Balsabeplankung fällt ein

Hallo.

Ich habe einen alten Segler den ich restauriere.
Da er im Heckbereich wegen vorangegangenen Reparaturen etwas Gewicht zugelegt hat, habe ich das HLW und das SR in Rippenbauweise voll beplankt nachgebaut.
Gebaut habe ich das HLW und das SR vor etwa 7 Wochen. Nun ist aber in der Zwischenzeit die Beplankung an mehreren Stellen eingefallen, und somit die Profilform dahin.
Und wenn ich nachspachteln dann ist auch irgendwann der Gewichtsvorteil wieder dahin.

Was mich aber eigentlich interessiert, weil ich so etwas noch nie hatte, warum fällt die Beplankung so stark ein? Etwa weil ich keine Be- und Entlüftungsbohrungen durch die Rippne gemacht habe? Hmm, hatte ich sonst auch nie gemacht und hat geklappt. Ich hoffe das man auf den letzten beiden Bildern die eingefallene Beplankung erkennen kann. Das ist nach und nach passiert, nicht von heut auf morgen.
Vielleicht hat jemand eine Erklärung dafür.

Gruß Andreas

RIMG2452.JPG RIMG2467.JPG RIMG2466.JPG RIMG2614.JPG RIMG2616.JPG
 

ruvy

User
Und wie sieht es unter der Beplankung aus? Wieviel Rippen in welchen Abständen?

Auf dem Foto mit der eingefallenen Beplankung würde ich behaupten, da sind auf weite Sicht keine oder zu kleine Rippen darunter.
Oder dei Katze hat darauf geschlafen :D
 
Hallo.

Eine Hälfte hat etwa 34cm, die komplette Spannweite am Modell beträgt knapp 70cm. Pro Seite sind 7 Rippen in einem Abstand von 5,5cm, das langt eigentlich vollkommen. Bei meinem alten E-Alpha von Multiplex sind die Rippenabstände noch größer, die Bauweise ist fast gleich. Und nein, die Katze hat da nicht drauf geschlafen ;) .
Könnte es am Balsaholz liegen, das es eventuell beim Bau etwas zu feucht war (warum auch immer) ? Das Balsaholz war von mir extra neu bestellt worden.

Gruß Andreas
 

ALFA-AIR

User
Hallo Andreas,
das wird am Schwundverhalten vom Balsaholz liegen. Genaugenommen macht das jedes Holz, darum wird beim Möbelbau z.B. nur Material angewendet, welches sehr lange abgelagert ist, Eiche wird da mehrere Jahre erst abgelagert..!Dabei werden beachtliche Kräfte freigesetzt..!
Wenn das erst im Freilager gelgen hat und dann aufgetrennt wird, bekommt man ein Holz mit immer noch erhöhter Holzfeuchte, es wird weiter Schwinden, bis die Umgebungs Luftfeuchtigkeit erreicht ist ..( Werkstatt)
Beim nächsten Mal von diesem Anbieter das Holz erst mind. 8 Wochen ablagern..!Ob man das Leitwerk noch retten kann mit beischleifen, kann ich von den Fotos her aber nicht beurteilen, versuchen würde ich es aber mal..!
Viele Grüße
Martin
 

STT

User
Hallo,
ich würde auch auf die Holzfeuchtigkeit tippen. Holz schwindet und wächst mit zu-und abnehmender Feuchtigkeit.
In der Breite 10x mehr als in der Länge.
Wenn sich jetzt bei einem geschlossenen Bauteil aussen die Feuchtigkeit ändert und innen bleibt sie gleich,wird das ganze krumm.

Man muss deshalb Holz möglichst mit der Feuchtigkeit verbauen die es im weiteren "Leben" hat , damit die Dimensionen gleich bleiben.
Oder die Konstruktion so wählen das schwinden und wachsen keinen Schaden anrichten.
Holz quer auf eine Rippe leimen ist so gesehen ein no go.
Korrekt müsste man Sperrholz zum beplanken nehmen.

Wie das in deinem Fall weiterhelfen soll weiss ich auch nicht.
Löcher an den eingefallenen Stellen ins Balsa fräsen und nachher bespannen vielleicht.


Gruss Stefan
 
Mich wundert der Knick dort wo die Brettchen zusammengefügt sind.
Liegen die wirklich auf den Rippen auf? Oder hat sich hier eine "Hohlstelle" gebildet?
 

STT

User
wenn die zusammengefügten Brettchen beide nach oben hohl werden ergibt sich genau das Bild.
Die Tropenhölzer haben keine Jahrringe fällt mir grad ein:rolleyes: also dürfte das quell und schwindverhalten,in der Richtung,gleichmässiger sein als bei unserem Holz.

Gruss S
 
Hallo.

Erst einmal ein Danke für eure Antworten.

@ Martin
Beischleifen geht nicht, dann wird die Beplankung zu dünn und die Profilform ist hin. Entweder bau ich neu, oder ich warte noch ein bis zwei Wochen, und wenn es bis dahin nicht weiter einfällt dann wird es mit Leichtspachtel aufgefüllt (Ist dann immer noch leichter als das ziemlich schwere Originalleitwerk).

@ Stefan
Offene bespannte Rippenfläche entfällt, das wäre für den Flieger doch etwas zu filigran (Amiga von Thermoflügel, 4m Spannweite).

@ Matze
Die Beplankung liegt auf den Rippen auf, die überwiegend eingefallenen Verwerfungen sind zwischen den Rippen und Holmen, besonders stark im Bereich der Flügelsteckung.

@ STT
Muss ich dir Recht geben. Ich kann bei 1,5mm Balsa beim besten Willen keine Jahresringe erkennen.

Aber Eines weiß ich nun, da man nie genau sagen kann wie lange das Balsaholz schon abgelagert war, lass ich es wie von Martin erwähnt erst mal einige Wochen liegen bevor es verarbeitet wird.
Aber nun warte ich erst einmal ab ob es noch weiter einfällt, die Flügel sind bis jetzt noch gerade. Am schlimmsten ist zum Glück nur eine Seite einer Leitwerkshälfte, die restlichen drei Seiten halten sich noch in Grenzen, müssten aber auch leicht übergespachtelt werden.

Gruß Andreas
 

Dix

User
Da glaube ICH nicht dran...

Da glaube ICH nicht dran...

Kurz und knapp: Vergiss es!

0. Was drin ist bleibt drin! Es müsste eher nass werden und aufquellen, damit da wieder was rauskommt. Was Du ganz bestimmt nicht willst.
1. Du hast die Maserung parallel zur Endleiste aufgebracht. Diese sollte aber parallel zur Wölbung liegen. Also eher Pfeilwinkel oder Nasenleiste entlang. Im theoretischen Idealfall wären also die Maserungen vom Randbogen zur Wurzelrippe hin aufgefächert. Du hättest die Beplankung im vorderen Bereich wenigstens zweiteilen sollen. Aber hier ist dieser Aspekt wohl eher von untergeordneter Bedeutung.
2. Für die Steifigkeit der Brettchen (=steuerbar über die Dicke) sind die Rippen zu weit auseinander. Damit will sich das Brettchen (quer zur Maserung!) gerade entspannen, wass dank großem Rippenabstand in Richtung Einfallen auch geht. Es gilt immer: Je dünner das Profil, desto geringer ist der stabilisierende Effekt der Wölbung. Und das Profil ist da vorne relativ flach.
3. Vielleicht hast Du gepresst beim Kleben? Das könnte dies unterstützt haben.
4. Spachtel auf ein Pendelleitwerk? Pfuibäh! Masse erzeugt Trägheitskräfte. Letztere unterstützen Flattertendenzen. (Ja, an den richtigen Stellen wirken sie auch diesen entgegen). Außerdem zahlst Du für jedes Gramm Spachtel am Leitwerk mindestens 2-3 gramm in der Nase drauf...
 
Kurz und knapp: Vergiss es!

0. Was drin ist bleibt drin! Es müsste eher nass werden und aufquellen, damit da wieder was rauskommt. Was Du ganz bestimmt nicht willst.
1. Du hast die Maserung parallel zur Endleiste aufgebracht. Diese sollte aber parallel zur Wölbung liegen. Also eher Pfeilwinkel oder Nasenleiste entlang. Im theoretischen Idealfall wären also die Maserungen vom Randbogen zur Wurzelrippe hin aufgefächert. Du hättest die Beplankung im vorderen Bereich wenigstens zweiteilen sollen. Aber hier ist dieser Aspekt wohl eher von untergeordneter Bedeutung.
2. Für die Steifigkeit der Brettchen (=steuerbar über die Dicke) sind die Rippen zu weit auseinander. Damit will sich das Brettchen (quer zur Maserung!) gerade entspannen, wass dank großem Rippenabstand in Richtung Einfallen auch geht. Es gilt immer: Je dünner das Profil, desto geringer ist der stabilisierende Effekt der Wölbung. Und das Profil ist da vorne relativ flach.
3. Vielleicht hast Du gepresst beim Kleben? Das könnte dies unterstützt haben.
4. Spachtel auf ein Pendelleitwerk? Pfuibäh! Masse erzeugt Trägheitskräfte. Letztere unterstützen Flattertendenzen. (Ja, an den richtigen Stellen wirken sie auch diesen entgegen). Außerdem zahlst Du für jedes Gramm Spachtel am Leitwerk mindestens 2-3 gramm in der Nase drauf...

0. ich habe doch nicht geschrieben das ich darauf warte das die eingefallenen Stellen wieder raus kommen :rolleyes:, lediglich das ich noch etwas warte ob sie noch weiter einfallen oder ob es nun so bleibt ;).

1. Das leuchtet mir ein. Ich habe mich halt an Bewährtem orientiert, an meinen Multiplex Alpha und der Melora von Krick. Deren HLW`s haben die gleiche Bauweise und fast die gleiche Größe und Dicke, und dort ist die Beplankung parallel mit der Endleiste, und die Rippenabstände bis auf 1-3mm auch fast gleich. Alles damals nach Plan gebaut, und da ist an den HLW`s nichts eingefallen oder wellig geworden. Der MPX Alpha ist inzwischen 23 Jahre alt und die Melora hat noch ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel.

2: Siehe 1. Wie weit würdest Du denn die Abstände der Rippen machen?

3. Nur an Nasen- und Endleiste Sowie am Holm entlang mit Nadeln angepinnt.

4. Ist mir bekannt.
Ich zitiere mich mal selbst :D:
" und wenn es bis dahin nicht weiter einfällt dann wird es mit Leichtspachtel aufgefüllt (Ist dann immer noch leichter als das ziemlich schwere Originalleitwerk)."
Das originale HLW ist aus Styro-Abachi und wiegt mit Steckung 112g. Das neu gebaute HLW in Rippenbauweise mit Steckung 69g. Jeweils ohne Finish.


Ziel ist es eigentlich hinten etwas Gewicht zu sparen, da etwas Gewicht durch Schubstangen hinzugekommen ist. Die originalen Bowdenzugrohre sind wegen einem Chrash beim Erstbesitzer beschädigt worden, die Ruderanlenkung war dadurch ziemlich schwergängig. Der Rumpf ist gut repariert, aber die Bowdenzugreste sind noch drinn, und die bekommt man nicht so ohne weiteres entfernt. Eigentlich ist das originale HLW iO, und auch sehr robust, aber das Heck wird wegen den Schubstangen und den Bowdenzugresten im Rumpf hinten etwas zu schwer. Wenn das HLW im Endeffekt 30g leichter ist, dann wäre das noch ok und ich zufrieden. Wenn nicht, dann muss ich wohl neu bauen, oder doch wieder das originale einbauen und vorn Blei hinzugeben.

Gruß Andreas
 

Gast_32271

User gesperrt
Beplankung abschleifen und neu beplanken,
wenn du schön kleber auf den Rippen hast kannst du feinfühlig bis an den kleber ranschleifen,
neu beplanken fertisch
 
Hallo.

@ MarkusN

Ich habe mir die restlichen Brettchen aus dem damals bestellten Pack angeschaut, die sehen soweit ok aus und sind auch schön gerade.
Ich vermute eher das die Brettchen beim Bau zu viel Feuchtigkeit hatten, warum auch immer. Kann auch sein das ich die Brettchen auch zu leicht/weich gewählt habe.
Aber egal, da kann man nun lange spekulieren und mutmaßen.

@ Controller.

Aus so vielen Teilen besteht das HLW nicht, da geht neu bauen schneller ;).

Und das werde ich wohl auch machen, aber diesmal mit schön abgelagerten Balsa und eine Nr härter oder dicker ;).

Gruß Andreas
 

khi

User
Hallo,

ich würde vor dem Neubau das Spachteln versuchen, da ja keine millimeterdicken Schichten aufgetragen werden müssen. Parkettlack mit Microballons ist schön leicht und gut schleifbar.
Und wenn deckend bespannt wird, sieht man nachher nix davon.
Sollten dennoch die Flugeigenschaften dramatisch leiden unter dem Mehrgewicht, kann man immer noch ein neues bauen.

Gruß, Karl-Heinz
 
Auf den zweiten Blick fällt auf, dass die schärfste Welle da ist, wo die Brettchen gestossen sind. Sowas kann natürlich immer mal passieren, wenn die Schnittkanten nicht genau rechtwinklig sind und der Kleber zieht. Das kannst Du aber schon vor dem Beplanken beurteilen, ob das gefügte Brettchen flach liegt.
 

Herbert Stammler

Vereinsmitglied
Teammitglied
Moin moin,

diesmal mit schön abgelagerten Balsa und eine Nr härter oder dicker ;).

abgelagert ja.
Wichtiger noch: nach Gewicht und Struktur des Holzes selektieren. Für mich sieht das Brett nach dem eher "gummiweichen", ja porösen, sehr leichten Teil des Stamms aus, ich tippe mal Du findest identische Bretter, die bei gleicher Dicke ein doppeltes oder dreifaches Gewicht haben, wobei ich die auch nicht ungesehen empfehlen will, außer, Du nimmst gleich eine Nummer dünner. ;)
Linktipp: Balsa Härtegrade

Vielleicht am wichtigsten: Wiegen, wiegen, wiegen. Und dann an den richtigen Stellen sparen. Der hintere Verbinder mit Hülse bringt wahrscheinlich mehr auf die Waage als alle anderen Teile zusammen. Da lohnt es nicht, zuerst an der Rippenzahl zu sparen. Rechne mal die Oberfläche und damit das Gewicht der dünnen Rippen zusammen, die Du da verbaut hast. Selbst eine Verdreifachung der Rippenzahl würde inklusive dünnem Kleberauftrag mehr Zugewinn an Formtreue bringen, als die gesamte Beplankung eine Nummer bzw. einen halben Millimeter dicker zu machen was auch noch schwerer sein wird.
Die Beplankung ist jetzt schon 1,5 oder 2 wenn es mich nicht täuscht? Weil: Noch dicker ist auch noch steifer und verschärft vielleicht das Problem, denn: je steifer, desto eher will's wieder "Ebenheit" erreichen. ;)

Ich fühle übrigens nach, meine Amiga hat in der Seglerschnauze 700gr Blei eingegossen (kann ich aber auf den Vorbesitzer schieben :D).

cu
Herbert
 
Naja, ich denke zum einen führt Kleber dazu, dass um den Bereich herum, wo der Kleber Poren verhärtet hat, das Balsa nicht mehr arbeitet. Drumherum wurde sehr sauber verschliffen ( Du baust ja sehr sauber und akkurat, so sauber möcht ich mal schleifen können...). Durch das Verschleifen und Zwängungen durch Feuchtigkeitsschwankungen muss das Balsa zwischen den Klebungen ausweichen.
 
Kann auch sein das ich die Brettchen auch zu leicht/weich gewählt habe.

@ Herbert

Siehe Beitrag #13 ;) . Hartegrade sind mir auch bekannt, ich habe es wohl mit "leicht" etwas zu gut gemeint :rolleyes: . Das mit den Rippen leuchtet mir ein, aber ich habe mich wie schon erwähnt an zwei meiner anderen Modelle orientiert.

Und Du hast auch eine Amiga von Thermoflügel? Kannst Du mir ein paar Einstelldaten zukommen lassen? Ich hatte mal direkt vom Hersteller Daten zugesendet bekommen, leider habe ich Diese nicht anderweitig gesichert. Nach einem Festplattenchrash waren viele meiner gesammelten Daten und Werke dahin :cry: . Alles was ich noch weiss ist 80mm SP und 1,5° EWD, und das die Querruder unbedingt eine Differenzierung haben sollten. Nur wie viel und die Gesamtausschläge habe ich halt nicht mehr. Ach ja, Seitenruder alles was geht, wird durch das HLW vorgegeben.
Und 700g sind es bei mir nicht, die komplette Aufstecknase mit Blei wiegt 627g. Aber da es bei uns überwiegend flach ist werde ich die Amiga erst einmal mit E-Antrieb fertigstellen, eine E-Aufstecknase habe ich auch noch dafür, da war mal ursprünglich ein 50er Keller mit 10 NiCd drinn. Bei E-Antrieb entfällt zum Glück der Bleiballast, so hält sich der Gewichtszuwachs in grenzen.



Auf den zweiten Blick fällt auf, dass die schärfste Welle da ist, wo die Brettchen gestossen sind. Sowas kann natürlich immer mal passieren, wenn die Schnittkanten nicht genau rechtwinklig sind und der Kleber zieht. Das kannst Du aber schon vor dem Beplanken beurteilen, ob das gefügte Brettchen flach liegt.
Womit sind die Stösse verklebt?


So weit habe ich auch gedacht, deshalb habe ich die originalen Schnittkanten von den Balsabrettchen zusammengefügt, natürlich in der Hoffnung das Diese genau rechtwinklig sind. Fakt ist, das nach dem Verkleben alle Brettchen plan waren. Ich lege die Brettchen immer auf Stoß zusammen und fixiere Sie mit Tesa längs der Naht. Dann umdrehen, aufklappen, Kleber auftragen, zusammenklappen und plan aufliegen lassen, Folie über die Naht und darüber ein Brettchen mit Gewichten. Diese Brettchen waren mit langsam aushärtenden Sekundenkleber geklebt. Hat bis jetzt immer gut funktioniert.

Gruß Andreas
 
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