3D Drucker, Spanten, Rippen etc...

Hallo liebe Modellfliegerbauer,

Ich hoffe ich bin hier richtig.

Was ich schon lange immer wieder überlegt habe.
Wie ist das mit Spanten, Rippen und diverse andere Teile im 3D Drucker herzustellen.
Ich habe selbst einen Drucker. Auch schon einiges gedruckt, daher weis ich über die Stabilität und auch Leichtigkeit der Teile.
Was ich mich frage ist ob es eine schöne leise genaue saubere Art ist diese Bauteile herzustellen,
Oder ob Verzüge, Klebeverbindungen zwischen PLA und Holz und anderes Probleme mit sich bringen?

Hat sowas schonmal Jemand gemacht? Erfolgreich? Oder mit problemen?

Und ich meine nicht komplette Flieger drucken, darüber hatte ich auch schon gelesen. Möchte echt nur Rippen, Spanten drucken und normal Beplanken etc.

Schöne Grüße Jermaine
 

PeterKa

User
Im Prinzip spricht nichts dagegen. Gewichtsmäßig liegen die Spanten allerdings ungünstiger als Balsa oder gar Depronrippen (eine 25cm Rippe aus Depron wiegt ca. 0,6 Gramm, aus Balsa bei etwa 1,5-2 Gramm und aus Pappel 2-2,5 Gramm). Ich habe noch keine gedruckt, aber ich glaube nicht daß diese Gewichte nur theoretisch und mit hohem Aufwand erreichbar sind. Idealerweise müsste man sie als T-Querschnitt drucken, was aber wegen des dann benötigten Supports keine gute Idee ist. Ein L-Profil wäre drucktechnisch geeignet, macht aber optisch irgendwie nix her ;)

Das Problem ist, daß eine Rippe von sagen wir mal 2 mm Dicke über 2 Wandungen verfügt. Dazu kommt etwas an Waben, die man nicht allzugroß machen kann, damit die obere Schicht nicht einfällt. Also wenns leicht werden soll kommt nur der Druck mit einer Wandung in Frage, sprich L-Profil im Querschnitt.

Sicher ist nicht immer das Gewicht maßgebend, daher spricht nichts dagegen er zu versuchen.

Es gibt aber auch Nachteile, die nicht sofort is Auge fallen. Die Verkleberei von PLA ist vergleichsweise pestig. Eigentlich kommt nur Sekundenkleber in Frage (oder Dichlormethan, was ich immer benutze). Aber zieh mal eine Beplankung auf wenn man mit dem Sekundi nicht an die Stelle die geklebt werden muß herankommt.

Da PLA mit der Zeit sehr stark versprödet verbeitet sich der Einsatz von elastischen Strukturen, sprich, die Wanddicken müssen wegen der Haltbarkeit größer gewählt werden als eigentlich erforderlich. Mein erster gedruckter PLA Flieger hat sich beim zweiten Flug (2 Monate nach dem Druck) vollständig zerlegt, ok es war eine schnelle Landung in holperigem Gras, aber so ist nunmal die Situation in den meisten Fällen.

Was mich aber am meisten davon abhält es mit gedruckten Rippen zu versuchen ist das Fehlen jeglicher Korrekturmöglichkeiten. Das nachträgliche Einbringen von Bohrungen führt in der Regel zu einer enormen Schwächung des Materials, weil es das Plastik aufreisst. Ein Lötkolben hilft ... aber boah wie sieht das denn aus..

Was die Maßhaltigkeit betrifft. Wenn man einen ordentlichen Drucker einsetzt, sind die Maße reproduzierbar. Die Außenmaße stimmen in der Regel sehr genau, die Innenmaße nicht. Bei mir macht der Druck aus einer 8mm Bohrung etwa 7,6 mm. Ich kenne das inzwischen gut und berücksichtige das bereits bei der Konstruktion. Nachträgliche Aufbohren ist keine wirklich gute Idee, denn bei dünner Wandstärke bohrt man die Wandung aus dem Loch und dann hält da nix mehr drin.

ABS ist keine wirkliche Alternative, denn bei diesem Material maßhaltig zu bleiben ist wirklich kaum möglich, vom Aufwand auf der Druckseite will ich gar nicht reden. Allerdings ist ABS sowohl nachbearbeitbar, als auch über lange Zeit elastisch.

Gottseidank stellt sich mir die Frage nach gedruckten Rippen nicht, meine Fräse kann das nämlich besser.

PeterKa
 
Hallo
Selber gemacht nocht nicht.
(Bin einen Voll Pla Flieger am drucken)
Aber andere:
http://www.thingiverse.com/thing:1544701
https://www.youtube.com/watch?v=E4nLl9miwAA
Da Pla etwas andere Eigenschaften als (Balsa-)Holz hat, sollte man das bei der Konstruktion berücksichtigen.
Schwerer: Mehr Material einsparen. Es ist ja relativ einfach beim Druck z.B. die Wanddicken zu ändern.
Spröder: Kontaktstellen mit anderen Bauteilen (Rippe mit Holm) verdicken.
Temperatur: Flieger in der prallen Sonnen liegen lassen, kann das PLA weich machen(65°).

Hoffe, habe Dich nicht bange gemacht. Vielleicht stellst Du einen Baubericht ein.

Gruß
Tom
 

Kyrill

User
Der Gedanke ist nicht neu...

Der Gedanke ist nicht neu...

Lass dich von der Idee an sich blos nicht abbringen. Mal etwas reales zur Inspiration:

img20160806_211347.jpg

img20160808_064012.jpg

Das war mal ein Versuch gekoppelt mit der Idee einen Generator zu schreiben der solche Balkenkonstruktionen, um einen Rohrholm herum, möglich macht. Leider bin ich kein Softwaregenie und meinem Bekannten, der es probieren wollte die Software dafür zu schreiben, ist irgendwie die Luft ausgegangen bei der Arbeit.

Geplant war, dass man einfach die Eckdaten wie: Balkendicke und Höhe sowie Profil und Lage des Rohrholmes eingibt und der Generator macht einem daraus einen Satz Rippen ähnlich wie die Fräsrippensätze aus Profili.

Vielleicht hat ja hier auch schon mal jemand in diese Richtung einen Versuch unternommen.

Das Beispiel ist aus PLA 235 mm lang und 2 mm dick. Druckzeit ca 10 Minuten.

20160810_161333_resize_20160810_161424.jpg

20160810_161337_resize_20160810_161423.jpg

Bekleben läßt sich das auch mit Oracover...
 

rubberduck

User gesperrt
Hier mein erstes Ergebnis vom "Rippchen".
Da es sehr dünn ist hat es sich leider an der Hinterkante etwas vom Druckbett gelöst.
Damit das nicht öfters passiert, muss ich mal verschiedene Tips ausprobieren.
Also, noch besser kalibrieren und ein anderes Klebeband fürs Druckbett wählen.
Und werde versuchen dass Rippchen noch 1mm aufzudicken...

PS: Hab den Drucker gerade erst 2 Wochen. ;)

Fakt ist aber, ein 3D Drucker ist schon eine schicke Sache.

Jürgen
 

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Ein kleiner Tipp am Rande:
Ist der Druckraum nicht verschlossen, hat man immer Gefahr, dass die Rippe sich am (spitzen) Ende abhebt. Ein Brim an den Enden ist unerlässlich.

Gutes Gelingen
Juri
 

PeterKa

User
Ich benutze eine Dauerdruckplatte. Wenn filigrane Strukturen gedruckt werden sollen, reinige ich sie vor dem Druck mit Bremsenreiniger. Meistens genügt das. Zusätzlich kann es helfen eine Brim um das Bauteil zu ziehen, damit sich die Auflagefläche vergrößert... Und hmmm gibt es überhaupt offene 3 D Drucker noch ;)

PeterKa

Und dann noch... ABS Pampe, Prittstift und Haarspray... was für eine Unsitte ist das denn ;) .. Das habe ich alles dahin verbannt wo es hin gehört... Jedenfalls nicht in meinen Alabasterdrucker.
 

B.Win

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Hallo,
besorgt euch eine vernünftige Druckplatte, dann habt ihr das Problem mit der Haftung nicht.
Klebeband und sonstige Schmierereien sind dann auch nicht mehr nötig.
Das Teil auf dem Bild hat eine Wandstärke von 1,2mm, die Umrandung noch viel weniger.
Bevor es auf Raumtemperatur abgekühlt ist, lässt es sich kaum lösen.
Meine Druckplatte ist eine 0,5mm Gfk Platte mit hitze festem Doppelklebeband auf eine 3mm Borosilikatglas-platte geklebt.
Flüegel.jpg

Gruß
Bernd
 
Hallo Peter.
Ich oute mich: habe einen der letzten offenen :D
Nö, im Ernst. Es gibt noch Tausende prusa und Ähnliche, wo zur Not ein Umzugsbox drüber gestülpt wird.

Halo Bernd
Habe eine Dauerdruckplatte dran.
Carbonplatte habe noch nicht ausprobiert. Problematisch sind dünne lange Bauteile. Kühlt das Material zu schnell, ziehen sich die Ecken hoch.

Gruß
Juri
 

Kyrill

User
Juri du bist nicht alleine, ich hab auch einen offenen Prusa! 200 Euro müssen reichen für den Spass am anfang und zum ausprobieren... Viele Wege führen zur Haftung... Bei mir tuts immer noch das "Geschmiere" mit dem Prittstift. Ich druck aber auch nur PLA. Hält wochenlang und mir reichts. Wenn es abkühlt löst es sich von alleine.
Warping konnte ich bei den beiden anderen Rippen nicht feststellen:

20170419_192301_resize_20170419_195202.jpg

Die mittlere Form ist mein Favorit ist schön biegesteif und lässt sich auch kaum eindrücken. Druckzeit im Augenblick 17 Minuten.
Vom Grundsatz müßten sich damit Fädelflächen mit Rundholmen aufbauen lassen...

20170419_194915_resize_20170419_195201.jpg

So in etwa:

img20170419_200801.jpg

und selber zeichnen ist auch nicht unbedingt erforderlich:

beispiel.PNG

Hier habe ich einfach mal die Rippen der hier veröffentlichten Zeichnungen zur "Flugsau" in 3D umgewandelt. Mit Erleichterungen und Kontrolle der Passungen sollte da auch was gehen.

Ich suche auch noch den Mittelweg in der Haltbarkeit/Gewicht zwischen den vollgedruckten Fliegern (zerbröseln mir zu oft) und den althergebrachten Holzbausätzen. Ich hab eine Stauballergie und möchte nur so wenig wie möglich mit Holzstaub arbeiten, deshalb lass ich mich auf solche Experimente ein.
 

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Da hier ect.. pp steht will ich auch mal meine ersten Druckergebnisse zeigen.


Ich hätte das 3D nicht anfangen sollen.. das macht echt süchtig.

Die Extra gibts hier https://www.thingiverse.com/thing:1749915

Die werd ich wohl noch paar mal drucken für bekannte und eine wird mit E-Motor ausgestattet damit sie an der Decke die Schnaken in der Bude vertreibt :-))SAM_3939.JPGSAM_3940.JPG
 

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Hallo,

um mal in die Impeller Geschichte rein zu schnüffeln wie auch den Umgang mit dem Drucker zu optimieren hab ich mir eine kleine Turbine entworfen und gedruckt :-)

Wie viel Schub das sie bringt weis ich mangels Messeinrichtung noch nicht, die anderen Daten wären RPM 40 000 { JA das PLA hält noch :-))) } bei 39 A und ca 490 Watt an 3S, verbaut hab ich einen NTM 28/36 den ich selbst gewickelt hab ( N12 P6 ), der Motor wird grad mal Handwarm.

Dazu hab ich mir noch verschiedene Turbinenräder in 3 / 6 / 9 und 12 Blatt gedruckt... so wird das Spielen nicht langweilig.

Das ganze ist natürlich nicht für den Einsatz am Modell bestimmt, aber wie schon mein alter Herr sagte.. Probieren macht Klug, ich kann das Ding ja im Sommer als Ventilator benutzen = -) ;-)

Da die großen Teile auf meiner Glasplatte einfach nicht halten wollten hab ich mir eine Mischung aus 50/50 - Holzleim / Spiritus gemacht und auf´s Glas aufgebracht, das hebt gar so gut das es kaum noch ablösbar ist, es sollte aber ein Wasserlöslicher Weiß leim sein.

Ich habe nach dem Druck noch 8 andere Sachen auf diese Beschichtung aufgelegt.. und vor dem Druck nur kurz einmal mit einem feuchten Tuch drüber gewischt, Bett bei den ersten 2 Layern 65 ° danach auf 55 ° , hebt Bombenfest, ich denke jedoch das man die Temp am Bett auf Grund der krassen Haftung bis auf Raumtemp. zurücknehmen kann.

Ich beabsichtige die Mischung vom Haftvermittler bzw die Konsistenz so hoch zu verdünnen das ich es als Pumpspray aufbringen kann.


Selbst nach dem ich die Glasplatte in den Kühlschrank gelegt habe hat sich das Teil nicht ohne mein zutun abgelöst, also man benötigt schon ein wenig Wandung um das Modell nicht zu zerstören, ein reines Vasen model wäre bestimmt drauf gegangen.





Holm und Rippenbruch.
 

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