Fragen eine blutigen Anfängers

Hallo zusammen,

vorab kurz zu mir. Ich bin 34 komme aus Niederbayern, habe eine kleine CNC-Fräse (ca.1,1mx0,7m) und eine "normale" Hobby-Schreiner/Schlosser Werkstattausrüstung. Beruflich beschäftige ich mich hauptsächlich mit 3D-CAD Konstruktionen im Holz und Metallbereich (Rhino und Autocad).

Ich bin schon seit meiner Jugend vom Modellfliegen fasziniert, hatte bisher aber nie die Möglichkeit das anzugreifen. Seit ein paar Wochen bin ich auf der Suche nach anfängertauglichen Bauplänen, werde dabei aber von Fachbegriffen und Details fast erschlagen.

Ich suche einen Bausatz bzw. Modell:

-das Anfängertauglich ist
-es soll aus Holz sein
-es soll eine Spannweite von 1,2 bis 2m haben
-Abfluggewicht soll definitiv unter 5kg bleiben
-gefallen tun mir Modelle die klassischen WWI und WWII Fliegern optisch ähnlich sind (muss am Ende kein Scaler sein...)
-perfekt wäre es wenn damit auch ein paar Kameraaufnahmen möglich wären
-aus kostengründen soll es eine E-Modell werden
-ich wohne sehr ländlich mit genug Wiesen im näheren Umfelde, das Modell soll also hauptsächlich zum "Wildfliegen" auf Wiesen tauglich sein und muss nicht unbedingt mit dem Auto transportiert werden

Nach intensiver Suche im Internet scheint es für mich für den Anfang nur 3 Möglichkeiten zu geben:

-einen Papier-Bauplansatz kaufen und den in nächtelanger Arbeit zu digitalisieren und nachzuzeichnen um die Teile selber zu Fräsen --> hab ich eigentlich keine Lust drauf
-einen Internet-CAD Plan fräsen und dann aber keine anfängertaugliche Dokumentation bezügl. Aufbau / passender Komponenten / Einstellung zu haben --> geht beim am Ende sicherlich schief
-vorab einen chinesischen Fertigbausatz kaufen und aufbauen um anhand dessen einen groben Einblick in die Details wie Servobefestigung / Ruderansteuerung usw. zubekommen --> möchte eigentlich selberbauen


Am liebsten wäre mir aber ein Bauplan mit detailierter Aufbau- und Einstellanleitung der aber anstelle der Papierausdrucke mit CAD-Daten geliefert wird. Wo kann man sowas kaufen?


Wenn jemand allgemeine Tipps und Anregungen für einen ambitionierten Anfänger hat, wäre ich dafür auch dankbar.


Danke und viele Grüße
René
 

ruvy

User
Hallo,

guter Anfang ;)

Aber meiner Meinung nach passen die Anforderungen nicht zusammen.

Spannweite bis 2 m und auch anfängertauglicher Warbird-ähnlicher Flieger.
Noch nie ein Modell gebaut und geflogen und dann über 1,2m (bis 2m) .. da kommt schon einiges an gefährlich bewegter Masse zusammen.

Nimm Dir zum Einstieg einen CNC Bausatz eines einfachen Modelles (E-Segler z.b.).
Gibt's bei Höllein, von Jamara, Krick und einigen mehr.

Baue und fliege das Modell, sammle Erfahrungen und dann stürze Dich ins nächste, größere, Projekt.

Aber wie gesagt, nur meine persönliche Meinung auf Basis Deiner Zeilen ;)

lg,
Rudi

p.s.: Dann hast DU auch genügend Zeit, in der Zwischenzeit einiges über Holmauslegung und einwirkende Kräfte bei Modellen zu erlernen
 
Zuletzt bearbeitet:
Rudi hat völlig Recht. Du hast keinen Führerschein und kannst auch nicht Auto fahren, aber du möchtest zum Einstieg einen DTM-Wagen selbst bauen... Etwas überspitzt wäre das mein Vergleich.

Was ich wirklich toll finde, ist die Tatsache, dass du selbst bauen möchtest und dass du dafür zumindest die materiellen Voraussetzungen hast. Trotzdem solltest du dich grundsätzlich mit der Konstruktion und Bauweisen bei Flugmodellen befassen. Und zum Einstieg gibt es hier wirklich einige gute Bausätze, an denen du dir anschauen kannst, wie bestimmte Dinge umgesetzt werden und die vor allem auch einsteigertauglich fliegen. Höllein ist hier sicher eine gute Adresse, es gibt aber noch mehr Anbieter. Vom Umweg über Schaumwaffeln würde ich abraten, der ist nicht notwendig. Auch den ganzen Quatsch der Stabilisierungssysteme braucht kein Mensch. Mit einem guten Modell kann man gut darauf verzichten. Das "Problem" ist so ein wenig, dass es natürlich auch bei der Konstruktion von Flugmodellen unterschiedlichste Wege, Stile und individuelle Feinheiten gibt, welche die Entwürfe unterscheiden. Es gibt filigrane und eher stabile Modelle, es gibt ganz einfache Entwürfe mit einem Minimum an Bauteilen und ziemlich verspielte Konstruktionen. Was es wohl kaum gibt sind richtig schlecht fliegende Modelle. Ich persönlich hatte schon Bausätze, welche richtig Spaß gemacht haben, ich habe aber auch schon einige Sachen in die Ecke gestellt, weil die Konstruktionen schlecht umgesetzt waren... Da muss aber jeder selbst sein Ding finden, gerade wenn irgendwann eigene Entwürfe folgen sollen.

Ich würde dir ganz konkret raten, einen guten Elektrosegler aus einem Bausatz zu bauen. Hier kannst du ganz grundsätzlich und ohne Schnickschnack erfahren, wie ein Modell gebaut wird und es auch aerodynamisch funktioniert. Ein guter 2-Achser (ein guter!!!) fliegt fast idiotensicher, du kannst ihn auf der Wiese starten und landen und er lässt dir immer genug Zeit, über deine Steuerung auch mal nachzudenken. Im Ernstfall landet sowas auch völlig allein, ohne Schaden zu nehmen, und zwar OHNE Stabi! Ein guter Segler fliegt ruhig, relativ langsam, ist gut erkennbar und bietet beste Voraussetzungen, vernünftig Fliegen zu lernen. Und die Ausrüstung ist sehr überschaubar. 2 normale, gute (nicht sauteure) Servos, ein angepasster Antrieb, ein Empfänger... mehr braucht da nicht rein.
Also schau mal beim Höllein nach der Libelle, Introduction oder (wenn es etwas kleiner sein darf) nach dem Innovation. Das sind sehr schön gemachte Holzbausätze! Hier kannst du sicher auch viel abschauen. Die robustere Variante wäre vielleicht ein Luxx von Aeronaut, der ist nicht so elegant aber fliegerisch bestimmt etwas härter im Nehmen.
Das sind nur mal so Vorschläge. Es gibt sicher noch viel mehr Bausätze, Pläne, Teilesätze und andere Modelle, welche in Frage kommen könnten. Aber wenn du selbst bauen möchtest, musst du mit etwas beginnen, was auch funktioniert. Und da sind die einschlägigen Anbieter eben nicht umsonst immer wieder genannt, zumal auch die Preise okay sind.
Warbird, Kamera und andere Ideen kannst du später noch exzessiv umsetzen.

Gruß Mirko
 
Lass Dich nicht ins Bockshorn jagen... ;)

Das Einzige, was imho nicht ganz zusammenpasst, ist "Anfänger" und "Warbird", da die meisten keine anfängertauglichen Flugeigenschaften aufweisen.

Die gewünschte Spannweite sehe ich nicht als Problem, ganz im Gegenteil. Ich habe auch mit einem 1,6m-Holz-Trainer mit Querrudern a la Telemaster angefangen (der übrigens immer noch "lebt") und bin der Meinung, dass sowas gutmütiger fliegt als die billigen 2-Achs-Schaumwaffeln.

Ich würde empfehlen:

- mit Simulator am PC üben bis es dort halbwegs klappt
- gebrauchtes Trainermodell kaufen (Telemaster, Taxi, Charter... - ebay-Kleinanzeigen)
- den nächsten Verein kontaktieren und fragen, ob Du mal als Gast fliegen kannst (mit Unterstützung durch einen erfahrenen RC-Piloten - vielleicht sogar Lehrer/Schüler-Betrieb)
- dann erst auf die Wiese und allein fliegen üben

Wenn Du das durch hast, kannst Du Dich ans Warbird-Fliegen wagen, bauen kannst Du ihn ja schon währenddessen. Wäre doch schaden, wenn Du ein aufwändig gebautes Modell aufgrund mangelnder Flugkünste gleich crashen würdest...

Edit: Elektrosegler (wie oben geschrieben) ist auch gut, ich würde aber zu einem 3-Achser (mit Querruder) und trotzdem mit etwas V-Form der Tragflächen (also eigenstabil und problemlos 2-Achs fliegbar) tendieren.
 

Jupp1

User
Tips

Tips

Ich hätt ein paar Tipps. Habe selbst im Herbst angefangen und konnte vorher nicht fliegen. Zuerst hab ich mir einen Simulator auf den PC installiert und fleißig ohne Wind geübt, dann mit Wind. Dann hab ich mir mein Simulatormodell "Calypso (Elektrosegler aus Elapor)" gekauft und die ersten Flüge damit gemacht. Das hat so was von gepaßt ich war fasziniert. Ich steh auf Elapor seit es UHUpor gibt. Die Dinger sind endlos reparabel - ein Holzmodell ist nach einem Crash reif für die Tonne. So weit die Worte.
 
Gute, stabile Holzflieger gibts auch bei aeronaut..., gerade, wenn du mal selbst fräsen willst, ist es wichtig vorher ein paar gute Bausätze gebaut zu haben. Schaum hilft da nicht.
E-RES Modelle wären auch geeignet, kannst du hier leicht erguggeln...

Zum Fliegen vorab Simulatortraining hilft sicher. Dass Holzmodelle nach dem ersten Crash reif sind für die Tonne gehört ins Reich der Fabeln, wäre das so, hätte sich diese Bauweise nicht 100 Jahre lang gehalten. Mit etwas Geduld und Kleber kann man sehr viel reparieren und lernt dabei auch. Selbst Schaummodelle muss (sollte) man fachgerecht reparieren... alte, reparierte Schaummodelle sieht man seltener als alte, mehrfach reparierte Holzflieger...;)

Zum Einstieg einen E-Segler mit ca. 2m Spannweite ist eine gute Wahl: grösser fliegt ruhiger...RES Modelle haben genau diese Grösse und wiegen weniger als mancher Schaumbomber, sie bewegen sich zwischen 400 - 600 Gramm... je nach Modell und Ausrüstung.
 

Jupp1

User
Die Diskussion Schaum oder Holz oder GFK ist müßig hier, alles gesagt. Aber ein Simulatortraining hilft nicht nur sondern ist heute anhand des verfügbaren PC's UNABKÖMMLICH. Was mir noch nicht gefällt: Ein Anfänger sollte von vornab mit Höhe und Querruder lernen und nicht mit Seitenruder.
Grüße
 

Kyrill

User
Hallo Rene,

erst mal sei gegrüßt im Forum!

Meine bescheidene Meinung deckt sich mit den Ratschlägen aller Vorgänger. Ohne Flugerfahrung und "einschleifen" des grundlegenden Verbundes zw. Auge und Hand wird das nichts. Du machst mehr kaputt als heile bleibt und wirfst schlimmstenfalls nach kurzer Zeit alles wieder hin.

0. Melde dich im Dachverband an damit du versichert bist! Auch ein defekter Lipo kann ein Feld abflämmen...
1. Lerne Fliegen mit einem Flieger der nahezu unkaputtbar ist (auch wenn dein Traum ein Warbird ist) und übe dazu im Simulator oder besser noch mit einem der es schon kann mit Lehrer-Schüler Kabel (Freund, Verein...). Ganz ohne Hilfestellung wird es schwer die notwendigen Abläufe zu verinnerlichen. Ich würde immer wieder was aus EPP empfehlen, da schneller zu reparieren.
2. Übe
3. Übe
...
99. Bau dir deinen Holzflieger nach Wahl wenn du vor einem Flug nicht schon Schiss vor der Landung hast.
 
Mist, Passau ist etwas zu weit weg.....ich hätte sonst LS angeboten.
Und ja, dabei ist auch eine 2 m Schaumtrojan......also fast 'n Warbird.:D
Natürlich auch anfängerfreundliche Segler......

Andreas
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Sorry dass ich jetzt erst antworte, aber dieses Wochenende hat meiner 2 jährigen Tochter gehört... :D

Ich hab mir jetzt in anlehnung an .Claus's Rat einen Bix3 beim freundlichen Hobbyhändler bestellt, damit kann ich das Fliegen ansich erstmal ohne große Verluste üben.

Mittelfristiges Ziel bleibt aber der selbstgebaute Warbird, irgendwie hab ich aufs bauen fast mehr Bock als aufs fliegen. Bzw. hab ich mehr Bock aufs fliegen mit etwas selbstgebauten als mit etwas gekauften....


Danke und viele Grüße
René
 
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