungsrichtung, die Matrix jene quer dazu (bzw. interlaminar).
Und wir gehen von üblichem PU-Kleber aus und nicht extra für Composites vorgesehen PU-Harze.
Die interlaminare Festigkeit und Haftscherfestigkeit ist mit PU sogar sehr gut, aber der Schubmodul gering. Das hat durchaus spürbare Auswirkungen auf Laminate (besonders mehrschichtige) und kann die Sinnhaftigkeit mancher Kohleverstärkung in PU tatsächlich in Frage stellen- aber der Vergleich mit Küchenhandtuch geht arg fehl ;)
Als Faustregel würde ich Laminate, die vorwiegend steif sein sollen immer mit EP herstellen und tempern.
 

65gt

User
Hallo Compositas,

wenns um Haftscherung geht, brauchts keine Kohle.
Wenns um Steifigkeit geht, ist PU-Kleber falsch.
Nix anderes wollte ich sagen.

Gruß Martin
 
Da man aber dünneres Gewebe nehmen kann ist man bei gleicher festigkeit trotzdem leichter. (Gfk vs Cfk)
Laminat wird auch dünner dabei, man holt also etas Steifigkeit wieder rein.

MfG
Sebastian
 

Relaxr

User
Hi - nach meiner Erfahrung sind PU-Laminate (ich habe Parkettlack im Einsatz) mit Geweben immer(!) deutlich weicher und instabiler als 24h-Harzlaminate. Wenn man nur Druckfestigkeit und etwas Stabilität in kleine und mittlere (Schaum)-Modelle bringen will, eine Überlegung wert. Wenn es echt um Statik, Struktur und Oberflächen grösserer Modelle geht, würde ich immer Harzlaminate nehmen. Die "keramische" Härte von Kohle passt mE nicht gut zu den recht weichen PU-Eigenschaften, ohne es "Herleiten" zu können, ist eher ein Gefühl. Der Vorteil von PU liegt hier nur bei der geringeren Schadstofffreisetzung. Wobei es bei PU-Klebern auch böses Zeugs gibt.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten