Außenfläche im Flug verlieren --> was passiert?

MD-Flyer

User gesperrt
Hi !

Ich habe mir einen Hyperion von Staufenbiel gebaut, der ein breites Flächenmittelstück hat (ca. 1,50 m) und dann noch zwei Außenflächen mit je ca. 1 m. Die Außenflächen werden nicht per Multilock etc. (was ich vorziehen würde) befestigt, sondern halt einfach bei Tesa-Streifen. Leider bin ich ein sehr vergeßlicher Zeitgenosse, also habe ich mir gleich einen entsprechenden Warnhinweis auf die Fläche geklebt.

Aber mal rein hypothetisch: was würde denn passieren, wenn man eine Außenfläche verlieren würde? Würde das reichen, um das Modell zum Absturz zu bringen? Wie groß ist denn die Gefahr, dass beim Vergessen des Tesas die Flächen "davonfliegen".

Hat jemand hier schon leidvolle Erfahrungen machen müssen?

Gruß,

Mark
 

moze

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moin moin

naja, ich hab da mal mit meiner Ellipse einen easy glider in der Luft zurecht gestutzt... glatter Schnitt durch einen Flügel, der Kollege konnte ihn noch "heile" runter bringen, aber was erwartest du ernsthaft wenn du einem Flieger einen Flügel abschneidest? - versuch doch mal einen beim start weg zu lassen, pack nur genügend Kleber ein, um hinterher auch alles wieder zusammen zu bekommen :D

Das Tesa gehört einfach dazu, mach dir eine Checkliste und gut. Selbst die Echten Segler (Manntragend) tapen ihre Flügel ab, ohne wird nicht gestartet! (gut, hier geht's mehr um Aerodynamik und Windgeräusche als darum Flächen zu verlieren). Vor dem ersten Start am Tag wird geschaut ob die Flächen vernünftig zusammen gesteckt sind und der Bolzen gegen rausrutschen gesichert ist, ist er das nicht wird nicht gestartet. Selbiges solltest Du Dir auch zu herzen nehmen.
Wie groß die Gefahr ist kannst auch nur du einschätzen, wir wissen ja nicht wieviel Spiel deine Verbinder haben und wie fest die Flächen sitzen.

Ich glaub die Fragen kannst Du Dir ernsthaft alle selbst beantworten.

Gruß

Tim
 
Zuletzt bearbeitet:

GC

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Hi Mark,

beim Erstflug mit meinem Thermik XL fing ein anderer Flieger mit seiner B4 plötzlich ganz wild an zu turnen und innerhalb von wenigen Sekunden gab es einen Crash mit meinem Vogel. Er gab auch später zu, dass er die Alleinschuld trägt, weil ich geflogen bin, als hätte ich einen rohes Ei an Bord.

Ich habe dabei ein mit Tesafilm gesichertes Ohr in einer Länge von über einem 1m verloren. Der Flieger ging sofort in einem Spiralsturz über. Ich steuerte mit Quer voll dagegen. Der Spiralsturz verlangsamte sich, hätte aber trotzdem mit Sicherheit zum Absturz geführt. Zum Glück konnte ich die Wölbklappen zum QR dazumischen und bin mit mit fehlendem Ohr butterweich gelandet. Einige haben behauptet, dass ich mit fehlendem Ohr besser lande als mit einem vollständigen Flieger.:D
 
Hallo

Das ist kein Problem , versuche die zweite Aussenfläche auch abzuschütteln . Dann hast Du nur eine höhere Flächenbelastung 😃. Bei meine Klapperstorch hat das funktioniert .

LG Hendrik
 

reinika

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Reinhard Liese hat mal eine Estrella mit nur einer Fläche gelandet.
Er hatte voll Butterfly gesetzt, wobei das Querruder auch stark nach oben stand. Die Einstellung hat zufällig gepasst.
Ein anderer Pilot hat einen 3 Teiligen Flügel mit nur einem Aussenflügel auf die selbe Weise gerettet. Beide hatten einen Crash in der Luft.

Es ist Möglich, aber ich würde trotzdem eine Checkliste vorziehen. :D
 

Relaxr

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Mein rechtes Flächenohr von nem XPerience pro ist mal in einer Excel-4000 Fläche von nem Kumpel in ca. 100m Höhe steckengeblieben. Zusammen Thermik gekreist, dann wechselt einer die Richtung ... :D. Das war lustig: mein XPPro flog noch, halt am liebsten in einem Spiralabstieg. Durch Höhe ziehen wurde er etwas langsamer und hat die Nase hochgenommen. Mit viel Fahrtaufnahme konnt ich ihn dann immer mal in die andere Richtung "umwerfen", danach ging es sofort wieder in der Trudelrichtung weiter - mit einer halben Minute in diesem Wechsel hatte ich ne passable Landung im Gras. Der Excel ging erstmal ebenfalls erstmal runter, mein Flächenohr (steckte fast senkrecht, aber gedreht in der Excelnasenleiste) wirkte wie ein Riesenruder in der Mitte der Excel Tragfläche. Als im Sturz genug Fahrt drin war poppte mein Flächenohr raus und fiel runter wie ein Ahornsame - damit war auch der Excel wieder fliegbar. Das Beste: mein XPPro hat an genau der Stelle einen massiven CFK-Flicken (2 Lagen 80er), rund um die Nasenleiste des Ohrs (früherer Zaunpfahltreffer), womit ich in den Excel einschlug. Bei mir war eine Delle an der Stelle drin, beim Excel schlug ich bis zum Holm durch. Ohne den Flicken hätte es mir das Ohr abgehackt. Egal, passiert - wir haben ein Bier drauf getrunken :rolleyes:

Wegen Fixieren: ich nehme Tesafilm, den breiten - schon immer.
 

Relaxr

User
Noch zu meinem #7: ich habe ohne rechtes Ohr sofort meine QR/WK-Kopplung aktiviert, um die verbleibende Wölbklappe auf der "kurzen Seite" als QR zu nutzen. Pustekuchen, so ging es nur noch steil runter, überhaupt nicht mehr fliegbar. Kopplung also gleich wieder raus und das ganze war wieder halbwegs steuer/fliegbar, eben in einem Spiralflug runter. Das kapiere ich bis heute nicht :confused:
 

wb53

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Außenfläche verloren

Außenfläche verloren

Schau mal in dem Video hier ab ca. 2:55 bis 3:12 Minuten den Flieger an.
Je nach Modell, sind fast verlustfreie Landungen, mit viel Glück möglich.
Ausprobieren möchte ich das aber freiwillig nicht :D



Weiterfliegen kann man meistens, solange man Kurven nur in Richtung der vollständigen Fläche fliegt. Beim Einkreisen über die kurze Fläche folgt im Normalfall das Trudeln.

Beobachten konnte ich das mehrfach auf Wettbewerben nach Zusammenstößen, wenn bis zu 10 Modelle gleichzeitig im gleichen Bart kurbelten.

Gruß
Wolfgang
 
Noch zu meinem #7: ich habe ohne rechtes Ohr sofort meine QR/WK-Kopplung aktiviert, um die verbleibende Wölbklappe auf der "kurzen Seite" als QR zu nutzen. Pustekuchen, so ging es nur noch steil runter, überhaupt nicht mehr fliegbar. Kopplung also gleich wieder raus und das ganze war wieder halbwegs steuer/fliegbar, eben in einem Spiralflug runter. Das kapiere ich bis heute nicht :confused:
Ich nehme an, an der kurzen Fläche mit dem positiv ausgeschlagenen QR/WK ist dann die Strömung abgerissen. MIT QR nur am Aussenflügel konntest Du den Auftrieb der Aussenfläche weitgehend wegsteuern und die Strömung am Innenflügel blieb gesund.
 

GC

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Warum baut man überhaupt Segler mit 2 Ohren;)? Mit nur einem Ohr könnte man bestimmt besser kreisen.:D
 

Relaxr

User
Ich nehme an, an der kurzen Fläche mit dem positiv ausgeschlagenen QR/WK ist dann die Strömung abgerissen. MIT QR nur am Aussenflügel konntest Du den Auftrieb der Aussenfläche weitgehend wegsteuern und die Strömung am Innenflügel blieb gesund.

Ja das mag sein, ein Erklärungsansatz - immerhin kommt man anscheinend doch noch unerwartet gut runter, mit ner halben Tragfläche. Gibt ja Leute die behaupten, nen Leitwerkler ohne Schwanz (nach Crash) mit etwas gewölbtem Profil kann man im Rückenflug noch ganz gut steuern (wie einen Nuri). Das glaube ich rein gefühlsmässig eher nicht und probieren tu ich es schon gar nicht :D.

Wäre schon interessant jetzt mal hier noch mehr solcher Landungen mit nicht mehr vollständigen Fliegern zu diskutieren. Das Thema ist wohl für Überraschungen gut.
 
Gibt ja Leute die behaupten, nen Leitwerkler ohne Schwanz (nach Crash) mit etwas gewölbtem Profil kann man im Rückenflug noch ganz gut steuern (wie einen Nuri). Das glaube ich rein gefühlsmässig eher nicht und probieren tu ich es schon gar nicht :D.
Ich habe von mindestens zwei Fällen bei Manntragenden gehört, die nach Leitwerksverlust wegen Midair sich in ca. 45° stabilem Bahnneigungsflug auf dem Rücken wiedergefunden haben. Kann also durchaus sein, dass so etwas mit WK beherrschbar ist. (Mit Fallschirm am Rücken wird man es aber nicht darauf ankommen lassen. Vor allem angesichts dessen, was dann am Boden droht.)
 

wb53

User
Gibt ja Leute die behaupten, nen Leitwerkler ohne Schwanz (nach Crash) mit etwas gewölbtem Profil kann man im Rückenflug noch ganz gut steuern (wie einen Nuri )./QUOTE]



Das stimmt; habe ich schon mehrfach gesehen: zum Glück nicht beim eigenen Modell. Ich vermute, das Profil funktioniert dann wie beim Nuri ein S -Schlagprofil.
 
Das stimmt; habe ich schon mehrfach gesehen: zum Glück nicht beim eigenen Modell. Ich vermute, das Profil funktioniert dann wie beim Nuri ein S -Schlagprofil.
Ja, ist so. Das normalerweise negative cm0 ist auf dem Rücken dann positiv; du hast ein (wegen der Nasenform nicht sehr effektives) Brett-Profil. Die Frage bleibt aber, ob sich ein fliegbarer SP ergibt.
 
Ich habe bei meiner Höllein Libelle mal ein Flächenohr verloren (vergurkter Schleppversuch...) konnte das Modell aber fast normal weiter fliegen. Okay, ich musste etwas Seite trimmen aber sonst...? Bin aber trotzdem gleich und gaaanz vorsichtig gelandet.
Gut, eine Libelle fliegt wahrscheinlich immer irgendwie. Aber ich dacht mir da auch so: "Warum der Aufwand beim Bauen und überhaupt?"

Ein Leitwerkler ohne Schwanz? Beim Herumspinnen in der Luft wurde bei meinem Doppeldecker damals das komplette Leitwerk demontiert. :D Das Teil kam senkrecht runter, ich habe gezogen wie ein Mann...:D:D:D und es schlug ein!

Gruß Mirko
 
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