Anlenkbares Bugrad montieren

Hallo zusammen

Derzeit bin ich am Bau einer Tecnam P2002 (nach dem Bauplan von Christan Forrer).

Da dieser Flieger ein angelenktes Bugfahrwerk hat (daher kein Spronrad) habe ich mich mir dieses Bugfahrwerk von Krick (870900) gekauft. Hier das Bild des Herstellers:

Bugfahri.JPG


Bei diesem Bugfahrwerk ist mir einiges leider nicht so ganz klar.. so hoffe ich, da jemand dieses schonmal verbaut hat:

1. Die Messing-Hülse wird ja in die Kunststoffhalterung eingepresst. Der weisse Anlenkhebel der ja dazu dienen soll, da Bugfahrwerk anzulenken, wird jedoch auf diese (starre) Hülse geschoben. IMHO macht für mich das keinen Sinn. Wie soll das Rad so angelenkt werden? Die Anlekung müsste doch über den Stahldraht erfolgen.

2. Da sind wir schon beim nächsten Phänomen. Der Stahldraht wird in die Messinghülse gesteckt. Die Messinghülse selbst wird unten mit einem E-Ring gesichert.. soweit so gut. Aber wie soll den der Stahldraht in der Messinghülse gehalten werden? (Die Messinghülse ist oben verschlossen. Der Stahldraht wir ja nur hineingeschoben)

IMG_5742.JPG

IMG_5741.JPG

IMG_5743.JPG

Vielleicht steh ich ich ja komplett auf'm Schlauch.... aber IMHO ist das ne Fehlkonstruktion... Oder hat jemand eine Idee?


LG Manuel
 
Durchbohren und Stahldraht von dieser Seite durchschieben und einkleben bzw. einlöten. Die Hülse sollte sich dann im Kunststoff bewegen.
 
Löten geht natürlich nicht, weil das der Kunststoff nicht mitmacht.
Hast du die Messinghülse wirklich da reinpressen müssen? Gedacht ist nämlich, dass die Messinghülse drehbar im Kunststoff sitzt. Die Landestösse werden von dem Sprengring aufgenommen, und das Rausfallen nach unten verhindert der Lenkhebel, der den Stahldraht durch das Messing klemmt.
H.
 
Säge oder dremel doch einfach ein Fenster für den Anlenkhebel in die Messinghülse.
 
Hallo.

Die Welle dreht sich in den Hülsen.
Die Messinghülse wird dreigeteilt und jeweils in den Lagerbock oben und unten und in den Lenkhebel eingepresst. Bevor die Hülse in den Lenkhebel eingepresst wird, muss noch ein Loch für die Befestigungsschraube in die Hülse gemacht werden (beim einpressen darauf achten das es fluchtet). Am Stahldraht vom Fahrwerk ist es ratsam eine kleine Abflachung reinzuschleifen (Wie bei einer Motorwelle für Befestigung des Spinners mit Madenschraube), sonst verstellt sich meistens der Hebel mit der Zeit und das Modell fährt am Boden nur noch Kreise. Die Abflachung aber erst nach den Einstellarbeiten machen, wenn man sich sicher ist das die Einstellung auch endgültig ist. Der Lenkhebel sorgt auch für Halt bei der Höheneinstellung, und meistens macht man auch noch einen Stellring unter den Lagerbock, der die gröbsten Landestöße abfängt.

Gruß Andreas
 
Hallo.

Die Welle dreht sich in den Hülsen.
Die Messinghülse wird dreigeteilt und jeweils in den

Gruß Andreas

Glaub ich nich.
Wieso ist denn dann die Messinghülse oben geschlossen?
Die Konstruktion ist in der Tat etwas strange, macht aber in der Form nur Sinn, wenn sich die Hülse im Kunststoff dreht. Auf dem Katalogbild ist auch für einen Stellring unten kein Platz.
Abflachung in den Stahldraht reinpfudeln, und dann auch noch so, dass das Ding geradeaus rollt? Hmmm...

Manuel, berichte mal, wie es dann letztlich geworden ist.
Zersägen würde ich da jedenfalls nix.
H.
 
Hallo zusammen

Vielen Dank für die schnellen Posts!!
Also, ja es ist definitiv so, dass ich die Messinghülse in den Kunststoffblock pressen musste (mit dem Schraubstock). Freigängig ist die Messinghülse also definitiv nicht!

Damit sich das Spornrad schlussendlich auch anlenken lässt, müsste in der Tat die Messinghülse in 3 Teile gesägt werden, anders würde es nicht gehen. Aber ob das vom Hersteller wirklich so gedacht ist??
Oder aber ich realisiere die Anlenkung unterhalt der Messinghülse, mit einem anderen "Arm", der vom Durchmesser direkt auf den Stahldraht passt....

Es bleibt noch misteriös...


Grüsse Manuel
 
Wenn sich die Messinghülse im Kunststoff bewegen lässt kannst einfach ein Loch für die Konterschraube durch das Messing bohren, ruhig 5 mm.
Wenn sich die Messinghülsen eingepresst nicht drehen dann raussägen, glatt schleifen und entweder schlitzen oder auch wieder ne Bohrung.
Umgedreht montieren nach axialem Durchbohren wäre schon mit Einlöten gegangen, denn dazu kann man ja die Hülse rausnehmen ( die muss sowieso leicht drehen ).
 
[h=2][/h] Wenn sich die Messinghülse im Kunststoff bewegen lässt



wenn man doch nur lesen könnte

Also, ja es ist definitiv so, dass ich die Messinghülse in den Kunststoffblock pressen musste (mit dem Schraubstock). Freigängig ist die Messinghülse also definitiv nicht!

Der einfachste Weg, Hülse mit der Dremel (ist ja schon eingepresst) dreiteilen, in das mittlere Stück ein Loch für die Madenschraube aus dem Anlenkhebel bohren und wenn dann alles eingestellt ist, eine kleine Abflachung an den Stahldraht als Verdrehsicherung schleifen, fertig
 
wenn man doch nur lesen könnte
Der einfachste Weg, Hülse mit der Dremel (ist ja schon eingepresst) dreiteilen, in das mittlere Stück ein Loch für die Madenschraube aus dem Anlenkhebel bohren und wenn dann alles eingestellt ist, eine kleine Abflachung an den Stahldraht als Verdrehsicherung schleifen, fertig

Also wohl doch in 3 Teile zerlegen.. So werde ich es wohl machen! Vielen Dank für die schnelle Hilfe! Top

Grüsse Manuel
 
Dreiteilen ist keine gute Idee! Dann nimmt nämlich der Anlenkhebel sämtliche Kräfte auf und nicht mehr die Hülse.

Presse die Hülse wieder aus und erweitere vorsichtig die Bohrung im Kunststoff bis die Hülse einigermaßen leichtgängig ist. Dann alles wieder montieren, auf der Messinghülse die Stelle markieren, an der die Klemmschraube des Ruderhebels sitzt und dort die Hülse bohren. Ich würde so bohren, dass man das Gewinde des Ruderhebels gleich weiter in die Hülse schneiden kann (also Kernlochdurchmesser des Gewindes der Klemmschraube).

Wenn alles am Modell montiert und ausgerichtet ist, die Position der Klemmschraube auf dem Fahrwerksdraht markieren und dort einen Körnerschlag setzen. Die Klemmschraube mit einer flachen Spitze versehen (falls noch nicht vorhanden), die dann in den Körnerpunkt greift.

Den Fahrwerksdraht kannst Du natürlich auch in die Hülse löten und dann die Bohrung für die Klemmschraube setzen. Dann entfällt der Körnerpunkt und das Gewinde.
 
Nein, wenn man die Hülse dreiteilt, nimmt die eben keine Kräfte mehr auf. Der Fahrwerksdraht wird zwar geführt, aber das wars schon. Nach ein paar Hopsern drückt es den oberen, geschlossenen Teil der Hülse aus dem Kunststoff und der Lenkhebel liegt am Halter an. Aus diesem Grund ist die Hülse ja aus einem Stück, oben geschlossen und hat unten den Sicherungsring, der die Kräfte in den Halter einleitet.
 
Dreiteilen ist keine gute Idee! Dann nimmt nämlich der Anlenkhebel sämtliche Kräfte auf und nicht mehr die Hülse.

Presse die Hülse wieder aus und erweitere vorsichtig die Bohrung im Kunststoff bis die Hülse einigermaßen leichtgängig ist. Dann alles wieder montieren, auf der Messinghülse die Stelle markieren, an der die Klemmschraube des Ruderhebels sitzt und dort die Hülse bohren. Ich würde so bohren, dass man das Gewinde des Ruderhebels gleich weiter in die Hülse schneiden kann (also Kernlochdurchmesser des Gewindes der Klemmschraube).

Hä? Versteh ich nicht.. ob ich die Hülse jetzt nun Teile oder nicht.. Die Kräfte wirken aber in Jedem Fall auf der Hülse. Wenn die Hülse dreigeteilt ist, so wird der Stahldraht durch alle 3 Messingteile geschoben. Die Belastung ist also nicht auf dem mittleren Messingsegment. Wenn ich den Kunstoffträger aufbohre, damit sich das Messingrohr frei bewegen kann, liegt vielmehr die ganze Kraft auf dem dünnen billigen E-Ring, der unten an der Hülse angebracht ist!

Nun, ob die Messinghülse im Kunststoffträger sich drehen soll, oder der Stahldraht sich in der Messinghülse frei bewegen soll.... Das sind 2 grundlegend verschiedene Möglichkeiten.. ich denke beide sind umsetzbar... Offen bleibt die Frage was der Hersteller sich ursprünglich dabei gedacht hat. Rein physikalisch betrachtet gehe ich davon aus, dass die Einpressvariante und 3-teilen die richtige ist...

Bald mach ich hier eine Abstimmung, wer was für die richtige Methode hält... :)

LG Manuel
 

bendh

User
nun, es wäre auch eine Möglichkeit die Firma Krick zu fragen, die sollten es eigentlich wissen.
 
Hä? Versteh ich nicht.. ob ich die Hülse jetzt nun Teile oder nicht.. Die Kräfte wirken aber in Jedem Fall auf der Hülse. Wenn die Hülse dreigeteilt ist, so wird der Stahldraht durch alle 3 Messingteile geschoben. Die Belastung ist also nicht auf dem mittleren Messingsegment. Wenn ich den Kunstoffträger aufbohre, damit sich das Messingrohr frei bewegen kann, liegt vielmehr die ganze Kraft auf dem dünnen billigen E-Ring, der unten an der Hülse angebracht ist!

Versuche Dir das mal so vorzustellen: Wenn Du die Hülse teilst - wo werden welche Kräfte aufgenommen und welches Teil verhindert das auseinanderfallen des ganzen Systems?

1. Querkräfte:
- Egal ob geteilt oder am Stück, die Kräfte werden gleichermaßen in den Kunststoffhalter eingeleitet
2. Längskräfte:
- Hülse am Stück: Kräfte werden vom Fahrwerksdraht in die Hülse eingeleitet und über den Sicherungsring in den Kunststoffträger
- Hülse geteilt: Kräfte werden vom Fahrwerksdraht in das obere Hülsenstück eingeleitet, da dieses aber keinerlei mechanischen Anschlag hat wird es sicher allmählich nach oben aus dem Träger geschoben bis der Ruderhebel am Träger anschlägt und dieser die Kräfte überträgt
3. Auseinanderfallen:
- Hülse am Stück: Sicherungsring verhindert Verschiebung nach oben und Ruderhebel das Herausfallen nach unten
- Hülse geteilt: Oberer Teil kann nach oben herausgedrückt werden bis Ruderarm anschlägt, bei Rutschen der Klemmung durch Stöße auch komplett - unterer Teil kann wenn er Spiel bekommt auf dem Fahrwerksdraht nach unten aus dem Kunststoffträger rutschen

Fall Du teilen willst, musst Du dafür sorgen, dass der obere Hülsenteil nicht nach oben weg (verkleben oder mech. Anschlag wie Deckel bzw. andere Hülse mit Bund) und der untere nicht nach unten herausfallen kann (z.B. Hülse einfach umdrehen, so dass der Sicherungsring oben liegt), dann funktioniert das natürlich auch. Ist halt nur wesentlich mehr Arbeit.
 
nun, es wäre auch eine Möglichkeit die Firma Krick zu fragen, die sollten es eigentlich wissen.

Jap, das habe ich jetzt auch getan, hier die Rückmeldung von Krick:

Der kurze Schenkel des Bugfahrwerkdrahtes wird in die Messingbuchse geklebt. Hierfür eignet sich sehr gut zum Beispiel UHU Plus endfest. Dann wird die Buchse in den Lagerbock geschoben. Es muss darauf geachtet werden das sich die Buchse leichtgängig im Lagerbock drehen lässt. Hierfür muss die Bohrung auf geweitet werden. Ich habe mit einem 8,2 mm Bohrer von Hand die Bohrung aufgerieben. Dann die Sicherungsscheibe (C-Clip) in die Nut des Messingteils einclipsen. Der C-Clip nimmt dann die Kräfte von unten auf. Der Anlenkhebel samt Madenschraube verhindert das rausrutschen nach unten. Den Rest dann wie auf der Abbildung montieren.

Also doch keine Hülse teilen. Für mich bleibt es unlogisch, dass herstellerseitig die bekanntermassen zu enge Buchse aufgebohrt werden muss, während der Stahldraht des Bugfahrwerkes, der mehr als genügend Spiel in der Messingbuchse hat, eingeklebt wird.... weshalb dann nicht von beginn an (mindestens mehr oder weniger) richtig konstruieren?

Wie auch immer.. ich überleg mir jetz ob ich das günstige Bugfahrwerk so verbauen will, oder ob ich auf was anderes wechseln soll..
Kennt jemand, eine gute Bezugsquelle von gelenkten, sowie gefederten Bugfahrwerken (nicht einfahrbar) für 3-6 kg Flieger?

LG Manuel
 
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